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Webstuhl mit Vorrichtung zum Eintragen und Abschneiden der Schußfäden
und mit nur in einer Richtung im Kreislauf bewegten Greiferschützen Die Erfindung
betrifft einen Webstuhl mit Vorrichtung zum Eintragen und Abschneiden der Schußfäden
und mit nur in einer Richtung im Kreislauf bewegten Greiferschützen. Es handelt
sich bei der vorliegenden Erfindung um Greiferschützen, die im Kreislauf in einer
Ebene in einer Richtung in gleicher Geschwindigkeit bewegt werden, im Gegensatz
zu solchen Greiferschützen, die in einer Richtung in einer Ebene hin und zurück
gestoßen, also vom Stillstand durch eine Schlagvorrichtung in Bewegung gesetzt werden.
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Die bereits bekannte Einrichtung für in einer Richtung im Kreislauf
in senkrechter Ebene bewegte Greiferschützen arbeiten bei größeren Geschwindigkeiten
von über to m/sec nicht mehr zuverlässig. Der vorliegende Erfindungsgegenstand dagegen
arbeitet zwangsläufig und ist daher auch für größere Schützengeschwindigkeiten anwendbar.
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Infolge der getroffenen Anordnungen ist es ferner möglich, dem Schützen,
der lediglich die Aufgabe hat, den Schußfaden von der einen Gewebeseite zur anderen
zu führen, eine äußerst geringe Höhe (Vorderwand bis etwa 6 mm) ,zu geben, wodurch
die Fachhöhe gleichfalls sehr niedrig gehalten werden kann. Dieses bewirkt wiederum
eine weitgehende Schonung der Kettfäden, geringeren Kettenfadenbruch und größere
Leistung.
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Durch den Stillstand der Ladenbahn bzw. der Anschlagvorrichtung beim
Schützendurchgang, die durch Fortfall der Schützenkästen geringes Gewicht
haben
kann, und durch Zeitgewinn für eine evtl. Schußfadenwechselvorrichtung ohne Schützen
tritt weiterhin eine bedeutende Kraftersparung und Sicherheitszunahme in allen Teilen
ein.
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Der Schützen greift gemäß der Erfindung bei seinem Durchgang an der
Zuführungsstelle mit einem an der Schützenvorderwand befindlichen. Haken den im
Winkel von 90° zur Schützenachse stehenden, durch eine Klemme festgehaltenen Faden,
hält ihn fest und zieht ihn durch das Fach, wobei der Haken durch eine, in einer
Führungsnut der Schützenrückwand hineinragenden Nocken gesteuert wird. Der Greiferhaken
wird erst kurz vor dein Faden aus seiner in der vorderen Schützenwand befindlichen
Lage hervorgestoßen und klemmt bei seinem darauf erfolgendem Rücklauf den Faden
fest. Der Schützen zieht sodann den Schußfaden durch das Webfach zur Austrittseite,
wo der wiederum hervorgestoßene Greiferhaken den Schuß freigibt. Gleichzeitig wird
auf beiden Seiten der Schußfaden durch eine zwangsläufig bewegte Zange festgehalten
und auf der Eintrittseite durch ein kreisförmig bewegtes Messer abgeschnitten. Die
Zange auf der Eintrittseite führt darauf in kreisförmiger Bewegung das Schußfadenende
in eine Klemme ein, wobei sich die Zange öffnet. Die Klemme hält nunmehr den Faden
in der Stellung, die der Greifer des nächsten Schützens benötigt. Die Bewegung der
Zangen- und Abschneidevorrichtung erfolgt von einer Welle aus, die zwar ungleichmäßig,
aber zwangsläufig von dem Antrieb des Webstuhles getrieben wird.
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An einem im Winkel von 9o° zur Schützenachse gelagerten Support sind
mehrere Fadenzuführ- und Klemmvorrichtungen , untereinander angebracht. Durch Auf-
oder Abwärtsbewegung des Supports kann man eine beliebige der Vorrichtungen an die
Zuführungsstelle des Schützens bringen, also beliebig wechselnd mit verschiedenem
Schußmaterial arbeiten. Auf einem im Winkel von 9o° zu diesem Support gelagerten
Support ist wiederum die gesamte Vorrichtung gelagert und bis zu einer gewissen
Länge seitlich verschiebbar, dergestalt, daß man sie so nahe wie möglich an die
jeweilige Warenkante bringen kann. In gleicher Weise ist auf der Schützenaustrittseite
die - Klemmvorrichtung auf einem Support befestigt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel schematisch
veranschaulicht. Es zeigt Abb. i den Greiferschützen i mit dem gerade gegriffenen
Faden 7 in Vorderansicht, Abb. 2 den Greiferschützen i bei dem Übergang von der
Schützenlaufbahn 5 auf die Ladenbahn 8 und während des Ergreifens des Schußfadens
7 in Draufsicht, Abb. 3 den Getriebeblock 15 mit der Zangen- 21, 25 und Abschneidevorrichtung
34, 35, mit je einem Teil der Schützenlaufbahn 5 (geöffnet) und Laden-, bahn 8 während
des gerade erfolgenden Durchlaufs des Schützens i durch das Webfach in Draufsicht,
Abb. 4 die Teile der Abb. 3 in Seitenansicht, vom Webfach 9 aus gesehen, Abb. 5
die Teile der Abl>. 3 in Seitenansicht, von der Schützenlaufbahn 5 aus gesehen,
mit Schnitt durch die Schützenlaufbahn 5 und den Schützen i während des Greifens
vom Faden 7, Abb. 6 einen Teil des Getriebeblocks 15 mit Bewegungsdarstellung der
Zangeneinrichtung 21, 25 in Vorderansicht, Abb, 7 einen Teil der Zangeneinrichtung
21, 25 in Vorderansicht.
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Der Schützen i trägt in seinem hinteren Ende den Greifer 2, der durch
den Druck der im Schützeninnern befindichen Feder 3 in einer Vertiefung der vorderen
Schützenwand festgehalten wird. In der hinteren Schützenwand ist die Nut 4 eingelassen.
Bei seinem Durchgang durch die Laufbahn 5 auf der Schützeneintrittseite unterläuft
Nut 4 der auf der Rückwand der Bahn 5 seitlich verstellbar angebrachte Nocken 6,
der den Greifer 2 aus der Vorderwand des Schützens i herausdrückt. Hierdurch ergreift
der Greifer 2 den zu seinem Weg senkrecht stehenden Schußfaden 7 und klemmt ihn
in die Schützenvorderwand ein, da im gleichen Augenblick der Greifer 2 durch Abgleiten
von dem Nocken 6 in seine alte Lage zurückschnellt. Der Schützen i nimmt nunmehr
den Schußfaden 7 mit über die Ladenbahn 8 durch das Webfach 9 zu der Schützenaustrittseite.
Der Schußfaden 7 wird von einer großen Vorratsspule io außerhalb der Einrichtung
abgezogen, durchläuft eine bekannte Fadenbremse i i und die Bohrung der Platte 12,
die halb durchbohrt, halb ausgehöhlt ist und samt der Fadenklemmvorrichtung 13 an
einem Support 14 angebracht ist. Lnterllalb der Platte 12 und Klemmvorrichtung 13
können mehrere gleichartige Vorrichtungen 12', i2", 13', 13" angebracht sein, so
daß durch Auf- oder A1)wärtsbewegung des Supports 14 beliebige Schußfäden 7', 7"
mit verschiedenen Materialien von entsprechenden großen Vorratsspulen i o', i o"
über Bremsen i i', i i" dem Schützen vorgelegt werden können.
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Nach dem Durchgang des Schützens i durch das Webfach 9 tritt die Zangenvorrichtung
in Tätigkeit. An dem Support 14 ist der Getriebeblock 15 befestigt, in welchem die
Antriebswelle 16 drehbar gelagert ist, die wiederum mit dem Webstuhlantrieb gekuppelt
ist, Über die Kegelräder 17, 18 wird die Welle i9 getrieben, auf welcher der Hebel
20 befestigt ist. An der Vorderwand von Block 15 ist der Zangenhebel 21 zu Welle
i9 exzentrisch gelagert, der, von der Feder 22 nach unten gedrückt, auf dem Riegel
23 aufliegt. Die Auflage ist mit einem elastischen Stoff (Gummi od. dgl., punktiert
gezeichnet) belegt. Hebel 20 greift bei seiner Drehbewegung mit der Spitze unter
die Innenkante von Zangenhebel 21 und nimmt diesen nach oben mit. Hierbei läuft
die Hebelspitze von 20 in dem Kreisbogen a-b, die Innenkante von Zangenhebel 21
in dem Kreisbogen c-d. In dem Schnittpunkt e beider Krise trennen sich Hebelspitze
2o und Zangenhebelinnenkante 21; Zangenhebel 20 wird also frei und schnellt durch
Federspannung 22 in die Ausgangstellung zurück. Zangenhebel 21 trägt an seiner rechtwinklig
angesetzten Verlängerung die
supportartig in 21 gelagerte Schiene
24. An den zur Schützenlaufbahn 5 gerichteten Enden von Zangenhebel 21 und Schielte
24 sind die Zangenflügel 25 angesetzt, deren Innenflächen mit einem elastischen
Material (Gummi od. dgl., punktiert gezeichnet) belegt sind. Die entgegengesetzte
Vorderkante von Schiene 24 ist altgeschrägt. Hebelarm 2o trägt den gleichfalls altgeschrägten
Stift 26. Bei der Drehbewegung voll 2o drückt die Schräge 26 gegen die von 24. Durch
diese Bewegung der Schrägen werden die erst offenen Zangenflügel 25 geschlossen,
der inzwischen von ihnen ergriffene Schußfa.den 7 in Stellung der Linie _4-B (Abb.
6) in sie eingeklemmt und in die Klemmvorrichtung 13 eingescholten, welche ihn festhält.
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Während der Aufwärtsbewegung von Zangenhebel 21 tritt die Scliußsclineidevorriclitung
in Tätigkeit. Von der Antriebswelle 16 wird durch Zahnräder 31. 32 Welle 33 gedreht,
auf der der Hebel 34 mit (lern angesetzten Messer 35 so befestigt ist, daß iln l)eginn
der stärksten Klemmwirkung (Liliie _-1-13) von Zange 25 die Schneide voll Messer
35 dicht an den Zangenflügeln 25 vorbeikreist und den Schußfaden 7 durchschneidet.
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Der ab gesciiliittelie, eingeklemmte Faden 7 steht nuntnelir in zur
Scliiitzenachse senkrechter Stellung bereit, voni Greifer des folgenden Schützens
gegriffen zu werden.
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Auf der Sclliitzeliatistrittseite befindet sich eine svlnnietriscli
gleiche Zangenvorrichtung, jedoch keine Scliulisclilieidevorriclitung wie auf der
Eintrittseite. 1 >a hier der Faden im gleichen Augenblick wie auf der l:intrittseite
nur eingeklemmt, aber nicht al)gescliliitten und. in eine Klemmvorrichtung 13 gebracht
werden soll, genügt eine kürzere Kreisbewegung.
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Die l:inriclitungen auf beiden Seiten sind seitlich verstellbar
angeordnet, damit sie möglichst nahe an die jeweiligen Warenkanten gesetzt werden
können. Support i4 init Zangen-, Klemm- und Fadenzufiilirvorriclitung ist auf dein
Support 36 in Richtung der Ladenbahn verschiebbar angeordnet.
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Auf der Scliützeriaustrittseite ist ein gleicher Nocken 6 angebracht,
vier durch Herausdrücken des Hakens 2 den Scliußfaden 7 freigibt.