-
Lenkvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuganhänger Die Erfindung
bezieht sich auf eine Lenkvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, Kraftfahrzeuganhänger
und Kraftfahrzeugsattelschlepper, und ist eine weitere Ausbildung und Verbesserung
des Gegenstandes des Zusatzpatents 831 5o6 in Anwendung auf mindestens dreiachsige
Fahrgestelle mit geteiltem Rahmen.
-
Gemäß dem Patent 828 046 ist mindestens die Achse der hinteren
Räder an einem in Abhängigkeit von der Stellung der vorderen Räder zwangsgesteuerten
Drehgestell gelagert, und die Drehgestelle der vorderen und hinteren Radachse sind
durch Gestänge gegenläufig miteinander gekuppelt, während nach dem Zusatzpatent
831 5o6 der Einschlagwinkel der beiden äußeren Achsen in Abhängigkeit von ihrem
Abstand zur mittleren, ortsfest am Fahrgestell gelagerten Achse derart gewählt ist,
daß beim Kurvenfahren sämtliche Achsen um einen gemeinsamen Drehpunkt schwenken.
Während sich das Patent 828 o46 im wesentlichen auf die Lenkung zweiachsiger
Fahrgestelle bezieht, betrifft das Zusatzpatent die Anwendung dieser Steuerung auf
dreiachsige Fahrzeuge. Dadurch, daß beim Kurvenfahren sämtliche Achsen um einen
gemeinsamen Drehpunkt schwenken, wird der gesamte Lenkmechanismus für ein dreiachsiges
Fahrzeug erheblich vereinfacht und das Radieren der einzelnen Räder beim Durchfahren
von Kurven vermieden. Dieser Vorschlag erstreckt sich auf kürzere Fahrgestelle,
wie sie durchweg gebräuchlich sind, bei denen die hintere Radachse und die mittlere
Radachse, ähnlich wie bei Doppelachsen, nahe beieinander liegen.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine auf den Grundgedanken des
Zusatzpatents aufgebaute Weiterentwicklung für dreiachsige und mehrachsige, beliebig
lange Fahrgestelle von Kraftfahrzeugen, Kraftfahrzeuganhängern oder Sattelaufliegern
und ist
dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Achse bzw. Doppelachse
unter den Gelenken des geteilten Rahmens angeordnet und das die beiden äußeren Achsen
verbindende Gestänge an der Teilungsstelle des Rahmens unterteilt ist, wobei die
Gestängeteile durch Gelenkhebel miteinander verbunden sind, die an der Teilungsstelle
des Rahmens in der Mittelachse der Gelenke gelagert sind.
-
Auf diese Weise wird eine einwandfreie Lenkung der durch Gestänge
miteinander gekuppelten Drehgestelle bei mehrachsigen Fahrgestellen mit geteiltem
Rahmen gewährleistet. Dreiachsfahrzeuge mit geteiltem Rahmen sind an sich bekannt.
jedoch ist hier die Trennung des Rahmens nicht in der -Mitte über der zweiten Achse
erfolgt, sondern in einem gewissen Abstand dahinter liegend. Außerdem ist die dritte
Achse so weit vorgesetzt, daß das zweite Rahmenteil einem Einachsanhänger gleichkommt,
der auf ein normales Fahrgestell aufgesattelt wird. Demgegenüber ist durch die Anordnung
der mittleren Achse unter dem Gelenk des geteilten Rahmens und durch die Unterteilung
des die beiden äußeren Achsen verbindenden Gestänges an der Teilungsstelle des Rahmens
und durch die Verbindung der Gestängeteile durch Gelenkhebel, die an der Teilungsstelle
des Rahmens gelagert sind, die Gewähr gegeben, daß alle Bodenunebenheiten aufgenommen
werden und beim Überfahren von Hügeln oder beim Durchfahren von Tälern ein Verkürzen
der Lenkgestänge vermieden wird, so daß die Lenkung auch bei längeren und mehrfach
unterteilten Fahrgestellen störungsfrei erfolgt.
-
Diese die Gestängeteile des vorderen und hinteren Rahmens verbindenden
Gelenke können horizontal oder vertikal gelagert sein. Zu diesem Zweck sind die
Gelenkhebel auf waagerechten, konaxial zu den Gelenken des Rahmens liegenden Achsen
gelagert, und die an sie angelenkten Gestängeteile sind in dem vorderen Rahmenteil
oben und in dem hinteren Rahmenteil unten, oder umgekehrt, parallel zueinander angeordnet.
Im anderen Fall sind die Gelenkhebel auf einer vertikalen, mittig zwischen den Gelenken
des Rahmens angeordneten Achse gelagert, wobei die an sie angelenkten Gestängeteile
sich in einem Rahmenteil kreuzen und in dem anderen Rahmenteil parallel zueinander
angeordnet sind.
-
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß der Rahmen in der Mitte durch Gelenke geteilt ist und die durch das unterteilte
Gestänge in Abhängigkeit voneinander gesteuerten äußeren Achsen an den beiden Enden
des Fahrgestells angeordnet sind. Diese Anordnung ergibt bei dreiachsigen Fahrzeugen
die günstigste Verteilung der auf dem Fahrgestell ruhenden Lasten.
-
Es ist jedoch auch möglich, den Rahmen außerhalb der Mitte zu teilen,
jedoch i m.mer so, daß sich das Gelenk senkrecht über der abstützenden Achse befindet.
Es kann beispielsweise bei Berücksichtigung bestimmter Lastenverteilungen notwendig
sein, hinten und in der Mitte ein Doppelachsaggregat und vorn nur eine einfache
Achse anzuordnen, so daß das Vorderteil des geteilten Rahmens entsprechend kürzer
ist.
-
Die Erfindung richtet sich ferner auf verschiedene Möglichkeiten der
Abstützung der mittleren Achse bzw. Doppelachse. Bei der in der Zeichrtung dargestellten
Ausführungsform ist die mittlere Achse unter den Gelenken des geteilten Rahmens
durch mit beiden Rahmenteilen verbundene Federn gelagert. Diese Lagerung findet
insbesondere bei einfachen Achsen Verwendung. Eine andere Ausführungsform besteht
darin, daß die Gelenke des geteilten Rahmens mittels einer durchgehenden Welle gekuppelt
sind und diese ein Doppelachsaggregat abstützt. Diese Ausführungsform kommt vorteilhaft
für Doppelachsaggregate in Anwendung. Es ist ferner auch rnö,-licli, die Gelenkteile
des vorderen Rahmentcils so weit nach hinten und schräg unten durchzuführen, daß
sie den hinteren Federbock der mittleren Achse aufnehmen Können. Auf diese Weise
kann eine ein"#-aii(-Ifreie Abstützung der einfachen mittleren Achse erfolgen, ohne
daß das System des ganzen Fahrzeuges eine Änderung erfährt.
-
Die Erfindung ermöglicht es ferner, den Rahmen des Fahrgestells mehr
als zweirnal zu unterteilen und unter den Gelenken Achsen bzw. Doppleachsen anzuordnen,
die gegebenenfalls durch Drelischemel gelagert und durch das die beiden äußeren
Achsen verbindende Gestänge, in die Lenkung einbezogen sind.
-
Bei Sattelaufliegern erfolgt die Lenkung der dritten Achse ebenfalls
durch ein Gestänge, (-las an dem Zugfahrzeug drehbar gelagert ist. In der gleichen
Weise wie beim Kraftfahrzeug lassen sich auch bei Sattelaufliegern wie bei den Kraftfahrzeuganhängern
die einzelnen Hebellängen des Gestänges so bestimmen, daß der gesamte Zug um einen
gemeinsamen Drehpunkt schwenkt.
-
Der Abstand der Aufbauten in der Nähe der Gelenke des Fahrzeugralim(,iis
ist so gewählt, daß beim Durchfahren eines Tales die Aufbauten an ihren oberen Kanten
nicht zusammenstoßen. Eine Verbindung der benachbarten Aufbauten des vorderen und
hinteren Rahmenteils ist durch Faltbälge ohne weiteres möglich. Ferner können die
Gelenke der Rahmenteile durch gegeneinander verschiebbare Platten überbrückt werden.
-
Die Zeichnung zeigt einen Anhänger ohne Aufbau, bei dem die einzelnen
Rahmenteile beispielsweise gleich lang dargestellt sind. Sie können aber
je nacb Wahl der Achsgröße und Bereifung entsprechend der Tragkraft dieser
Teile auch verschieden lang gebaut sein.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i das Fahrzeug in Seitenansicht ohne Aufbau mit in der Mitte
geteiltem Rahmen, Fig. 2 das Fahrzeug nach Fig. i in Draufsicht und Fig.
3 das Fahrzeug mit einer anderen Ausführungsform der Lenkung in Draufsicht.
-
Der Fahrgestellrahmen ist in der Mitte geteilt und besteht aus dem
vorderen Rahmenteil i a und dem hinteren Rahmenteil , b. Beide Rahmenteile
sind durch Gelenke 2 miteinander verbunden, deren Achsen 3 horizontal angeordnet
sind. An dem vorderen Ende des Rahmenteils , a des Fahrgestells befindet
sich das Drehgestell 4, welches unter Zwischenschaltung von Federn 5 die
Radachsen 6 trägt für den vorderen Radsatz 7. Am hinteren Ende des
Rahinenteils
, b des Fahrgestells befindet sich das Dreligestell
8, welches unter Zwischenschaltung von Federn 9
die Radachse io des
hinteren Radsatzes ii trägt. Die mittlere Achse 12 ist unter den Gelenken 2 des
geteilten Rahmens angeordnet, und zwar unter Zwischenschaltung der Federn 13, deren
Enden mit den Rahmenteilen ja und 1 1 verbunden sind. In dem Ausführungsbeispiel
sind als Achsen sechs Pendelachsag',regate angeordnet.
-
Die Drehgestelle 4 und 8 sind, ebenso wie beim Haupt- und Zusatzpatent,
durch ein Gestänge verbunden, derart, daß die Vorderachse entgegengesetzt zur hinteren
Achse einschlägt, wobei der Einschlagwinkel der beiden Achsen so gewählt ist, daß
beim Kurvenfahren sämtliche Radsätze um einen gemeinsamen Drehpunkt schwenken. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die mittlere Achse 12 unterhalb
des in der Mitte geteilten Fahrgestellrahmens und kann deshalb ortsfest angeordnet
sein, um diese Bedingungen zu erfüllen.
-
Das Ge-stän'ge, welches die Drehgestelle 4 und 8
miteinander
verbindet, ist ebenfalls geteilt, wobei die Gestängeteile durch Gelenkhebel miteinander
verbunden sind, die an der Teilungsstelle des Rahmens in der Mittelachse 14 der
Gelenke 2 gelagert sind.
-
In Fig. i und 2 sind die Gelenkhebel 15 auf waagerechten, konaxial
zu den Gelenken 2 des Rahmens liegenden Achsen 16 gelagert. In dem vorderen Rahmenteil
, a befinden sich die Gestän'geteile 17 und 18, die an dem Dreh 'gestell
4 bei ig und an den Gelenkhebeln 15 bei 20 angelenkt sind. In dem hinteren Rahmenteil
1 1 befinden sich die Gestängeteile U' und 18', die an den Gelenkhebeln 15
bei 20' und an dem Drehgestell 8 bei ig' angelenkt sind. In dem vorderen
Rahmenteil , a ist das Lenkgestänge oben und in dem hinteren Rahmenteil
, b unten angeordnet. Die Gestängeteile 17, iS und 17, 18' können
auch umgekehrt, also 17 und 18 unten und 17' und 18' oben, in den
zugehörigen Rahmenteilen angeordnet sein.
-
Eine andere Ausführungsform des Lenkgestänges ist in Fig.
3 dargestellt, bei der die Gelenkhebel 21 auf der vertikalen Achse 22 gelagert
sind, die mittig zwischen den Gelenken 2 des Rahmens angeordnet ist. Die Gestängeteile
17 und 18 im vorderen Rahmenteil , a verlauten parallel zueinander,
während die Gestängeteile 17' und iS' im hinteren Rahmenteil 1
1
sich kreuzen. Die Steuerung der Radsätze ist die -ie in der Ausführungsforrn
nach Fig. i und 2. Oeiche #,% Wenn die Zug ' gabel 2,3 in die gestrichelt
gezeichnete Stellung schwenkt, schlagen die vorderen und hinteren Radsätze in die
gestrichelt gezeichnete Stellung ein, wobei die Radsätze um einen gemeinsamen Drehpunkt
schwenken. Die Gelenkhebel 15 bzw. 21 des Lenkgestänges dienen als Ausgleich, damit
eine Verkürzung des Lenkgestänges vermieden wird, wenn der vordere und hintere Rahmenteil
des Fahrgestells gegeneinander verschwenkt werden.
-
Die in Fig. i am hinteren Ende des vorderen Rahmenteils
, a und am vorderen Ende des hinteren Rahmenteils i b dargestellten Federböcke
fallen fort, wenn ein Doppelachsaggregat an Stelle der einfachen Achse verwendet
wird. An Stelle der in Fig. 2 und 3
gezeichneten Bolzen 3 sind die
Gelenkteile 2 des vorderen und hinteren Rahmenteils in diesem Fall mit einer durchgehenden
Welle, die durch die 'Mittelachse 14 angedeutet ist, miteinander verbunden, weiche
das an sich bekannte Doppelachsaggregat mitten zwischen den beiden Radachsen abstützt.
-
Es ist auch möglich, den am vorderen Ende des hinteren Rahmenteils
befindlichen Federbock, wie in Fig. i dargestellt, nicht unmittelbar am Rahmenteil
anzuordnen, sondern den Gelenktei1 2 des vorderen Rahmenteils , a über das
Gelenk hinaus nach hinten und schräg unten so weit zu verlängern, daß diese Verlän,erungen
der Gelenkteile den hinteren Federbock für die Federn 13 der mittleren Achse aufnehmen
Können.