-
Vorrichtung zur Verhinderung des seitlichen Ablaufens eines mehrachsigen
Fahrzeuganhängers beim Abreißen der Anhängevorrichtung Gegenstand der Erfindung
ist eine Vorrichtung zur Verhinderung des seitlichen Ablaufens eines mehrachsigen
Fahrzeuganhängers infolge unvorhergesehenen Lösens oder Abreißens der Anhängevorrichtung.
, Es ist bekannt, daß durch Abreißen der Anhängevorrichtung bei Fahrzeuganhängern
Verkehrsunfälle dadurch hervorgerufen werden, daß der Fahrzeuganhänger der Spur
des Zugwagens nicht weiter folgt, sondern seitlich abläuft. Das ist besonders gefährlich
bei Autobusanhängern. Es ist also vom Beginn des nbreißens bis zum Stillstand des
Anhängers ein Bremsweg vorhanden, auf dem der Anhänger steuerlos weiterläuft. In
der Zeichnung sind beispielsweise verschiedene Vorrichtungen schematisch dargestellt,
die geeignet sind, die vorerwähnten Gefahren zu vermeiden.
-
Abb. i und 2 zeigen in Seitenansicht und Grundriß den Vorderwagen
eines Fahrzeuganhängers mit der Anhängevorrichtung i ; dabei kerrnzeichnet 2 den
üblichen Drehkranz, der ein Schwenken des Vorderwagens ermöglicht. Auf einem U-förmigen
Querbalken 3 ist die Ankerplatte .4 einer Bremsvorrichtung 5 befestigt, während
die Bremsglocke 6 auf einem U-förmigen Balken 7 fest gelagert ist, der mit dem Vorderwagen
gedreht wird. Ein Bremshebel e wird während der Fahrt durch die Sperrklinke
9
festgehalten, so daß ungehinderte Bewegung des Vorderwagens gewährleistet ist. An
der Sperrklinke 9 ist eine Leine io angebracht, die mittels eines S-förmigen Hakens
i i (Abb. 9) an dem Zugwagen v2 befestigt ist.
-
Beim Lösen oder Abreißen der Anhängevorriclitung i wird die Sperrklinke
9 durch die Leine io ausgelöst, und die Feder 13 zieht den Bremshebel S nach rückwärts,
wodurch die Bremsvorrichtung betätigt und eine weitere Drehbewegung des Vorderhagens
verhindert wird. Der Anhänger bleibt damit in der Spur des Zugwagens, und ein seitliches
Abrollen des Anhängers wird vermieden.
-
Eine beispielsweise weitere Ausführung der Vorrichtung zeigt schematisch
Abb. 2a. Hier wird der Drehkranz 2 von einem Ketten- oder Seilzug 14 umschlungen,
der gleichzeitig eine Bremsglocke 15 umfaßt. Durch Zug an der Leine io wird wiederum
ein Bremshebel 16 in ähnlicher Weise wie bei der Vorrichtung nach Abb. i und 2 betätigt.
-
Abb. 3 und 41 zeigen beispielsweise eine weitere Vorrichtung, die
`hydraulisch arbeitet.
-
An dem drehbaren Vorderwagen sind zwei Bremszylinder 17 und 18' befestigt,
in welchen sich die Bremszylinderkolben i9 und 20 mit den Kolbenstangen 21 und 22
befinden. An den Enden der Kolbenstangen 21 und 22 ist ein Ketten- oder Seilzug
23 befestigt; der ein Ketten- oder Seilrad 24 umschlingt, welches so an dem Rahmen
25 des Anhängers befestigt ist, daß es die Drehbewegung des Vorderwagens nicht mitmacht.
Falls ein Seil in Anwendung kommt, kann dieses mittels einer Verschraubung 26 an
der Rolle 24 befestigt sein. Die Bremszylinder 17 und 18 sind an ihrer Vorderseite
mit Bremsöl gefüllt. Bei der Drehung des Vorderwagens und bei feststehendem Seil-
oder Kettenrad wird das 01 durch die Kolben über den Verbindungskanal 27
ohne Hemmung jeweils in den benachbarten Zylinder übertreten. Der Verbindungskanal
27 ist durch eine Absperrvorrichtung 28 mittels Hebels 29 absperrbar. Beim Versagen
der Anhängevorrichtung i wird der Hebel 2.9 wiederum durch die Leine i.n derart
betätigt, daß die Absperrvorrichtung 28 den Verbindungskanal 27 schließt und das
01 nicht mehr von dem einen Zylinder in den anderen fließen kann. Eine Drehbewegung
des Vorderwagens ist dann nicht mehr möglich.
-
In Abb. 5 ist beispielsweise eine weitere Vorrichtung schematisch
gezeichnet, die folgendermaßen wirkt: Unten an dem drehbaren Vorderwagen ist an
einem Querbalken eine Ketten- oder Seilrolle 31 befestigt, um die sich ein Ketten-
oder ein Seilzug 32 schlingt. An den Enden dieses Ketten- oder Seilzuges 32 sind
zwei Ausgleichfedern 33 und 34 befestigt, die unter der Einwirkung einer Spannvorrichtung
35 stehen und gespannt oder entspannt werden können. Beim Abreißen der Anhängevorrichtung
gewährleisten die Ausgleichfedern das Spurhalten des Anhängers. Bei der Fahrt sind
die Ausgleichfedern gespannt. Soll der Anhänger von Hand bewegt werden, werden die
Ausgleichfedern 33 und 34 durch die Spannvorrichtung 35 entspannt. Falls
hier ein Seil in Anwendung kommt, kann dieses mittels einer Verschraubung 36 an
der Roll< 31 befestigt werden.
-
Abb.6 und 7 zeigen beispielsweise im Längsschnitt und Grundriß eine
weitere Ausführung dei Vorrichtung. Hier ist an dem schwenkbaren Vorderwagen ein
Segment 37 befestigt, das mit einer Reihe von Löchern 38 versehen ist. An dem Rahmen
3@ des Anhängers ist ein Rohr 4o befestigt, in welchem sich innen ein Bolzen 41
befindet, der durch eine Feder 42 abwärts gedrückt und durch einen Splint 43 in
dem Rohr 40 gehalten wird. An dem Splint 43 in dem Rohr4o ist wiederum eine Leine
vo befestigt, die über die Rolle 44 nach vorn zum Zugwagen führt. Beim Abreißen
der Anhängevorrichtung wird durch die Leine io der Splint 43 aus seiner Halterung
herausgezogen, der Bolzen 41 wird durch die Feder 42 nach unten gedrückt und rastet
in eines derLöcher38 ein, wodurch die Drehbewegung des Vorderwagens gesperrt wird.
-
Eine weitere beispielsweise Ausführungsart ist in Abb. 8 bei einem
Anhänger gezeichnet, dessen Lenkung in bekannter Art mittels Achsschenkel erfolgt,
die über eine Lenkstange 45, eine Spurstange 46 und über die Achsschenkel 47 und
48 bewegt werden.
-
Es sind hier wiederum zwei Bremszylinder 49 und 5o mit den Kolben
51 und 52 vorgesehen, deren Kolbenstangen 53 und 54 gelenkig mit der Spurstange
46 verbunden sind. Vor den Kolben befindet sich wiederum Bremsöl, welches bei Drehbewegung
der Räder über den Verbindungskanal 5,5 von einem in den anderen Zylinder fließen
kann. .Der Verbindungskanal 55 ist durch eine Absperrvorrichtung 56 absperrbar.
Beim Versagen der Anhängevorrichtung wird der Hebel 57 der Absperrvorrichtung 56
durch die Leine io derart betätigt, daß die Absperrvorrichtung 56 den Verbindungskanal
55 schließt und das 01 nicht mehr von dem einen Zylinder in den anderen überfließen
kann, wodurch die Lenkvorrichtung gesperrt wird.
-
Aus Abb.8,a ist beispielsweise ersichtlich, daß dieseWirkung auch
mit nur einem und zwar doppelt wirkenden Bremszylinder 58 erreicht werden kann.
Der Kolben 59 ist über eine Kolbenstange 6o an der Spurstange 46 oder an einem Lenkhebel
des Achslenkkopfes gelenkig verbunden. Der vordere und hintere Teil des Bremszylinders
58 steht durch einen Verbindungskanal 61 miteinander in Verbindung. Bei einer Drehbewegung
der Räder kann das in dem Bremszylinder 58 vor und' hinter dem Kolben 59 befindliche
Bremsöl über den Verbindungskanal 61 nach vorn oder hinten fließen. Der Verbindungskanal
61 ist wiederum durch eine Absperrvorrichtung 62 mittels des Hebels 63 absperrbar.
Die Absperrung wird mittels der an dem Hebel 63 befestigten Leine io mit der gleichen
Wirkung wie c)ben geschildert, betätigt.
-
In Abb.9, in welcher die Befestigung ,derLeine io mittels des S-förmigen
Hakens vi an dem Zugwagen 1:2 schematisch gezeigt wird, ist noch eine weitere Vorrichtung
ersichtlich. Es handelt sich fier um die Möglichkeit, eine Vorrichtung zu schaffen,
die den Zweck verfolgt, den Führer des
Zugwagens von dem Abreißen
der Anhängevorrichtung in Kenntnis zu setzen. Zu diesem Zwecke ist in der hinteren
öse des S-förmigen Hakens i i über ein Verbindungsglied 64 eine Signalleine 63 eingehakt,
die mit einem Signal- oder Läutewerk im Führerhaus des Zugwagens in Verbindung steht
und beim Abreißen des Anhängers diese Signalvorrichtung in Tätigkeit setzt, was
den Führer veranlaßt, die Bremsen seines Fahrzeuges zu betätigen.
-
Der S-förmige Haken i i ist ungeschweißt und so beschaffen, daß er
sich bei der Trennung der Fahrzeuge ohne Zerreißen der Leine aufbiegt.
-
Zum Schluß soll noch darauf 'hingewiesen werden, daß beim Abreißen
der :@nhängevorriclitung und des Luftdruckschlauches leim Vorhandensein einer Bremsdruckluftanlage
die in der Bremslage befindlicheDruckluftmittels eines beliebiganzuordnenden Druc'kluftzvlinders
zur Abbremsung der Drehbewegung des Vorderwagens des Anhängers sinngemäß benutzt
werden kann.