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Brennstoff- od. dgl. Zapfstelle Die Erfin-lung betrifft eine Brennstoff-
o!, dgl. Zapfstelle un', besteht darin, daß zur Mengenabmessung mittels eines einzigen,
durch entsprechend ('er jeweiligen Menge wirksam wer'en'e Stoppanschläge oder -zeichen
begrenzten Saughubs ein wahlweise elektromotorisch Ober von Ilan(1 angetriebener
Kolben in einem zweckmäßig unter Flur liegenlen Meßzylinder vorgesehen ist uni daß
der Druck- oder Förderhub hingegen vorzugsweise c'urch das Eigengewicht des Kolbens,
erforderlichenfalls unter Zuhilfenahme eines Zusatzgewichtes erfolgt. Die Inbetriebsetzung
des Hubmotors kann einerseits wahlweise durch Münzeinwurf o der von Han 1, z. B.
mittels eines Druckknopfschalters, erfolgen.
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Die Zapfstelle gemäß der Erfinlung kann also vollautomatisch arbeiten
(durch Münzeinwurf) oler halbautomatisch (durch Vorwählung un#1 Preisanzeige) oder
aber im reinen Handbetrieb (ohne Strom). Durch die Unterflurmengenabmessung wir
1 erreicht, daß der Meßkolben dauernd von Brennstoff umspült und eine blasenfreie
Mengenabgabe gewährleistet ist. Der .Brennstoff strömt von selbst nach; Störungen
verursachenie Stopfbüchsen und Pumpen entfallen. Infolge der Einfachheit des Aufbaues
der Anlage sind keine feinmechanischen Teile erforderlich; bei keiner der drei Zapfarten
ist mehr als ein einziger Bedienungsgriff notwen,'ig. Wichtig ist auch, daß nur
ein einziges Arbeits- und Feuerschutzventil benötigt wird.
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Die grundlegende Umwälzung gegenüber den bisher bekannten Zapfstellen
liegt aber in der Möglichkeit, nach Belieben mit einer der drei angegebenen Zapfarten
zu arbeiten, und zwar einschließlich einer eichfähigen Mengenkorrektur bis roo°;".
Das will heißen,
daß, wenn gegenwärtig die Zapfstelle bei Einwurf
z. B. eines Fünfmarkstücks (oder einer entsprechenden Wertmarke) 8 Liter abgibt
und eine Preissteigerung eintritt, die Abgabemenge, z. B. mittels einer plombierten
Steckkurbel auf Bruchteile von Litern reduziert werden kann.
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Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele, und zwar Fig. i eine Zapfstelle
im Aufriß teilweise geschnitten, Fig. i a Einzelheiten des Zählwerks und des Münzeinwurfs,
Fig. 2 den Schnitt nach Linie A-B zu Fig. i verkleinert, Fig. 3 eine zweite Ausführungsform
des über Flur liegenden Teils der Zapfstelle im Schaubild, Fig. 4 ein der Fig. 3
entsprechendes Schaubild nach Drehung um 9o°, Fig. 5 den Grundriß zu Fig. 4.
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Bei der Tankung durch Geldeinwurf oder Einwurf von Wertmarken wird
die Münze oder Wertmarke in den ihr zugeordneten Einwurfschlitz i (z. B. für 6o
1) eingeworfen. Die Münze fällt auf einen Waaghebel 2 (Fig. i a), welcher sich hierdurch
senkt und eine Quecksilberschaltwippe 3 zum Ansprechen bringt, die das Schaltschütz
mit Arbeitskontakt betätigt (nicht gezeichnet). Durch diesen Vorgang wird der Stromkreis
eines Elektromotors 4 geschlossen, welcher über ein Getriebe den Meßkolben 5 hebt.
Gleichzeitig wird von einer Reihe übereinander angeordneter Stoppmagneten 6, deren
Anzahl der Zahl der Einwurfschlitze i entspricht, der Stromkreis desjenigen Stoppmagneten
geschlossen, welcher der eingeworfenen Münze bzw. dem entsprechenden Einwurfschlitz
zugeordnet ist. Durch das Ansprechen dieses Magneten legt sich dessen Anker in den
Weg eines auf der Kolbenstange befestigten Anschlags 7. Die Stromkreise von Motor
und Magnet bleiben so lange geschlossen, bis der erwähnte Anschlag 7 einen Vorkontakt
(nicht gezeichnet) am Anker des Magneten 6 berührt. Hierdurch wird das Schaltschütz
gelöst, die Stromkreise werden unterbrochen und der Kolben 5 und damit das Nachströmen
von Brennstoff über die Leitung 8 und ein Rückschlagventil 9 gestoppt. Wird nun
der Zapfhahn geöffnet, so drückt der Kolben 5 durch sein Eigengewicht und ein zusätzliches
Gewicht io den Brennstoff über die Leitung ii hinaus. Vor dem Öffnen des Hahns kann
man an einem Ableseinstrument 12, welches über ein Seil 13 direkt mechanisch mit
der Kolbenstange 14 verbunden ist, genau beobachten, wenn der Zeiger des Instruments
auf der gewünschten Brennstoffmenge stehenbleibt. Ebenso läßt sich beobachten, wie
der Brennstoff abläuft bzw. wieviel Brennstoff noch zurückbleibt, wenn das Fassungsvermögen
des Wagentanks überschätzt wurde.
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Beim Öffnen des Zapfhahns am Schlauch gehen die Kolbenstange 14 und
mit ihr der Anschlag 7 sofort zurück; der Anker des vorher erregten Stoppelektromagneten
6 wird entlastet und durch eine Feder zurückgezogen. Inzwischen ist das eingeworfene
Geldstück selbsttätig abgerollt; der nächste Einwurf kann erfolgen. Die Münzen fallen
zweckmäßig in ein Sicherheitsrohr unter der Erde, so daß sie Einbrechern unzugänglich
sind. An Stelle von Geldmünzen können besondere Sicherheitsmarken, Schlüsselstücke
od. dgl. Verwendung finden, wodurch sich eine Verbilligung ergibt.
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Die eichfähige Mengenkorrektur bei Änderung des Preises des Brennstoffs
erfolgt mittels- einer Radkurbel 15, die von der mit der Nacheichung beauftragten
Person aufgesteckt wird und über Kegelräder dem Antrieb einer Gewindespindel 16
dient, auf welcher die Stoppelektromagneten 6 übereinandersitzen. Die Gewindesteigung
des jedem Magneten 6 zugehörigen Teils der Spindel ist unterschiedlich, und zwar
so, daß bei Drehung der Spindel alle Stoppmagneten in ihren neuen Stellungen die
von ihnen zu bemessenden Flüssigkeitsmengen prozentual gleich verändern. Eine Vollumdrehung
des Kurbelrads 15 bewirkt eine Mengenänderung von i "/". Wird nun z. B. der Literpreis
um 5 °/" gesenkt, so steckt die mit der Nacheichung betraute Vertrauensperson das
Rad 15 an und macht damit fünf Umdrehungen. Hierdurch werden alle Stoppmagneten
infolge der unterschiedlichen Gewindesteigungen an der Spindel 16 um so viel höher
geschraubt, daß jeder der Stoppmagneten für den gleichen Münzenwert um 5 "/" mehr
Brennstoff abmißt als vor der Korrektur. Soll die Anlage halbautomatisch, d. h.
nicht mit Münzeinwurf betrieben werden, so wird durch ein Handrad 17 die gewünschte
Literzahl, die dann an dem Instrument 12 bzw. 2o abgelesen werden kann, eingestellt.
Das Handrad 17 dient außer zur Einstellung des Zeigers des Instruments zur Verstellung
eines Stoppanschlags i9, d. h. dieser Anschlag ist durch einen Seilzug oder über
Zahnräder mit dem Instrument verbunden und sitzt auf einer Gewindespindel 22, die
ihren Antrieb durch das Handrad 17 erhält. Die Stellung des Stoppanschlags i9 verändert
sich daher proportional der an dem Instrument eingestellten Flüssigkeitsmenge. Ist
die Einstellung vollzogen, dann wird mittels eines Druckknopfschalters 21 der Stromkreis
des Motors 4 geschlossen; der Motor zieht den Kolben 5 hoch und schaltet dann selbsttätig
durch einen Vorkontakt des Anschlags i9 ab. Die Zapfung kann dann beginnen.
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Zum Betrieb nur von Hand ist eine Handkurbel 23 vorgesehen, mittels
welcher über ein Getriebe, dessen letztes Zahnrad mit der als Zahnstange ausgebildeten
Kolbenstange 14 kämmt, der Meßkolben auf die gewünschte Literzahl, die am Instrument
ablesbar ist, hochgetrieben wird. Nach dem Loslassen drückt der Kolben die abgemessene
Flüssigkeit heraus. Wenn aus irgendwelchen Gründen Luft in den Meßzylinder gelangt
ist, erkennt man dies beim Öffnen des Entlüftungshahns 24 eines Entlüftungsrohrs
25. Sollte durch langen Stillstand bzw. Durchsickern Flüssigkeit hinter den Kolben
gelangen, so wird diese durch ein Rücklaufrohr 26 wieder in den Tank geleitet. Über
(lern Rückführrohr 26 und unterhalb des untersten Stoppelektromagneten 6 befindet
sich ein Brandschott 27, welches den Meßzylinder in zwei Kammern unterteilt und
hierdurch die erforderliche Feuersicherheit gibt.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von jener
der Fig. i und 2 lediglich durch die Ausbildung des Meßgeräts. Dieses Meßgerät arbeitet
mit einem Lichtzeiger 28, welcher sich vor einer
vertikalen Skala
29 bewegt. Die Lampenfassung des Lichtzeigers 28 ist durch die Kolbenstange 14 getragen.
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Ein ganz besonderer Vorteil des Erfindungsvorschlags besteht auch
noch darin, daß er die allmähliche Umstellung der Zapfstelle auf vollautomatischen
Betrieb gestattet, d. h. es braucht auf Vollautomatik erst übergegangen zu werden,
wenn ein genügend dichtes Netz vorhanden ist.