-
Füllrasierpinsel Die Erfindung betrifft einen Rasierpinsel oder ähnliche
Pinsel, bei «-elchen in dem Handgriff oder Stiel ein mit \\'asser, Rasierkrem oder
ähnlichem Stoff gefüllter Behälter untergebracht ist, aus welchem der Stoff mittels
eines verschiebbaren Kolbens den Borsten zugeführt wird. Rasierpinsel dieser Art
sind bekannt. Neu diesen gegenüber ist, daß der im Handgriff verschiebbare Kolben
unter Federwirkung steht und den eingefüllten Inhalt unter ständigem Druck hält,
wobei die zu den Borsten führender' Durchflußkanäle durch von außen bedienbare Ventile
verschlossen gehalten werden. Beim öffnen dieser Ventile mittels eines am Ventil
angebrachten Knopfes strömt das unter Druck stehende Wasser, Rasierkrem od. dgl.
durch den Durchflußkanal in den Pinsel und befeuchtet die Spitze oder die Mitte
desselben. Hierdurch erreicht man, daß mit geringen Mengen an Wasser und Krem der
Rasierpinsel immer nur dort befeuchtet wird, wo es zu einem angenehmen Einseifen
am nötigsten ist. Um den Wasserinhalt möglichst restlos auszunutzen, ist an einer
abnehmbaren und den Hohlgriff abschließenden Bodenplatte ein Austrittsrohr angebracht,
das durch ein von außen bedienbares Ventil verschlossen gehalten wird. Dieses Austrittsrohr
leitet das Wasser in entgegengesetzter Richtung zu den Borsten. Beim öffnen des
Ventils mittels eines Knopfes strömt das unter Druck stehende Wasser sprühend heraus.
Man kann nun mit diesem Wasser nach dem Rasieren das Gesicht abwaschen oder die
Rasiergeräte reinigen. Außerdem ist zum Einhängen des zu trocknenden Haarpinsels
eine im Handgriff gelagerte ausschwenkbare Gabelstütze vorgesehen.
Der
Erfindungsgedanke kann konstruktiv auch so ausgeführt werden, daß der Hohlgriff
in zwei Kammern mit unabhängig voneinander wirkenden federbelasteten Kolben und
getrennten Austrittskanälen ausgebildet ist, die jeweils über ein besonderes Ventil
freigegeben werden können. Damit wird ermöglicht, gleichzeitig in den Rasierpinsel
Rasierkrem und Wasser, und zwar getrennt voneinander, unterzubringen und diese beim
Gebrauch, je nach Bedarf, zu Seifenschaum in dem Pinsel zu mischen.
-
In der Zeichnung ist der Rasierpinsel nach der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i einen mit einer Kammer im Hohlgriff ausgebildeten
Rasierpinsel von der Seite gesehen, teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach
der Linie A-B in Fig. i, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach der Linie C-D in
Fig. 4 und Fig.4 einen Rasierpinsel in Seitenansicht mit zwei unabhängig voneinander
wirkenden Kammern, teilweise im Schnitt.
-
Bei der Ausführungsform der Erfindung nach Fig. i und 2 ist die Bodenplatte
6 im hohlen Handgriff 5 drehbar angebracht. Im Innern des Handgriffes 5 führt sich
ein verschiebbarer und gut abgedichteter Kolben 15, der mittels einer Druckfeder
16 den Inhalt 14 unter ständigem Druck hält. Um den Inhalt 14 durch einen bis in
die Pinselhaare i ragenden Durchflußkanal 2 zu leiten, muß das Ventil i i geöffnet
werden. Es ist zu diesem Zweck mit einem an der Wandung des Durchflußkanals gleitend
geführten Rohr io fest verbunden. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß das
im Innern des Handgriffs 5 befindliche Ende des Rohres io einen ringförmig erweiterten
Flansch trägt, an dem sich zwei einander gegenüberliegende halbrunde Knöpfe befinden,
auf welche sich zwei am Druckknopf 3 angebrachte Schenkel legen, so daß sie bei
einem leichten Fingerdruck auf den Knopf 3 diese halbrunden Knöpfe etwas in Längsrichtung
des Hohlgriffes gegen dessen Boden verschieben, dabei das Rohr io mitnehmen und
das Ventil i i öffnen. Somit sprüht der unter Druck stehende Inhalt 14 heraus und
befeuchtet die Pinselhaare i in der Mitte bzw. an der Spitze.
-
Um den Inhalt möglichst restlos auszunutzen, sind an der Bodenplatte
6 zwei Austrittsrohre 17
angebracht, durch welche der Inhalt 14 beim Öffnen
des Bodenventils 7, beim Betätigen des Knopfes i9, in entgegengesetzter Richtung
zum Haarpinsel i ausströmt. Man kann nun mit diesem Wasser nach dem Rasieren das
Gesicht abwaschen, oder die Rasiergeräte reinigen. Außerdem geben die Austrittsrohre
17 dem Kolben 15 eine gute Führung.
-
Zum Füllen des hohlen Handgriffes 5 mit Wasser od. dgl. wird die Bodenplatte
6 abgeschraubt und der Kolben 15 aus dem Griff herausgezogen. Die an der
Bodenplatte vorgesehenen schwenkbaren Haken 18 werden nunmehr in den unteren, als
Gegenhaken ausgebildeten Kolbenrand unter gleichzeitiger Zusammenpressung der Feder
16 angehängt. Beim Einschrauben der Bodenplatte 6 klinkt der Haken 18, der mit einer
abgeschrägten Ablenkfläche an der Innenwandung des Hohlgriffes entlang gleitet,
wieder automatisch aus, und die Feder 16 kann sich mit vollem Druck auf den Inhalt
auswirken. Der Kolben 15 hat vorn, in der Mitte, einen zylindrischen Ansatz, der
den Inhalt i4 durch den Durchflußkanal 2 bis zum letztenTropfen mitnimmt.
-
Die Knöpfe 3 und i9, zur Betätigung der Ventile ii und 7, sind m-it
Federn 4 versehen, die sie nach erfolgter Betätigung in ihre Anfangsstellung zurückbringen.
Ebenso ist hinter dem ringförmigen Teil des Gleitrohres io eine kleine Druckfeder
angebracht.
-
Um dem Rasierpinsel eine längere Lebensdauer zu verleihen, muß er
nach jedem Rasieren möglichst schnell und gut abgetrocknet werden. Der Haarpinsel
i läßt sich deshalb mit seiner Fassung abschrauben und wird in eine im Hohlgriff
vorgesehene ausschwenkbare Gabelstütze 12 zum Abtrocknen eingehängt (Fig.2 punktiert).
Diese Gabelstütze ist auf einem kleinen Hebel drehbar angeordnet und kann nach erfolgter
Trocknung der Borsten wieder in den Handgriff 5 eingeschwenkt werden.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform (Fig.3 und 4) ist der hohle Handgriff
26 in zwei konzentrische Kammern mitunabhängig voneinander wirkenden federbelasteten
Kolben unterteilt, wobei sich in einer Kammer Rasierkrem und in der anderen Wasser
befindet. Der Haarpinsel 20 ist, wie in Fig. i, in eine vom Handgriff 26 abnehmbare
Fassung eingesetzt. Ein kleines, doppelwandiges, kegelförmiges Rohr mündet in den
Haarpinsel 20, durch welches das Wasser oder der Rasierkrem, unabhängig voneinander,
den Borsten zugeleitet und durch von außen bedienbare Ventile geöffnet oder verschlossen
.gehalten wird. In den beiden Kammern des Handgriffes 26 befindet sich je ein Kolben
39 und 40, welche unter der Wirkung der Federn 41 und 44 stehen.
-
Um dem Haarpinsel 2o beispielsweise den Krem durch das innere, kegelförmige
Rohr zuleiten zu können, muß das Ventil 32 geöffnet werden. Dies geschieht dadurch,
daß ein im kegelförmigen Innenrohr geführter Stift 33, der mit dem Ventil 32 verbunden
ist, an seinem freien, dem Handgriff zu gelegene Ende lappenartig umgebogen ist.
Die Lappen können halbrunde, knopfartige Verstärkungen erhalten, auf welchen sich
die beiden Schenkel des Betätigungsknopfes 36 anlegen, so daß bei einem leichten
Fingerdruck auf diesen die Schenkel das Stiftende etwas gegen den Handgriff 26 bewegen
und dabei unter Mitnahme des Ventils 32 dieses öffnen. Nun preßt der unter der Wirkung
einer Feder44 stehende innere Kolben 4o den Krem durch den sich verjüngenden Kanal
in den Haarpinsel 2o. Beim Nachlassen des Fingerdruckes wird der Betätigungsknopf
36 durch die Feder 22 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt, während sich das
Ventil 32, durch den unter Druck stehenden Krem, automatisch schließt. Eine Blattfeder
21, die gegen
den Stift 33 miliegt, unterstützt dabei die Schließbewegung
des Ventils 32.
-
Um den Rasierkrem zum Schäumen zu bringen, wird dem Haarpinsel 2o
auch Wasser zugeleitet. Dies kann dadurch geschehen, daß Ventile 25 vorgesehen sind,
die sich auf einem Ring befinden und von einer Spannfeder 21 in Schließstellung
gehalten werden. Außerdem sind auf diesem Ring noch zwei halbrunde Knöpfe
3,7 angebracht, die mit Gummi 35 abgedichtet und von einer Metallplatte 24
überdeckt werden. Bei leichtem Fingerdruck auf den Betätigungsknopf 23 drücken die
beiden mit diesem verbundenen Schenkel gegen die Knöpfe 37, wobei sich die Ventile
25 öffnen und das unter lern Druck des äußeren Ringkolbens 39 stehende Wasser in
den Haarpinsel 20 einspritzt.
-
Wasser und Krein können auch gleichzeitig dem Haarpinsel 2o zugeleitet
«-erden.
-
Wie bei dein Rasierpinsel nach Fig. i ist auch hier an der al»iehnibaren
Bodenplatte 27 ein Austrittsrohr 38 angebracht, das zusammen mit dem. inneren Zylinder
einen durchgehenden Ringkanal bildet, durch welchen das Wasser beim öffnen des Bodenventils
28, durch leichten Fingerdruck auf den Betätigungsknopf 43, in entgegengesetzter
Richtung zum Haarpinsel 20 ausströmt.
-
Der äußere Ringkolben 39 und der innere volle Kolben 4o sind so geformt,
daß sieden Inhalt vollkommen, d. h. bis zum letzten Rest, Herauspressen.
-
Unter den I3etätigungsknöpfen 23, 36 und 43, welche als Handhaben
für die Ventile dienen. sind kleine Federn 22 angebracht, um die zwangsläufige Zurückführung
zu bewirken.
-
Ebenso ist auch hier zum Einhängen des zu trocknenden, abschraubbaren
Haarpinsels eine ausschwenkbare Gabelstütze 34 vorgesehen (Fig. 3 punktiert), die
an einem kleinen Schwenkhebel angelenkt ist, und nach dem Abtrocknen des Haarpinsels
20, in den oberen Handgriffteil 26 einschwenkbar ist.
-
Das Füllen des hohlen Handgriffes 26 erfolgt bei diesem Rasierpinsel
auf folgende Weise: Die Bodenplatte 27, die das Austrittsrohr 38 trägt, wird abgeschraubt
und der äußere Ringkolben 39 aus dein Hohlgriff tierausgetragen. Nun schraubt man
auch die Bodenplatte 29 des inneren Zylinders ab, entfernt den inneren Kolben 4o
ebenfalls aus dem Hohlgriff und füllt zunächst diese innere Kammer mit Rasierkrem.
Nach dem Einschrauben der mit dem zugehörigen Kolben verhakten Bodenplatte 29 füllt
man auch die Ringkammer mit Wasser und schraubt die nun mit dem Ringkolben verhakte
Bodenplatte 27 ein. Beim Einschrauben der Bodenplatten hängen sich die Haken 42
und 30 automatisch aus, und der Inhalt Beider Kammern steht nun unter dem Druck
ihrer federbelasteten Kolben.