DE954543C

DE954543C - Gleitmittel zum Warmwalzen von Aluminium und zur Lagerschmierung der Aluminium-Walzapparaturen

Info

Publication number: DE954543C
Application number: DEA18483A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Tampke
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1953-07-24
Filing date: 1953-07-24
Publication date: 1956-12-20

Description

Gleitmittel zum Warmwalzen von Aluminium und zur Lagerschmierung der Aluminium-Walzapparaturen Für das Warmwalzen von Aluminium sind Gleitmittel erforderlich, die hohe Schmier- und Kühleffekte leisten, die Walzhaut nicht angreifen, beim Glühprozeß möglichst geringe Rückstände hinterlassen, die Ausbildung einer glatten Walzhaut ermöglichen und vor allem gegenüber den außerordentlichen thermischen und mechanischen Beanspruchungen des Walzprozesses lange Zeit stabil bleiben.
Da das diesem Zweck dienende Gleitmittel aus wirtschaftlichen Gründen im Kreislauf verwendet werden muß, es aber nicht möglich ist, es völlig getrennt zu halten von den ebenfalls im Kreisprozeß verwendeten Gleitmitteln für die Lagerschmierung, ist es besonders wertvoll, wenn das Gleitmittel für beide Zwecke geeignet ist.
Es wurde gefunden, daß als Gleit- und Kühlmittel, die beiden Anforderungen gerecht werden, Emulsionen verwendet werden können, bei welchen mineralische, tierische oder pflanzliche Öle mittels bekannter Emulgatoreri emulgiert sind, die durch Anlagerung von Alkylenoxyd an gesättigte oder ungesättigte Fettalkohole, Fettamide oder Fettamine, ferner.an Alkyl- bzw. Polyalkyl-Phenole, -Kresole, -Thiophenole oder -Thiokresole erhalten werden. Besonders ,geeignet sind diese Gleitmittel dann, wenn die Konzentration der genannten Emulgatoren, bezogen auf das Öl, - ro bis 3o Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 25 Gewichtsprozent, beträgt.
Zur Erzielung des beanspruchten Effektes ist eine Behandlung mit Alkylenoxyd in solchem Grade notwendig, daß die zugrunde gelegten Fettkörper wasserlöslich oder doch annähernd wasserlöslich werden. Bei Fettalkoholen, Fettamiden und Fettaminen mit Cis- bis C18 Kohlenstoffatomen sind hierfür pro Mol z. B. etwa 5 bis 8 Moi Äthylenoxyd, bei Dibutyl-Phenalen oder -Kresolen, -Thiophenolen oder -Thiokresolen die gleiche Anzahl; bei Produkten mit weniger Kohlenstoffatomen entsprechend weniger Äthylenoxyd erforderlich.
Die Viskosität der verwendeten Öle kann in weiten Grenzen schwanken, z. B. 2 bis ioD E/2o° C betragen.
Die Herstellung derartiger Emulsionen sei durch folgendes Beispiel erläutert: ioo Teile eines Mineralöles von 5, 5° EJ2o° C werden mit 10 bis 3o Teilen eines Emulgaters, der aus dem ungesättigten C18 bis C18 Alkohol durch Anlagerung von 5 bis B Mol Äthylenoxyd erhalten wird,- bei -7o bis 8o° gemischt und bei der gleichen Temperatur mit 6o bis 13o Teilen Kondenswasser von 8o bis 9o° versetzt. Man rührt dann, bis die Temperatur auf 6o bis 70° gesunken ist, und überläßt die Emulsion zur weiteren Abkühlung sich selbst.
Die so erhaltene Emulsion kann sowohl für den Walzprozeß wie für den Lagerschmierprozeß so -seit verdünnt werden, daß der Ölgehalt in der Gebrauchsemulsion 5 bis 25 Gewichtsprozent beträgt.
An Stelle von Mineralöl können mit gleichem Effekt pflanzliche und tierische Öle Verwendung finden.
Es ist - zweckmäßig, der Emulsion Korrosionsschutzmittel zuzusetzen, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Reaktion der Emulsion neutral bleibt und der Anteil an Unverbrennbarem möglichst gering gehalten wird. Als besonders geeignet haben sich die sulfamidoessigsauren Salze von Kohlenwasserstoffgemischen aus der Fischer-Tropsch-Synthese (vgl. H. R ö m p p, Chemie-Lexikon, 2. Auflage, Bd. 1I, 195o, S. 1o69) erwiesen, wobei diese Produkte nicht als solche angewandt zu werden brauchen, sondern in Form des technischen, noch freies Öl enthaltenden Produktes zugemischt werden können. Der erforderliche Zusatz beträgt nur wenige Prozent. Mineralöle sind als Gleitmittel für die spanlose Verformung von Metallen bereits bekannt. Man hat diesen Ölen auch bereits mineralöllösliche nicht ionogene Emulgatoren zugesetzt, um zu erreichen, daß das Öl nach dem Abschluß der Metallbearbeitung sich mit Wasser oder schwacher Alkalilösung leicht von der Metalloberfläche entfernen läßt. Dabei bildet sich eine Emulsion, aber nicht während, sondern erst nach Abschluß der Metallbearbeitung.
Der als Gleitmittel für die Metallbearbeitüng erfindungsgemäß verwendeten Öl-in-Wasser-Emulsion mit dem ungewöhnlich hohen Prozentsatz von io bis 3o Gewichtsprozent Emulgator, berechnet auf Öl, kommt eine besonders hohe Stabilität zu, die auch, wenn eine Emulsion als Gleitmittel benutzt werden soll, unerläßlich ist, damit nicht während der Metallbearbeitung die Emulsion bricht und Öl und Wasser sich trennen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verwendung einer wäßrigen Emulsion von mineralischen, tierischen oder pflanzlichen Ölen mit einem Gehalt von ib bis 3o Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Öl an einem bekannten wasserlöslichen oder mindestens im wesentlichen gerade wasserlöslichen Emulgator aus der Reihe der Fettalkohole, Fettamine, Fettamide, Alkyl-bzw. Polyalkyl-Phenole, -Kresole, -Thiophenole oder -Thiokresole, an die 4 bis io Mol Alkylenoxyd angelagert sind, als Gleit- und. Kühlmittel zum Warmwalzen von Aluminium und zur Lagerschmierung der Aluminium-Walzapparaturen.
2. Verwendung einer wäßrigen Emulsion nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Ölgehalt in der Gebrauchsemulsion von 5 bis 25 Gewichtsprozent.
3. Verwendung einer wäßrigen Emulsion nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch einen weiteren Gehalt an bekannten neutralen Korrosionsschutzmitteln, z. B. sulfamidoessigsauren Salzen von Kohlenwasserstoffgemischen der Fischer-Tropsch-Synthese. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 856 774; französische Patentschrift. Nr. 892 713.