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Ankerkettenstopper nach dem Klauenprinzip auf Seeschiffen sind bekannt.
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Das Abstoppen von Festmache- bzw. Schleppleinen geht dabei wie folgt
vor sich: Man hievt mit der Verholwinde die betreffende Leine durch, hält sie dann
mittels eines an einem Poller befestigten dünnen Kettenendes (Abstopperkette) fest
und nimmt dann die Leine vom Windenkopf zum Polier, um sie dort zu belegen. Die
gesamte Kraft der Leine liegt während des Verschiftens vom Windenkopf zum Poller
auf der Abstopperkette, zu deren Bedienung mindestens ein oder zwei Mann nötig sind.
Bricht der Kettenstopper oder rauscht die Leine aus irgendeiner anderen Ursache
aus, so hat man kauen eine Möglichkeit, die ausrauschende Leine wieder aufzufangen
bzw. abzustoppen. Letzteres trifft ebenfalls für die Schleppschiffahrt zu, wo ausrauschende
Schlepptrossen kaum aufzufangen sind und schon oft schwere Verletzungen und sogar
den Verlust von Menschenleben zur Folge hatten.
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Derartige Mängel führten zur Konstruktion des Leinenstoppers nach
der Erfindung.
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Das wesentliche des neuen Stoppers besteht darin, daß er in einer
besonderen Klüse jeder Art und Stärke von Festmacherleinen mit vier oder mehr Klauenfingern
bekneifen kann und dadurch ein sicheres Festhalten der Leine gewährleistet, so daß
beim Verschiften einer Festmacheleine vom Windenkopf zum Poller keine Lose in die
Leine kommen kann, da der Leinenstopper in der 'Klüse selbst angebracht ist.
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llit seiner Hilfe ist ein Leinenmanöver unter Einsparung v011 30 bis
40% Personal auszuführen, da die Leine in jedem Augenblick innerhalb der Klüse festgehalten
werden kann. Außerdem ist durch ilin eine größere Sicherheit für die mit Leinen
arbeitenden Besatzungsmitglieder gegeben.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Leinenstoppers nach
der Erfindung.
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Abb. i zeigt einen solchen Stopper in perspektivischer Ansicht von
oben gesehen und Abb. 2 einen schematischen Schnitt durch den Stopper, ebenfalls
in perspektivischer Darstellung. Zwei Klauen mit den Fingern .g und B und ihrem
Scheitelpunkt C werden durch Drehung der Spindel F durch die Einschnitte Bin die
Klüse K hinein- bzw. herausgedreht. Zwei senkrecht nach unten gehende Arme J1 und
J." die mit den Querstücken Hl und H, ein Stück bilden, drehen sich in den beiden
Lagern G1 und G,; auch die Querstücke Hi und Hz bilden mit den Klauenfingern ein
Stück, und zwar ;greifen die Finger der Klauen IIl jeweils in die Lücken der Kl_auenfinger
1I, hinein.
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Die Klauen fassen mit ihren breiten Innenkanten, die evtl. etwas angerauht
sind, Leinen usw. am Umfang an, so daß zwei sich gegenüberliegende benachl>arte
Klauen eine Leine an vier Punkten anfassen, von denen sich jeweils z«-ei senkrecht
gegenüberliegen, wodurch eine Deformierung der Leine vermieden wird. Durch die Sclirägstelltiri<,
der beiden Arme Ji und J,, ist sichergestellt, dal3 sich die Scheitelpunkt,- C der
1Llaucnfinger stets in Höhe des Leinenmittelpunktes !I befinden, d. h. je gröber
der Querschnitt ist und je höher der Punkt :Il der Leine liegt, je weniger werden
die Klauen aus ihrer Ruhelage innerhalb des Schutzkastens in die Klüse hineingedreht
und je höher liegt dadurch der Scheitelpunkt C der Klauenfinger gagenüber der Leine.
Die Spindel i", die mit der IIan(flcurl>,-l @1' nach der Art eines Schraubstocks
gedreht werden kann, ist in den Punkten Y und Z gelagert und hat von ihrer Mitte
X aus bis Z ein Linksgewinde und von X bis Y ein Reclitsgewin@de,
von der Handkurbel aus gesehen. Die beiden Gewinde der Spindel F ruhen in den Gelvlndenitlffen
Si und S2 im geradlinigen Teil dier Arme 11 und J, und bewirken, daß bei Rechtsdrehung
F ein Zusammenkommen der Arme und damit ein Zufassen vier Klauen und bei Linksdrehung
ein Zurückgehen der Klauen in ihre Ruhelage außerhalb der Klüse erfolgt. Um ein
Klemmen der Spindel F in (1e11 Gewindemuffen S1 und ,Y. zu vermeiden, sind diese
innerhalb einer _Ausliohrung in den Armen J1 und J= um die mit ihnen verbundenen
Kopfbolzen 1-, und I_., frei 1)"-weglich. Außerdem ist eine Vertikalbewegung
der Gewindemuffen nötig: deshalb sind mit den Gewindemuffen fest verbundene Kopfbolzen
innerhalb der hierfür vorgesehenen Längsschlitze in den Armen Ji und I,, in vertikaler
l\'_ichtung beweglich.
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Eine aus Stahlguß, bei Gebrauch von Hanftauwerk evtl. finit Brolizefutter
versehene, in schwerei-Ausführung hergestellte Spezialkreise k wird vorn oder achtern
oder als Seitenklüse in der Verschanzung des Schiffes angeordnet. Um ein sicheres
Liegen von Festmacheleinen jeglicher Art in der Klüse zu sichern, ist dieselbe in
U-Forni mit enger Bodenkrümmung gearbeitet; außerdem ist sie mit entsprechenden
Einschnitten J' für die Durchführung der Klauen versehen.
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1)1e Anzahl der Klauenfnger richtet sich jeweils nach der Größe der
Beanspruchung. In zurückgedrehter Stellung befinden sich die Klauen in einem dafür
vorgesehenen Schutzkasten, der auch die Spindel F und die unteren _lrinlageli G1
und (, z aufnimmt.