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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Maschinenputztüchern u.
dgl. Die vorliegende Erfindung :bezieht sich auf ein neuartiges Verfahren zum Reinigen
von Maschinenputztüchern u. dgl. verschmutzten ölhaltigen Textilien sowie auf Vorrichtungen
zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Das Reinigen von Maschinenputztüchern u. dgl. verschmutzten ölhaltigen
Textilien geschieht bisher ganz allgemein derart, daB dieselben zunächst einer Extraktion
mittels Trichloräthelens od. dgl. organischer Lösungsmittel unterworfen und hierauf
in Waschtrommeln mit Hilfe von starken Waschmitteln und Laugen gewaschen werden.
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Diese Extraktionsbehandlung, durch welche die in den Textilien enthaltenen
bzw. von diesen aufgesogenen verschmutzten Öle aus denselben herausgezogen werden
sollen, wird in doppelwandigen, mit Dampf beheizten, rotierenden Kesseln besonderer
Konstruktion durchgeführt. Im AnsehluB daran werden die abgelaufene Extraktionsflüssigkeit
und das von dieser aufgenommene 01 einer Destillation unterworfen, um sie
zu reinigen und dann erneut nutzbar machen zu können. Alle diese Maßnahmen erfordern
umfangreiche Anlagen mit entsprechendem Raumbedarf sowie erhebliche Mengen vorn
Dampf einerseits und Kühlwasser andererseits und bedingen außerdem im Hinblick auf
die Feuergefährlichkeit und Gesundheitsschädlichkeit der Extraktionsmittel und ihrer
Dämpfe besonderen Schutz und Vorsichtsmaßnahmen sowie Sicherungseinrichtungen. Alles
dies macht schon allein die Extraktionsbehandlung recht kostspielig, ganz abgesehen
davon, @daB auch die Extraktionsmittel als
solche teuer sind und
ihre Beschaffung meist aus dem Ausland erfolgen muß oderausländischer Rohstoffe
bedarf.
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Nicht geringere Anforderungen stellt die anschließende Waschbehandlung.
Für dieselbe muß das Personal durch besondere Schutzkleidung vor einem Durchnässen
durch die Lauge, mit der es zumindest mit Händen und Füßen ständig in Berührung
kommt, geschützt werden. Im Ansehluß an die Wäsche müssen die Textilien dann noch
in Zentrifugen ausgesehleudert und schließlich vor ihrer Sortierung und Verpackung
auch noch über eine Heißmangel geführt werden, um tunlichst auch noch die letzten
Reste der Wasserfeuchtigkeit zu entfernen und einer sonstigen, durch eine solche
'bedingten Fäulnisgefahr vorzubeugen.
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Zu allen diesen Mängeln und Umständlichkeiten dieses bekannten Verfahrens
kommt schließlich auch noch der wesentliche Nachteil hinzu, daß die Textilien dabei
einem außerordentlich hohen Verschleiß unterliegen, so daß normale Maschinenputztücher
im allgemeinen nur eine etwa i 5malige Behandlung solcher Art aushalten.
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Alle diese Mängel und Schwierigkeiten werden durch die vorliegende
Erfindung beseitigt, indem diese die Möglichkeit bietet, mit verhältnismäßig einfachen,
in Anschaffung und Betrieb wohlfeileren Mitteln und geringem Bedarf an Raum und
Gerät sowie Aufwand an Zeit und Energie Maschinenputztücher u. dgl. verschmutzte
ölhaltige Textilien auf sehr schonende Weise zu reinigen, und es so auch den Bedarfsträgern
selbst ermöglicht, die Reinigung im eigenen Betrieb und, damit zeit- und transportsparend
durchzuführen.
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Die Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, die Stoffe, die als
Verunreinigungen beseitigt werden sollen, gewissermaßen .mit Hilfe von ihrer Trägerflüssigkeit
selbst bzw. von derselben arteigenen Flüssigkeiten zu entfernen, und es besteht
das erfindungsgemäße Verfahren, darauf aufbauend, im einzelnen darin, daß die zu
reinigenden Maschinenputztücher od.,dgl. verschmutzte ölhaltigen Textilien zunächst
zusammen mit heißem, schmutzfreiem, vorzugsweise klarem Mineralöl, z. B. gewöhnlichem
Maschinenöl, mechanisch durchgearbeitet und dann das öl und die von diesem aufgenommenen
Verchmutzungen @durch Ausschleudern albgetrennt s s
werden, worauf das abgetrennte
Öl nach zwischenzeitlicher Reinigung -und erneuter Erhitzung für den gleichen Zweck
wiederholt verwendet werden kann.
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Die mechanische Durcharbeitung und das Ausschleudern wird dabei vorzugsweise
in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen mit jeweils frischer Ölbeschickung vorgenommen,
derart, daß das in einer ersten Behandlungsstufe zusammen . mit heißem Maschinenöl
mechanisch durchgearbeitete und anschließend ausgeschleuderte Gut in ein- oder mehrmaliger
Wiederholung erneut mit frischem, heißem Mineralöl versetzt, mechanisch durchgearbeitet
und ausgeschleudert wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, die mechanische Durcharbeitung und das
Ausschleudern in ein und derselben mehrstufig arbeitenden Vorrichtung, vorzugsweise
einer kombinierten Waschmaschine und Schleuder, vorzunehmen, da hierdurch d@a.s
gesamte Verfahren noch besonders vereinfacht wird.
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In gleichem Sinn empfiehlt es sich, das ausgeschlewderte
01, zweckmäßig nach Passieren einer seiner Grobreinigung dienenden Siebeinrichtung,
zunächst einem Sammelbehälter zuzuführen, dem es nach Bedarf für seine gegebenenfalls
weitere Reinigung entnommen werden kann. Für eine solche wird das ausgesdhleuderte
und gegebenenfalls bereits einer mechanischen Reinigung mittels Sieben od. dgl.
unterzogene öl zweckmäßig über Bleicherde oder sonstige Adsorptions- und Reinigungsmittel
geführt oder mit solchen mechanisch durchgearbeitet und dann von dabei aufgenommenen
oder sonstwie darin enthaltenen Schwebestoffen und Festsboffteilchen vermittels
Sieben, Zentrifugen, Filterpressen od. dgl. befreit, worauf es erneut in den Prozeß
zurückgeführt werden kann.
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Die Fortschrittlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber
der vorerwähnten bekannten Arbeitsweise liegt auf der Hand und ist in mehrfacher
Hinsicht gegeben, wozu insbesondere auf folgendes hinzuweisen ist.
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Es sind praktisch keine Ausgaben für Wasch-und Extraktionsmittel erforderlich.
Das einmal benötigte Quantum C)1 vermehrt sich vielmehr durch das aus dem Behandlungsgut
genommene Öl, und so können die überschüssigen ',\-lengen sogar für sich verwertet
und gemeinsam mit den übrigen Einsparungen zur Amortisation der Anlage herangezogen
werden.
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Die einfache Anlage erfordert keinen Dampf, sondern ,kann mit beliebigen
Heizmitteln und geringem Aufwand für die Ölerhitzung betrieben werden. Ferner werden
keine Kläranlagen für Abwässer benötigt, und Kanäle oder sonstige Wassierläufe werden
durch solche nicht verschmutzt. Es werden Teeine Wasserleitungen und somit auch
keine besonderen Schutzmaßnahmen gegen deren Einfrieren wie auch keine besonderen
Schutz- und Sicherungseinrichtungen gegen feuergefährliche und gesundheitsschädliche
Dämpfe und Schutizkleidungen gegen ätzende Flüssigkeiten -benötigt.
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Die Behandlung der Putztücher u. dgl. Textilien ist außerordentlich
schonend, so daßdiese eine mindestens doppelt so häufige Reinigung aushalten. Darüber
hinaus können die betreffenden Bedarfsträger bzw. Betriebe auch noch etwa zwei Drittel
ihres bisher erforderlichen Putztuchbestandes einsparen, der bisher zur Überbrückung
der Zeitverluste für den Weg bzw. Transport zur Wäscherei und zurück sowie Aufenthalt
in derselben gehalten werden mußte.
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Hinzu kommt ferner der wirtschaftliche Vorteil einer Einsparung aller
Kosten, die bezüglich Kontrolle, Transport, Buchführung usw. mit einer Reinigung
außerhalb des eigenen Betriebes verbunden sind, und der praktische Vorteil der Beschaffenheit,
in welcher die Textilien nach einer Behandlung im Sinn des erfindungsgemäßen Verfahrens
anfallen. Nach dem Aussehleudern ist nämlich
das Behandlungsgut
bereits derart trocken, daß es ohne weitere Behandlung schon wieder gebrauchsfähig
ist. Es besitzt zwar noch eine gewisse leichte Ölfeuchtigkeit; diese ist aber gewollt
und nur von Vorteil, da sie konserviert und die Textilfaser elastisch hält. Ein
Stäuben, wie es nach Wäschen mit Waschmitteln und Wasser zu beobachten ist und empfindlichen
Maschinenteilen häufig gefährlich ist, tritt nicht auf. Die erfindungsgemäß @behande1ten
Tücher saugen vielmehr C51 viel schneller und gieriger auf, als wenn sie mit Wasser
und Waschmitteln gereinigt wären, und erfüllen ihren Zweck so sehr viel besser.
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Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Durchführung des vorliegenden
Verfahrens sind obigem gemäß verhältnismäßig einfach und bestehen im "vesentlichen
aus einem zweckmäßig mit einem Abzug für leichter flüchtige Anteile ausgestatteten
Ölerhitzer, einer Waschmaschine oder einer anderen nach Art einer solchen zur mechanischen
Durcharbeitung von Textilien in Gegenwart von Flüssigkeit ausgebildeten Einrichtung
und einer Zentrifuge od. dgl. Einrichtung zum Ausschleudern der Flüssigkeit aus
den Textilien, vorzugsweise derart, daß die beiden letzteren Einrichtungen zu einer
gemeinsamen, mehrstufig arbeitenden Vorrichtung kombiniert sind und diese mit dem
Ölerhitzer durch eine abstellbare Ülzuführungsleitung verbunden ist und eine ebenfalls
abstellbare Ölableitung aufweist.
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Einer solchen Vorrichtung wird mit Vorteil eine Reinigungseinrichtung
für das ausgeschleuderte 01
nachgeschaltet, welche vorzugsweise aus einer
an die Schleuder angeschlossenen Siebeinrichtung und einer über einen Ölzwischenbehälter
damit in Verbindung stehenden Einrichtung zur Behandlung des Öls mit Adsorptionsmitteln
mit anschließender Separiereinrichtung zum Abtrennen der bei der Adsorptionsmittelbehandlung
von dem Öl aufgenommenen oder sonstwie darin enthaltenen Schwebestoffe und Festtoffteilchen,
z. B. einem Sieb, Zentrifuge, Filterpresse od. dgl., besteht.
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Dabei werden an die ölreinigungsanlage zweckmäßigerweise auch noch
ein Ölsammelbehälter und eine daraus zu speisende, durch eine Rohrleitung mit dem
Ölerhitzer verbundene Förderpumpe angeschlossen, so daß das 0I im Kreislauf immer
wieder von neuem verwendet bzw. durch die Anlage geführt werden kann.
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In der Zeichnung ist eine solche komplette Anlage der erfindungsgemäßen
Art in beispielsweiser Ausführungsform schematisch dargestellt.
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In der Zeichnung bezeichnet i einen durch den z. B. mit Kohlenfeuerung
ausgestatteten Heizofen 2 zu @betreiben-den Ölerhitzer mit einem oberen Abzug für
leichter flüchtige Anteile, die gewünschtenfalls auch noch gesondert für sieh gewonnen
werden können. Von diesem Ölerhitzer i führt die Leitung 3 das erhitzte Öl je nach
Bedarf nach der kom-.binierten Wasch- und Schleuderzentrifuge 4, an welche die Siebeinrichtung
5 für das daraus abfließende Öl angeschlossen ist, die ihrerseits in den Ütsammelbehälter
6 mündet. Zwischen dem Öl-
erhitzer i und der Zentrifuge 4 bzw. in der Leituni
3 ist das Absperrventil 7 und zwischen der Zentrifuge 4 und der Siebeinrichtung
5 ist das Absperrventil 8 vorgesehen. Man kann so nach Bedarf die Zentrifuge 4 von
dem verbrauchten C51 entleeren und mit frischem 01 beschicken und die Behandlung
ein und desselben Gutes nach Wunsch auch wiederholt mit jeweils frischem
01 vornehmen.
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Aus dem Sammelbehälter kann das in der Siebeinrichtung 5 grob -bzw.
vorgereinigte 01 vermittels der Leitung g der Pumpe io und der Leitung i
i in den Rührbehälter 12 geführt und in diesem mit Adsorptions@mitteln .behandelt
werden. Von diesem wird es dann nach Passieren der Verbindungsleitung 13 in der
Schleuderzentrifuge 14 getrennt und anschließend aus dieser -durch die Leitung 15
in den Sammelbehälter 16 abgeführt. Aus diesem Sammelbehälter 16 kann dann das darin
gespeicherte saubere 01 entweder für sonstige Zwecke entnommen oder vermittels
der Leitung 17 der Pumpe 18 und der Leitung i9 wieder dem Ölerhitzer i zugeführt
und damit erneut in den Gesamtprozeß eingeführt werden.