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Lösbarer Abschluß für Vakuumräume, insbesondere für Räume mit tolerierten
Innenmaßen Die zum :\bschlul3 von evakuierten Räumen dienenden Verschluliorgane
in Form von Deckeln. Platten. Ilauüen, Alannlochabschlüaen usw. hat man bisher eiitsprecliend
(lern VerschluLl von unter innerem (Tierdruck stehenden Druckgefäßen dadurch vui-geiionimen.
daß nmii zwischen der den \% akutliiirauni begrenzenden Wandung und dein Verschlußorgan
eine Dichtung anordnete. die auf diese Weise nicht imr elastisch deformiert wurde,
sondern infolge zii hoher _\npreßkräfte durchweg auch bleibende Formänderung erhält,
selbst wenn inaii die Dichtung aus nachgiebigen Stoffen, wie Guniini. (Aunimiashestmischungen.
Fiber, Preßspan. I'aplle. zwischen dülmen Metallblechen liegende Asbestzwischenlagen
usw, herstellte.
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Damit entstehen aller zwei grundsätzliche Nachteile. Zunächst wird
die Dichtung infolge ihrer bleibenden Deformationen regelmäßig unbrauchbar, wemi
ie einmal ausgebaut ist. Es muß also beim nächsten I?inbau eine neue Dichtung zur
Anwen-Ang kommen. Ihr zweite Nachteil besteht darin, daß .die Lage des Verschlußorgans
zu den den Vakuumraum begreilzeliden Wandungen nicht eindeutig festgelegt ist, weil
die elastische Dichtung nieür oder weniger komprimiert wird. Das ist in vielen INllen
bedeutungslos. In anderen Fällen aber, in dellen es sich um die Herstellung kalibrierter,
also genau Beinessener Vakuumräume handelt, ist clie Veränderung dieses Raumes in
Abhängigkeit vorn Kompressionsgrad der Dichtung höchst nachteilig.
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(in diese Schwierigkeiten und Nachteile zu vermeiden,
kennzeichnen sich Vakuumräume abgedichtet allschließende, lösbare Verschlußorgane,
deren hagre zu den den Vakuumraum begrenzenden Wandungen mit enger Toleranz festliegen
soll,
erfindungsgemäß durch versenkte Anordunng des Verschlußorgans
in den Begrenzungswandungen des Vakuumraumes derart, daß das Verschlußorgan in der
Verschlußlage an einer parallel zur Anlageebene des Verschlußorgans liegenden Anschlagfläche
der Begrenzungswandungen anliegt, während die senkrecht zu dieser Fläche liegende
Fuge zwischen Begrenzungswandungen und Deckel durch eine elastische Dichtung überbrückt
ist, die teils im Verschlußorgan, teils in den Begrenzungswandungen des Vakuumraumes
aufgenommen ist und die unter der Druckwirkung eines rahmenartigen, dem Randverlauf
des Verschlußorgans folgenden Flansches steht, dessen außerhalb der Dichtung liegender
Rand mit Anzugsschrauben besetzt ist, deren Schäfte in den Begrenzungswandungen
geführt sind. Dadurch, daß das Verschlußorgan in der Verschlußlage an einer Anschlagfläche
der Begrenzungswandungen anliegt, erhält der evakuierte Raum unabhängig vom Ausmaß
der Abdichtung stets dieselbe kalibrierte Größe, die somit der in engsten Toleranzen
festlegbaren, gleichbleibenden Lage des Verschlußorgans entspricht. Weiter ist die
Dichtung völlig eingebettet, so daß sie sich seitlich nicht verquetschen kann und
demgemäß bleibenden Formänderungen unterworfen wurde. Es kann also dieselbe Dichtung
dadurch mehrfach und öfters benutzt werden. Die Abdichtung selbst kann zwischen
minimalen und maximalen Werten beliebig eingestellt werden.
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Es ist zwar bei unter Überdruck stehenden Behältern bereits bekanntgeworden,
ein Verschlußorgan formschlüssig mit den Begrenzungswandungen zu verbinden, die
den unter Überdruck stehenden Raum begrenzen. Zu diesem Zweck verwendet man Sprengringe,
die nach Montage durch einen Füllring in ihrer Lage gesichert werden. Eine derartige
Verbindung dichtet man dann noch außerlialb durch Dichtungsringe ab. DieseDichtungsringe
können sich aber nach innen und außen frei ausdehnen und unterliegen somit der Gefahr
bleibender Formänderungen. Die Verwendung von Sprengringen ist dabei unerwünscht,
weil an der Stelle, an der der Sprengring eingeschlitzt ist, die Dichtung weniger
gut als an den anderen Stellen ist. Der Wert einer Dichtung bemißt sich aber lediglich
nach ihrer schwächsten Stelle, so daß derartige Dichtungen in der Vakuumtechnik
unbrauchbar sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in einem senkrechten Schnitt durch einen Teil einer Vakuumanlage dargestellt, die
mit einem erfindungsgemäßen Abschluß versehen ist.
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Ein in einem Gehäuse i vorhandener Innenraum soll durch einen Deckel
2 derart abgeschlossen sein, daß die Tiefe t des Innenraumes ein bestimmtes Maß
um vorgeschriebene Toleranzen nicht über- oder unterschreitet. Gemäß der Erfindung
liegt der Deckel 2 unmittelbar an einer Schulter ja des Gehäuses i auf, welche Schulter
zweckmäßigerweise versenkt ausgebildet ist, derart, daß die Trennfuge 3 zwischen
dem Deckel und dem Gehäuse außen senkrecht zur Deckelfläche stellt und der Deckel
durch die so entstehende Stufe an seinem Rand zentriert ist. Eine endlose I)iclitunig
4 überdeckt die fuge 3 rings um den Deckel. Mit Vorteil ist diese Dichtung4, die
aus Gunitni bestehen kann, in eine Nut eingelegt, die sich beiderseits der Trennfuge
3 erstreckt und zu einem "feil itn Deckel und zum anderen Teil im Gehäuse vorhanden
ist. Mit Hilfe eines Anpreßringes 5, der mindestens einen Teil der Dichtung überdeckt,
ist dieselbe Tiber die Fuge 3 gepreßt und bewirkt dadurch einen vakuumdichten Abschluß
des Innenraumes. Der Anpreßring selbst ist mittels Schrauben 6 mit dem Gehäuse i
verbunden, und zwar derart, daß die Schrauben außerhalb des Deckels und der Dichtung
angeordnet sind, welche somit keine Durchgangslöcher für die Bolzen aufweisen müssen.
Zw-eckmäßigerweise ist der Anpreßring 5 mit einem auf die Dichtung 4 pressen-(1,11
Wulst 5a versehen, der in die die Dichtung beherbergende Ntit hineinpaßt, damit
beim Nachlassen der Elastizität der Dichtung der Anpreßring stärker angezogen werden
kann.
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Gemäß einer nicht gezeichneten Variante könnte die Dichtung 4 nicht
in einer Nut versenkt sein, wobei zur Erzielung eines guten vakuumdichten Abschlusses
die Außenseiten des Deckels und des Gehäuses mindestens an der Auflagefläche der
Dichteng beiderseits der Trennfuge 3 in einer gemeinsamen Ebene liegen.
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Da in beiden beschriebenen Fällen die Dichtung 3 senkrecht zur Deckelfläche
angepreßt ist, sind besondere Befestigungsmittel für den Deckel überflüssig, indem
dieser lediglich durch die angepreßte Dichtung an die Schulter ja des Gehäuses angedrückt
ist.
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Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen
:'lusbilduiig des Abschlusses der Deckel 2 immer in seiner richtigen Lage liegt,
die durch die Lage der Schulter ja gegeben ist, unhängig davon, wie stark die Dichtung
4 gepreßt ist. Letztere muß demnach stets nur einer solchen Pressung unterzogen
werden, wie dies für den vakuumdichten Abschluß erforderlich ist. Das Dichtungsmaterial
wird dadurch nicht überbeansprucht und kann demzufolge auch bei wiederholtem Abnehmen
und Aufsetzen des Abschlußdeckels längere Zeit verwendet werden und gewährt dabei
stets eine einwandfreie Dichtung.