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Auslösetaste an photographischen Kameras Die Erfindung bezieht sich
auf eine Auslösetaste für photographische Kameras. Es ist bekannt, daß man mit ([cm
Club der Auslösetaste gleichzeitig auch dieDoppelbelichtungssperre betätigt, Demgegenüber
besteht die Erfindung darin, daß derselbe Taststift, gesteuert durch die jeweils
gegebene Schließ- oder Üffnungsstellung der Kamera und in Abhängigkeit von dieser
Stellung, mit seinem gleichen Hub jeweils voneinander verschiedene Kamerafunktionen
auslöst. Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung wird der Auslösetaste
die Funktion zugeordnet, die Verriegelung des geschlossenen Kameradeckels zu lösen,
so daß man also durch den Druck auf die Auslösetaste die geschlossene Kamera öffnen
kann. Die Auslösetasten bekannter Kameras haben diese Aufgabe bisher nicht übernommen,
vielmehr war man bestrebt, jede Betätigung der Auslösetaste bei geschlossener Kamera
zum mindesten völlig wirkungslos zu machen, bei manchen Ausführungen sogar zu unterbinden.
Im Unterschied zu den bekannten Ausführungen, soll gemäß der Erfindung derselbe
Taststift durch seinen Hub bei geschlossener Kamera andere Funktionen ausüben als
bei geöffneter, d. 1i. in Aufnahmebereitschaft befindlicher Kamera. Im einzelnen
soll der Hub des an der Auslösetaste angebrachten Taststiftes bei der geöffneten,
also aufnahmebereiten Kamera durch einen und denselben Schalthub den Objektivverschlußauslöser
und, vorzugsweise zusammenfallend mit dem Zeit-
Punkt der eigentlichen
Auslösung, die Sperrung des Filmtransportes aufheben; andererseits soll bei geschlossener
Kamera der Schalthub des Taststiftes den Kameradeckel entsperren und zum Öffnen
freigeben. Zur Erreichung dieses Zieles sieht die Erfindung vor, daß bei geschlossener
Kamera das Auslösegetriebe in an sich bekannterWeise unterbrochen ist, daß aber
das Schalten des Auslösestiftes ermöglicht bleibt. Mit diesem Schalten soll zwar
in der Hauptsache die Entsperrung des Springdeckels ausgeführt werden; darüber hinaus
ist es aber, wie oben angegeben, auch möglich, den Hub des Taststiftes für weitere
Schaltzwecke zu verwenden. Er kann z. B. das Aufklappen eines zusammenlegbaren Rahmensuchers,
das Ausfahren einer versenkbaren Kamerastütze, das öffnen einer Abdeckung des Suchers,
des Drahtauslösergewindes, des Zeitriegels usw. auslösen: Dabei ist durch die Erfindung
bedacht, das ein bei geschlossener Kamera erheblich über das Kameragehäuse vorstehender
Tastknopf leicht unbeabsichtigt betätigt wird. Im Falle der vorstehend genannten
Einrichtung würde das bedeuten, daß die Kamera ungewollt aufspringt. Es ist deshalb
bei der Erfindung vorgesehen, daß der Taststift des Auslösers bei geschlossener
Kamera so weit in das Kameragehäuse eingefahren werden kann und sich in dieser Stellung
verriegelt, daß er nicht wesentlich über den Umfang des Gehäuses vorsteht. Auch
dann muß jedoch die Möglichkeit eines Überhubes vorgesehen sein, um die erfindungsgemäße
Entriegelung des Kameradeckels vornehmen zu können. Das Gehäuse weist dafür eine
Einbuchtung vor, in die der Taststift im Überhub eingedrückt werden kann. Dabei
löst sich auch die vorgenannte Verriegelung des Taststiftes in der eingefahrenen
Lage, denn gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das dafür vorgesehene
Verriegelungsglied an dem nunmehr auswärts bewegten Kameradeckel angebracht. Nach
der Entriegelung des Deckels rückt also der Taststift in die für die Bereitschaftslage
der Kamera erforderliche ausgefahrene Stellung hoch.
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Beim Auslösen des Verschlusses stößt gemäß einer weiteren Ausbildung
der Erfindung der an der Auslösetaste befestigte Stift auf einen vom Taststift unabhängig
am Kameragehäuse bewegbar getragenen Verriegelungshebel des Filmtransportgetriebes
und verschiebt diesen dabei so, daß die Filmfortschaltung, beispielsweise gleichzeitig
mit einer Spannung des Verschlusses von einem anderen Organ her, freigegeben wird.
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Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung bei solchen Kameras
anwenden, die einen Schaltstift für das genannte Fortschalten dies Films, also z.
B. für einen Schnelltransport, aufweisen. Einer besonderen, in der sonst üblichen
Weise ausgebildeten Doppelbelichtungssperre bedarf es dann gegebenenfalls nicht,
vielmehr kann man die Einrichtung so treffen, daß die Lösung der Sperre für den
Filmtransport durch den Schalthub des Taststiftes vom Auslöser diese Funktion mit
übernommen wird. Dazu ist es allerdings erforderlich, daß diese Ent= sperrung praktisch
mit dem eigentlichen Auslöse zeitpunkt des Objektivverschlusses zusammenfällt. Das
ermöglicht die Erfindung ebenfalls.
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Die erfindungsgemäße Auslösung der Deckelverriegelung wird dadurch
in Gang gesetzt, daß ein mit dem Taststift des Auslösers verbundenes Glied bei der
Durchführung des erwähnten Überhubes auf einen Verriegelungshebel trifft und diesen
verschwenkt. Bei dieser Verschwenkung tritt eine Nase od. dgl. an einem Ende des
Hebels aus der Verriegelungsöffnung des Deckels heraus und gibt diesen frei. Als
besonders wirkungsvoll und fortschrittlich schlägt die Erfindung eine Ausbildungsform
dieses Hebels vor, bei welcher das Eindrücken des Hebels in die verriegelte Schließlage
nur die Aufwendung eines gelinden Druckes auf den Deckel erfordert, während andererseits
die das Lösen dieser Verriegelung bewirkende Schaltbewegung des Taststiftes zur
Verschwenkung des Hebels entgegen dieser Feder eine erheblich größere Kraft beansprucht.
Dies wird durch folgende Mittel erreicht: Der genannte Verriegelungshebel wird .durch
eine einzige Feder beaufschlagt, welche ihn dauernd in die Verriegelungsstellung
zu drücken bestrebt ist; außerdem ist er nicht an einem am Kameragehäuse festen
Drehpunkt schwenkbar befestigt, sondern er ruht gewissermaßen frei beweglich, aber
verschiebbar auf dem Taststift gleitend auf seinen beiden Enden, d. h. einerseits
auf der Druckfeder, andererseits auf der Verriegelungsnase. Endlich sind auf dem
Hebelarm, der sich von der Führung des Auslösestiftes her bis zur Verriegelungsnase
erstreckt, in verschiedenem Abstand zwei Lagerstellen angeordnet, die so ausgebildet
sind, daß Vorsprünge des Hebels sich gegen Flächen des Kameragehäuses anlegen. Dabei
ist die eine Anlagestelle an der Unterseite des Hebels angeordnet und der Verriegelungsnase
nahegerückt, während die andere Anlagestelle sich an der Oberseite des Hebels befindet
und näher zum Auslösetaststift liegt. Beim Lösen der Deckelverriegelung nun bildet
der untere, zwischen dem Taststift und der Verriegelungsnase liegendeAnlagepunkt
den Bezugspunkt für die wirksamen Kräfte, beim Schließen des Deckels übernimmt der
obere, dem Taststift zunächst gelegene Anlagepunkt diese Rolle.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel mit den Merkmalen der Erfindung
beschrieben und zeich- i nerisch im Schema dargestellt. Diese Ausführungsform stellt
nicht die einzige Anwendungsmöglichkeit der Erfindung dar. Insbesondere läßt sich
die Erfindung auch an Kameras mit anderen Klappdeckeln verwenden als den dargestellten,
beispielsweise bei Kameras mit zwei türflügelartig sich öffnenden und schließenden
Deckelteilen, welche im aufgeklappten Zustand das aufgespreizte Objektivbrett 'halten.
Mit dem Ziel der Verdeutlichung des hier Wesentlichen wurden manche Einzelheiten
vereinfacht dargestellt.
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In Fig. i wurde eine Klappkamera in einem senkrechten Schnitt schematisch
dargestellt, der parallel zur optischen Achse verläuft. Im Falle der Fig. i ist
die Kamera aufgeklappt, sie befindet sich also in der Aufnahmebereitschaft.
Fig.
2 stellt eine Kamera im gleichen Schnitt dar; hier ist der Klappdeckel geschlossen.
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In Fig. 3 ist im Unterschied' zu der in den Fig. i und 2 dargestellten
Kamera eine in Ansicht mit den vorerwähnten türflügelartigen Deckelteilen ausgerüstete
Kamera in geöffneter Stellung gezeichnet.
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Fig. .4 zeigt in vergrößerter Darstellung eine Ausführungsform für
den Entriegelungshebel, der den geschlossenen Deckel zum Aufspringen freigibt.
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In den Fig. i und 2 bezeichnet i den Kamerakörper, 2 die auf ihm befestigte
übliche Abdeckkappe. Mit 3 ist eine abnehmbare Rückwand angedeutet, bei ,4 befindet
sich das Bildfenster. 5 deutet den Kamerabalgen an. 6 ist das Objektivbrett, 7 das
Objektiv mit dem Verschluß B. Bei 9 ist der Auslösehebel des Verschlusses 8 angedeutet.
Das Objektivbrett 6 ist mittels der Spreizen io am Klappdeckel i i gehalten, der
sich um die Scharnierachse 12 verschwenken läßt. Es handelt sich um eine sogenannte
Springkamera, bei der eine nicht gezeichnete Federanordnung bestrebt ist, den Klappdeckel
i i dauernd in die ausgeklappte Lage zu verschwenken. In Fig. i ist diese Lage,
die der Aufnahmebereitschaft entspricht, dargestellt, während Fig. 2 die Kamera
bei zugeklapptem Deckel i i erkennen läßt. Die Abdeckkappe 2 besitzt bei 13 eine
Vertiefung, in die 'hinein die Auslösetaste 14 durch Druck von Hand in Richtung
15 versenkt werden kann. An der knopfartigen Taste 14 ist im Falle des Ausführungsbeispieles
ein Taststift 16 befestigt. Die Erfindung ist auch bei anders gestalteten Auslösegetrieben
als dem hier gezeichneten anwendbar. Der Schaltstift 16 führt sich in dem Atige
17 eines am Kamerakörper befestigten Lagers 18. Der Taststift 16 besitzt einen Ansatz
i9; zwischen ihm und, dem Auge 17 umgreift ihn eine Schraubenfeder 2o. Sie drückt
die Auslösetaste 14 dauernd in die ausgefahrene Stellung. An dem Taststift 16 ist
weiter ein Übertragungsglied 21 befestigt, das eine Nase 22 aufweist, deren Aufgabe
unten erklärt wird. Mit seiner unteren und seiner oberen Kante greift das Übertragungsglied
2i zwischen die Augen 231 und 232 eines Zwischenschiebers od. dgl. 23, mit denen
sich dieser entlang der Scharnierstange 12 führt. Dadurch befinden sich die beiden
Teile 21 und 23 dauernd in formschlüssigem Eingriff, wobei der Zwischenschieber
23, z. B. infolge einer hier nicht näher dargestellten Verbindung zum Klappdeckel
i i, gemeinsam mit diesem beim Zuklappen des Deckels 1 i um die Achse 12 verschwenkt
wird, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Somit steht der Zwischenschieber 23 dem Schließen
des Deckels i i nicht hindernd im Wege. Über diesen Zwischenschieber 23
wird
bei aufgeklappter Kamera die Bewegung des Übertragungsgliedes 21 also in eine Ebene
parallel zum Klappdeckel i i übergeführt. In dieser Ebene liegt beim Ausführungsbeispiel
das letzte Glied der Auslösegetrielekette, nämlichderAuslöseschieber 25. Er besitzt
einen vorstehenden nasenartigen Teil 26,
der sich gegen einen entsprechenden
Vorsprung des Zwischenschiebers 23 anlegt. Eine bei 27 am Objektivbrett 6 einerseits
und am Auslöseschieber 25 andererseits befestigte Zugfeder 28 besorgt diese kraftschlüssige
Anlage. Der Auslöseschieber 25 ist mittels eines Schlitzes 29 und Stifte
30 und 31 geradegeführt. Dabei dient der am Auslöseschieber 25 festsitzende
Bolzen 3o als begrenzender Anschlag für die durch die Feder 28 bewirkte Bewegung.
Am Auslöseschieber 25 ist andeutungsweise eine Nase od. dgl. 32 angebracht, die
mit dem Auslösehebel 9 des Verschlusses 8 außen in Eingriff kommt, wenn die Auslösetaste
14 in Richtung des Pfeiles 15 betätigt wird. Der Verlauf der Übertragung ist aus
Fig. i ohne weitere Erklärung erkennbar. Beim Zuklappen des Deckels i i wird der
Auslöseschieber 25 aus dem Eingriffsbereich des Zwischenschiebers 23 entfernt. Vig.
2 zeigt dies an.
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Am Deckel i i ist eine Blattfeder 33 od. dgl. befestigt, die beim
Schließen der Kamera in die Bahn der Nase 22 des Übertragungsgliedes 21 tritt. Wird
nun bei geschlossener Kamera die Taste 14 in Richtung des Pfeiles 15 abwärts gedrückt,
so wandert das Übertragungsglied 21 mit und gleitet in die in Fig. 2 gezeichnete
Stellung unter dem abgebogenen Teil der Feder 33, so daß die Taste 14 in der eingedrückten
Lage verriegelt ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß bei der geschlossenen
Kamera .die Taste 14 nicht wesentlich über den Kameraumfang hervortritt. Eine gleiche
Anordnung kann bei solchen Kameras Verwendung finden, bei denen ein Schaltstift
für den Schnelltransport des Films vorgesehen ist; auch dieser Schaltstift kann
bei geschlossener Kamera hinter einem der Feder 33 ähnlichen Riegel arretiert werden,
so daß er bei geschlossener Kamera nicht vorzustehen 'braucht. Beim öffnen der Springkamera
schnellt der Deckel i i in die in Fig. i schematisch dargestellte Lage aus und bewegt
damit die verriegelnde Feder 33 und ebenso den Riegel beim erwähnten Schaltstift
des Schnelltransportes aus dem Bereich . dieser Betätigungsstifte; das hat zur Folge,
daß beide Stifte durch die bei ihnen angebrachten Federn, in Fig. i die Feder 2o,
in die ausgefahrene Stellung hochgeschnellt werden.
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Die Einrichtung nach der Erfindung ist nun so gestaltet, daß das Entriegeln
des Deckels ebenfalls von der Auslösetaste her vorgenommen wird. Zu diesem Zweck
besitzt die Abschlußkappe 2 dlie genannte versenkte Ausbuchtung 13, die es gestattet,
daß die Taste 14 weiter einwärts gedrückt werden kann. Bei diesem Überhub löst sich
zunächst die kraftschlüssige Verklemmung der Nase 22 von der Feder 33 und unmittelbar
anschließend drückt ein am Taststift 16 befestigtes Glied 35, im Ausführungsbeispiel
ein Ring, auf einen Schwenkhebel 36. Eine zweckmäßige Ausbildung dieses Schwenkhebels
36 ist in Fig.4 im einzelnen dargestellt und wird nachfolgend noch beschrieben.
In den Fig. i und 2 ist eine andere Art der Ausbildung dieses Hebels36 als Schema
gezeichnet. Es ist dort nämlich eineLagerung dieses Hebels um den an derKamerai
festen Drehpunkt 37 vorgesehen und sein anderes Ende 38 dringt mit seiner Spitze
in eine Öffnung 39 des Deckels i i ein. Wird nun durch den genannten Überhub des
Taststiftes 16 vermittels des Ringes 35 der Hebel 36 verschwenkt, so zieht sich
seine Nase 38
aus diesem Loch 39 heraus, und die hier nicht gezeichnete
starke Öffnungsfeder schnellt denDeckel i i in die Öffnungslage. Bei diesem Vorgang
würde sich gleichzeitig. der erwähnte, evtl. angebrachte Schaltstift für den Schnelltransport
entriegeln.
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In Fig. i ist weiterhin angedeutet, daß das untere Ende des Taststiftes
16 beim Betätigen der Auslösetaste 14 in der Bereitschaftsstellung zu gegebenem
Zeitpunkt auf die Schrägfläche 4o einer Hebelanordnung 41 auftrifft und diesen Hebel
in Richtung des Pfeiles 42 verschiebt. Dieser Hebel 41 steht auf hier nicht gezeichnete
Weise mit der Einrichtung des Filmtransportes in Verbindung. Die Länge des Taststiftes
16 ist so bemessen, daß dieser Stift in der Nähe des Zeitpunktes der tatsächlichen
Verschlußauslösung, d. h. also am Ende des Auslösehubes, bevorzugt jedoch in genauer
Übereinstimmung mit diesem Zeitpunkt, die erwähnte Verschiebung 42 -des Verriegelungshel-Pels
40, 41 vornimmt. Dadurch wird in diesem Augenblick eine Freigabe des hier nicht
gezeichneten Filmtransportwerkes erzielt, so daß nun gewährleistet ist, daß als
nächstes eine Fortschaltung des Films erfolgt. Dabei hat sich als besonders vorteilhaft
ergeben, die Vorrichtung so auszugestalten, daß die Fortschaltung gleichzeitig mit
dem erneuten Spannen des Verschlusses erfolgt. Dies 'kann beispielsweise durch den
erwähnten Schaltstift eines Schnellaufzuges od. dgl. erfolgen. Wenn die Kamera in
dieser Weise ausgerüstet ist, so wird mit der Schaltung des Taststiftes 16 und der
dadurch bewirkten Verschiebung des Sperrhebels 40. 41 gleichzeitig auch schon eine
Sperre gegen Do;-pelbelichtung erreicht. Es ist durch die Filmtransporteinrichtung
dafür gesorgt, daß nicht belichtete Bildstreifen nicht fortgeschaltet werden, sondern
nur solche, die durch den beschriebenen Auslösehub exponiert wurden.
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In Fig. 3 ist eine Kamera 47 in Ansicht gezeichnet, welche im Gegensatz
zur Darstellung in den Fig. i und 2 einen zweiflügeligen Deckel 43, 44 aufweist;
dort ist überdies außer der Auslösetaste 45 ein Schaltstift 46 gezeichnet, beide
in ausgefahrener Stellung, da die Kamera geöffnet ist. Wie erkennbar, ist die Auslösetaste
45 auf der vom rechten Zeigefinger betätigten Seite der Kamera angebracht, der Schaltstift46
hingegen auf der vom linken Zeigefinger betätigten Seite der Kamera. Diese Verteilung
bewirkt, daß eine Verwechselung der beiden Schaltvorgänge verhütet ist; die Finger
brauchen beim Photographieren nicht von den Schaltorganen weggenommen zu werden.
Weitere Einzelheiten brauchen zur Fig.3 für die Erläuterung der hier vorliegenden
Erfindung nicht erwähnt zu werden.
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In Fig.4 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des in den
Fig. i und 2 mit 36, 37, 38 bezeichneten Verriegelungshebels in vergrößertem Maßstab
schematisch aufgezeichnet. Der hier mit 48 bezeichnete Verriegelungshebel hat eine
besondere Form. Er erstreckt sich, in der Zeichnung betrachtet, links und rechts
vom Taststift 16. Wie erkennbar, besitzt er in einem Querteil eine Durchbohrung49,
in der der Taststift 16 gleiten kann. Der linke Teil des Hebels 48 besitzt ein nasenförmiges
Ende 5o. Er ist dort von einer kräftigen Druckfeder 51 beaufschlagt, die sich am
Kameragehäuse i abstützt. Als besondere Eigenart dieser Ausführungsform besitzt
der Hebel 48 keinen am Kameragehäuse festen Drehpunkt, vielmehr liegt er auf seiner
rechten Seite mit zwei Vorsprüngen od. dgl. gegen entsprechende Flächen des Kameragehäuses
i an. Diese beiden Anlageflächen sind nun so angeordnet, daß der Vorsprung 52 des
Hebels 48 an einer Fläche 53 der Kamera anliegt, die oberhalb des Hebels 48, und
zwar nahe beim Taststift 16, gelegen ist. Die andere Anlagestelle zwischen dem Vorsprung
54 des Hebels 48 und der Fläche 55 des Kameragehäuses i liegt weiter ab vom Taststift
16, also näher zu der am Ende dieser Seite des Hebels 48 liegenden nasenartigen
Abbiegung 56 hin. Mit i i ist wieder der Klappdeckel bezeichnet, der an dieser Stelle
eine Aussparung 57 aufweist, in die ein entsprechend gestalteter Endteil der Nase
56, veranlaßt durch die Druckfeder 51, so einrastet, daß der Deckel i i sicher in
geschlossener Stellung gehalten wird. Vorzugsweise weist die Nase 56 für diesen
Zweck an ihrem Ende eine Schrägfläche 58 auf, die ein leichtes, federndes Einrasten
in die Aussparung 57 des Deckels i i unterstützt. Es ist ohne weiteres ersichtlich,
daß ein Druck auf die bei geschlossener Kamera in versenkter Stellung (vgl. Fig.
2) gehaltene Auslösetaste 14 den obenerwähnten Überhub in die Ausbuchtung 13 hinein
ausführt und den Ring 35 so weit verschiebt, daß dieser Ring den Hebel48 bei seinem
Auftreffen auf den Rand der Bohrung 49 entgegen der \,'irkung der Feder 51 abwärts
drückt. Hierbei stutzt sich der Hebel 48 mit seinemVorsprung 54 an der Fläche 55
ab. Dieser Punkt bildet also den Drehpunkt beim Öffnen. Durch die beschriebene Abwärtsbewegung
gdes linken Teiles des Hebels 48 wird die Nase 56 aus der Verriegelungsöffnung 57
des Deckels ii herausgezogen. Der Deckel schnellt mittels einer hier nicht gezeichneten
Feder in die geöffnete Lage. Unterhalb der zeichnerischen Darstellung der Gestaltung
des Hebels 48 ist in Fig. 4 im Schema die Wirkungsweise der auftretenden Momente
angedeutet. Mit 59
ist dort der Drehpunkt des Armes 48 beim Öffnungsvorgang
bezeichnet, mit 6o der wirksame Arm der Feder, während 61 den Arm darstellt, an
dem die von Hand betätigte Kraft der Auslösetaste der Kamera wirksam ist. 62 ist
andererseitsderArmder Verriegelungsnase 56. Es ist, wie anschließend durch ein Ausführungsbeispiel
zahlenmäßig noch erklärt wird, schon hier ohne weiteres ersichtlich, daß die Kraft,
welche zum Öffnen der Kamera, d. h. zum Herausbewegen der Nase 56 aus dem Verriegelungsloch
57 des Deckels i i erforderlich ist, groß sein muß. Dies ist sinngemäß auch technisch
richtig, weil das Öffnen der Kamera nicht durch unwillkürlichen Anstoß an die Auslösetaste
bereits in Tätigkeit gesetzt -,verden soll, vielmehr muß ein immerhin kräftiger
Druck ausgeübt werden, um das Öffnen der Kamera zu bewirken.
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Beim Schließen der Kamera liegt der Drehpunkt an der Auflage des Vorsprunges
52 des Hebels 48 gegen die Fläche 53 der Kamera i an. Im schematischen
Diagramm
ist dieser Punkt mit 63 bezeichnet, und es ergibt sich dabei, daß von diesem Punkt
bis zum Wirkungspunkt der Nase 56 ein langer Hebelarm 64 wirksam ist, daß jedoch
vom Punkt 63 bis zum Wirkungspunkt der Feder 51 ein kürzerer Hebelarm 65 funktionell
wirksam wird. Dies bedeutet, daß beim Verriegeln des Deckels bei seiner Schließstellung,
bei der der Gegendruck der Feder 51 bis zum Einschnappen der Nase 56 in die Aussparung
57 des Deckels überwunden werden muß, ein langer Hebelarm 64 vorhanden ist, so daß
die aufgewendete Kraft nur gering zu sein braucht. Diese Auswirkung ist wiederum
technisch erwünscht, weil das meist rasch ausgeführte Schließen der Kamera zur sicheren
Versehlußlage führen soll, ohne daß besondere Mühe dafür aufgewandt wird. Das Eindrucken
des Deckels in die Verriegelungslage geht nach alledem verhältnismäßig leicht vor
sich, das Entriegeln des Deckels bedarf einer verhältnismäßig größeren Kraft.
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Die vorstehenden Ausführungen werden nachfolgend durch ein Zahlenbeispiel
weitererläutert. Es sei angenommen, daß die Kraft der Feder 5i beispielsweise i
kg beträgt. Die Entfernung 65 soll den Betrag von 3 cm ausmachen, die Strecke 64
jedoch 55 cm lang sein. weiter soll der Arm 6o der Feder die Länge von
3,5 cm besitzen sowie der Arm 61 die Länge von 3 cm, und der Arm 62 soll
ebenfalls 3 cm _ lang sein.
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P, sei die Kraft, die für das Schließen aufzuwenden ist, und Pö die
Kraft für das Öffnen. Für diese Verhältnisse ergibt sich:
Die vorbeschriebene Eigenart des Hebels 48 ist damit klargestellt.