DE86352C

DE86352C -

Info

Publication number: DE86352C
Application number: DENDAT86352D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Boote, die ganz oder gröfstentheils unter Wasser sind.

Es liegt auf der Hand, dafs bei der Construction und Handhabung solcher Fahrzeuge die Unveränderlichkeit des Gesammtgewichtes des Bootes, sowie jene des Gleichgewichtes desselben von der gröfsten Wichtigkeit sind. Um das Boot in einer constanten Tiefe unter dem Wasserspiegel zu halten, mufs das Gesammtgewicht des Bootes unverändert bleiben oder doch nur eine geringe Aenderung erleiden dürfen, wozu passende, von der an Bord befindlichen und das Boot leitenden Mannschaft bequem zu bedienende Vorkehrungen getroffen werden müssen.

Es ist ebenso wichtig, dafs der Schwerpunkt des Bootes nicht zufälligen Aenderungen in seiner Lage unterworfen ist und speciell nicht im Vorder - oder Hintertheile des Bootes solche Gewichtsveränderungen vorkommen können, welche das relative Untertauchen des Buges und des Steuerruders willkürlich verändern.

Diese zufällige Aenderung des Gesammtgewichtes und Verschiebung des Schwerpunktes, welcher durch vorliegende Erfindung entgegengetreten werden soll, hängt bei dieser Art von Booten gröfstentheils vom Verbrauch von Brennmaterial ab. Der gewünschte Zweck wird dadurch erreicht, dafs automatisch in einen neben dem von der verbrauchten Substanz eingenommenen Raum befindlichen Behälter in geeignetem Verhältnisse zum Verbrauch dieser Substanz Wasser eingepumpt wird, um so durch das Gewicht und die Lage desselben den Gewichtsverlust des Bootes annähernd auszugleichen. So z. B., wenn OeI als Brennmaterial zum Verbrauch gelangt, wird im Verhältnifs, wie das OeI verbraucht wird, automatisch Wasser von entsprechendem Gewichte eingelassen, so dafs das Gesammtgewicht des Bootes vollständig unverändert bleibt und das eingeströmte Wasser nahezu die gleiche Stelle im Boote einnimmt, wie die, welche das von ihm ersetzte OeI inne hatte; auf diese Weise wird der Schwerpunkt des Bootes in seiner Lage in kaum fühlbarer Weise verschoben.

Auf beiliegender Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise an einem Torpedoboote angebracht dargestellt. Der Einfachheit halber sind die allgemein üblichen und wohlbekannten Einrichtungen von unterseeischen Booten in der Zeichnung nicht veranschaulicht worden, sondern dieselbe ist nur auf die mit vorliegender Erfindung zusammenhängenden Bestandtheile beschränkt worden. Die Zeichnung ist ein verticaler Längsschnitt der vorderen Hälfte des Torpedobootes, welches die Gestalt einer Spindel oder Cigarre besitzt.

A stellt den Mantel des Torpedobootes dar, welcher die übliche Gestalt haben und mit einem Thurm A^x, von dem aus dem Steuermann Anweisungen ertheilt werden, versehen sein kann. Dies Boot mag etwa durch eine Propellerschraube bewegt werden und mit den üblichen Steuerrudern und Steuervorrich-

tungen zum Leiten der Bewegung des Bootes ausgestattet sein. Ferner kann dasselbe mit Mitteln zum Controliren seines Gesammtgewichtes versehen sein, so dafs es in geeigneter Tiefe unter dem Wasserspiegel gehalten werden kann. Natürlich sind Vorkehrungen getroffen, um jene Mechanismen in zweckmäfsiger Weise verwenden und bethätigen zu können.

Im Centrum des Bootes, direct unter dem oben erwähnten Anweisungsthurm A^x, ist ein Tauchcylinder B angeordnet, welcher einen hängenden, nach aufsen sich öffnenden Boden b trägt und dessen andere Oeffhung durch einen ähnlichen, nach innen aber sich öffnenden Deckel b^x verschlossen ist. Um diesen Hohlcylinder -B ist eine ringförmige Wasserkammer C und rings um dieselbe ein zur Aufnahme von OeI oder anderem flüssigen Brennmaterial bestimmter, ebenfalls ringförmiger Behälter D vorgesehen.

E stellt eine Dampfpumpe dar, bei welcher e den Dampfcylinder, e¹ einen OeI-pumpencylinder veranschaulichen. Der OeI-pumpencylinder e¹ saugt das OeI aus dem Oelbehä'lter D und treibt dasselbe zur Kesselfeuerung, während die Wasserpumpe e- von der Aufsenseite des Fahrzeuges oder Bootes mit Wasser gespeist wird und dasselbe in den vorgesehenen Wasserbehälter C treibt. Da die Kolben dieser OeI - und Wasserpumpen gleichzeitig bewegt werden und ferner die zwei Pumpen zweckmäfsig eingerichtet sind, um stets gleiche Gewichte der beiden Flüssigkeiten zu bewegen, so wird der aus D entnommene Oelverbrauch durch das in C gedrückte Wasser gerade ausgeglichen, was, nebenbei bemerkt, in einer regelmäfsigen und automatischen Weise erreicht wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Einrichtung zur Erhaltung des Gesammt- und Gleichgewichtes bei Unterwasserbooten durch Ersatz des der Dampfkesselfeuerung zugeführten Brennstoffes durch Wasser, gekennzeichnet durch eine mit der Beschickungsvorrichtung für die Dampf kesselfeuerung gekuppelte Pumpe, welche Aufsenwasser in einen neben dem Brennstoffbehälter für die Dampfkesselfeuerung befindlichen anderen Behälter in dem Mafse einpumpt, wie die Beschickungsvorrichtung Brennstoff der Feuerung zuführt.

2. Eine Ausführungsform der durch Anspruch ι gekennzeichneten Einrichtung zur Erhaltung des Gesammt - und Gleichgewichtes bei Unterwasserbooten, durch Ersatz des Brennmaterials durch Wasser, bestehend aus einer Zwillingspumpe e¹ e², bei deren Betrieb die eine Pumpe e² in demselben Mafse Aufsenwasser in den Behälter C drückt, als durch die andere Pumpe e¹ aus dem Behälter D flüssiges Brennmaterial entnommen und zu den Feuerungen gedrückt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.