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Selbsttätig wirkendes Rohrabriß-Sperrventil Die Erfindung betrifft
ein selbsttätig wirkendes Rohrabriß-Sperrventil für flüssige und gasförmige Medien
aller Art, insbesondere zur Sicherung von Flugzeugen, welches dazu dient, Unfälle,
insbesondere Brände, bei Zerstörung der Benzinleitung von Flugzeugen oder auch von
Gas- oder andersartigen Maschinen zu verhindern. Hierbei kann das Rohrabriß-Sperrventil
völlig selbsttätig bei Zerstörung der Leitung in Aktion treten, oder aber gemäß
einer anderen Ausführungsart ist auch eine Abstellung der Benzin-oder Gaszufuhr
unmittelbar von Hand oder mittels eines Fadenzugs möglich.
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Gemäß den bisher bekannten verschiedenartigsten Sicherheitsventilen
unterscheidet sich das Rohrabriß-Sperrventil nach der Erfindung im wesentlichen
dadurch, daß die Betätigung desselben ohne Zwischenschaltung einer Membran erfolgt,
wodurch die Wirkungsweise eine völlig sichere ist.
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Dieser Vorteil gemäß der Erfindung wird dadurch erreicht, daß in einem
Ventilgehäuse ein unter Federspannung stehendes, glockenartig ausgebildetes Ventil
angeordnet ist, das sich mit seiner Dichtungsfläche im Falle des Abreißens der Leitung
auf die entsprechende Dichtungsfläche in einem Hauptventil legt und den Zustrom
des Mediums absperrt, wobei infolge des plötzlichen Druckabfalls in der Leitung
das Hauptventil sich seinerseits gegen seine obere Dichtungsfläche preßt und den
Durchstrom der Flüssigkeit oder des Gases absperrt.
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Mehrere beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstands
sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt
Fig. i einen Querschnitt
durch das Rohrabriß-Sperrventil in normaler Funktionsstellung bei angehobenem Ventil
4 und geschlossenem Hauptventil 3, Fig. 2 das gleiche Rohrabriß=Sperrventil im Augenblick
des selbsttätigen Absperrens infolge Rohrbruchs der Zufuhrleitung zur Maschine oder
infolge zu harten Aufsetzens des Flugzeugs, wobei sich das Ventil 4 mit seiner Sitzfläche
4' gegen die Sitzfläche 4" des Hauptventils 3 preßt und so die Leitung absperrt.
Die andeutenden Pfeile im Hauptventil 3 zeigen die weiter vorwärts gerichtete Bewegung
dieses Hauptventilkörpers an, der sich mit seiner oberen konischen Dichtungsfläche
3" gegen die Ringfläche 2" des Ringkörpers 2' legt, wodurch ein elastischer Stoß
der Flüssigkeit in der Leitung und ein allmähliches Abdrosseln des Mediums erzielt
wird, Fig. 3 eine andere Ausführungsform des Rohrabriß-Sperrventils mit Betätigung
des Ventils 4 durch Hebel 22 über eine Steuerscheibe 21, die den Stößel 16 des Ventils
4 auf- und abwärts bewegt, wodurch ein Öffnen oder Schließen der Zuströmleitung
erzielt wird; Fig. 4 zeigt das gleiche Rohrabriß-Sperrventil wie in Fig. 3, welches
durch Drehung des Hebels 22 in Sperrstellung abgedrosselt ist. Hierbei schließt
das Ventil 4 die Zufuhrleitung völlig ab, während der Hauptventilkörper 3 mit seiner
unteren Dichtungsfläche 3' im Eingriff mit der Dichtungsfläche des unteren Ringkörpers
2 bleibt, da eine völlige Stillsetzung der Zuströmleitung stattgefunden hat; Fig.
3 a ist eine Einzelheit, welche die Steuerscheibe 21 bei Stillstand veranschaulicht,
und Fig. 4a zeigt die gleiche Steuerscheibe 21 im Falle der Betätigung des Hebels
22, wodurch die Steuerung des Ventilschlüssels 16 erfolgt.
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Das Rohrabriß-Sperrventil besteht aus dem Ventilgehäuse i in Gestalt
eines Rohrstücks, in welchem ein unter Federspannung 8 stehendes, glockenartig ausgebildetes
Ventil 4 angeordnet ist, das mit seiner Dichtungsfläche 4' sich im Falle Abreißens
der Leitung auf die entsprechende Dichtungsfläche in einem Hauptventil 3 legt, wodurch
der Zustrom des Mediums, z. B. Gas oder flüssiger Brennstoff, Benzin, Öl od. dgl.,
unterbunden wird. Infolge eines plötzlichen Druckabfalls in der Leitung, z. B. durch
Zerstörung derselben, preßt sich das Hauptventil 3 seinerseits mit seiner oberen
Dichtungsfläche 3" gegen die entsprechende Dichtungsfläche des Ringeinsatzkörpers
2', während gleichzeitig sich das Ventil 4 mit seiner Dichtungsfläche 4' gegen die
Dichtungsfläche 4" des Ringkörpers 3 preßt. Hierdurch ist die gesamte Zufuhr von
Brennstoff aus dem Haupttank zur Maschine hin unterbrochen, so daß ein weiteres
Unglück verhütet wird. Die Pfeile in dieser Figur zeigen den Durchstrom des Mediums
durch das normal geöffnete Ventil an. Hierbei ist das Ventil 4 mit seinem Schaft
5 in einem im Hauptventil 3 eingeschraubten Führungsring 6 zentrisch gelagert. Durch
Einregulierung der Feder 7 mittels Schraubenmutter 5' erfolgt die gewünschte Spannung
des Ventils 4, damit es die gewollte Öffnungsweite für den erforderlichen Zustrom
des Brennstoffs gegen den Druck desselben besitzt. Zweckmäßig ist das Hauptventil
3 mit einer Ausdrehung 9 versehen. Das Hauptventil 3 wird mittels der Feder 8 in
seiner Normallage gehalten, d. h., es sitzt mit seiner unteren Dich tungsfläche
3' auf dem unteren Ringkörper 2 bzw. aul dessen Dichtungsfläche auf. Der Hauptventilkörper
wird mittels eines einschraubbaren Halterings 15 ir seiner Lage axial beweglich
festgehalten. Die Einsatz ringe 2, 2' für den Sitz des Ventilkörpers 3 sind mittel:
Ledermanschetten 14 dicht im Ventilgehäuse i eingesetzt. Desgleichen sind die in
das Gewinde i' des Gehäuses eingeschraubten Aufsatzstücke io und ii mittels Dichtungsringen
12, 13 abgedichtet.
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Das Sperrventil kann auch zur Fernzündung für Leuchtgas durch Steuerung
mittels Druckwelle verwendet werden. In diesem Falle müssen im Ringkörper 15 Durchströmöffnungen
12' vorgesehen sein, um beim Durchlaß der Druckwelle und infolgedessen bei Absperrung
der durch Einsetzung eines Sperrventils nach der Erfindung gesicherten Leitung noch
genügend Gas für die Verbrauchsstellen in den Haushalten durchzulassen, um Unfälle
zu verhüten. Ferner ist es bei Verwendung der Sperrventile im Leuchtgasnetz erforderlich,
daß das Hauptventil 3 nur die untere Dichtungsfläche 3' besitzt, so daß die obere
Dichtungsfläche 3" und der Einsatzring mit der entsprechenden Dichtungsfläche 2"
fortfallen, damit eine Absperrung in der Auswirkungszeit der Druckwelle verhindert
wird. Es würde sonst nach Beendigung der Druckwelle aus den Abnahmestellen in den
Haushalten Gas ausströmen, wodurch Unfälle eintreten müßten. Es darf also keine
Abdrosselung im Sperrventil bei Leuchtgas eintreten.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsart des Rohrabriß-Sperrventils, welches
einerseits vollautomatisch selbsttätig wirkt und andererseits auch zusätzlich durch
Betätigung eines Steuerungshebels 22 absperrbar ist, ist der Aufbau desselben folgender:
Im Ventilgehäuse i ist wieder ein Ventil 4 mit zentrischer Lagerung seines Schaftes
i6 in einem Führungsring 6 unter Spannung einer Feder 7 gelagert. Das Ventil 4 ist
als Doppelsitzventil mit einer unteren Sitzfläche 4' und einer oberen Sitzfläche
4" ausgebildet, so daß es sich einmal gegen die Dichtungsfläche if des Einsatzrings
17 bei Abdichtung durch Betätigung des Hebels 22 legen kann und andererseits mit
seiner Dichtungsfläche 4" bei selbsttätiger Wirkung infolge Abreißens der Rohrleitung
sich gegen die Dichtungsfläche 4"' des Hauptventils 3 preßt. Letzteres besitzt wiederum
eine untere Dichtungsfläche 3' und eine obere Dichtungsfläche 3", die sich in entsprechende
Dichtungsflächen der Einsatzringe 2 bzw. 2' legen. Im Falle Absperrung des Sperrventils
mittels Hebels 22 unmittelbar von Hand oder mittels Fadenzug durch Fernsteuerung
sperrt der Ventilkörper 4 den Zustrom des Mediums völlig ab, während in diesem Falle
der Hauptventilkörper 3 seinen Ruhesitz auf seiner unteren Dichtungsfläche 3' im
Einsatzring 2 unter Einwirkung der Feder. 8 beibehält. Im Falle selbsttätiger Betätigung
des Ventils durch Rohrabriß dagegen schnellt der Ventilkörper 4 aufwärts, preßt
sich gegen die Sitzfläche 4"' des Hauptventilkörpers 3, der seinerseits eine Bewegung
in Aufwärtsrichtung fortsetzt entgegen der Druckfeder 8, bis er sich auf dem Einsatzring
2' mit seiner oberen Dichtungsfläche 3" aufsetzt, wodurch eine elastische Abdrosselung
des Mediums und eine völlige Absperrung des Zustroms desselben erreicht wird. Der
Hauptventilkörper
3 ist wieder mit seinem oberen Teil in einem
Einsatzring 15 geführt, der im Gewinde i' des Ventilgehäuses einschraubbar und dort
feststellbar ist. Zwecks Betätigung des Ventilstößels 16 steht letzterer unter Einwirkung
einer Steuerscheibe 21, die fest mit der Welle 2o verbunden ist, die durch den Hebel
22 drehbar beweglich ist. In einem Schlitz 21' der Steuerscheibe ist der Bolzen
16' gleitbar angeordnet, so daß bei Verstellung der Steuerscheibe 21 durch den Absperrhebel
22 eine Auf- bzw. Abwärtsbewegung des Stiftes 16' erfolgt. Da der Stift 16' mit
dem Stößel 16 in Verbindung steht, wird die Schwenkbewegung als Auf- bzw. Abwärtsbewegung
auf den Stößel des Ventils 4 übertragen und somit die Steuerung des Ventils 4 bewirkt.
Die Welle 2o des Steuerhebels 22 ist im Ansatzstutzen 18 gelagert, der einen Einsatzteil
i9 trägt, durch welchen die Welle 2o hindurchgeht. In das untere Ventilgehäuse i
ist das Aufsatzstück io' für den Anschluß an die vorn Tank kommende Leitung eingeschraubt,
während das andere Ende des Ventilgehäuses durch den Stutzen ii für die Ableitung
der Rohrleitung verschlossen ist.
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Die Betätigung des Absperrventils mittels Fadenzug hat den großen
Vorteil, daß letzterer vom Flugzeugführer aus durch Hebelbetätigung ferngesteuert
werden kann. Selbstverständlich kann das Rohrabriß-Sperrventil an jeder beliebigen
Stelle des Flugzeuges eingebaut sein, da der Fadenzug mittels Umlenkrollen sicher
die Verbindung zwischen Ventil und Betätigungshebel des Flugzeugführers ermöglicht.
Es wird also mit dem Rohrabriß-Sperrventil ein Sicherungselement ersten Ranges geschaffen,
da es in jede Benzin-oder Olleitung bequem eingebaut werden kann, so daß durch seine
selbsttätige oder ferngesteuerte Betätigung Unfälle bei Zerstörung der Rohrleitung
sicher vermieden werden können.