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Ein-, Zwei- oder Mehrwalzenreibmaschine Zum Zweck einer innigen Homogenisierung
und Feinreibung, insbesondere von Farbpigmenten, mit dem zugehörigen Bindemittel,
wie Öl, Lack oder Firnis, oder aber auch bei der Herstellung von Kremen, Salben,
Zahnpasten u. dgl., sind bisher stets zwei getrennte Maschinenarten notwendig. Auf
der ersten Maschine erfolgt zunächst ein Rühr-, Misch- und Knetvorgang, und alsdann
wird die so vorbereitete Masse einer Ein-, Zwei- oder Mehrwalzenmaschine zugeführt.
In den Misch-und Knetmaschinen oder Rührwerken werden die Pigmente mit dem Bindemittel
erstmals angeteigt, und die fertige Mischung wird alsdann auf die Ein-, Zwei- oder
Mehrwalzenmaschine aufgegeben, um auf dieser Maschine die zu bearbeitenden Stoffe
noch weiter homogenisiert zu verreiben oder fein zu verreiben. Es ist bereits bekannt,
um diese beiden Arbeitsvorgänge wirtschaftlicher zu gestalten, oberhalb der Ein-,
Zwei- oder auch Mehrwalzenmaschine, Rührwerke, Mischmaschinen oder Misch- und Knetmaschinen
aufzubauen. Derartige kombinierte Maschinen arbeiten in der Weise, daß zunächst
in der aufgebauten Rühr-, Misch- und Knetmaschine die fertigen Pigmente mit den
Bindemitteln angeteigt werden. Nach Fertigung derMischung wird diese in den. Trichter
der Ein- Zwei- oder Mehrwalzenreibmaschine geleert, und alsdann wird die Reibmaschine
in Betrieb gesetzt, um diese angeteigte Mischung weiter zu 'homogenisieren bzw.
feinistens zu vermahlen.
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Derartige kombinierte Maschinen weisen erhebliche Nachteile auf. Die
Aufgabe der Rohmaterialien ist, wenn sie von ebener Erde aus erfolgen
muß,
äußerst unbequem: _ Die einzelnen zu -verarbeitenden Stoffe müssen auf ein Podest
befördert werden, um sie in die Rühr-, Misch- und Knetmaschine einzubringen. Die
gesamte Maschinenanlage erhält eine sehr erhebliche Bauhöhe. Von besonderer Bedeutung
jedoch ist es, daß wäh-._rend des Rühr- Misch- und Knetvorganges die' nachgeschaltete
Walzenreibmaschine nutzlos außer Betrieb ist. Man hat diesen letztgenannten Nachteil
dadurch auszuschalten versucht; daß man die=,Rührwerke, Misch- und Knetmischmaschinent
mif.zwei Kammern ausgebildet hat, die abwechselnd beschickt werden. Aber auch diese
Anordnung ist deshalb nachteilig, weil die gesamte Maschinenanlage äußerst umfangreich
und ihre Bedienung ersehwert wird.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, ober-, halb einer Einwalzenmaschine
im Einfülltrichter eine Rühreinrichtung vorzusehen.- In dem- Boden des Einfülltrichters
befindet sich ein schmaler, zeitweise abschließbarer Spalt, um das im Einfülltrichter
mittels der Rühreinrichtung behandelte Reibgut auf die Walze gelangen zu lassen.
Nachteilig bei dieser Anordnung ist aber, daß eine _gemeinsame Bearbeitung des Reibgutes
durch die Rühreinrichtung und die Reibwalze gestört wird.
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Die Erfindung will diesen Nachteil bei Ein-, Zwei- oder Mehrwalzenreibmaschinen
mit eingebauter Rühr-, Misch- und, Knetmaschine vermeiden. Die Erfindung besteht
demnach in erster Linie darin, daß der Boden des, die Rühr-, Misch- und Kneteinrichtung
aufnehmenden Einlauftrichters der Walzenrei#bm:aschine, überwiegend von .der Oberfläche
der Walze einer Einwalzenmaschine oder der beiden ersten Walzen einer Mehrwalzenmaschine
gebildet wird.
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Der Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik wird in erster Linie
darin Herblickt, daß die Öffnung des Trichters nach der : oder den Walzen zu weitaus
größer als bei der bekannten Einrichtung ist, wodurch die gemeinsame Bearbeitung
des Reibgutes durch das Rühr-, Misch- und Knetwerk und der bzw. den Walzenoberflächen
ermöglicht wird.
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Bei einer Einwalzenmaschine mit einer Einrichtung gemäß der Erfindung
werden mittels des Misch-, Knet- oder Rührwerkes die in Betracht kommenden Rohstoffe
so lange gemischt, hiss die gewünschte Homogenität z. B. der Pigmente und der Bindemittel
erreicht ist. Während dieses Arbeitsvorganges kann :die unterhalb des Einfülltrichters
liegende Walze außer der üblichen Drehbewegung auch noch eine seitliche hin und
her gehende Bewegung ausführen, wie es an sich bei Walzenreibmaschinen bekannt ist.
In Verbindung mit der unmittelbar oberhalb der Walzenreibmaschine angeordneten Rühr-,
Misch- und Kneteinrichtung wird im vorliegenden Fälle aber der Vorteil erzielt,
daß die erforderliche Zeit für den Misch- und Knetvorgang wesentlich abgekürzt wird.
Die innerhalb des Trichters infolge der Bewegung der Walze sich bildenden Strudel
und Wirbel beschleunigen die Homogenisierung der verschiedenen miteinander zu mischenden
Stöffe. Eine getrennt arbeitende Rühr-, Misch- und Knetmaschine kann nicht in einer
so kurzen Zeit in einer entsprechend wirksamen Weise die erforderliche Arbeit vollführen.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn bei der Anordnung gemäß der Erfindung
eine Rühr-, Misch- und Kneteinrichtung Verwendung findet, deren Rühr-, Misch- und
Knetorgane die Innenfläche des zugehörigen Behälters bestreichen. Hierdurch ist
dafür gesorgt, daß sich :das Mischgut der Bearbeitung nicht entziehen kann. Es ist
hierdurch auch möglich, bei erhöhtem Druck das gemischte und geknetete Material
der nachfolgenden Walzenreibmaschine zuzuführen:.
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Bei Verwendung von Zweiwalzenmaschinen können die beiden Walzen als
Knet- und Mischeinrichtung derart benutzt werden, daß die ihnen zugeführten Stoffe
zwangsläufig immer wieder zwischen die Walzen geführt, hierbei gedrückt und gequetscht
und nach dem Durchgang abgestreift werden.. Immer wieder werden dadurch neue Teilmengen
zwischen die Walzen gelangen. Auf diese Weise wird im Verlauf kurzer Zeit der gesamte
Mischbehälterinhalt zwischen den Walzen durchgeknetet. Diese Arbeitsweise wird unterstützt
mit der Erzielung eines besonders hohen Grades einer Homogenisierung und zur restlosen
Erfassung des an den. Längswänden- des Trichters angesetzten Reibgutes, wenn die
Rühr-,. Misch- und Knetarme am Umfang einen elastischen Besatz, z. B. ein federndes
Stahlband aufweisen, wodurch ein dichtes Anliegen an den Trichterrand erreicht wird.
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Wenn eine Walzenreibmaschine Verwendung findet, die mehr als zwei
Walzen aufweist, dann empfiehlt ges sich, daß während des Rühr-, Misch-und Knetvorganges
die dritte bzw. die nachfolgenden Walzen von der zweiten Walze abgestellt werden
können. In diesem Falle nehmet, die dritte und die .nachfolgenden Walzen während
der gemeinsamen Bearbeitung des Reibgutes durch das Rühr-, Misch- und Knetwerk und
die beiden ersten Reibwalzen an der Arbeit nicht teil. Eine solche Einrichtung hat
aber zur Folge, daß man die Homogenisierung und Verfeinerung der zu verarbeitenden
Stoffe auf den ersten beiden Walzen zusammen- mit der darüber befindlichen Rühr-,
Misch- und Kneteinrichtung so gut vorarbeiten kann, daß anschließend ein einmaliger
Durchlauf der behandelten Stoffe durch die dritte oder die nachfolgenden Walzen
zur höchsten Feinverreibung. ausreicht.
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Es empfiehlt sich ferner, die Anordnung gemäß der Erfindung so zu
treffen, daß der die Rühr-. Misch- und Kneteinrichtung aufnehmende Trichter zweiteilig
ausgeführt wird, und zwar so, daß der obere, die Rühr-, Misch- und Kneteinrichtung
tragende Trichterteil von @d'i,- ,rn darunter befindlichen Trichterteil abgenommen
werden kann. Hierdurch wird die Reinigungsmöglichkeit der Maschine erheblich verbessert.
Man hat aber andererseits auch die Möglichkeit, die Walzenreibm.aschine im Bedarfsfalle
in Benutzung zu nehmen
ohne gleichzeitige Benutzung der Rühr-, Misch-und
Kneteinrichtung.
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Schließlich wird nach der Erfindung auch noch vorgeschlagen, daß in
an sich bekannter Weise die Stirnwände des Trichters sich auf Bunde oder Nuten an
den Enden der zugehörigen Walzen aufsetzen. Man kann auch entsprechende Einstellmittel
vornehmen, um mrit mehr oder weniger großem Druck diese Stirnwände des Trichters
sowohl gegen die Stirnwand der entsprechenden Walzen bzw. gegen die Bund- oder Nutflächen
anzudrücken. Hierdurch ist es möglich, die Rühr-, :lisch- und Kneteinrichtung in
einer solchen Weise in Betrieb zu nehmen, daß mit verhältnismäßig hohem Druck die
zu verarbeitenden Stoffe der Walzenreibmaschine zugeführt werden, ohne daß die Gefahr
besteht, daß diese Stoffe seitich an den Walzenenden austreten. Das Ziel einer guten
Homogenisierung und einer brauchbaren Feinstreibung der zu verarbeitenden Stoffe
wird hierdurch besonders, unterstützt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i ein;. Dreiwalzen.reibmaschine mit oberhalb der ersten und zweiten
Walze befimdlichem Misch-und Knetwerk, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-II
der Fig. i. .
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Die Mehrwalzenreibmaschine besteht aus den Walzen i, 2 und 3, die
in nicht dargestellten Maschinenständern gelagert sind. Die Walzen i und 2 stellen
die Aufgabe- bzw. Mahlwalze dar, während die Walze 3 als Abnahmewalze dient. Oberhalb
der Walzen i und ? befindet sich der Trichter .4, der aus dem oberen Trichterteil
5 und dem unteren Trichterteil 6 besteht. In dem oberen Trichterteil 5 ist mittels
der Welle 7 die Misch- und Kneteinrichtung 8 gelagert. Diese Misch-Knet-Einrichtung
bestellt aus zwei schraubenlinienförmig geformten Misch- und Knetarmen, die so gestaltet
sind, daß sie die Innenflächen der Trichterteile 5 und 6 bestreichen und dadurch
mit erhöhtem Druck die zu verarbeitenden. Stoffe aus dem Trichter zwischen die nachfolgenden
Walzen ii und 2 befördern.
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Der Antrieb der Welle 7 der Misch- und Kneteinrichtung kann von der
Walzenreibmaschine aus erfolgen, oder aber die Welle 7 erhält einen getrennten Antrieb.
Der obere Trichterteil 5 mit der Misch- und Kneteinrichtung 8 ist von dem unteren
Trichterteil6 abnehmbar, so daß die Walzenreibmaschine mit den Walzen i, 2 und 3
auch unabhängig von der Misch- und Kneteinrichtung benutzt werden kann. Nach Abnahme
des Trichterteiles 5 mit der Misch- und Kneteinrichtung 8 ist auch die Reinigung
der gesamten Maschinenanlage wesentlich erleichtert.
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Die Stirnwände des unteren Trichterteiles 6 setzen sieh auf d'ie Bunde
oder Nuten 9 der zugehörigen Walzen i und 2 auf. Mit Hilfe besonderer Einstellvorrichtungen,
die der- Einfachheit halber in der Zeichnung nicht dargestellt sind, können diese
Stirnwände des unteren Trichterteil:es 6 mit mehr oder weniger Druck in Richtung
auf die Stirnseiten der Walzen oder aber in Richtung auf die Achsen der Walzen angedrückt
werden.
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Die Abnahmewalze 3 ist in an sich bekannter Weise mit einem Abstreifer
io versehen.