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Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen,
bei denen zur Gebührenerfassung während einer bestehenden Verbindung Zählstromstöße
übertragen werden Bei Fermneldeanlagen, z. B. Fernsprechanlagen, bei denen zur Gebührenerfassung
während einer bestehenden Verbindung Zählstromstöße in bestimmten Intervallen mittels
einer Nockenscheibe übertragen werden, kommt es darauf an, nach dem mit dem Beginnzeichen
zusammenfallenden ersten Zählimpuls den folgenden im zeitgerechten Einsatz zu übertragen.
Es kann beispielsweise vorkommen, daß nach dem ersten Zählimpuls der Nocken der
Zähleinrichtung sofort einen weiteren Zählimpuls auf die Leitung überträgt. Durch
die Verkürzung des lntervalles zwischen diesen beiden ersten Zählimpulsen würde
der Teilnehmer mit einer Gebühreneinheit belastet werden, ohne daß ihm dafür, beispielsweise
in Fernsprechanlagen, eine entsprechende Gesprächsdauer zur Verfügung steht. Die
Verkürzung des Einsatzes des zweiten Impulses muß daher in bestimmten Grenzen gehalten
werden.
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Die Erfindung zeigt eine Schaltungsanordnung, in der eine derartige
Begrenzung dadurch erreicht wird, daß nach der bei der Abgabe des Beginnzeichens,
z. B. Teilnehmermeldung, erfolgenden Übertragung des ersten Zählimpulses der von
der Nockenscheibe od. dgl. gesteuerte erste Zählimpuls unterdrückt wird, wenn der
durch das Beginnzeichen übertragene Zählimpuls in die Zeit fällt, in der der von
der Nockenscheibe gesteuerte Stromkreis unterbrochen ist. Zweckmäßig ist die Nockenscheibe
für einen Zählintervall derart ausgebildet, daß das Verhältnis von Nockenlänge zur
Nockenscheibe etwa i : 3 beträgt. Bei einer derartigen Anordnung beträgt die maximale
Verkürzung des
durch die Noekenscheibe gesteuerten ersten Zählimpulses
etwa 25%. Die Erfindung läßt sich auch dadurch verwirklichen, daß auf der Nockenscheibe
für ein Zählintervall mehrere Nocken angeordnet sind, über welche das Impulsrelais
betätigt wird, das eine aus mehreren Relais bestehende Abzählvorrichtun:g derart
beeinfiußt, daß das den Zählimpuls abgebende Relais nur dann betätigt wird, wenn
der letzte Nocken des Zählintervalles den Stromkreis des Impulsrelais geschlossen
hat.
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An Hand der Fig. i und 2 soll an zwei Beispielen die Erfindung näher
erläutert werden.
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In den Schaltungen sind nur die zum Verständnis notwendigen Einzelheiten
gezeigt. Es sei angenommen, d@aß eine Verbindung über die a/b-Adern hergestellt
wurde und der gerufene Teilnehmer den Handapparat abgenommen hat. Die nicht dargestellten
Relais WE und S sind für das Beginnzeichen betätigt. -, B, II (c),
we, s, +. Relais 1I (b) bindet sich über den Kontakt 23 in Abhängigkeit eines
Ruhekontaktes z des Zählkontrollrelais Z. Durch Kontakt b:2 wird das Zählkontrollrelais
an die b-Ader gelegt. Da Relais II betätigt ist, wird durch Kontakt 22 der hodhohmige
Widerstand W2 überbrückt, so daß Relais Z anzieht, wenn das Zählrelais im I. Gruppenwähler
aufnahmebereit ist. Der Haltestromkreis des Relais II (b) wird nunmehr durch Kontakt.z
unterbrochen. Relais 1I fällt infolge der kurzgeschlossenen Wicklung 1I (c) ab und
kann auch nicht mehr betätigt werden, da die Relais WE und S abgefallen sind.
Das B-Relais hält sieh in einem hier nicht gezeichneten Stromkreis weiter. Die Abfallzeit
des Relais 1I begrenzt also die Impulslänge.
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Befindet sich während der Zeit des einsetzenden Beginnzeichens ein
Nocken mit Erdpotential an dem Stromkreis für das Impulsrelais I, so wird dieses
und Relais III betätigt.
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-, I, 111 (b), b3, + (Nocken).
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Das Relais III bindet sich in Abhängigkeit eines Kontaktes des Relais
B -, W 3, b4, 32, 111 (a), + Da das Relais III betätigt bleibt, zieht das
Impulsrelais I jedesmal an, wenn ein Nocken mit Erdpotential den Stromkreis schließt.
Während der Zeit, in der das Relais I abgefallen war, wurde der Kondensator C 4
aufgeladen: -, W3, b4, ii, C4, Erde. Dieser Kondensator C4 entladet
sich bei betätigtem Relais I über das Relais II (a) und bringt dieses zum Ansprechen.
Mittels des Kontaktes 22 wird der Widerstand W 2 kurzgeschlossen und ein Zählimpuls
auf die b-Ader gegeben. Wie bereits erwähnt, hält sich Relais II so lange über die
Wicklung b, bis Relais Z den Stromkreis wieder auftrennt.
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Fällt also das Beginnzeichen in die Zeit, in der ein Nocken mit Erdpotential
den Stromkreis des Impulsrelais 1 schließt, d. h. in die Zeit, in der das
Erdpotential mit 25 % der Gesamtzeit des Zählintervalles wirksam ist, dann wird
der folgende Zählimpuls zu den vorgeordneten Verbindungseinrichtungen he rausgegeben.
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Es soll nun der Fall betrachtet werden, bei dem das Beginnzeichen
innerhalb der 75% des Zählintervalles der potentialfreien Nocken fällt. Es werden
die Relais B, II (c) und Z, wie schon beschrieben, betätigt. Der erste Zählimpuls
wird also sofort auf die b-Ader gegeben. Die Relais I und III können zu diesem Zeitpunkt
nicht ansprechen, da die Nokenscheibe kein Potential angelegt hat. Erst mit dem
Auflaufen auf einen Nocken zieht Relais I an -, I, 21, b 3, + (Nocken). Das Relais
III (b) kann nicht anziehen, da die Wicklung durch den Kontakt 21 des inzwischen
abgefallenen 11-Rel,ais kurzgeschlossen ist. Durch Kontakt 12 wird der Kondensator
C5 aufgeladen: -, W3, b4, 12, C5, +. Der aufgeladene Kondensator C4 kann
sich über den Kontakt i i nicht entladen, da Relais III nicht betätigt ist. Es wird,
da Relais 1I stromlos bleibt, in diesem Fall der Zählimpuls unterdrückt.
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Hat der Nocken den Stromkreis des Impulsrelais I unterbrochen, so
entladet sich der Kondensator C 5 über das Relais III (a) +, C 5, 12, 32, III (a),
-@ .
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Das Relais III wird betätigt und bindet sich über den Kontakt 32:
-, W 3, b 4, 32, III (a), +. Nunmehr kann, da Kontakt 34 geschlossen ist, der Kondensator
C 4 sich über Kontakt i i entladen und das Relais II (a) zum Ansprechen bringen,
wenn der nächste Nocken den Stromkreis für das Relais I geschlossen hat. Es werden
also von jetzt ab die Zählimpulse auf die Sprechader gegeben.
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Der Vorgang wiederholt sieh während der Dauer der Verbindung, ünd
zwar derart, daß während der Unterbrechung des Stromkreises für das Impulsrelais
I der Kondensator C 4 aufgeladen, bei betätigtem Impulsrelais I entladen und das
Relais II (a) betätigt wird. Durch Kontakt 22 wird der Widerstand W 2 überbrückt
und damit ein starker Stromimpuls auf die Sprechader gegeben.
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Sollte der wählende Teilnehmer versuchen, durch Wählimpulse den ersten
Zählimpuls zu unterdrüoken, so wird Relais 1I (b) so lange gehalten, bis das Zählrelais
Z ansprechen kann.
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Die Nockenscheiben für eine derartige Schaltungsanordnung sind derart
ausgebildet, daß der Nocken während eines Zählintervalles 25% Erdpotential führt
und während der restlichen 75'/0 potentialfrei ist. In diesem Fall beträgt die Verkürzung
des über die Nockenscheibe gesteuerten Zählimpulses im Höchstfall 25'/0.
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Ein besserer Einsatz des ersten über die Noc'kensc'heibe gesteuerten
Zählimpulses wird dadurch erreicht, daß die Nockenscheibe für einen Zählintervall
mit mehreren Nocken versehen ist, wie es
die Schaltung in der Fig.
2 zeigt. Die Wirkungsw,eise der Schaltung ist folgende: Üher die a/b-Adern ist eine
Verbindung hergestellt, der "Peilnehmer hat den Handapparat abgehoben. 1)ie nicht
dargestellten Relais WE und S
sind betätigt und bringen das Beginnzeichen.
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Die Relais Pe, Zä und X ziehen an: -, Be, Zä (1I),
X (IV), we i, s, +.
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1)as Relais Zä hindet sich in Abhängigkeit von einem lZuliekontälkt
des Zählkontrollrelais Z: -, Zä (11I) zä 2, z 1, +.
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Steht zu diesem Zeitpunkt ein Nocken des Zählintervalls unter dem
J-Relais, so zieht dieses an: W 4, J, x 2, Nocken i, + und schließt (las X-Relais
wieder kurz, so daß dieses abfällt.
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Wird der Tiber den Kontakt 2ä.3 abgehende Zählstromstoß aufgenommen,
so zieht Relais Z als Zählkontrollrelais an und schaltet durch Kontakt z i das Relais
Zä ab. Die Abfallzeit des Zä-Relais steuert die Länge des Zählimpulses. Beginnzeichen
und erster Zählimpuls fallen damit zusammen.
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Nach _1bfall der Relais WE und S hält sich Relais B in einem
nicht dargestellten Stromkreis weiter.
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Nach Abfall des Relais I entlädt sich der durch Kontakt i 2 aufgeladene
Kondensator C 6 Tiber Relais X (I11). +, bei. C6, i2, x4, ?'5, X(III), +.
Relais X zieht an und bindet sich über X (I) W6, X (I), x3, k, +.
k ist der
Kontakt eines nicht dargestellten Belegungsrelais.
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Der nächste Nocken (2) bringt wieder das Relais J. Der Kondensator
C6 wird aufgeladen: [V S, i2, C6, 19e3, +
und entlädt
sich nach Abfall des Relais J über Relais 1': +, 19e3, C6, i2, .r4,
Y4, I' (Il), +.
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Relais 1' zieht an, und bindet sich über die Wicklung 1' (1)
-, Y (I), Y3, k, @-.
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Der folgende Nocken (3) bringt Relais J zum Anziehen. Durch Kontakt
i 2 wird der Kondensator C6 wieder aufgeladen. Nach Abfall des Relais J Wird Relais
X über die Gegenwicklung X (1I) aligeworfcn: +, 19e3, C6,
i2, _e4, X (1I), +. Der vierte Nocken bringt Wieder Relais J; durch Kontakt
i 2 wird der Kondensator C6 aufgeladen. Fällt Relais J wieder ab, so wird
Relais Y über die Gegenwicklung I' (III) abgeworfen.
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Die Kontakte )V 2 und X2, die bisher ein erneutes Ansprechen
des Zä-1Zelais verhinderten, geben nunmehr Relais Zä (I) frei, so d,aß beim nächsten
Nocken (5 = i) Relais Zä und J anziehen.
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Der Zählimpuls wird, wie beschrieben, ausgesandt. Kontakt i 2 ladet
wieder den Kondensator C6 auf, nach Abfall des Relais I zielfit Relais X erneut
an. Die Zählimpulse werden in stetiger Folge mit jedem vierten Nocken, der nach
dem ersten Zählnocken aufläuft, ausgesandt. Steht zu dem Zeitpunkt, da das Beginnzeichen
einläuft, kein Nocken unter dem I-Relais, so wird der erste Zählimpuls durch die
Wicklung Zä (1I) ebenfalls mit dem Beginnzeichen ausgesandt. Nach dem Beginnzeichen
bindet sich Relais X jedoch sofort, da Kontakt i4 keinen Kurzschluß herbeiführt.
-, W6, X (I), x3, k, +.
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-Mit <lern ersten Nocken, der Relais J bringt, wird der Kondensator
C 6 wie üblich aufgeladen. Nachdem Relais J abgefallen ist, spricht Relais
Y
(I1) an.
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Der zweite Nocken bewirkt wieder die Aufladung.des Kondensators C6.
Fällt Relais J ab, so wird, wie bereits beschrieben, Relais X über die Wicklung
X (1I) abgeworfen.
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Der dritte Nocken läßt wieder den Kondensator C 6 aufladen, fällt
Relais J danach ab, so wird Relais Y über die Wicklung Y (III) abgeworfen.
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Nach Abfall des Relais Y ist Relais Zä (I) aufnahmebereit
und zieht zusammen. mit Relais I an, sobald der vierte Nocken aufläuft. Fällt Relais
J danach ab, wird Relais X über die Wicklung X
(I11) betätigt.
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Zu diesem ersten von der Nockenscheibe gesteuerten Zählimpuls bleiben
alle folgernden in der vorher beschriebenen Weise stetig.
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Es tritt in dem eben beschriebenen Fall, wenn das Beginnzeichen unmittelbar
vor einem Nocken gegeben wird, eine maximale Verkürzung des ersten Zählimpulses
von ungefähr 12'/2°/o ein.