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Verfahren und Einrichtung zum Wärmen und Kalibrieren von Vierkantblöcken.für
Lochpressen . Bisher war es üblich, die Erwärmung von Vierkantblöcken, die nach,
dem Ehrhardt-Verfahren gelocht werden sollen, in einem Ofen dürchzuführen, der mit
kurzen Einzelblöcken beschickt wurde. Die Bewegung der vielen Einzelblöcke durch
einen sehr lAnge Ofen. erforderte aber viel Bedienung oder verwickelte mechanische
Einrichtungen, die häufigen Störungen unterlagen.
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Eine weitere Schwierigkeit bei dem Pressen von Vierkantblöcken lag
bisher in folgendem: Die Vierkantblöcke müssen in .ihren Diagenalabmessungen und
Kantenradien enge Maßabweichungen aufweisen, da man andernfalls Rohrluppen mit ungleicher
Wandstärke erhält. Die Herstellung der Preßblöcke im Formwalzwerk .erfordert mit
Rücksicht auf die engen Maßabweichungen sehr große Sorgfalt, so daß für solche Blöcke
ein erheblicher Aufpreis, verlangt wird. Die Maßahweichungien, die vom Walzwerk
eingehalten worden können:, sind, jedoch noch nicht voll befriedigend, so daß schon
mehrere Vorschläge gemacht wurden, um eine völlig zentrische Luppe zu exhalfien,.
* So hat man beispielsweise stark kegelige Blockaufnehmer verwendet, die jedoch
!en: Nachteis haben, dtß nur im unteren,, engen Aufne'hmerüeil eine Zentrierung
erreicht wird. Zuverlässiger. ist ein zweiter Vorschlag, wonach die Blöcke vor der
Lochung in den Aufnehmer hineingestaucht werden, wodurch
zwangsweise
jedss Spiel zwiechen Block und Aufnehmes vermieden wird.
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Bekannt ist auch schon das Abschneiden von V ierkantblöcken, die nach
dem Ehrhardt-Verfahren gelocht werden sollen, von; einer langen erwärmten Stange
mit anschließendem Zentrieren des Blockes im Aufnehmer. Dabei erfolgt jedoch keine
Kalibrierung der Blöcke; und es wird nur eine einmalige Erwärmung vorgenommen.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Preßblöcke mit dien: normalen
Halbzeugmaßabweichungen ebendaUs. in Form langer Stangen vom Walzwerk zu beziehen
und von diesen nach ihrer Anwärmung im: Ofen die einzelnen Blöcke abzuschn@eiden,
wodurch die erheblichen Aufpreise für genaue Walzung und Aufteilung auf Einzelblocklängen
erspart werden. Dieses. billige Einsatzgut wird nun nach der Erfindung zunächst
in einem normalen Stoß- oder Durchstoßofen eingesetzt. Nach erfolgter Vorwärmung
auf vorzugsweise 80o bis 100o° werden die Stangen schrittweise aus, dem Ofen herausgedrückt
und unmittelbar anschließend durch eine Schere oder Säge auf die erforderlichen
Einzellängen und Stückgewichte unterteilt; Die Erwärmung der Einzelblöcke auf Verarbeitungstemperatur
erfolgt in einem zweiten Ofen., der als Drehherdofen anisgebildet ist, wobei die
Blockbewegung durch den Ofen durch eine sich drehende Herdsohle erfolgt. Um die
für das Lohen; notwendigen genauen Abmessungen zu erhalten, wird dem zweiten Ofen
eine Kalibriervorrichtvng, z. B. in Gestalt einer Walz- oder P.reßvorrichtung vor-oder
nachgeschaltet. Der erfindungsgemäße Vorschlag, die Erwärnvung in zwei getrennten
Ofen vorzunehmen, bietet einen wesentlichen wirtschaltlichen Vorteil dadurch" daß!,die
Vorwärmung, welche die weitaus längste Zeit in: Anspruch nimmt, in einem gewöhnlichen
Stoß- oder Durchs.toßofen erfolgen kwm., der hinsichtlich Einfachheit der Bedienung,
der Einrichtungen und der Wärmeausnutzung unübertroffen ist. Da die zweite Stufe
der Erhitzung nur noch. kurze Zeit dauert, braucht der zweite Ofen; (Drehhezdlofen)
auch nur eine entsprechend geringere Anzahl. von Einzelblöcken aufzunehmen, so daß
dieser Ofen klein und daher billig wird und: in seiner vorgeschlagenen Form eine
durchaus zuverlässige Arbeitsweise gewährleistet.
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Die Anwendung eines. Drehherdofens bringt den. weiteren Vorteil mit
sich, daß man sich den Betriebsverhältnissen am besten anpassen kann. Da die Blöcke
mit Abstand voneinander auf dem Drehherd liegen, ist deren Durchwärmung sehr gut.
Das Entleeren eines Drehherdiofens zu Schichisc'hluß oder wenn ein Kaliberwechsel
erfolgen soll, ist wesentlich einfacher als das Entleeren eines Stoßofens:, weil
zu diesem Zweck die Stoßvorrichtung .eines solchen, Ofens. nicht ausreicht und zu
besonderen Hilfsmitteln gegriffen; werden nmß. Außerdem ist man. bei einen Drehherdofen
ohne weiteres in der Lage, bei etwaigen Störungen im Betrieb der Lochpresse oder
der Stoßbank den Drehherd zurückzudrehen., und auf diese Weise die Blöcke, die nicht
sofort gelocht oder gezogen werden können, aus dar heißesten: Zone dies Ofens herauszunehmen.
Ein Verbrennen dieser Blöcke wird dadurch vermieden.
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Die Erfindung sei nun an Hand der Zeichnung im folgenden erläutert:
Abb. i zeigt eine wesenhafte Wiedergabe der Gesamteinrichtung. Die langen Stangen
a werden in den, Stoßofen b eingesetzt- und im Zuge ihrer Erwärmung durch den Ofen
hindurchgedrückt. An der gegenüberliegenden: Ofenseite erfolgt das Ausstoßen der
Stangen. c ist eine Säge zum Unterteilen der vorgewärmten Stangen. d stellt einen
abgetrennten Einzelblock dar. Die abgetrennten Blöcke werden mit einer Stoßvorrichtung
e durch ein nun folgendes Kal.ibrierungsgerät f, welches zweckmäßig als> Walz- oder
Preßvorrichtung ausgebildet ist, hindurchgedrückt. Anschließend gelangen die kadibrierten
Blöcke d in, den; Drehherdiafen g, den sie in Pfeilrichtung durchlaufen. Nach erfolgter
Erwärmung gelangen die Blöcke in die Lochpresse h.
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' Die Kailibriervorrichtung gestattet weiterhin, die Blöcke mit Kantenradien
verschiedenster Größe zu versehen, um die Blöcke für das Lochen mit verschieden
dicken Dornen vorzubereiten. So müssen Blöcke, dis, wie Abb.2 zeigt, mit einem dicken
Vorn k gelocht werden sollen, sehr kleine Kantenabrundungen besitzen, um genügend
Raum l für den nach den. Seiten zu verdrängenden Werkstoff zu erhalten. Beim Lochen
mit dünnem: Dorn, liegen, wie Abb. 3 zeigt, die Verhältnisse umgekehrt. Bei Verwendung
einer Walzvorrichtung werden, eine Anzahl hintereinander angeordneter, angetriebener
oder nicht angetriebener Walzensätze mit je zwei oder vier Walzen in einer Ebene
verwendet, die teils zur Bearbeitung der Blockseiten und teils zur Bearbeitung der
Blockkanten dienen. Es ist besonr ders vorteilhaft, wenn der Block, sobald er die
beschriebene Walzkalibriervorridhtung durchlaufen hat, noch durch einen Kalibrierring
hindurchgedrückt wird, welcher eine äußerst genaue Endkalibrierung der Blöcke herbeiführt.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Wailzenkalibriervorrichtung besteht,
wie Abb. 4 zeigt, aus drei hintereinander in einem Gehäuse untergebrachten Walzensätzen
mit nicht angetriebenen Walzen und: einem Kaliberring, wobei -der erste Walzensatz
ui (vgl. Abb. 5) vier Kaliberwalzen enthäl4 welche die Blöcke in Di.agonalrichtung
bearbeiten. Der zweite und dritte Walzensatz n wird mit je zwei glatten; Walzen
zur Bearbeitung der Blockseiten ausgerüstet (vgl. auch Abb. 6). Die Walzenachsen
des: zweiten Waloenpaares sind um 45° gegen die Achsen dies: ersten Paares versetzt
und die Achsen des dritten Walzenpaares um go° gegen die Achsen end;es zweiten.
In dem gleichen Gehäuse wird, wie schon beschrieben, noch ein Kaliberring o untergebracht,
der für genaue Einhaltung der verlangten Diagonalmaße Sorge trägt. Die Kalibrierung
dier Blöcke kann auch durch eine Preßvorrichtung geschehen, die aus zwei oder vorzugsweise
vier senkrecht zur Blockachse bewegbaren Preßstempeln mit auswechselbaren. Preßgesenken
p besteht. Die
Bewegung der Preßstempel kann mechanisch, hydraulisch
oder durch Preßluft erfolgen. Irr Abb. 7 ist eine derartige Preßvorrichtung wesenhaft
dargestellt.
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Ist die Kafibriervorrschtung zwischen der ersten und zweiten Erwärmung
angeordnet, so muß der Block, bevor er in den Aufnehmer eiügesetzt wird, vom Zunder
befreit werde=. Dies geschieht zweckmäßig mit einem an: sich bekannten SchJacken:-abstreifer,
durch den der Block hindurchgedrückt wird". Im Anschluß heran kann nochmals eine
Kalibrierung vorgesehen wenden, um die Diagonalmaße der Blöcke auf ganz genaues
Maß zu bringe=t, rot d'aß die Blöcke mit die= geringstmöglichen Spiel in den Aufnehmer
hineinpassen. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dien Abstreifer zusammen mit dem
Kalibrierring und einer Einführurngsbüchse deraxt übereinander anzuordnen, daß die
in: die Buchse eingelegten Blöcke zuerst durch den Schlackenabstreifer und unmittelbar
anschließend durch den Kalibrierring hindurchgepreßt wende=. Eine solche Vorrichtung
ist in Abb. 8 dargestellt. Die Vorrichtung ist hierbei in das zum Einsetzen der
Blöcke dienende Gerät derart eingebaut, daß, nachdem das Einsetzgerät über Aufnehmermitte
steht, der Lochdorn, wie Abb. 8 erkennen läß:t, den Block dürdh die Entzunderarngs-und
Kalibriervorrichtung hindurchtreibt, wonach der Block utnmi.ttellrur in den Aufnehmer
der Lochpresse fällt. Die Einsetzvorrichtung List als, Schwenkvorrichtung ausgebildet.
Die aus dem Ofen austretenden Blöcke fallen irr die Einführungsbüchse der Entztunderungs-
undKaliibriervorrichtung. Daraufhin schwenkt der Arm. der Einsetzvorrichtung zur
Presse. Die Einzelheiten der int ihrern Westen bekannten Einsetzvorrichtung lassen
die Abb.8 und y erkennen, von denen. Abb. 8 einen Schnitt nach der gebrochenen Linie
A-B-D-C darstellt.