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Steuerungseinrichtung für einen durch ein Druckmittel bewegten Förderwagenaufschieber
od. dgl. Bei durch ein Druckmittel, z. B4 Druckluft, betätigten Aufschiebern für
Förderwagen u. dgl. ist es notwendig, die für einen möglichst gleichmäßigen und
gleich kräftigen Abstoß erforderliche Kraft des Stößels der Gegenkraft, d. h. dem
Gewicht des aufzuschiebenden Wagens, anzupassen'. Hierzu wurden bisher besonderem,
meist von Hand gesteuerte Ventile benutzt, die es ermöglichen sollten, bei schwereren
Wagen zusätzlich. Druckluft zu geben oder den Gegendruck auf der anderen Kolbenseite
zu vermindern oder zu beseitigen. Dies erforderte .jedoch jedesmal einen Eingriff
von Hand und eine entsprechende Abschätzung der Kraft des: Druckmittels, mit der
der Wagen aufgeschoben werden muß.
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Ferner hat man vorgeschlagen, den Druckluftzutritt in den Arbeitszylinder
einer Aufschiebevorrichtung in zwei Stufen entsprechend dem Leerlauf und der Belastung
zu regeln. In der Preßluftzuleitung befindet sich ein Ventil; das zunächst -nur
eine
zum Leerlauf des Arbeitskolbens erforderliche Menge Druckluft durchläßt. Sobald
sich dem Kolben beim Auftreffen des Stößels auf einen Wagen ein erhöhter Widerstand
entgegenstellt, verschiebt sich ein VentillZolben, der dann den Durchgang für eine
zusätzliche Druckluftmenge freigibt. Da die Druckluft im Bergbau starken Schwankungen
unterworfen ist, so kann der Fall eintreten, daß die Stößelkraft -wesentliche Unterschiede
aufweist, auch wenn die Gegenkraft (Wagenlast ) die gleiche geblieben ist.
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In einem anderen Fall sind in dem Arbeitszylinder zwei Kolben vorgesehen,
wovon der eine auf einer mit dem Stößel versehenen Stange sitzt, während der andere
für sich und unter denn Einfluß einer Feder steht. Der gefederte Kolben bewirkt
nur anfänglich eine Drosselung des Druckluftzutritts und fängt den Stößelstangenkolben
beim Rückgang auf, damit dieser nicht den Zylinderdeckel durchschlägt. Bei dieser
Vorrichtung steigt der Luftdruck beim Auftreffen des Stößels auf einen zu verschiebenden
Wagen wesentlich an, wenn die Beschleunigung des Stößels nicht der Druckluftzuführung
entspricht, was bei einer plötzlichen Entlastung des Stößels nicht erwünscht ist.
Hinzu kommt, daß infolge verschieden hoher Belastung der zu bewegenden Wagen die
Vorrichtung ungleichmäßig arbeitet.
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Erfindungsgemäß ist die Veränderung der Stößelkraft nicht an eine
bestimmte Beschleunigung des Arbeitskolbens gebunden, indem die Druckluft, die durch
den Rückschub des den Stößel auf seiner Stange tragenden Kolbens in die Ruhelage
oder Ausgangsstellung in den Zylinder eingeströmt ist, beim Wiedervorschieben des
Arbeitskolbens als Hemmung nutzbar gemacht wird. Die Freigabe der die Bewegung des
Arbeitskolbens hemmenden Gegenluft erfolgt dagegen nach der Erfindung durch den
kraftübertragenden Aufschi,eberstößel. Hierfür ist der Stößel auf der Kolbenstange
entgegen einer Feder zum Offnen des Ventils verschiebbar. Die Kraftübertragung des
Stößels wird entsprechend dem entgegentretenden Widerstand eines aufzuschiebenden
Wagens gesteigert oder verringert, oder mit anderen Worten, es wird das Bestreben
erfüllt, in einfacher Weise die Kraft des Stößels der jeweiligen Gegenkraft (Wagenwiderstand)
anzupassen.
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Die Steuerung der Druckluftzu- und -ableitung erfolgt durch einen
von Hand zu betätigenden Vierwe ehahn od. dgl. Für die selbsttätige Betätigung des
Vierwegehahnes kann auch die Bewegung eines jeweils zufahrenden und zurückgeschobenen
Wagens nutzbar g@inacht werd°ii. Die @ orrichtung ist dann auch als Rückstoßer verwendbar,
um einen zufahrenden `Vagen über eine Weiche auf ein anderes Gleis zurückzubewegen.
Eine andere Entwicklung für diesen Zweck besteht unter Fortfall eines Steuerhahnes
für den Druckmittelzu- und -abstrom darin, daß durch die Beweglichkeit des Stößels
beim Auffahren eines Wagens ein Ventil im Arbeitskolben geöffnet wird, wodurch die
Druckluft sofort mit voller Kraft zum Verschieben des Kolbens zur Wirkung gelangt.
Sobald der zurückgestoßene `ragen den Stößel verläßt, schließt sich das Ventil,
und die Druckmittelkraft bringt den :@rbeitskolben wieder in seine Ausgangsstellung.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es stellt
dar Abl). z einen Längsschnitt durch den in Betracht kommenden Aufschieberteil,
Abb. 2 eine Gesamtanordnung und Abb. 3 und q. eine Gesamtanordnung mit einem Steuergestänge
für den Druckmittelein- und -auslaß.
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Es bezeichnet a den Zylinder der Aufschiebevorrichtung, b den Kolben,
c die hohle Kolbenstange, an deren Bohrung ein auf der Hinterseite des Kolbens b
mündender Kanal anschließt. In einem Kolbenstangenkopf d ist unter der Wirkung einer
Feder e ein Abschlußventilkörper feines Auslasses o und unter dem Einfuß einer weiteren
Feder S ein Gleitstück in mit einem Zapfen la angeordnet. Zweckmäßig an einem Schlitten
i befindet sich der Stößel h, -der mittels eines Querbolzens Z mit dem Gleitstück
zig Verbindung hat. Schlitze n in dem Stangenkopf d gestatten eine Verschiebung
des Schlittens i mit dem Stößel h. dai ist die Achse eines Förderwagenrades
oi, gegen die der Stößel h zum Aufschieben eines Förderwagens drückt. Ein Vierwegehahn
p dient zum Ein- und Auslaß des Druckmittels, vorzugsweise Preßluft, die zum Wagenaufschieben
durch die Leitung q vor den Kolben b oder zum Rückholen des Stößels h hinter
den Kolben durch die Leitung r geleitet wird. s ist die Druclsmittelzuleiturig,
und t ist der Druckmittelauspuff mit einem Rückschlagv-entil u.
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Ist der Vierwegehahn p in die in Abb. a gezeichnete Stellung umgelegt,
so gelangt das bei s zuströmende Druckmittel durch die Leitung q in den Zylinder
a vor den Kolben b. Das auf der anderen Zylinder im Zylinder a befindliche
Druckmittel steht einmal durch die hohle Kolbenstange c vor dem Ventil f und zum
anderen vor dem Rückschlagventil i, in der Leitung r. Das Rückschlagventil it ist
so eingestellt, daß jeweils eine kleine Menge Druckmittel abströmen kann, so daß
der Stößel h entsprechend der Einstellung des Rückschlagventils 2s vorgeschoben
wird. Auch im Ventilkörper des Ventils f kann eine entsprechende Üffnung vorgesehen
sein.
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Beim Vorbewegen des Kolbens b trifft der Stößelk an dieWagenachsehi,
wobei derSchlitteni mit dein Gleitstück in und dem OOuerbolzen Z in den Schlitzen
ia im Kolbenstangenkopf d entgegen der Feder b eine Verschiebung erfährt,
d. h. die Kolbenstange c bewegt sich zunächst allein. Hierbei trifft der Zäpfen
lt des Gleitstückes in an eine Verlängerung des Ventilkegels f, der nun, entgegen
der Feder e verschoben, den Austritt des den Vorschub des Kolbens b hemmenden Druckmittels
bei o bewirkt. Die dann durch die Druckmittelwirkung vor dem Kolben b zur Auswirkung
gelangende höhere Vorschubkraft stößt den Wagen ab, bis dieser in Fahrt kommt. Hierauf
schiebt sich unter dem Einfluß der Feder g das Gleitstück na mit dem den
Stößel
lz tragenden Schlitten i wieder vor, infolgedessen der Ventilkörper f durch
die Feder e in Verschlußlage gelangt. Auch wenn sich die Wagengegenkraft vermindert,
wird das Ventil f geschlossen, infolgedessen das, Gegendruckmittel den Kolbenvorschub
hemmt und die Stößelkraft sinkt, d. 1i. die Kraft des Stößels ist in Abhängigkeit
gebracht von der Wagengegenkraft.
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Die Feder ä kann so bemessen werden, daß sie laei Erreichung ihrer
Endkraft die gleiche Kraft hat wie der vollbelastete Zylinder. Die Feder e kann
gegebenenfalls entfallen und das Druckmittel selbst die Verschlußschaltung des Ventils
f bewirken.
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Für ein selbsttätiges Arbeiten der Aufschiebevorrichtung kann der
Vierwegehahn p oder ein anderes Steuerglied von der Wagenbewegung abhängig sein.
Zum Beispiel sind Lauinenhebel v, ee neben einer der Gleisschienen gelagert und
durch IL°in Hebelgestänge x mit dem Steuerglied verbunden (4bb. 3). Beim Herankommen
eines Wagens steht der Daumenhebel v hoch und wird zweckmäßig durch das Wagenrad
o. niederbewegt (Abb. 3). Der Daumenhebel zu wird dabei infolge seiner Verbindung
mit dem Gestänge x aufgerichtet. Die Vorrichtung arbeitet nun in gleicher Weise
wie oben beschrieben, indem durch Auftreffen einer Wagenachse lt. auf den Stößel
k dieser das Ventil f öffnet und das Druckmittel auf den Arbeitskolben b
zur Wirkung kommen läßt. Beim Aufschieben des Wagens durch den Arbeitskolben b mittels
des Stößels k wird der Daumenhebel w durch das Wagenrad o1 niederbewegt und unter
Aufrichten des Daumenhebels v der Hahn p auf Eintritt des Druckmittels zum
Zurückbewegen des Arbeitskolbens b eingestellt. Nunmehr kann das Spiel wieder von
neuem beginnen.
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Eine weitere Aushildung der Vorrichtung erinöglicht es, diese als:
Rückstoßer für einen auf einem Gleis ankommenden, über eine Weiche auf ein anderes
Gleis zurückzuschiebenden Wagen zu verwenden, indem das durch den Stößel k beim
Auftreffen eines Wagens zu betätigende Ventil f zum Einlaß des Druckmittels in den
Zylinderraum vor den Kolben b nutzbar gemacht ist. Wie Abb. ¢ zeigt, ist. das Ventil
f zweckmäßig im Kolben b angeordnet und hat durch eine Stange h2 mit
dem unter dein Druck der Feder g stehenden Gleitstück w Verbindung. In seiner Ausgangsstellung
steht der Kolben b mit seiner kleinen Ringfläche y unter dem Einfluß des bei s eintretenden
Druckmittels, das durch eine oder mehrere Querbohrungen in den Raum N zu dem Ventil
f gelangt. Findet durch Auftreffen eines Wagens auf den Stößel k dessen Verschieben
mit dem Gleitstück m statt, so wird das Ventil f geöffnet und läßt das Druckmittel
in den Zylinder a vor den Kolben b treten, der infolge seiner hier größeren
Fläche vorgetrieben über den Stößel k den Wagen zurück auf das zweite Gleis stößt.
Verläßt der Wagen den Stößel k, so kommt dieser durch die Feder g wieder in Ausgangslage
und verschließt das Ventil f. Nunmehr wirkt das Druckmittel im wesentlichen nur
auf die kleinere Kolbenringfläche y und schiebt den Kolben b zurück. Die vor dem
Kolben b befindliche Druckluft entweicht durch einen Hahn od. dgl. und den Auspuff
t am hinteren Zylinderende. Das Öffnen des Hahnes erfolgt, sobald ein `ragen abgestoßen
ist, indem ein an dem Kolbenstangenkopf d oder dem Stößelschlitten i angeordneter
Mitnehmer an einen Anschlag trifft, der auf einer mit dem Hahnhebel verbundenen
Stange sitzt. Beim Kolbenrückgang trifft der Mitnehmer an einen zweiten Stangenanschlag
(links in Abb. 4.), um den Ablaßhahn wieder zu schließen. Die Vorrichtung ist dann
wieder zum Auffangen und Zurückstoßen eines neuankommenden Wagens bereit.
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Zum Auffangen des in die eine oder andere Endstellung gelangenden
Arbeitskolbens b sind in dem Zylinder Pufferfedern vorgesehen.