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Schreibtisch Auf Büroschreibtischen verwendet man oft Körbe zum Einordnen
der Schriftstücke, im allgemeinen mindestens zwei Körbe, von denen der eine für
die Eingänge, der andere für die Ausgänge bestimmt ist. Haben- die Schriftstücke
einen vertraulichen oder geheimen Charakter, so muB der Interessent während seiner
Abwesenheit oder beim Empfang von Besuchen besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Es entstehen hierbei Zeitverluste einerseits beim Umgehen mit den Schriftstücken,
Ordnern, Schubläden, Schlüsseln usw., andererseits infolge des Umstandes, daß bei
übereiltem und ungenauem Einordnen Schriftstücke verlegt werden. Das Einordnen oder
Beiseitelegen der Schriftstücke, zu dem man üblicherweise nach Bearbeitung eines
jeden Postens schreitet, sei es aus den oben angegebenen Sicherheitsgründen, sei
es um zu verhüten, daß beim Reinemachen der Büroräume die Schriftstücke in Mitleidenschaft
gezogen werden, zieht weitere Unannehmlichkeiten nach sich. Im allgemeinen finden
sich diese Schriftstücke oder Dokumente nicht mehr genau in der übersichtlichen
Ordnung vor, in die man sie gebracht hatte. Man ist deshalb gezwungen, besondere
Anstrengungen
zu machen oder mühsame Nachforschungen anzustellen,
um sich in die bei Unterbrechung der Bearbeitung eingeschlagenen Gedankengänge wieder
einzufinden, was ebenfalls mit nachteiligen Zeitverlusten verknüpft ist. Darüber
hinaus wird durch die auf der Schreibtischplatte liegenden Körbe das Ausbreiten
und Prüfen von Dokumenten, die eine große Oberfläche haben, erschwert.
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Die Erfindung hilft den vorgenannten übelständen ab. Im grundsätzlichen
geht sie dahin, in Schreibtischen besondere Behältnisse zur Unterbringung und Einordnung
der der Durchprüfung unterliegenden Schriftstücke vorzusehen, und zwar an Stellen,
die tiefer liegen als die Oberfläche der Schreibtischplatte, so daß die Schriftstücke
den Händen leicht zugänglich bleiben, wobei diese Behältnisse wegschaltbare Deckplatten
erhalten, die es gestatten, die Behältnisse zu verschließen, ohne an den Schriftstücken
zu rühren, und welche in der Schließlage die gesamte Oberfläche der Schreibtischplatte
benutzbar machen.
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An Hand der Zeichnungen soll im folgenden ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben werden.
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Fig. i zeigt in schaubildlicher Darstellung einen Schreibtisch mit
zwei Behältnissen und zwei darin eingesetzten Körben; Fig.2 zeigt den gleichen Schreibtisch
mit in Schließstellung übergeführten Deckplatten; Fig. 3 bis 5 stellen die baulichen
Einzelheiten der Gesamteinrichtung dar.
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Die Körbe i sind auf beiden Seiten der Mitte des Schreibtisches in
den zu ihrer Aufnahme vorgesehenen, gegenüber der Tischplatte versenkten Behältnissen
untergebracht. Sie können herausnehmbar sein oder festliegen. Bei geschlossenem
Schreibtisch bietet sich die Schreibtischplatte 2 als glatte Fläche dar, an der
weder Metallbeschläge noch sonstige Teile vorspringen. Jeder Korb i wird verdeckt
durch eine kipp- oder wippbare Deckplatte 3, die durch ein Schließblech 4 und eine
in einem am Schreibtischkörper befestigten Support 7 schwenkbar gelagerte Sperrklinke
5 verriegelt ist. Die Sperrklinke 5 trägt an einem Ende eine Rolle 8, die sich auf
einer an dem mittleren Schubkasten des Schreibtisches befestigten Schiene 9 abwälzt,
wenn dieser Schubkasten noch weiter einwärts geschoben wird. Durch eine Feder io
wird der Eingriff der Klinke 5 in das Schließblech 4 gesichert. Zur Einstellung
dient eine mit Gegenmutter 12 versehene Schraube i i.
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Beim Öffnen des den Korb enthaltenden Behältnisses wird die Deckplatte
3 auf der das Schließblech 4 tragenden Seite durch die Vorrichtung 13 emporgeschnellt,
wobei sie mit Hilfe der an den Beschlägen 15 festsitzenden Zapfen 14 und der am
Schreibtisch befestigten Führungsschienen 16 um den Punkt 0 schwingt.
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Durch ein zwischen den beiden Schienen 16 angeordnetes Gewicht 17
(Fig. 5), das in einem Rohr 18 geführt ist und durch ein Kabel i9, die Achse 2o
und den Metallbeschlag 2 i an die Platte 3 angeschlossen ist, wird eine Zugwirkung
ausgeübt, durch welche die Platte 3 in den Innenraum des Schreibtisches abwärts
gezogen wird. Dieser Abwärtshub wird begrenzt durch das Anschlagen der Zapfen 14
gegen das untere Ende der an den Schienen 16 vorgesehenen Führungsschlitze.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, besteht die Vorrichtung 13 aus einem
Gehäuse 22, in welchem eine unter Einwirkung einer Feder 24 stehende Druckstange
23 gleitbeweglich angeordnet ist. Die Feder 24 läßt sich mittels des Stopfens 25
beliebig zusammenpressen. Die Druckstange 23 übt ihre Druckwirkung auf die Platte
3 mit Hilfe einer Metallscheibe 26 aus. Nötigenfalls kann die Vorrichtung 13 durch
eine an passender Stelle eingebaute Blattfeder ersetzt werden.
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Die Öffnungsbewegung der Deckplatte 3 ist abhängig von der Lage des
mittleren Schubkastens. Ein System von Anschlägen (Fig. 3 und 4) begrenzt die Größe
der normalen Einschubtiefe dieses Schubkastens. Das System von Anschlägen besteht
aus einem Support 27, einer mittels einer Handhabe 29 drehbaren Achse 28 und einem
Anschlag 3o, der dauernd in lotrechter Lage durch eine Feder 3 1 gehalten
wird, die auf eine am Anschlag 3o befestigte Warze einwirkt. Durch eine weitere
Warze 33 wird die Drehbewegung des Anschlages, gegen den der Schubkasten stößt,
begrenzt. Ein zweiter Anschlag 34, der die Öffnungsbewegung der Deckplatte 3 vermittelt,
läßt sich mittels der Gegenmutter 35 ein- und feststellen.
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Eine Feder 36 hat dauernd das Bestreben, den mittleren Schubkasten
in seine Normallage zurückzustellen. Um die Deckplatte der Körbe i zu entriegeln,
wird nach erfolgter Öffnung des mittleren Schubkastens mittels des Schlüssels die
Handhabe 29 niedergedrückt und der Schubkasten noch weiter eingeschoben. Hierbei
stößt er gegen den Anschlag 34 und ganz selbsttätig erfolgt nunmehr infolge der
an der Schiene 9 entlang gleitenden Rolle 8 das Auslösen der Klinke 5 und anschließend
hieran das Emporklappen" und Abwärtsschwingen der Deckplatte 3 unter Freilegung
des oder der Körbe. Eine Vereinfachung dieser Ausführungsform ist erzielbar durch
Weglassen der Vorrichtung nach Fig. 5, in welchem Falle die Wippbewegung der Deckplatte
3 von Hand vollendet wird.
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Zum Abschließen der die Körbe enthaltenden Behältnisse genügt es,
die Platten 3 an den als Handgriffe ausgebildeten Schließblechen4 zu erfassen, sie
vertikal emporzuheben und sodann nach der Mitte des Schreibtisches hin herabzuklappen,
worauf durch geringe Druckgabe auf die Platten 3 die Sperrklinken 5 zum Einschnappen
gebracht werden. Die Möglichkeit, daß die Korbbehältnisse sich unbeabsichtigt öffnen
könnten, ist völlig ausgeschaltet, da der mittlere Schubkasten im Anschluß an das
Öffnen der Behältnisse durch die Feder 36 in seine Normallage zurückgestellt worden
ist. Andererseits hat sich der Anschlag 30 unter Einwirkung der Feder 31
vertikal gestellt, wodurch ein abermaliges Weitereinschieben des Schubkastens ohne
vorherige Betätigung der Handhabe 29 unmöglich gemacht ist. Gleichzeitig werden
in der geschlossenen Lage
des mittleren Schubkastens die seitlichen
Schubkästen durch an sich bekannte Mittel in verriegeltem Zustand gehalten. Die
bei der oben beschriebenen Bauform zur Anwendung kommenden Mittel bereiten keine
fertigungstechnischen Schwierigkeiten und lassen sich leicht einbauen. Die preisliche
Mehrbelastung, die sich aus der Anwendung der Erfindung bei einer Massenfabrikation
ergibt, ist geringfügig.
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Der neue Schreibtisch bietet folgende Vorteile: i. Eine einfache und
rasch vornehmbare Handhabung sichert die Geheimhaltung der Schriftstücke während
der Abwesenheit des Interessenten oder bei Empfang eines Besuches; 2. die Notwendigkeit,
aus einem der obengenannten Gründe die unterkommenden Schriftstücke in Schubkästen,
Briefordnern oder Schnellheftern u. dgl. unterbringen zu müssen, fällt vollständig
weg; 3. es ist Gewähr dafür gegeben, daß die Schriftstücke augenblicklich in der
Lage und der Reihenfolge, in die man sie zuvor gebracht hatte, sich wieder vorfinden,
was gestattet, mit ihrer Bearbeitung bei unveränderter Geistesrichtung da fortzufahren,
wo man aufgehört hatte; 4. das Ordnen der Schriftstücke in den Körben ist infolge
des Tieferliegens letzterer gegenüber der Schreibtischplatte leichter durchführbar;
5. da die Schreibtischplatte keinerlei vorspringende Teile aufweist, lassen sich
oberflächengroße Dokumente leichter ausbreiten und prüfen.
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Fig. 6 und 7 zeigen eine Ausführungsform, deren Besonderheit darin
besteht, daß beim Wegschalten der Deckplatten zugleich die Körbe in Höhe der Tischplatte
emporgehoben werden. Der Korb i ruht auf einer in Höhenrichtung heb- und senkbaren
Platte 40. Zur Erzielung dieser Bewegbarkeit ist das Brett 40 mit vertikalen, in
Führungen 42 verschiebbaren Stangen 41 sowie mit einer in ein Ritzel 44 eingreifenden
Zahnstange 43 versehen. Das Ritzel 44 wird durch eine weitere, an der Stirnseite
46 der Deckplatte 3 gelenkig angeschlossene Zahnstange 45 gedreht, die in vertikaler
Richtung geführt wird. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß zufolge dieser Anordnung
bei der Abwärtsbewegung der Deckplatte 3 der Korb in die Höhe der Tischplatte gehoben
wird.