DE856774C

DE856774C - Waessrige Kuehl- und Gleitmittel fuer die Metallbearbeitung

Info

Publication number: DE856774C
Application number: DEF3666D
Authority: DE
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1942-11-02
Filing date: 1942-11-03
Publication date: 1952-11-24

Description

Wäßrige Kühl- und Gleitmittel für die Metallbearbeitung Bei der Metallbearbeitung verwendet man als Kühl- oder Gleitmittel iMineralöle oder ölhaltige Ernulsionen. Letztere enthalten meist Mineralöle und Emulgierungsmittel und' sind unter der Bezeichnung Bohröle oder Bohrfette bekannt. In anderen Fällen, beispielsweise bei der spanlosen Verformung von phosphatierten Metallteilen, wird für die vorbezeicbneten Zwecke auch Seifenwas,ser herangezogen.
Die Bohröl- bzw. Bohrfettemulsionen neigen häufig dazu, sich nach einer gewissen Benutzungszeit in ihre Bestandteile aufzuspalten. Es macht sich auch als nachteilig bemerkbar, daß die Emulsionen im Laufe der Zeit einen unangenehmen Geruch annehmen. Bei der Anwendung von BohrölernuIsionen und auch von Seifenlösungen können unter Umständen die im Wasser vorhandenen Härtebillidn-er störend wirken. Harte Wässer fördern beispielsweise die Trennung von Emulsionen und #die Abscheidung von Kalkseifen.
Es wurde nun gefunden, daß sich wäßrige Lösungen der wasserlöslichen Salze von Alkylsulfamidocarbonsäuren, die wenigstens einen Alkylrest mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen enthalten, ohne zusätzliche Anwendung von ölen mit Vorteil bei der Metallbearibeitung als Kühl- oder Gleitmittel eignen. Die Lösungündieser Salze in Wasser sind klar oder opwles'zierehd, 'während die Bohrölemulsionen ein milchiges Aussehen haben.
Die Anwendung der wasserlöslichen Salze der genannten AI'kylsulfamidc>carbonsäuren ist sehr einfach. Sie werden in Wasser gelöst und dann in gleicher Weise wie Schneidöle, Bohröl-emutsionen oder Seifenwasser bei der Metallbearbeitung benutzt.
Die bei Verwendungder eingangs erwähnten bekannten ölhaltigen Eraulsionen beobachteten nachteiligen Erscheinungen treten bei Benutzung von wäßrigen Lösungen der vorerwähnten alkylsulfamidocarbon,sauren Salze nicht ein. Gegenüber Mineralölen, beispielsweise Schneidölen, hat man außer der Ölersparnis den Vorteil glattere Schnittflächen zu erhalten. Weiterhin wurde beobachtet, daß diese Lösungen Metalle-, beispielsweise Werkstücke sowohl aus Eisen und Sta:hl als auch Leichtmetallen und deren Legierungen, nicht angreifen. Es findet auch kein Nachrosten von Eisenteilen, beispielsweise beim Auftrocknen von Lösungsresten, statt. Für die spanabhebend-e Bearbeitung von Magnesium und Magnesiumlegierungen sind jedoch wüßrige Lösungen als Kühl- oder Gleittnittel nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht zugelassen. Anwendungsbeispiele 1. 1,5 kg sulfamidoessigsaures Natrium, welches als aliphatischen Rest einen hydrierten Kohlenwasserstoff aus der Köhlenoxydreduktion mit den Siedegrenzen 24o bis 320'C enthält, werden in 30 1 Wasser gelöst. Diese Lösung ist ails Kühl- und Gleitmittel für die spanabhebende Bearbeitung von Metallen und Legierungen auf Drehbänken od. ähnl. verwendbar.
2. 4 kg sulf amidoessigsaures Natrium gemäß Beispiel i werden in i oo l'Wasser gelöst. Diese Lösung lä,ßt sich als Gleitmittel beim Ziehen phosphatierter Metallteile verwenden. 3. 1,(25 kg sulfami#doessiigsaures Natrium gernäß Beispiel i werden in 5o 1 Wasser gelöst. Wird -die Lösung beim Schleifen von Metallteil#en ange#wendet, so ergibt sich ein besonders feiner Schliff, ohne daß ein Verschmieren des Korundsteines eintritt, wie es bei Bohrölemulsionen oft der Fall ist.
4. 2 kg sulfami,doessi#gsaures Natriumgemäß Beispiel i werden in 251 Wasser gelöst. Diese Lösung ist als Austauschstoff für Schneidöl zum Fräsen von Gewinden geeignet. Man erhält einwandfreie und glatte Schnittflächen.
5- 5 kg,su#lfamidoes#sigsaures Natrium gemäß Beispiel i werden in i oo 1 Wasser gelöst. Diese Lösung eignet sich in gleicher Weise, wie beispielsweise Petroleum, Walzöl oder Seifen#lösung, als Gleitmittel beim Walzen von Leicht- und Schwermetallen und deren Legierungen.
Die A,Ikylsulfamidocarl)onsä#,Uren, die wenigstens einen aliphatischen Rest von mindestens 6 Kohlenstoffatomen aufweisen bzw. deren was#serlösliche Salze sind als Eraulgatoren schon vorgeschlagen worden. Man hat sie deshalb auch zur Herstellung von ernulgierbaren ölen oder wäßrigen Olemulsionen, die bei der Mütallbearbeitung Verwendung finden, benutzt. Neu ist aber die Erkenntnis, daß diese Salze sich unmittelbar und ohne Zusatz von irgendwelchen ölen für die Metallbearbeitung eignen und, wie vorstehend erörtert, gegenüber Schnei-dölen, wäßrigen Ölemulsionen und auch Seifenlösungen eine ganze Reihe von Vorteilen bieten.

Claims

PATEN TAIX S PR U C H: Verwendung von wä#ßri,gen Lösungen wasserlöslicher Sal,ze,derAlkylsulfami,dor-aribons#äuren, die wenigstens einen Alkylrest mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen enthalten, als Kühl- oder Gleitmittel bei der Bearbeitung von Metallen oder Legierungen.