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Warnvorrichtung für Kraftfahrzeuge od. dgl. Bei fast allen drei-,
vier- und mehrrädrigen Kraftfahrzeugen hat man vom Fahrersitz aus keine Sicht auf
die vordere, die dem Fahrer abgewandte seitliche und vor allem die rückwärtige Begrenzung.
Das Rangieren der Fahrzeuge auf engem Raum bringt daher häufig kleinere, aber auch
vielfach recht erhebliche Beschädigungen am Fahrzeug und den angefahrenen Gegenständen
mit sich. Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, eine Fühlervorrichtung anzubringen,
die anspricht, sobald sich das Fahrzeug einem Hindernis innerhalb einer gewissen
Entfernung nähert, und ein optisches und akustisches Warnsignal oder beides zur
Auslösung bringt und den Fahrer damit veranlaßt, unverzüglich zu stoppen. Gegebenenfalls
kann mit dieser Einrichtung durch Betätigung von Kupplung und Bremse auch eine automatische
Stillsetzung des Fahrzeugs bewirkt werden.
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Die Vorrichtung besteht aus einem oder zweckmäßig mehreren Fühlern,
die vorn, seitlich, aber vornehmlich hinten am Fahrzeug angebracht werden können
und die bei Berührung ein direkt wirkendes Signal betätigen oder einen elektrischen
Kontakt schließen, durch den dann ein oder mehrere Stromkreise für beliebige Signale
oder zum Betätigen von Bremse und Kupplung geschaltet werden. Bringt man wenigstens
zwei Fühler etwa am Heck des Fahrzeugs an, dann kann man die Fühler bei entsprechender
Konstruktion miteinander durch ein Gestänge verbinden. Die Fühler können dauernd
in ihrer Arbeitsstellung verbleiben oder wegklappbar gebaut sein, so daß sie erst
dann in Aktion
treten, wenn z. B. ein Schalter am Fahrersitz betätigt
wird, der über einen Elektromagneten die Fühler in Gebrauchsstellung bringt. Die
Anbringung der Fühler kann beliebig erfolgen, am Bug und am Heck, zweckmäßig an
den Stoßstangen oder den Trägern, an welchen diese befestigt sind. Weitere Einzelheiten
sind den nachstehend besprochenen Beispielen und den Zeichnungen zu entnehmen.
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Die zusammengehörigen Fig. 1,, 2 und 3 zeigen eine beispielsweise
Ausführung, Fig. 4 eine Anordnungsmöglichkeit am Kraftfahrzeug. In Fig. i und2 bedeuten
i .den Fühler, der in Fig. 3 in, Einzelheiten dargestellt ist, 2 den oberen und
3 den unteren Teil des Gehäuses, das die zur Betätigung erforderlichen Einrichtungen
enthält. Der Fühler i, der über den Bolzen 4 mit dem Drehanker fest ven. Bunden
ist, ist drehbar in der Büchse 6, die ersichtlich am unteren Gehäuseteil 3 angebracht
ist, gelagert. 7 ist ein mit dem unteren Gehäuseteil verbundener Elektromagnet,
der auf den Drehanker 5 einwirken kann. Im Kern des Magneten 7 kann ein federbelasteter
Fixierstift 8 angebracht sein, der in der Ruhelage des Fühlers i in die Bohrung
9 des Drehankers 5 eingreift. In die Ruhelage wird der Fühler i nach Ausschalten
des Magnetfeldes durch die Feder io bewegt. Mit Hilfe des beliebig gestalteten Bolzens
i i, um den unter Vermittlung der Büchse i i° .das ganze Gehäuse 2 und 3 um einen
kleinen Winkel (Fig. 4) drehbar gelagert ist, kann die ganze Einrichtung über Laschen,
Klemmbacken od. dgl. am Fahrzeug befestigt werden. Die Drehbarkeit des Gehäuses
wird begrenzt durch den mit dem Bolzen i i fest verbundenen Anschlag 12, an welchem
die Kontakte angeordnet sind. An Stelle der Kontakte können auch, wie weiter oben
schon bemerkt, direkt wirkende Signalgeber treten. Die Wirkungsweise ist die folgende:
Hat der Fahrer die Absicht, das Fahrzeug auf beengtem Raum zu wenden, dann betätigt
er mit Hilfe eines zweckmäßig am Fahrersitz angebrachten Schalters den Elektromagneten
7, der den Bblzen 8 zurückzieht und den Drehanker 5 bzw. den damit fest verbundenen
,Fühler i in Gebrauchsstellung bringt. Berührt nun der (oder die) Fühler i ein Hindernis
(Fig. 4), dann schwenkt das Gehäuse 2, 3 um den gleichen oder um einen etwas kleineren
Winkel aus in die Lage 14 (Fig. 2), wobei der nach oben verlängerte isolierte Bolzen
4 die Kontakte 13 berührt und schließt, womit dann ein Stoppsignal ausgelöst wird
und den Fahrer warnt. In den Signalstromkreis kann auch ein Blinkschalter gelegt
werden, so daß die Signale mit kurzen Unterbrechungen ertönen oder erscheinen. Es
ist weitgehend gleichgültig, in welcher Winkellage sich das Hindernis zur Gebrauchslage
des Fühlers befindet.Der Fühler hat durch die Zugkräfte des magnetischen Feldes
eine Vorzugslage, ein Abdrängen durch das Hindernis nach beiden Seiten und eine
Übertragung des Berührungsdrucks auf direkt wirkende Signaleinrichtungen oder auf
Kontakte ist jedoch ohne weiteres möglich. Um bei größeren Berührungsdrücken keine
Zerstörungsgefahr für den Fühler und gegebenenfalls für die gesamte Einrichtung
in Kauf nehmen zu müssen, ist der Fühler ganz oder zu einem erheblichen Teil seiner
Länge aus elastischem Material, zweckmäßig aus Gummi oder aus Gummi mit Federeinlagen
oder auch aus Federn aufgebaut, so daß ein seitliches Ausbiegen oder Knicken keine
Beschädigung des Fühlers oder der damit verbundenen Einrichtung zur Folge zu haben
braucht. Darüber hinaus kann der Fühler, falls er doch einmal beschädigt werden
sollte, mit einem Handgriff ausgewechseltwerden. Die Feder io ist so abgepaßt, daß
sie bei Betätigung des Fühlers zuerst anspricht, z. B. vor der Feder 24 (Fig. 3),
und eine Auslösung des Warnsignals ermöglicht. In Fig. 3 ist eine beispielsweise
Ausführung des Fühlers dargestellt. Der vordere Teil des Fühlers, der, wie schon
erwähnt, zur Aufnahme von Stößen elastisch ausgebildet sein kann, braucht nur so
eigenstabil zu sein, daß er mit Sicherheit den auf ihn wirkenden Druck zur Kontaktbetätigung
oder zur direkten Signalbetätigung weiterleitet. Der rückwärtige kann in einer mit
Sicken versehenen Metallhülse einvulkanisiert sein, wobei die Hülse mittels Bajonettverschluß
mit dem Stift 21 lösbar verbunden werden kann. Der Stift 21 ist im Rohr 22 gelagert
und wird durch die Feder 24 gegen die Verschraubung -17 gedrückt, die das Rohr 18
auf der einen Seite abschließt. Letzteres umschließt das Rohr 22 konzentrisch und
ermöglicht ihm eine Längsbewegung. Das Rohr 18 sitzt fest im Bolzenkopf 16. Man
kann ohne Beeinträchtigung der Funktion auch auf die Federung 24 verzichten und
den iFühler direkt in den Bolzenkopf v6, zweckmäßig auswechselbar, einsetzen.
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Die Anordnung in Ruhelage i, in Gebrauchslage2 und beim Gebrauch 3
zeigt Fig. 4. Darin ist 5 eine Stoßstange und 6 der Wagenkörper. Die Fühlereinrichtung
ist bei diesem Beispiel an den Stoßstangenträgern 7 befestigt, sie kann jedoch auch
an jeder anderen für zweckmäßig befundenen Stelle angebracht sein.
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Eine ähnliche Ausführung mit im wesentlichen gleicher Wirkungsweise
zeigen Fig. 5, 6 und 7. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß der das Warnsignal
betätigende Kontakt in die Federbüchse des Fühlers verlegt ist. In Fig. 5 und 6
bedeutet i den Fühler, 2 das Gehäuseoberteil, 3 das Gehäuseunterteil, 4 den den
Fühler tragenden Bolzen, der in der Buchse 6 drehbar gelagert ist. 7 ist der den
Drehanker 5 betätigende Elektromagnet, 8 sind die Anschlüsse, gegen welche in der
Ruhelage der Drehanker mit Fühler gedrückt wird. Die Befestigung des Geräts kann
mittels Laschen i 1. oder Bolzen 12 mit Klemmbacken oder auf beliebig andere, den
gegebenen Verhältnissen angepaßte Weise erfolgen. Auch bei dieser Lösung kann die
sich bei Berührung mit einem Hindernis ergebende Relativbewegung des Fühlers zur
Betätigung eines direkt wirkenden Signals, z. B. einer Klingel, ähnlich wie bei
Fahrrädern angewandt, verwendet werden, wobei im einfachsten Fall der Fühler auf
den Betätigungshebel der Klingel drücken und diese zum Ansprechen bringen kann.
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In Fig. 7 ist das hintere Ende des zu Fig. 5 und 6
gehörigen
Fühlers schematisch dargestellt. 22 ist ein Rohr, das den Fühler in gleicher Weise
aufnchmen kann, wie in Fig. 3 erläutert. Der dieses Rohr durchdringende Stift 2o
drückt vermöge der Feder 13, gegen die Verschraubung 14, welche das Rohr i9 am einen
Ende verschließt. Rohr 1;9 umgibt Rohr 22, das den eigentlichen Fühler i umschließt
(in Fig. 6 und 7 nicht gezeichnet), konzentrisch und läßt diesem in axialer Richtung
Beweglichkeit. Wird der Fühler zurückgedrückt und damit die Feder 13 gespannt, dann
wird auch Feder 15 zusammengedrückt, und die Kontakte 16 und 17 können sich berühren
und das Warnsignal auslösen.
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Eine andere Ausführung ist in Fig. 8 und 9 als weiteres Beispiel schematisch
dargestellt. Da hier darauf verzichtet wurde, den Fühler bei Nichtgebrauch wegzuschwenken,
wird diese Lösung besonders einfach. i ist der Fühler, der beliebig lang gehalten
sein kann und zweckmäßig mindestens bis zu der mit Pfeil e bezeichneten Stelle oder
noch weiter aus elastischem Material, etwa Gummi oder Federn, besteht und bei 3
am Körper 7 drehbar gelagert ist. Die Feder 4 drückt den Fühler in der Anordnung
der Zeichnung nach oben bis zum Anschlag des Fingers 5 und hält ihn damit ständig
in Gebrauchslage. Stößt der Fühler gegen ein Hindernis, dann wird er nach unten
und der Finger 5 gegen den in Umrissen angedeuteten Kontakt 6, der am Körper 7 befestigt
ist, bewegt, womit das Warnsignal ausgelöst wird. An Stelle des Kontakts kann wie
bei den vorangegangenen Beispielen auch ein direkt wirkender Signalgeber, etwa eine
Klingel, treten. Der Finger 5 drückt dann bei Zusammentreffen des Fühlers mit einem
Hindernis gegen den Betätigungshebel der Klingel, wodurch das Signal ausgelöst wird.
Der Körper 7 kann an seinem oberen Ende eine Anlagefläche besitzen, die mit der
verschraubbaren Klemmbacke 9 eine Befestigung an der Stoßstange oder an anderer
geeigneter Stelle ermöglicht.
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Eine ähnliche Lösung zeigt Fig. io mit dem Unterschied, daß der Fühler
i bei 2 drehbar gelagert und durch Federzug in der Ruhelage 3 gehalten wird. Der
Fühler ist in ähnlicher Weise schwenkbar angeordnet wie bei den beiden zuerst besprochenen
Beispielen. In die Gebrauchslage kann der Fühler wieder mit Hilfe eines Elektromagneten,
der bei 4 angedeutet ist, gebracht werden. Die Kontaktgabe oder direkte Betätigung
eines Signalgebers kann in gleicher Weise wie in Fig. 8 erfolgen. Der Arm 5, der
entsprechend Fig. 8 beweglich gelagert sein könnte, kann auch fest angeordnet sein
und die Kontaktgabe in ähnlicher Weise wie in Fig. 7 erfolgen. Die Bohrung bei 2
kann in Abwandlung der eben beschriebenen Anordnung als Langloch ausgeführt und
der Bolzen 2 durch die ohnehin vorhandene Feder nach der fühlerseitigen Anlagefläche
des Langlochs gedrückt werden. Stößt der Fühler gegen ein Hindernis, dann bewegt
sich der Bolzen im Langloch entgegengesetzt, und diese Bewegung kann zur Kontaktbetätigung
oder zur Auslösung eines direkten Signalgebers benutzt werden. In Fig. i ,i sind
zwei Fühler nach. Fig. io mit einem Gestänge 2 verbunden. In der Gebrauchslage ist
diese Anordnung, z. B. am Wagenheck, geeignet, jedes Hindernis (Wand, Baum, Telegraphenstange
usw.) beim Rückwärtsfahren zu melden. Im Ruhegustand kann das Gestänge hochgeklappt
werden, wie das Beispiel Fig. i@o erläutert.
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Fig. 12 und 13 zeigen im Prinzip gleichartige Anordnungen wie Fig.8
und 9, nur mit dem Unterschied, daß die Fühler um eine vertikale Achse beweglich
sind. Die Fühler können zurückklappbar gestaltet oder durch Federn, wie in Fig.
8, dauernd in Gebrauchsstellung gehalten werden. Sie betätigen bei Berührung Kontakte
oder direkte Signalgeber. Alle Teile befinden sich zweckmäßig in dem Gehäuse 3,
das auf beliebige Weise, z B. an den Stoßstangen, befestigt sein kann.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen Einzelgeräte
dar, die an jedem Kraftfahrzeug angebracht werden können. Es ist aber auch möglich,
Warneinrichtungen der beschriebenen Art mit den Stoßstangen unlösbar zu verbinden,
so daß sie mit diesen eine Einheit bilden.