DE855559C - Verfahren zur Zerlegung von Gemischen aliphatischer geradkettiger Verbindungen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung von Gemischen aliphatischer geradkettiger Verbindungen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen

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DE855559C
DE855559C DEB5923D DEB0005923D DE855559C DE 855559 C DE855559 C DE 855559C DE B5923 D DEB5923 D DE B5923D DE B0005923 D DEB0005923 D DE B0005923D DE 855559 C DE855559 C DE 855559C
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DE
Germany
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urea
mixtures
compounds
carbon atoms
decomposition
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Expired
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DEB5923D
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English (en)
Inventor
Wilhelm Dr Schlenk
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BASF SE
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BASF SE
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Description

  • Verfahren zur Zerlegung von Gemischen aliphatischer geradkettiger Verbindungen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen Es wurde gefunden, daß man aus Gemischen gera(lkettiger alipltatischer Verbindungen mit 6 oder mehr hohlenstoffatomen im -Molekül, die auch noch andere organische Stoffe enthalten können. einzelne \-erbindungen oder Fraktionen von verschiedenem Schmelzpunkt abtrennen kann, indem man auf die Ausgangsgernische Harnstoff in mehreren Stufen ein«virken läßt und die in den einzelnen Stufen entstehenden .ldditionsprodukte getrennt abscheidet und in ihre Bestandteile zerlegt.
  • -Man kann z. 13. die insgesamt erforderliche Menge von Harnstoff in mehreren Anteilen auf (las zu zer-
    legende Gemisch einwirken lassen. Der Harnstoff
    lagert sich dabei in der ersten Stufe nur an die
    Verbindungen an, die ntit ihm besonders leicht be-
    ständige Additionsprodukte bilden. In der zweiten
    Stufe «erden dann die weniger reaktionsfähigen
    -Mischungsbestandteile mit Harnstoff zusammen-
    gelagert tos«-., bis schließlich in der letzten Stufe
    die Verbindungen mit dem Harnstoff zusammen-
    tretet, die atn wenigsten beständige Anlagerungs-
    produkte liefern. Es hat sich gezeigt, daß die
    aliphatischen geradkettigen Verbindungen mit ver-
    hältnism<il:tig hohem Schmelzpunkt sich am leichte-
    sten und beständigsten mit dem Harnstoff zusammenlagern und daß die Neigung zur Bildung von Anlagerungsprodukten bei diesen Verbindungen mit sinkendem Schmelzpunkt zurückgeht.
  • Die stufenweise Bildung der Harnstoffadditionsverbindungen kann auch in der Weise bewirkt werden, daß man die Temperatur des mit Harnstoff versetzten aliphatischen Gemisches von Stufe zu Stufe senkt oder die anderen Arbeitsbedingungen, z. B. die Dauer der Einwirkung oder die Menge und Art des Lösungsmittels, das bei der Umsetzung vorteilhaft zugesetzt wird, so wählt, daß die Bildung und Abscheidung der Additionsprodukte von Stufe zu Stufe erleichtert wird, bis schließlich auch die Verbindungen sich mit dem Harnstoff zusammenlagern, die dies nur unter günstigsten Bedingungen tun.
  • Als Ausgangsstoffe kommen Gemische in Frage, die geradkettige aliphatische Kohlenwasserstoffe, sauerstoffhaltige Verbindungen, wie Alkohole, Aldehyde, Ketone, Äther, Säuren der Fettreihe oder deren Ester, oder Stickstoff-, Schwefel- oder Halogenverbindungen enthalten oder daraus bestehen.
  • Zur Gewinnung der Additionsverbindungen setzt man dem zu zerlegenden Gemisch Harnstoff in trockener oder gelöster Form zu. Verwendet man trockenen Harnstoff, so ist es zweckmäßig, diesen vorher fein zu pulvern oder ihn zusammen mit dem zu zerlegenden Gemisch, z. B. in einer Kugelmühle, zu vermahlen.
  • Als Lösungsmittel für den Harnstoff kommt vor allem Methylalkohol in Frage. Man kann jedoch auch andere Lösungsmittel, z. B. Äthylalkohol oder in manchen Fällen auch Wasser, verwenden. Die zuzusetzende Menge Harnstoff richtet sich nach dem Gehalt des Gemisches an geradkettigen Verbindungen. Im allgemeinen benötigt man auf i Mol geradkettige Verbindung 5 bis io Mol Harnstoff.
  • Zur rascheren Bildung der Additionsverbindungen ist es vorteilhaft, das zu zerlegende Gemisch mit dem Harnstoff oder dessen Lösung zu verrühren oder zu schütteln. Man kann die Additionsverbindungen auch dadurch herstellen, daß man das zu zerlegende Gemisch, gegebenenfalls nach Zugabe von Lösungsmitteln für den Harnstoff, über diesen, der zweckmäßig in Türmen, z. B. auf Filtervorrichtungen, untergebracht ist und mit Trägerstoffen vermischt sein kann, strömen läßt.
  • In manchen Fällen, insbesondere wenn die Ausgangsgemische fest oder dickflüssig sind, ist es vorteilhaft, die Behandlung mit Harnstoff unter Zusatz von Flüssigkeiten vorzunehmen, die die zu trennenden Gemische, nicht aber den Harnstoff lösen und mit ihm keine Additionsverbindungen eingehen. Solche Flüssigkeiten sind z. B. die niedrigmolekularen und die verzweigten aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie Isooctan oder :Benzol, oder organische Halogenverbindungen, z. B. Tetrachlorkohlenstoff.
  • Die Bildung und Abscheidung der Additionsprodukte kann bei gewöhnlicher Temperatur erfolgen. In manchen Fällen ist es jedoch zweckmäßig, die Abscheidung bei tieferen Temperaturen, z. B. etwa -io bis t io°, vorzunehmen.
  • Die Abtrennung der geradkettigen aliphatischen Verbindungen aus Gemischen mit anderen organischen Stoffen wird erleichtert, wenn aus diesen Gemischen vor Zufügung des Harnstoffs die Verbindungen mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen im Molekül sowie die aromatischen und naphthenischen Verbindungen entfernt werden.
  • Die Harnstoffadditionsprodukte werden durch Erhitzen oder durch Behandlung mit harnstofflösenden Flüssigkeiten, z. B. Wasser, oder mit Lösungsmitteln für die zu gewinnenden Stoffe in ihre Bestandteile zerlegt. Man kann dabei eine weitere Trennung der an den Harnstoff angelagerten Verbindungen nach ihrem Schmelzpunkt erreichen, wenn man die Zerlegung der Additionsprodukte stufenweise vornimmt.
  • Bei den Mengenangaben in den folgenden Beispielen handelt es sich um Gewichtsteile. Beispiel i ioo Teile eines Fettsäuregemisches mit einem mittleren Molekulargewicht von 211 und einem Schmelzpunkt von 37° werden in i6o Teilen Methanol gelöst, mit i2ooTeilen einer gesättigten methylalkoholischen Harnstofflösung, der noch 3oo Teile fester gepulverter Harnstoff zugesetzt sind, vereinigt und 5 Stunden bei 7° gerührt. Das dabei entstehende kristalline Produkt wird abfiltriert und zur Abscheidung der gebundenen Fettsäure mit warmem Wasser zersetzt. Das Filtrat wird nochmal mit 3oo Teilen gepulvertem Harnstoff 5 Stunden bei 7° gerührt und wieder von dem gebildeten Additionsprodukt befreit. Die gleiche Behandlung wird noch zweimal wiederholt. Das letzte Filtrat, dem durch erneute Harnstoffbehandlung keine Fettsäure mehr zu entziehen ist, wird eingedampft und dann zur Gewinnung der restlichen Fettsäure mit Äther extrahiert. Es werden folgende Fraktionen von Fettsäuren erhalten:
    Gewichts- Mittleres
    Stufe teile Spunktchme'z-
    Molekular-
    Fettsäure gewicht
    I 66,7 43° 266
    2 17,5 I5° 207
    3 3,7 8° 200
    4 3,7 - 7° 195
    Rückstand 8,4 -I4° 189
    Beispiel 2 8o Teile eines aus deutschem Erdöl gewonnenen paraffinhaltigen Schmieröls vorn Stockpunkt -f- 43° werden in ioo Teilen Äthylenchlorid gelöst und mit 45 Teilen fein gepulvertem Harnstoff einige Stunden kräftig geschüttelt. Das gebildete Additionsprodukt wird abfiltriert, mit Äthylenchlorid nachgewaschen und durch Zusatz von Wasser bei etwa 8o° zersetzt. Dabei scheiden sich etwa 5 Teile Paraffin vom Schmelzpunkt 62° ab. Das 01 der ersten Stufe wird in der gleichen Weise nochmal mit 45 Teilen Harnstoff behandelt, wobei weitere 8 Teile Paraffin abgeschieden werden. Dieses hat einen Schmelzpunkt von 46°.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Zerlegung von Gemischen aliphatischer geradkettiger Verbindungen mit f> oder mehr hohlenstoffatomen im Molekül in einzelne Verbindungen oder Fraktionen von verschiedenein Schmelzpunkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gemische stufenweise in Harnstoffanlagerungsprodukte übergeführt, diese in den einzelnen Stufen getrennt abgeschieden und in ihre Bestandteile zerlegt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte zur Bildung der Additionsprodukte erforderliche Menge Harnstoff dem zu zerlegenden Gemisch zur stufen-«-eisen Bildung der Anlagerungsprodukte in mehreren Anteilen zugesetzt wird.
DEB5923D 1944-05-03 1944-05-03 Verfahren zur Zerlegung von Gemischen aliphatischer geradkettiger Verbindungen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen Expired DE855559C (de)

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DEB5923D DE855559C (de) 1944-05-03 1944-05-03 Verfahren zur Zerlegung von Gemischen aliphatischer geradkettiger Verbindungen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen
ES0252979A ES252979A1 (es) 1944-05-03 1959-10-27 PROCEDIMIENTO PARA LA OBTENCIoN DE COMPUESTOS ORGáNICOS DE CADENA RECTA DE MEZCLAS

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ES (1) ES252979A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2637401A1 (de) * 1976-08-19 1978-02-23 Mo I Neftechimitscheskoj I Gas Verfahren zur abtrennung individueller normalalkane aus roherdoel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2637401A1 (de) * 1976-08-19 1978-02-23 Mo I Neftechimitscheskoj I Gas Verfahren zur abtrennung individueller normalalkane aus roherdoel

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