DE8541C - Neuerungen an elektrischen Telegraphen - Google Patents

Neuerungen an elektrischen Telegraphen

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DE8541C
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Original Assignee
R. THEILER und M. THEILER in London
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Description

PATENTSCHRIFT
Klasse 21.
RICHARD THEILER und MEINRAD THEILER in LOND Neuerungen an elektrischen Telegraphen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. April 1879 ab.
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Unsere Erfindung besteht in einem neuen System nebst Apparat, um Telegramme durch einen und denselben Draht gleichzeitig absenden und annehmen zu können. Bei den bisher angewendeten Systemen dieser Art wurde eine künstliche Linie angewendet, deren Widerstand behufs Herstellung des Gleichgewichtes mit dem Widerstand der wirklichen Linie regulirt werden mufste, so· dafs jede Veränderung des letzteren ein Justiren des ersteren erforderlich machte. Ferner wurde eine Ersatzbatterie angewendet, um das Relais zu bewegen, wenn der Linienstrom durch einen gleichzeitigen Strom in der entgegengesetzten Richtung neutralisirt wurde. Durch unsere Erfindung wird sowohl die künstliche Linie mit der mühsamen Justirung als auch die Ersatzbatterie vollständig überflüssig und die Arbeit wird daher viel einfacher und zuverlässiger.
Der Hauptpunkt unseres Systems liegt in der mechanischen Bewegung des Aufnahmerelais durch den Absendeschlüssel derselben Station, wenn der Linienstrom neutralisirt ist oder durch einen Strom in entgegengesetzter Richtung Widerstand erfährt. Der zu diesem Zweck von uns angewendete Apparat besteht daher hauptsächlich in einer besonderen Form des Absendeschlüssels, welcher mit dem Relais derselben Station in eigenthümlicher Weise verbunden ist. Diese eigenthümliche Verbindung des Absendeschlüssels mit dem Relais derselben Station ermöglicht die Absendung von Zeichen auf die Linie, ohne die Lage des Relaiscontactarmes der Absendestation zu verändern; nur wenn die abgesendeten Zeichen durch aufzunehmende Zeichen neutralisirt werden oder Widerstand erfahren, wird die Bewegung des Absendeschlüssels derartig ausgeführt, dafs der Relaiscontactarm seiner eigenen Station bewegt wird. Der Apparat kann in verschiedener Weise construirt werden, ohne von dem oben erwähnten Hauptpunkt unserer Erfindung abzuweichen. Es wird jedoch folgende Beschreibung zweier Formen der Apparate und die dazu gehörige Zeichnung genügen/ um die Natur unseres Systems vollständig klar zu machen.
Fig. ι zeigt die Einrichtung für zwei Stationen. A ist ein Hebel, dessen Bewegung zwischen den stellbaren Hemmungen 1, 2 durch den Schlüssel 3 mittelst des Elektromagneten mm und der Localbatterie ζ c controlirt wird. Dieser Hebel könnte auch direct ohne die Vermittelung eines Elektromagneten und einer Contactvorrichtung von der Hand des Telegraphisten bewegt werden, ich ziehe jedoch die angegebene Methode vor. Der Hebel A ist mit zwei von einander isolirten Federn e b versehen, von welchen e mit der Erde und b mit dem Kupferende der Hauptlinienbatterie verbunden ist. Die Platinenden der Federn e b legen sich abwechselnd gegen den Relaiscontactarm h h1 (welcher mit der Linie verbunden ist). Die mit der Erde verbundene Feder e berührt Ah1, wenn der genannte Hebel A sich gegen Hemmung 2 in Ruhe befindet; die mit der Batterie verbundene Feder b berührt hhx, wenn der genannte Hebel bewegt wird. Die Gröfse des Druckes, welchen diese Federn auf den Relaisarm h h' ausüben und ihre Entfernung von demselben kann . regulirt werden; eine Feder verläfst den Relaisarm nicht eher, als bis die andere denselben berührt, so dafs die Verbindung entweder mit der Erde oder mit der Hauptlinienbatterie nie unterbrochen wird. Sind die Apparate der Station I und der Station II genau in derselben Weise verbunden, so sind beide zur Aufnahme stets bereit.
Bei der Absendung eines Zeichens z. B. von Station I wird der Hebel A gegen die Hemmung ι bewegt, wodurch die Feder b der Hauptlinienbatterie den Relaisarm h h' berührt, indem die Feder e den Contact mit letzterem aufhebt; nun geht ein Strom durch den Elektromagneten R M des Relais der Absendestation zur. Linie, durch das Relais R M der Station II, den Relaisarm h hA und die Feder e zur Erde.
Infolge der entgegengesetzten Richtung, in welcher dieser Strom in R M der Station I und R M der Station II eintritt, wird der Relaisarm der Station I gegen die Ruhehemmung 4 gedrückt, während der Relaisarm der Station II sich gegen die Contactschraube 3 bewegt, welche mit dem Aufnahmeapparat A P in der üblichen Weise verbunden ist. Auf diese Weise bleibt der Relaisarm h h1 der Station I ohne Bewegung, wenn diese Station absendet, und die magnetische Attraction, welche in R M erzeugt wird, ist stark genug, um dem Bestreben der Feder b, h /I' gegen die Contactschraube 3 zu drücken, zu widerstehen, während das Nach-
geben der Feder b den Hebel A in den Stand setzt, sich gegen die Hemmung ι zu bewegen, obgleich der Arm h h' stillsteht.
In der Aufnahmestation II setzt das Nachgeben der Feder e den Arm Ji Ji1 in den Stand, sich gegen die Contactschraube 3 zu bewegen, ohne die Verbindung mit der Erde zu unterbrechen. Wenn aber beide Stationen ein Zeichen gleichzeitig absenden, so wird der Kupferpol· der Hauptlinienbatterie der Station I dem Kupferpol der Batterie der Station II entgegengesetzt, es ,. geht daher -kein Strom zur Linie und weder RM der. Station I noch RM der Station II werden magnetisch. Nichts wirkt jetzt dem Bestreben der Feder b, den Arm Ji Ji1 gegen die Contactschraube 3 zu bewegen, entgegen und so wird ohne jeden Strom in der Linie das von Station I abgesandte Zeichen von Station Π durch die Bewegung des Schlüssels letzterer Station aufgenommen und umgekehrt.
Die Einschaltung einer Drahtspirale χ von verhältnifsmäfsig grofsem Widerstand in den Localkreislauf des Aufnahmeapparates verhindert das Ueberspringen des Funkens beim Herstellen oder Unterbrechen des Contactes des isolirten Stückes p mit der Contactschraube 3. Fig. 2 stellt einen Apparat dar, welcher denselben Zweck hat, wie der in Fig. 1 dargestellte, nur in etwas anderer Construction.
In Fig. ι hat der Relaisarm h Ji' den Druck der Feder e bei der Bewegung gegen die Contactschraube 3 zu überwinden. Da jedoch dieser Druck ein sehr geringer ist, so wird die Empfind-, lichkeit des Relais unter gewöhnlichen Umständen nicht in nennenswerthem Grade beeinträchtigt; sollte jedoch der Linienstrom sehr schwach sein, so kann dieses geringe Hindernifs, welches sich der freien Bewegung von h h1 entgegenstellt, störend sein.
Der in Fig. 2 dargestellte Apparat ist von dieser möglichen Störung ganz frei. Der mit der Hauptlinienbatterie verbundene Hebel A wird genau in derselben Weise . in Bewegung gesetzt, wie bei dem vorigen Apparat. Die Verlängerung desselben endigt in einem rechtwinkeligen oder sonst zweckmäfsig geformten Stück / und ist unbiegsam. Der Relaisarm h Ji' ist mit einer isolirten Feder g versehen, welche mit der Linie durch den Relaismagneten R M verbunden ist. Wenn Ji Ji1 in der Ruhelage gegen Hemmung 4 liegt, dann ist diese Feder g mit dem hakenförmigen Ende des ersteren in Verbindung, und da dasselbe mit der Erde verbunden ist, so befindet sich der Apparat im Aufnahmezustand. Der Contact mit dem Kreislauf des Aufnahmeapparates wird in der gewöhnlichen Weise durch das isolirte Stück p, welches die Contactschraube 3 berührt, herge- · stellt.
Wenn nun der Hebel A, z. B. der Station I, beim Absenden eines Zeichens gegen die Hemmung ι bewegt wird, so wird / die Feder g berühren und die letztere zu gleicher Zeit veranlassen, den Contact mit JiJi1 zu unterbrechen und so wird ein Strom auf die Linie gesandt, welcher durch die Feder g und den Arm h Ji' der Station II zur Erde zurückkehrt.
Indem das Relais der Absendestation magnetisch wird, wird der Arm h Ji' derselben Station veranlafst, ohne Bewegung zu bleiben, wie oben beschrieben ist, und in gleicher Weise wird Ji Ji1 gegen die Coniactschraube 3 (durch den Hebel A) bewegt, wenn der Linienstrom durch ein Zeichen von der entgegengesetzten Seite neutralisirt wird und R M der Absendestation daher nicht länger den Arm h Ji1 verhindern kann, durch den Hebel A bewegt zu werden.
Aus obiger Beschreibung und der in Fig. 2 gegebenen Zeichnung wird man ersehen, dafs bei dieser Form des Apparates der Arm Jik1 in den Stand gesetzt wird, sich gegen die Contactschraube 3 zu bewegen, ohne irgend ein Hindernifs überwinden zu müssen.
Wenn die Linie sehr lang ist, so werden Uebertragungsapparate eingerichtet.
Fig. 3 zeigt die zum Uebertragen von einer Linie zu einer anderen erforderlichen Verbindungen. - Der Apparat besteht einfach aus zwei Sätzen Instrumenten, welche entweder nach der Zeichnung in Fig. 1 oder in Fig. 2 hergestellt sind, und sind die Verbindungen so eingerichtet, dafs ein Zeichen, welches z. B. auf der Linie »Norden« ankommt, auf dem Apparat wiederholt wird, welcher mit der Linie »Süden« verbunden ist und umgekehrt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die oben beschriebenen und durch Zeichnung dargestellten Verbesserungen in der Telegraphic, um gleichzeitig auf einem Draht Depeschen in entgegengesetzter Richtung befördern zu können; sowie ein Apparat, der wesentlich dasselbe leistet, wie die oben beschriebenen, nämlich: die mechanische Bewegung des Relaiscontactes durch den Schlüssel (Taster) derselben Station im Falle der Neutralisation des Linienstromes.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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