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Einrichtung an wärmeisolierten Wänden ,@. dgl. Die Erfindung betrifft
Ventilationssysteme für wärmeisolierte Wände oder Decken und Fußböden, bei denen
die Isolierung mit verhältnismäßig trokkener Luft in Berührung gebracht wird und
diese Luft nach Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Isolierung durch eine Leitung
in eine kältere Atmosphäre entweicht, in der vorzugsweise eine Temperatur von o
° und darunter herrscht. Zu diesem Zweck ist vorgeschlagen worden, die Wand (was
im folgenden Zusammenhang auch Decke oder Fußboden bedeuten kann) mit besonderen
Ventilationskanälen oder -spalten zu versehen, so daß die Luft die Wand in vorbestimmten
Bahnen durchströmt. Diese Luftzirkulation kann z. B. in einem Kühlraum so durchgeführt
werden, daß die die Isolierung verlassende Luft veranlaßt wird, durch das Innere
des Kühlraumes hindurchzugehen, wo sie gekühlt wird, oder sie kann auch von der
Umgebung getrennt sein und somit außerhalb der Isolierung in einem Leitungssystem
vor sich gehen, das einen Kondensator zum Abscheiden der aufgenommenen Feuchtigkeit
enthält. Es ist von Bedeutung, daß die in die Isolierung eintretende Luft auf eine
möglichst niedrige Temperatur gekühlt worden ist, damit sie in den Stand gesetzt
wird, während des Durchgangs durch die Kanäle oder Spalten in die Isolierung eindiffundierende
Feuchtigkeit wirksam zu entfernen. Wenn beispielsweise das Innere des Kühlraumes
auf einer Temperatur unter o° C gehalten wird, muß somit die Ventilationsluft auf
eine noch niedrigere Temperatur gekühlt werden, damit ihre Trocknungsf.ä.higkeit
aufrechterhalten bleibt.
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Nachdem die Luft die Kanäle in der Isolierung durchströmt hat, besitzt
sie meistens einen Feuchtigkeitsgehalt, der sich der Sättigung nähert. Bei
ihrem
Durchgang durch die vorgenannte Leitung zur iKühlstelle erfährt die Luft eine gewisse
Kühlung, weil sie sich zu einer kälteren Zone hinbewegt, und es .hat sich gezeigt,
daß sich in vielen Fällen Feuchtigkeit in der Leitung selbst oder in deren Mündung
niederschlägt, wo sie in Eisform übergeht. Dies hat eine ständig fortschreitende
Verstopfung der Leitung zur Folge und hierdurch wird der Ventilationsverlauf gestört.
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Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil zu beseitigen, und dies wird
im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Leitung, durch welche die Luft aus der
wärmeren in eine kältere Zone. geführt wird, in wärmeleitender Verbindung mit einem
Mittel oder einem Heizorgan steht, das der durch die Leitung hindurchgehenden Luft
Wärme zuführt und dadurch eine Unterkühlung der Luft verhindert, die zum Niederschlag
von Feuchtigkeit in der Leitung führen könnte. ,Das Wärmeübertragungsorgan erstreckt
sich hierbei vorzugsweise von der Leitung bis zu einer Zone mit höherer Temperatur.
Das Organ braucht nur so viel Wärme zuzuführen, daß die Luft nicht .bis zum Taupunkt
hinab gekühlt wird, beeinflußt also die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage nicht
wesentlich.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Hier zeigt Fig. i einen lotrechten Schnitt durch einen Kühlraum mit einem gemäß
der Erfindung ausgeführten Ventilationssystem, Fig. 2 einen Teil der Fig. i in demselben
Schnitt, aber in größerem iMaßstab, Fig.3 einen Schnitt längs der Linie.I'II-III
in Fig. 2, Fig.4 ein aus zwei Teilen zusammengesetztes Stabelement in noch größerem
Maßstab, Fig. 5 einen Schnitt :durch einen Teil eines anderen, mit einer Einrichtung
gemäß der Erfindung versehenen Kühlraumes, Fig. 6 einen Schnitt.durch einen Teil
einer Kühlraumw.and gemäß einer weiteren Abänderung der Erfindung, Fig. 7 einen
Schnitt längs der Linie VII-VII in F ig. 6.
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In Fig. i bezeichnet io eine Betonkonstruktion, innerhalb welcher
ein Kühlraum errichtet ist. Dieser kann eine Vielzahl von Teilkühlräumen umfassen.
hie Figür zeigt einen Kühlraum, der an den Wänden, der Decke und dem Fußboden mit
einer Isolierung 12 ausgekleidet ist. Diese Isolierschichten können in beliebiger
bekannter Weise ausgeführt sein; im vorliegenden Falle sind sie aus Platten porigen
Werkstoffes, z. B. Kork, ausgeführt. In der Isolierung sind um alle Seiten des Raumes
herum Spalten oder Kanäle 14 vorgesehen, z. B. mit Hilfe von Abstandhaltern zwischen
zwei Plattenschichten. Diese Spalten stehen auf zwei verschiedenen Höhenlagen durch
Leitungen oder Öffnungen 16, 18 mit dem Innern des Raumes in Verbindung. Hierbei
sind die Spalten 14 vorteilhaft dem Innern des Kühlraumes näher gelegen als der
ihn umschließenden Betonkonstruktion i o. Eine selbsttätige Umwälzung der Luft wird
in den (Kanälen 14 durch einander beeinflussende Luftsäulen ungleichen spezifischen
Gewichts hervorgerufen. Die Luft im Innern des Raumes ist kälter als die in den
Kanälen,14, und der hieraus sich ergehende Antrieb erzeugt einen Luftstrom in der
Richtung durch die Leitung i8, die Kanäle r4 und hinaus durch die Leitung 16. Die
verhältnismäßig trockene Luft, die durch die Leitung 18 in die Isolierung eintritt,
wird in dieser erwärmt und erhält hierdurch die Fähigkeit, in die Isolierung eindringende
Feuchtigkeit aufzunehmen, die gleichfalls durch die Leitung v6 entweicht. Auch wird,
wenn das Kanalsystem 14 nahe an das Innere des Kühlraumes heranverlegt ist, die
Luft beim Durchgang durch die mehr oder weniger kurze Leitung n6 abgekühlt werden,
und da diese Luft gesättigt oder nahezu gesättigt ist, hat diese Kühlung leicht
zur' Folge, daß sich Eis in der Leitung absetzt.
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Gemäß der Erfindung werden in der Leitung 16 Organe angebracht, die
der in dieser befindlichen Luft Wärme in genügendem Ausmaß zuführen, um einen Feuchtigkeitsniederschlag
zu verhindern. Diese Organe bestehen bei der Ausführungsform gemäß den Fig. i bis
4 aus ,Metallstäben 2o, die aus zwei in ihrer Längsrichtung verstellbaren Teilen
22, a4 zusammengesetzt sind, wobei die Verstellbarkeit zweckmäßig dadurch erzielt
ist, daß die Teile zueinander passende Gewinde aufweisen. Die Stäbe 20 werden ein
Stück in die Isolierung hineingeführt, zweckmäßig jedoch nicht bis zu der Betonkonstruktion
io, weil diese auf der Innenseite höhere Temperatur hat als der Kühlraum. Die Stäbe
leiten somit Wärrne von einer Zone mit höherer Temperatur zu der Leitung 16 und
halten die Luft in dieser auf wenigstens annähernd unveränderter Temperatur. Die
Ausführung mit den Stäben ist vorteilhaft teils deswegen, weil dasselbe Element
für verschiedene Isolierungsstä@rken verwendbar ist und teils, weil die erforderliche
Anzahl Stäbe empirisch erprobt werden kann, da es häufig schwer ist, von Fall zu
Fall die erforderliche Wärmemenge berechnungsmäßig zu ermitteln.
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Bei der nach Fig.5 ist eine Mehrschichtisolierung mit .abwechselnd
ebenen und gewellten Schichten 2,6, 28, z. B. aus imprägniertem Papier, gezeigt.
Hierbei kann man einerseits an der Außenhülle io Isolierplatten 30, 3@2 mit waagerechten
oder senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Wellungen verwenden und andererseits
am Kühlrauminnern gegenüber diesen Platten dünnere Platten 34, 36, die mit einer
Putzschicht 38 verkleidet sind und deren Wellungen parallel zur Zeichnungsebene
verlaufen. Die dünneren Platten 34, 36 bilden hierdurch gleichzeitig die Zirkulationskanäle
in der Wand, die z. B. an den Ecken durch Sammelkanäle 40 miteinander verbunden
sind.
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Das Ventilationssystem ist gemäß Fig.5 geschlossen, indem die Leitungen
r6, 18 mit Rohrleitungen verbunden sind, die einen Kondensator 42 enthalten, in
dem die Zirkulationsluft zwecks Niederschlagung -der aus der Isolierung weggeführten
Feuchtigkeit gekühlt wird. In der Öffnung v6' und gegebenenfalls auch in der zum
Kondensator 42 führenden
Rohrleitung 44, die aus isolierendem Material
bestehen oder von einer Isolierung 46 umgebeit sein kann, sind Heizorgane 2o, die
in die Isolierplatten 30 hineingesteckt sind und von diesen getragen werden,
untergebracht. Auch in diesem Falle wird hierdurch einer Kondensierung vorgebeugt.
ehe die \"entilationsluft den Kondensator 42 erreicht, und dieser Kondensator besitzt
besondere Enteistingsorgane zum Entfernen des Eises.
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1-)'ei der _\usführungsform nach den Fig. 6 und ; schließlich hat
das Wärmeübertragungsorgan die Forni eines geschlossenen Behälters 48, der eine
Flüssigkeit enthält, die hei der im äußeren Teil der Isolierschicht 12 herrschenden
verhältnismäßig höheren TenilKi-attir kocht und bei der niedrigeren Temperatur in
der Leitung oder öffnung 16 kondensiert. Der Behälter .I8 kann eine abschüssige
untere Begrenzungswand mit einer zentralen Rinne 5o für das "Zurückrinnen des kondensierten
Mittels zum aulien gelegenen Teil des Behälters aufweisen.
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Die 1?rtitidutig ist selbstverständlich nicht auf die gezeigten Ausführungsformen
.begrenzt, sondern kann in vielen Beziehungen innerhalb des Rahmens de: ihr zugrunde
liegenden Leitgedankens abgewandelt werden. So kann die Erfindung auch bei @`entilationssystemen
Anwendung finden, die ein Gebläse zur Zirkulierung der Luft durch die Kanäle der
Isolierung enthalten. Es ist denkbar, die durch die Austrittsöffnung der Isolierung
entxveichende feuchte Luft mit trockener oder wärmerer Luft zu vermischen. Diese
kann hierbei dem Innern des Kühlraumes entnommen werden und-dabei z. 13. in einer
gesonderten Leitung erwärmt werden, die in einer verhältnismäßig warmen Zone der
Isolierung verlegt ist und hinauf zur Leitung geht. Auch bei dieser Ausführungsform
ist der Grundgedanke derselbe, nämlich zu verhindern, daß die Zirkulationsluft infolge
der Wärmeverluste, die sie während des Durchgangs durch die Leitung erfährt, unter
den Taupunkt abkühlt.