DE857866C - Verfahren zum fortlaufenden Herstellen von Kautschukfaeden aus drei oder mehr Einzelfaeden - Google Patents
Verfahren zum fortlaufenden Herstellen von Kautschukfaeden aus drei oder mehr EinzelfaedenInfo
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Description
- Verfahren zum fortlaufenden Herstellen von Kautschukfäden aus drei oder mehr Einzelfäden Iie Ernndun(r bezieht sich auf ein Verfahretl zum Herstellen eines Kautschukfadens, der aus drei oder mehr Einzelfäden besteht, die zu einem Ganzen vereinigt und in einer kompakten Gruppe angeordnet sind, 4. ih. ein Gebilde darstellen, bei dem jeder Einzelfaden in Jerührung mit zwei anderen Fäden ist. l»ei der Llerstellung von mehrfädigem Faden aus Einzelfäden, die durch Nusströmenlassen von Kautschukmilch durch getrennte Düsen in ein flüssiges Isoaguliermittel od. dgl. gebildet sind, ist es sch\\-ierig. die Bildung des gewünschten kompakten Querschnitts des Fadens durch einfaches Aneinanderlegen zu gewährleisten; drei Fäden z. 13. können dazu neigen, ein rechtwinklig dreieckiges Gebilde oder sogar eine flache Litze zu ergeben, nicht aber das gewünschte gleichseitig dreieckige Gebilde.
- Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, Kautschukfäden aus drei oder mehr Einzel fäden, die zu einem Ganzen vereinigt, in einer kompakten Gruppe angeordnet und durch Ausströmenlassen von Kautschukmilch durch getrennte Düsen in ein flüssiges Koaguliermittel od. dgl. gebildet sind, in einer zufriedenstellenderen und wirtschaftlicheren Weise als bisher herzustellen.
- Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in der Schaffung eines Verfahrens, welches die Regelung des Grades der Haftung oder des Zusammenklebens der einzelnen Fäden bei der vorgenannten Art von mehrfädigem Kautschukfaden gestattet. Der mehrfädige Kautschukfaden, wie er in der Technik schon bekannt ist, hat sich als brauchbarer herausgestellt als Einzelfäden, z.B. bei der Herstellung von elastischen Kleidungsstücken, weil in einer Nä!hmaschine ein derartiger Faden nicht so leicht wie ein einfacher Faden zerrissen oder zerschnitten wird. Es ist nun gefunden worden, daß diese Überlegenbeit von mehrfädigem Faden über Einzel fäden von äquivalentem Querschnitt von dem Grald der Haftung zwischen den einzelnen Fäden abhängt und im allgemeinen erhöht wird, wenn die einzelnen Fäden, welche den mehrfädigen Faden bilden, nicht zu dicht zusammenkleben.
- Gemäß der Erfindung werden zur fortlaufenden Herstellung von Kautschukfäden aus drei oder mehr Fäden, die zu einem Ganzen vereinigt und in einer kompakten Gruppe angeordnet sind, wobei die genannten Kautschukfäden einzeln mit einer gemeinsamen Geschwindigkeit durch fortlaufendes Ausströmenlassen von Kautschukmilch in ein flüssiges Koaguliermittel od. dgl. gebildet und unter Spannung zu einer Aufnahmevorrichtung über wenigstens zwei im Abstand angeordnete Walzen, die über dem Koagulierungsbad liegen, geführt werden, drei oder mehr Fadenteile von Hand oder durch andere Mittel für einen Augenblick zwischen den genannten beiden Walzen zusammengedrückt und zusammengedreht, worauf die so behandelten zusammenhaftenden Fadenteile fortlaufen gelassen werden, wenn die ankommenden Fäden von der ersten der genannten Walzen zu rechter Zeit die zweite Walze der gewünschten kompakten Anordnung durchlaufen.
- Es ist möglich, daß mehrere Versuche gemacht werden müssen, bevor die genauen Dreh- und Zwirnbewegungen erfüllt sind, aber es ist ersichtlicht daß, sobald diese Bedingungen erfüllt sind, das Zusammendrücken und Zusammendrehen von Hand oder durch andere Mittel nicht mehr wiederholt zu werden braucht, solange wie die Fäden in der gewünschen kompakten Anordnung erzeugt werden.
- Vorzugsweise läuft die zweite Walze mit einer etwas größeren Geschwindigkeit als die ersteWalze, so daß die Fäden während ihres Weges zwischen den beiden Walzen schwach gestreckt werden.
- Die Zahl von Drehungen, die beim Zwirnen der Gruppe von drei oder mehr Fadenteilen zu geben sind, hängt unter anderem von der Laufgeschwindigkeit der einzelnen Fäden und der relativen Oberflächengeschwindigkeit der beiden Walzen ab.
- Wenn die verzwirnten Gruppen von Fäden sich der zweiten umlaufenden Walze nähern, wird die Zahl der Drehungen allmählich verringert, aber wenn die richtige Art von Drehungen gegeben norden ist, ist die fertige Ausbildung von z. B. drei Fäden nach dem Laufen über die zweite Walze diejenige eines gleichseitigen l)reieckes oder eines kleeblattartigen Fadens.
- Es ist gefunden worden, daß es gewöhnlich genügt, einer Gruppe von drei Fadenteilen eineiihaalb Drehungen zu geben, obwohl in der Praxis ein Minimum von zwei Drehungen erwünscht ist.
- Andererseits ist es nicht erwünscht, ihr mehr als fünf oder sechs Drehungen zu geben.
- Es wurde ferner gefunden. daß, wenn eine Gruppe von drei Fäden gegeben ist, eine einzige Urndrehung der drei Fäden nicht eine Kleeblattform, sondern eine flache Litze gibt. da die Fäden sich aufdrehen und in Einzelfäden aufteilen.
- Wenn heispielsweise die Fäden zwischen den beiden im Abstand angeordneten angetriel)enen Walzen hindurchlaufen oder wenn drei I,enachl,artc Fäden iünf- oder sechsmal für eineii Nugenblick zusammengedrückt und zusammeiigedreht und die behandelten zusammenhaftendeii Fadenteile danii über die zweite Walze auf die Aufnahmevorrichtung weiterlaufen gelassen werden, ist festzustellen, daß beim Herannalien der ankommenden Fäden von der ersten der genanliten Walzen an die zweite Walze in der Nachl,arschaft der Annäherung zu der zweiten Walze die deii Fatlenteilen mitgeteilte Drehung allmählich herabgesetzt wird und nach kurzem praktisch nur eine vollständige Drehung darstellt. Nachdem die fortlaufend erneuerten Fadenteile in der Nachbarschaft der Annäherung an die zweite Walze diese stabile Atlordnung erreicht haben, durchlaufen die Fäden die zweite Walze in der gewünschten kleeblattartigen Anordnung.
- Der Grad der Haftung zwischen den einzelnen Fäden in dem gemäß der Erfindung hergestellten mehrfädigen Faden kann leicht dadurch geregelt werden, daß den Fäden eine geregelte Menge von Trocknung vor ihrer Vereinigung zu einem mehrfädigen Gebilde gegeben wird. Die einzelnen Fäden können z. B. auf den gewünschten Grad getrocknet werden, bevor sie die erste hier erwähnte Walze erreichen.
- Gewünschtenfalls können die einzelnen Fäden nach einer Anfangskoagulation unmittelbar zu den beiden Walzen geführt werden so daß sie in einen mehrfädigen Faden umgeformt werden, und dann, wenn notwendig, weiterkoaguliert, gewaschen, gestreckt, getrocknet oder sonstwie weiterbehalldelt werden.
- Der mehrfädige Faden kann in irgendeiner Stufe hergestellt werden; z.B. können die einzelnen Fäden koaguliert, gewaschen und mit oder ohne weiteres Waschen gestreckt, teilweise getrocknet und dann in einen mehrfädigen Faden gemäß der Erfindung umgewandelt werden.
- Der mehrfädige Faden kann gestreckt werden, um seinen allgemeinen Querschnitt zu verringern, und gewünschtenfalls kann der erzeugte mehrfädige Faden oder anderer mehrfädiger Faden benutzt werden, um gemäß der Erfindung mehrfädigen Faden zu erzeugen, der aus einer größeren Anzahl von Einzelfäden zusammengesetzt ist. In der gleichell NVeise Liinnen Ei izelfäden und mehrfädige Fäden gemäß der Erfindung vereinigt werden, um einen Faden mit einer großen Anzahl von Einzelfäden zu erzeugen. Es ist nicht notwendig, daß die zu vereinigenden einzelnen Fäden den gleichen Querschnitt oder die gleiche Abmessung hahen; ebensowenig brauchen sie die gleiche Farbe oder sogar die gleiche Ntischungsart zu besitzen. I)ie einzelnen Fäden können zu Schmuck- bzw. Zier-oder Kennzeichnungszwecken verschiedene Farben hal)en.
- I)er Ausdruck Kautschukmilch wird gehraucht, um allgemein wäßrige Dispersionen von Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ähnlichen pflanzlichen Harzen, die natürlich vollkommen oder künstlich erhalten werden, oder solche Dispersionen zu bezeichnen, die diese Stoffe enthalten.
- Die künstlichen wäßrigen Dispersionen können solche aus koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem Kautschuk, synthetischem Kautschuk, Kautschukabfall oder -regenerat einschließen. Wäßrige Dispersionen von vulkanisierten Kautschukmilcharten können auch verwendet werden. Gewünschtenfalls kann irgendeine der genannten Dispersionen allein oder in Slischullg mit einer anderen benutzt werden.
- Jede der genannten Dispersionen kann die üblichen bekannten Zusatzstoffe enthalten und/oder sich in konzentrierter Form Ibefin,dSen.
- Konzentrate, denen irgendeiner oder mehrere der üblichen Zusatzstoffe zugesetzt sein können, können ebenfalls benutzt werden.
- Die wäßrigen Dispersionen können nach in der Technik wohll>ekannten Verfahren wärmeempfind lich gemacht werden.
- L)er Ausdruclv Koaguliermittel wird benutzt, um allgemein flüssige blittel zu bezeichnen, welche eine Verfestigung von Kautschukmilch durch Koagulation oder Vergelung oder durch Entwässerung und Koagulation herl)eiführen.
Claims (3)
- PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zum fortlaufenden Herstellen von Kautschukfäden aus drei oder mehr zu einem Ganzen vereinigten und in einer kompakten Gruppe angeordneten Fäden, die einzeln mit einer gemeinsamen Geschwindigkeit durch fortlaufendes Ausströmenlassen von Kautschukmilch in ein flüssiges Koaguliermittel od. dgl. gebildet und unter Spannung einer Aufnahmevorrichtung über wenigstens zwei im Abstand angebrachte Walzen, die über dem Koagulierunasbad liegen, zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß drei oder mehr Fadenteile von Hand oder durch andere Mittel für einen Augenblick zwischen den genannten beiden Walzen zusammengedrückt und zusammengedreht werden, worauf die so behan delten zusammenhaftenden Fadenteile fortlaufen gelassen werden, wenn die ankommenden Fäden von der ersten der genannten Walzen zur rechten Zeit über die zweite Walze in der gewünschen kompakten Anordnung laufen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Walze mit einer etwas größeren Geschwindigkeit als die erste Walze umläuft.
- 3. Verfahren nach Anspruchs oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Einzelfäden ein geregelter Grad von Trocknung vor ihrer Vereinigung zu einem mehrfädigen Gebilde gegeben wird.
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