DE857958C - Verfahren zur Herstellung von Chloraethylenen nebst Chlorwasserstoff durch Pyrolyse der entsprechenden Chloraethane - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chloraethylenen nebst Chlorwasserstoff durch Pyrolyse der entsprechenden Chloraethane

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DE857958C
DE857958C DEU38A DEU0000038A DE857958C DE 857958 C DE857958 C DE 857958C DE U38 A DEU38 A DE U38A DE U0000038 A DEU0000038 A DE U0000038A DE 857958 C DE857958 C DE 857958C
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DE
Germany
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catalyst
pyrolysis
chloroethanes
chloroethylenes
hydrogen chloride
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Expired
Application number
DEU38A
Other languages
English (en)
Inventor
Nils Dipl-Ing Nordenborg
Leonhard Dr Tiganik
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Uddeholms AB
Original Assignee
Uddeholms AB
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/25Preparation of halogenated hydrocarbons by splitting-off hydrogen halides from halogenated hydrocarbons

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chloräthylenen nebst Chlorwasserstoff durch Pyrolyse der entsprechenden Chloräthane Es ist z. B. aus der britischen Patentschrift 575 559 bekannt, daß man Trichloräthylen und Chlorwasserstoff durch L.`l),erleiten von Tetrachloräthandämpfen über Kataly-satoreii bei erhöhter Temperatur herstellen kann. Als Katalysator ist z. B. mit Bariumchlorid imprägnierte aktive Kohle vorgeschlagen worden.
  • An Hand einer näheren Durchprüfung dieser Reaktion hat es sich gezeigt, daß der Reaktionsverlauf von der Art des Katalysators und besonders von der Art der als Träger des Bariumchlorids dienenden aktiven Kohle weitgehend bestimmt wird. Man erhält also mit gewissen Typen von aktiven Kohlen schon am Beginn der Reaktion einen schlechten Umsatz, der außerdem auch so schnell abklingt, daß die Reaktion mit Kohlen von diesem Typ wirtschaftlich undurchführbar ist. Demgegenüber kann man mit anderen Typen so gute Ausbeuten erzielen, daß die Pyrolysereaktion wirtschaftlich vorteilhaft wird. Es ist nun festgestellt worden, daß die verschiedene Wirkung verschiedener Kohlesorten auf der Art der Aktivierung derselben beruht.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft somit in ihrer allgemeinsten Fassung ein Verfahren zur Pyrolyse von Chlorkohlenwasserstoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Katalysator bzw. Katalysatorträger gasaktivierte aktive Kohle verwendet wird. Sogenanntc chemisch aktivierte Kohle, womit hier mit anderen als gasförmigen Mitteln aktivierte Kohle zu verstehen ist, ist dagegen in technischwirtschaftlicher Hinsicht unbrauchbar.
  • Auch wenn man gasaktivierte Kohle verwendet, können besonders bei Unterbrechungen im Betriebe Übelstände auftreten. Bei Betriebsunterbrechungen kann @es nämlich eintreten, daß die Aktivität des Katalysators mehr oder weniger herabgesetzt wird, so daß die Reaktion, wenn sie auch wiederbelebt werden kann, jedoch nach der Unterbrechung mit einem schlechteren und schneller absinkenden Umsatz als vorher verläuft.
  • Die Herstellung der gasaktivierten Kohle ist in der Literatur mehrfach beschrieben worden, z. B. in G. Bailleul , W. Herbert, E. Reisemann: Aktive Kohle und ihre Verwendung in der chemischen Industrie, 2. Aufl., Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1937, wo auch Angaben über die chemische Aktivierung zu finden sind.
  • Beispiel t Ein Kontaktofen, der aus einem eisernen Rohr von 19,75 mm lichter Weite und 8oo mm Länge bestand, wurde mit einem Katalysator beschickt, der aus gasaktivierter Kohle bestand, die in einem besonderen Apparat mit Bariumchlorid imprägniert und nachher getrocknet wurde. Bei einer konstanten Ofentemperatur von 25o° wurde nun Tetrachloräthandampf mit einer Geschwindigkeit von 38o g; Std. durchgeleitet. Die vom Ofen heraustretenden Gase wurden kondensiert und das Produkt analysiert. Unmittelbar am Beginn des Versuches wurden 98% des zugeführten Tetrachloräthans zu Trichloräthylen und Chlorwasserstoff umgesetzt. Nach 26 Stunden war der Umsatz auf 84% heruntergegangen. Der Versuch wurde jetzt abgebrochen und nach i o Tagen wieder aufgenommen. Der Umsatz ward dann nur 78% und nach weiteren 5 Stunden 720/0.
  • Zum Vergleich wurde in demselben Apparat und in genau derselben Weise ein neuer Versuch durchgeführt, mit dem einzigen Unterschied, daß als Katalysator mit Bariumchlorid imprägnierte, chemisch aktivierte Kohle verwendet wurde. Der Umsatz, der am Beginn des Versuches 6o% war, war nach 9 Stunden auf 28% heruntergegangen.
  • Versuche, den im obigen Beispiel aufgezeigten Übelstand des Nachlassens der Katalysatorwirkung nach Unterbrechung des Versuches zu beseitigen, haben zu der überraschenden Erkenntnis geführt, daß die Aktivität des Katalysators nicht nur nach Betriebsunterbrechungen beibehalten, sondern sogar erheblich verstärkt und über eine viel längere Wirkungsdauer ausgedehnt werden kann, wenn die aktive Kohle nach der Aktivierung mit einer wäßrigen Lösung eines Halogenwasserstoffs, z. B. Salzsäure, behandelt oder gewaschen wird. Es hat sich manchmal gezeigt, daß gasaktivierte Kohle durch eine solche Reinigung eine so gute katalytische Wirkung erlangt, daß diese durch Imprägnierung, mit z. B. Bariumchlorid praktisch nicht mehr gesteigert werden kann. Dank der Erhöhung der katalytischen Wirkung, die man gemäß der Erfindung erhalten kann, wird eine höhere Belastung des Katalysators ermöglicht, was eine Herabsetzung der Betriebskosten bedeutet. Die Unkosten werden selbstverständlich durch die bedeutende Erhöhung der Lebensdauer des Katalysators noch weiter herabgesetzt.
  • Beispiel 2 Der Versuch wurde in demselben Apparat und in derselben Weise wie im Beispiel i ausgeführt, aber es wurde gasaktivierte aktive Kohle, die mit Salzsäure gereinigt und nachher mit Bariumchlorid imprägniert war, als Katalysator verwendet. Die. Temperatur war 225`. Der Umsatz, der am Beginn des Versuches 79% betrug, war nach 92 Stunden noch 68%. Der niedrigere Umsatz im Vergleich mit Beispiel i wird durch die niedrigere Temperatur völlig geklärt.
  • Beispiel 3 Der Versuch wurde unter denselben Bedingungen wie nach Beispiel e ausgeführt, mit der Ausnahme, daß der Katalysator nicht mit Bariumchlorid imprägniert war. Der Umsatz war am Beginn des Versuches 88% und nach i 2o Stunden 830;'o.
  • Durch die Anwendung gasaktivierter und mit Halogenwasserstoffsäure, z. B. Salzsäure oder Flußsäure, gereinigter aktiver Kohle als Katalysator gewinnt man sehr bedeutende Vorteile. Diese treten in allen den Verhältnissen, die das Betriebsresultat bestimmen, hervor. Erstens bekommt man eine bedeutende Steigerung der katalytischen Wirkung, wodurch man mit einem höheren Durchsatz arbeiten kann. Dieses bedeutet, daß man die gleiche Leistung wie vorher in einem kleineren und billigeren Apparat erzielen kann. Zweitens wird die Lebensdauer des Katalysators wesentlich verlängert, was eine Herabsetzung des Katalysatorverbrauches und der zum Katalysatorwechsel benötigten Arbeit und den Wegfall eines großen Teiles der Zeitverschwendung, die mit dem Katalysatorwechsel verbunden ist, herbeiführt. Drittens wird der Katalysator gegenüber allerlei Betriebsstörungen, z. B. Störungen in der Zuführung von Tetrachloräthan, Betriebsabbrüche, praktisch unempfindlich.
  • Zufolge der erhöhten Aktivität des neuen Katalysators kann man nunmehr bei erheblich niedrigeren Temperaturen als vorher arbeiten. Mit frisch bereitetem Katalysator kann man eine so niedrige Temperatur wie 16o° halten, was früher nicht möglich war. Auch dieses Verhältnis ist für die Verlängerung der Lebensdauer des Katalysators von großer Bedeutung. Selbstverständlich muß man jedoch auch bei diesem Katalysator die Temperatur nach und nach erhöhen, um die fortschreitende Alterung des Katalysators zu kompensieren. Wenn man, um einen genügenden Umsatz zu bekommen, die Temperatur auf etwa 35o° zu steigern gezwungen ist, kann der Katalysator als verbraucht angesehen werden.
  • Das Verfahren ist hier an Hand der Pyrolyse von Tetrachloräthan beschrieben. Es ist aber im gleichen Maße für die Herstellung von Vinylchlorid, Dichloräthylen und Percl,loräthylen aus Athylenchlorid, Trichloräthan bzw. Pentachloräthan geeignet. Dabei gilt wie bei anderen schon früher bekannten Verfahren die allgemeine Regel, daß man bei der Spaltung von Chloräthanen mit einer niedrigen Zahl von Chloraton ten bei höherer Temperatur arbeiten muß als bei der Spaltung von Chloräthanen mit einer größeren Zahl von Chloratomen. Jedenfalls wird mit dem neuen Katalysator das Arbeiten bei niedrigeren Temperaturen als vorher ermöglicht. Beispiel 4 Dieselbe Versuchsanordnung wie vorher und derselbe Katalysator wie im Beispiel 2 wurden verwendet. Anstatt mit Tetrachloräthandampf wurde der Ofen stündlich mit 4009 Pentachloräthandampf und 1051 Stickstoft gespeist. Die Temperatur war 225'. Aus dem Ofen trat ein Gemisch von Chlorwasserstoff, Perchloräthylendampf und kleinen Mengen Pc@ntachloräthandampf Liebst Stickstoff. Der Umsatz von Pentachloräthan war ,am Beginn des Versuches 99, 5 o"o und nach 43 Stunden 98,5 %.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zurHerstellung von Chloräthylenen nebst Chlot-«-asserstoff durch Pyrolyse der entsprechenden Chloräthane in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator gasaktivierte aktive Kohle als solche oder mit anderen, an und für sich bekannten Katalysatoren imprägniert, verwendet wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator gasaktivierte aktive Kohle verwendet wird, die mit einer Halogenwasserstoffsäure, z. B. Salzsäure, behandelt wurde.
  3. 3. Verfahren gemäß den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse bei einer Temperatur von 16o bis 350° ausgeführt wird.
DEU38A 1948-04-21 1949-11-05 Verfahren zur Herstellung von Chloraethylenen nebst Chlorwasserstoff durch Pyrolyse der entsprechenden Chloraethane Expired DE857958C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1090651B (de) * 1955-11-21 1960-10-13 Columbia Southern Chem Corp Verfahren zur Herstellung von Trichloraethylen
DE1091101B (de) * 1955-11-21 1960-10-20 Columbia Southern Chem Corp Verfahren zur Herstellung von Trichloraethylen
DE1095269B (de) * 1956-12-18 1960-12-22 Belge Produits Chimiques Sa Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid

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