DE852359C - Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B5/00Preparation of cellulose esters of inorganic acids, e.g. phosphates
    • C08B5/02Cellulose nitrate, i.e. nitrocellulose

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose Die Herstellung von Nitrocellulose bzw. Cellqilosenitrat geschieht bis dahin ausschließlich in der Weise, dlaß man auf gebleichte Baumwollinters oder gebleichtenZellstoff ein Gemisch von Salpetersäure und Schwefelsäure im Verhältnis von etwa I: 3 im Überschuß bei Temperaturen von 10 bis 200 so lange einwirken läßt, bis eine vollkommene Durchnitrierung der Fasern erreicht ist, was etwa 30 bis 40 Minuten in Anspruch nimmt. Nach Beendigung des Nitrierprozesses wird die entstandene Nitrocellulose durch Abschleudern in einer Zentrifuge von der Hauptmenge der anhaftenden Säure befreit und dann mit einem großen Überschuß von Wasser gewaschen. Da bei diesem Prozeß u. a. durch Bildung von Schwefelsäurecellulose ein instabiles Produkt entsteht, muß die s'.äurefrei gewaschene Cellulose einem langwierigen Stabiliesierungsprozeß unterworfen werden. Dies geschieht in der Weise, daß man die Nitrocellulose mehrere Stunden unter häufigem Wasserwechsel, gegebenenfalls noch unter Zusatz geringer Mengen Soda, kocht oder aber im Druckkocher längere Zeit erhitzt. Die Anwesenheit von Schwefelsäure in dem Nitriergemisch bedingt besonders bei der Herstellung von Nitrocellulose mit niedrigerem Stickstoffgehalt, z. B. bei ,der Herstellung von Collodiumwolle, eine Hydrolyse, bei welcher ein Teil der Cellulose in Lösung geht, was nicht nur einen Verlust an Cellulose bedeutet, sondern auch einen Mehrverbrauch und eine Verunreinigung der Nitriersäure zur Folge hat. Diese Nachteile werden bei dem beanspruchten Verfahren weitgehend vermieden. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß man auch ohne Zusatz von Schwefel- säure, d. h. mit reiner Salpetersäure, Cellulose nitrieren kann, was aber voraussetzt, daß ganz besondere Bedingungen heim Nitrierprozeß eingehalten werden. Nach diesem Verfahren wird nicht nur eine Nitrocellulose gewonnen, welche sich viel leichter stabilisieren läßt, sondern auch die Ausbeute an Nitrocellulose wesentlich gesteigert und die Verunreinigung der Nitriersäure stark vermindert.
  • I)er Nitriervorgang spielt sich im einzelnen folgendermaßen ab: Der vorgetrocknete Zellstoff oder die getrockneten Baumwollinters werden mit der 50- bis 6fachen Menge Salpetersäure von 96 bis ggO/o, welche auf -10 bis 2OO abgekühlt ist, mit Hilfe eines Rührwerks innig vermischt. Der Nitrierprozeß muß in einem mit Kühlmantel versehenen Gefäß vorgenommen werden, um die entstehende Reaktionswlärme abführen zu können. Es muß darauf geachtet werden, daß während des ganzen Nitriervorganges die Temperatur des Nitriergemisches unter 03 gehalten wird. Nach 20 Minuten Reaktionszeit wird der Inhalt mehrerer solcher Nitriergefäße in ein darunter befindliches Sammelgefäß abgelassen und noch kurze Zeit bei etwa -Io bis 20 gut durchgerührt, um eine möglichst gute Durchschnittsmischung zu erhalten.
  • Vorteilhafterweise wird das Mischgefäß so groß bemessen, daß es den Inhalt von zehn bis zwanzig Nitriergefäßen aufnimmt. Von dort wird die Mischung über eine Dosierungstrommel in eine besondere dafür ausgebildete Schneckenpresse geführt, mit deren Hilfe die Nitrocellulose von der Hauptmenge der anhaftenden Säure befreit wird.
  • Von dort fällt sie in eintdarunter stehendes, mit einem Heizmantel versehenes Gefäß, in welchem sich konzentrierte Salpetersäure befindet, welche eine Temperatur von +350 hat. Nach 10 bis I5 Minuten langem gutem Verrühren wird die nunmehr zu Ende nitrierte Nitrocellulose wieder über eine Dosierungstrommel und eine Schneckenpresse zur Entfernung der Säure geführt. Diese Nachnitrierung bei erhöhter Temperatur hat sich als besonders vorteilhaft bei der Herstellung hochstickstoffhaltlger Nitrocellulose erwiesen.
  • Die abgepreßt Nitrocellulose fällt in ein darunter befindliches Rührgefiäß, welches auf -10 bis 200 abgekühlte . Salpetersäure von einer Konzentration von 5o0/o enthält, womit der Auswaschprozeß im Gegenstromverfahren eingeleitet wird.
  • Dabei ist es wichtig, daß die Konzentration der Salpetersäure, welche der Nitrocellulose noch anhaftet, möglichst schnell auf etwa 600/0 heruntergedrückt wird, da über dieser Konzentration leicht ein Verseifungsprozeß einsetzt, welcher mit einem Stickstoffverlust verbunden wäre. Es ist deshalb ein sehr schnelles Suspendieren der säurehaltigen Nitrocellulose in der verdünnten Salpetersäure von großer Wichtigkeit, was aber leicht durch entsprechend intensive Rührung erreicht werden kann.
  • Nachdem eine gute Durchmischung erreicht ist, wird die Suspension wieder mittels Dosierungstrommel und Schneckenpresse von dem Überschuß der verdünnten Säure befreit und in ein darunter befindliches Rührgefäß geworfen, welches eine 25- bis 300/obige Salpetersäure enthält. Dabei kann die Temperatur auf 5 bis 6° ansteigen, da in diesem Konzentrationsbereich keine Zersetzung der NitrocelJulose mehr zu befürchten ist. Im darauffolgenden Arbeitsgang, der wie die vorhergehenden verläuft, wird mit einer 8- bis Io°/oigen Säure gewaschen. Dabei kann die Temperatur auf IO ansteigen. Schließlich erfolgt in gleicher Weise die Waschung mit reinem Wasser bei Raumtemperatur. Anschließend wird die so säurefrei gewaschene Nitrocellulose noch einem kurzen Kochprozeß unterworfen, um die noch anhaftenden Säurespuren zu entfernen.
  • Die anfallenden Waschsäuren werden im Gegenstromprinzip zum Auswaschen der Nitrocellulose verwendet, so daß nur eine einzige Waschsäure, und zwar mit der höchsten Konzentration, d. h. eine solche von etwa 550/0, anfällt, welche dann auf übliche Weise hochkonzentriert wird. Bei diesem Verfahren fallen also im Gegensatz zu dem alten Verfahren keine oder nur sehr geringe Mengen saure Abwässer an, wodurch auch die hohen Kosten, welche zur Neutralisation der bisherigen Waschwässer aufgewandt werden müssen, in Wegfall kommen.
  • PATENTANSPRi,CIIE I. Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nitrierung mit konzentrierter Salpetersäure von etwa g60/o ohne Zusatz wasserentziehender Mittel in zwei Stufen mit verschiedener Arbeitstemperatur durchführt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stufe der Nitrierung bei Temperaturen unter oO, vorwiegend bei 100 und die zweite Stufe bei einer Temperatur über oO durchgeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hauptmenge der Säure mit Hilfe einer Schneckenpresse oder einer entsprechend wirkenden Einrichtung von der Nitrocellulose trennt.
    4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Adhäsionssäure des Nitrierproduktes durch Auswaschen mittels Wassers im Gegenstrom entfernt.
    5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Waschwassers so bemessen wird, daß die erste Waschstufe eine Waschflüssigkeit bis zu 60°/o H N O1-Gehalt ergibt.
    6. Verfahren nach Anpruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermischung der Waschflüssigkeit und des auszuwaschenden Produktes in der ersten Waschstufe so schnell als möglich erfolgt, wobei die von der zweiten Waschstufe kommende Waschflüssigkeit vor und in der ersten Waschstufe vorzngsweise bis unter oO abgekühlt wird.
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