DE860063C - Verfahren zur Herstellung von Chlorameisensaeureaminoalkylestersalzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorameisensaeureaminoalkylestersalzen

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DE860063C
DE860063C DEB6105D DEB0006105D DE860063C DE 860063 C DE860063 C DE 860063C DE B6105 D DEB6105 D DE B6105D DE B0006105 D DEB0006105 D DE B0006105D DE 860063 C DE860063 C DE 860063C
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salts
phosgene
chloroformic acid
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ester salts
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DEB6105D
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Paul Dr Schlack
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BASF SE
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BASF SE
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorameisensäureaminoalkylestersalzen Chloride der allgemeinen Formel Cl-CO-X-R-NR'R" - HY, worin R einen zweiwertigen, gegebenenfalls durch Heteroatome oder -gruppen unterbrochenen Kohlenwasserstoffrest, R' und R" Wasserstoff, Alkyl oder substituiertes Alkyl oder auch zusammen einen Alkylenrest, X Sauerstoff oder Schwefel und Y das Anion einer starken Säure bedeuten, sind bis jetzt in einigermaßen einheitlichem Zustand noch nicht hergestellt worden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Chloride in praktisch einheitlichem Zustand erhalten kann, wenn man Salze von Aminoalkoholen oder Aminomercaptanen, insbesondere solchen mit einer Kohlenstoffkette von vier und mehr Kohlenstoffatomen zwischen den funktioneuen Gruppen mit verhältnismäßig starken, vorzugsweise unfiüchtigen Säuren und zweckmäßig in Gegenwart eines die Umsetzung nicht störenden Lösemittels, gegebenenfalls zeitweilig unter Druck, mit überschüssigem, . am besten vorgelegtem Phosgen oder mit wie Phosgen reagierenden Stoffen umsetzt.
  • Als Ausgangsstoffe geeignete Aminoalkohole und Aminomercaptarie sind z. B. die folgenden: 3-Aminopropano1, 3-Piperidinopropanol, N, N'-Di-_[3-oxypropyl]-piperazin, q.-Aminobutanol-(i), q.-Iminodibutanol-(i), 5-Aminopentanol-(i), N-Methyl-5-aninopentanol-(i), 5-Iminodipentanol- (i), N-Methyl-5-iminodipentanol-(i), N-Dimethyl-5-aminopentanol-(i), N-Octadecyl-5-aminopentanol- (i), 6-Amino-hexanol-(i), 4-Aminocyclohexanol- (i), 5-AminopentanthioI-(i), 6-Aminohexanthiol-(i). Diese Aminoverbindungen können beispielsweise durch folgende Säuren neutralisiert sein: Chlorwasserstoff, Trichloressigsäure, Butyl-ischwefelsäure, Heptyl-i-schwefelsäure, Propansulfonsäuren, Butansulfonsäuren, Dodecan-i-sulfonsäure, Cyclohexansulfonsäure, Xylolsulfonsäuren, Cymolsulfonsäuren, Tetrahydronaphthalin-ß-sulfonsäure, Butan-i-sulfünid, N-Benzolsulfonylbutansulfamid, n-Butylphosphorsäure. Viele dieser Salze sind auch in wasserfreiem Zustand mehr oder weniger viskose Öle, die sich schon ohne Verdünnungsmittel in das vorgelegte Phosgen einrühren lassen. Eine zweckmäßige Darstellung öliger, verhältnismäßig schwerlöslicher Hydrochloride besteht darin, daß man die Aminoalkohole gelöst in einem indifferenten organischen Lösungsmittel, z. B. Methylenchlorid, Chloroform oder Dioxan, mit Chlorwasserstoff sättigt, wobei sich das Salz als ölige Schicht abscheidet. Das Öl nimmt gewöhnlich eine gewisse Menge Lösemittel auf, wodurch die Viskosität erniedrigt und die Verarbeitung erleichtert wird. Die abgetrennteLösemittelschichtwirdvon neuem mit Aminoalkohol bzw. Aminomercaptan versetzt, worauf sich der Vorgang wiederholt. Für die Salze der Aminoalkohole kommen je nach ihren Löslichkeitseigenschaften beispielsweise folgende Lösemittel in Betracht: Flüssiges Schwefeldioxyd, verflüssigter Fluorwasserstoff, Nitromethan, Methylenchlorid, Chloroform, Äthylenchlorid, Methylchloroform, Toluol, Chlorbenzol, Glykolcarbonat, Düriethylsulfat und überschüssiges Phosgen. Für die Salze mit Halogenwasserstoffsäuren eignen sich besonders flüssiges Schwefeldioxyd, verflüssigter Fluorwasserstoff und überschüssiges Phosgen. Die Salze mit organischen Säuren, die lipophile Gruppen, z. B. Isopropyl- oder -butylreste enthalten, lösen sich meist besonders leicht in organischen Lösungsmitteln wie Methylenchlorid oder Chloroform. Sehr gut löslich sind gewöhnlich die Salze N-alkylierter Aminoalkohole oder Aminomercaptane. Dies gilt auch für die Hydrochloride.
  • Die als Ausgangsmaterial benutzten Salze von Säuren mit lipophilen Resten können durch direktes Neutralisieren der Basen mit den Säuren oder meist zweckmäßiger durch doppelte Umsetzung der Hydrochloride mit Alkalisalzen der genannten Säuren gewonnen werden. Im letzteren Falle werden die Aminsalze von den anorganischen Salzen durch Ausziehen mit organischen Lösungsmitteln, am besten den bei der Reaktion zu verwendenden, abgetrennt. Mitunter scheiden sich die Salze auch als schwerlöslich über der konzentrierten wäßrigen Schicht der anorganischen Salze ab.
  • Das Phosgen oder die wie Phosgen reagierenden Stoffe, z. B. Perchlorameisensäuremethylester werden zweckmäßig im erheblichen Überschuß eingesetzt, z. B. mit Überschüssen von o,5 bis 3 Mol oder mehr, bezogen auf eine vorhandene reaktionsfähige Hydroxyl-oder Sulfhydrylgruppe. Die Reaktion kann nach dem Zusammengeben der Umsetzungsteilnehmer unter Kühlung durch einfaches Stehenlassen bei Raumtemperatur zu Ende gebracht werden. Häufig ist es zweckmäßig, sie zu Anfang unter Druck bei mäßig erhöhter Temperatur, z. B. bei Temperaturen zwischen 30 und- 6o', jedenfalls aber uhter der Zersetzungstemperatur der Chlorameisensäureester, durchzuführen.
  • Es ist keineswegs notwendig, daß die umzusetzenden Salze von vornherein im Umsetzungsgemisch gelöst sind. Es genügt schon, wenn jeweils nur ein verhältnismäßig geringer Teil in Lösung geht. Wird Fluorwasserstoff als Lösemittel angewandt, so können durch Halogenverdrängung die entsprechenden Fluoride entstehen.
  • Die gebildeten Salze der Chlorameisensäureester stellen in der Regel zähe, bei Verwendung reiner Ausgangsstoffe fast farblose Flüssigkeiten dar, die in organischen Lösemitteln, wie Halogenkohlenwasserstoffen und Alkoholen, leicht löslich sind. Manche, werden auch in kristallisiertem Zustand erhalten, so der salzsaure Chlorameisensäure-5-aminoamylester. Durch Wasser werden die Halogenameisensäureester rasch zersetzt. Auch beim Erhitzen für sich erleiden sie, besonders unter vermindertem Druck, mehr oder weniger leicht Zersetzung unter Abspaltung von Kohlendioxyd. Die neuen Chlorameisensäureester sind wertvolle Zwischenprodukte für die organische Synthese, namentlich für die Synthese von Textilhilfsmitteln. Einige sind auch direkt als Textilhilfsmittel verwendbar. Beispiel i .
  • Man neutralisiert 5-Aminopentanol-(i) mit einer 33°/oigen wäßrigen Lösung von Butan-i-sulfonsäure, destilliert das Wasser im Vakuum ab, gibt vier Gewichtsteile Chloroform zu und destilliert einen Teil des Chloroforms zur'azeotropischen Entfernung des noch zurückgehaltenen Wassers ab. Nur ein Teil des Salzes ist im Chloroform gelöst. Man gibt nun 2 Mol flüssiges Phosgen zu und läßt unter Atmosphärendruck bei Raumtemperatur stehen. Schon beim Zugeben des Phosgens bildet sich eine homogene Flüssigkeit. Nach Stehen über Nacht wird 21/2 Stunden im verschlossenen Gefäß auf q.o° erhitzt und anschließend Phosgen und Chloroform unter vermindertem Druck abdestilliert. Das Salz des Chlorameisensäureesters hinterbleibt als zäher, schwach bräunlich gefärbter Sirup.
  • Verwendet man an Stelle des butansulfonsauren Salzes das Hydrochlorid, so muß man bis zur Erreichung der Homogenität wesentlich länger stehenlassen. Beim Aufarbeiten hinterbleibt das salzsaure Salz als farbloses zähes Öl. Durch Umsetzen mit Anilin entsteht das Phenylurethan.
  • S gefunden 10,4 0/a, S berechnet io,6 °/o; N gefunden 4,67 °/o, N berechnet 4,62 °/o.
  • Beispiel 2 Eine Lösung von i Mol N-Methyl-5-amirtopentanol-(i) in Methylenchlorid wird mit Chlorwasserstoffgas neutralisiert und das flüssige Salz in auf -io° gekühltes Phosgen (2 Mol) unter Rühren eingetragen. Nach beendigter Chlorwasserstoffentwicklung entfernt man den Phosgenüberschuß durch einen Luftstrom und erwärmt dann einige Zeit unter vermindertem Druck auf 30°, um auch das gelöste Methylenchlorid zu entfernen. Das salzsaure Salz des Chlorameisensäureesters hinterbleibt als fast farbloses zähes 0I, das im Vakuum allmählich zu einer Kristallmasse erstarrt. Beispiel 3 Zu 3 MOI flüssigem Phosgen, das auf -3 bis -6° abgekühlt ist, läßt man unter Rühren am Rückflußkühler i Mol salzsaures N-Isopropyl-5-aminopentanol-(i) zufließen. Nachdem alles zugesetzt ist, rührt man noch einige Stunden bei o° weiter und erwärmt dann allmählich auf 25°. Man entfernt den Phosgenüberschuß und noch vorhandenen Chlorwasserstoff im Vakuum unter Durchsaugen von trockener Luft. Das Chlorhydrat des Chlorameisensäureesters hinterbleibt als fast farbloses dickes 01.
  • Beispiel 4 i Mol N-Methyl-5-aminopentanol-(i) wird in 4 Teilen Methylenchlorid gelöst und mit Chloiwasserstoff gesättigt. Die Hauptmenge des Salzes scheidet sich ab und schwimmt als ölige Schicht auf dem Lösungsmittel. Man gibt nun bei -io° 2 Mol Phosgen zu und läßt das Gemisch allmählich auf Raumtemperatur kommen. Nach Stehen über Nacht wird das Phosgen im Luftstrom entfernt und schließlich das Lösemittel unter vermindertem Druck abgesaugt. Das salzsaure Salz des Cblorids hinterbleibt als zähes 01.
  • Beispiel 5 In 5 Mol Phosgen trägt man unter Rühren bei -iö° flüssiges salzsaures 5-Aminopentanol- (i) ein, rührt 4 Stunden bei o° nach und erwärmt dann allmählich auf 2o°. Nach Entfernen des Phosgenüberschusses und des Lösungsmittels hinterbleibt das Hydrochlorid des Chlorameisensäureesters als leicht bräunliche Kristallmasse. Das trockene Chlorid schmilzt im zugeschmolzenen Röhrchen zwischen 7o und 75° unter Gasentwicklung. Beim Lösen in Wasser wird es sofort zersetzt.
  • Beispiel 6 Eine Lösung von i Mol 5-Aminopentanol-(i) in 4 Teilen Methylenchlorid wird mit Chlorwasserstoffgas abgesättigt und das Lösemittel unter vermindertem Druck entfernt. Man gibt nun bei -io° 7 Mol Phosgen zu und läßt die Mischung allmählich über Nacht auf Raumtemperatur kommen, wobei das abdestillierende Phosgen in einer tiefgekühlten Vorlage kondensiert wird. Das Reaktionsprodukt, eine aus fast farblosen Blättchen bestehende Kristallmasse des salzsauren Salzes, wird durch Evakuieren von noch festgehaltenem Phosgen befreit. Das Salz löst sich restlos in Methylenchlorid.
  • Analysen: Stickstoff gefunden 6,82(1/" berechnet 6,96 °/o; Chlor gefunden 35,8 °/ot berechnet 35,4 °/o.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Chlorameisensäureaminoalkylestersalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Salze von Aminoalkoholen oder Aminomercaptanen mit starken Säuren, zweckmäßig in Gegenwart von die Umsetzung nicht störenden Lösemitteln für diese Salze, bei niederer Temperatur mit überschüssigem Phosgen oder wie dieses reagierenden Stoffen umsetzt. z. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Salze der Aminoverbindungen mit starken Säuren verwendet, die lipophile Reste, insbesondere Kohlenwasserstoffreste, enthalten.
DEB6105D 1943-07-02 1943-07-02 Verfahren zur Herstellung von Chlorameisensaeureaminoalkylestersalzen Expired DE860063C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3299114A (en) * 1962-08-20 1967-01-17 Stauffer Chemical Co Process for making chloroformates with amines as catalysts

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3299114A (en) * 1962-08-20 1967-01-17 Stauffer Chemical Co Process for making chloroformates with amines as catalysts

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