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Apparat zum Auftragen von Klebstoff beim Zwicken von Schuhen Die Erfindung
bezieht sich auf das Zwicken von Schuhwaren, insbesondere von Schuhenden, und bezieht
sich speziell auf eine Vorrichtung zum Auftragen van Klebstoff auf die Oberfläche
der Brandsohle als einen Teil des Zwickvorganges.
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Die Enden eines Schuhes werden gewöhnlich in einer Rundzwickmaschine
gezwickt. Beispielsweise besitzt die Maschine für das Zwicken der Spitzen gewöhnlich
trl>erschieber, die zuerst durch den Arbeiter betätigt werden, um das Oberleder
durch eine Aufwärtsbewegung der Überschieber straff auf den Spitzenteil des Leistens
zu spannen, während ihre Kanten gegen das Oberleder gepreßt werden. Am Ende dieses
Vorganges werden die Überschieber ungefähr in der Ebene der Brandsohle fest in Berührung
mit demOberledergehalten, während der Arbeiter wenigstens einen Teil der Überziehstifte
entfernt. Der Arbeiter klappt sodann das Randmaterial des Oberledens an der Spitz-,-hoch,
und wenn sich dort überschüssiges Oberleder oder Futter befindet, kann dieses nunmehr
weggeschnitten werden. Die Überschieber werden alsdann vorwärts bewegt und zurückgezogen,
so daB sie das Randmaterial des Oberleders auf den Boden der Brandsohle schieben.
Der Arbeiter zieht zunächst die Überschieber nur so weit zurück, daB ihre inneren
Kanten die Kanten der Brandsohle nicht ganz verlassen, so daß die Kanten des Randteiles
des Oberleders freigelassen werden. Jedoch wird das Oberleder durch die Überschieber
noch in gespanntem Zustand festgehalten. Der Arbeiter hebt nun den freigegebenen
Kantenteil des Oberleders hoch und bringt Klebstoff an, manchmal auf die Innenfläche
des Zwickrandes, vorzugsweise aber auf den Randbeil der Brandsohle. Nach dem Aufbringen
des Klebstoffes werden die Überschieber
wieder vorwärts bewegt,
so daß sie den Randteil auf die mit Klebstoff versehene Brandsohle niederlegen,
worauf sie so niedergedrückt werden, daß sie einen festen Druck auf den Randteil
des Oberleders ausüben, um dessen Festkleben zu sichern.
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Das Auftragen des Klebstoffes geschah früher gewöhnlich von Hand mit
Hilfe eines Pinsels. Jedoch ist diese Art des Auftragens von Klebstoff, bei der
der Pinsel in einen offenen Behälter eingetaucht werden muß, sehr unwirtschaftlich,
da in der Regel Klebstoff auf die Maschine und den Fußboden tropft. Es führt auch
leicht zum Beschmieren der Außenfläche des Schuhes mit Klebstoff. Ferner ist es
schwierig, Klebstoff von erheblicher Viskosität mit Hilfe eines Pinsels aufzutragen.
Schließlich besteht keine Sicherheit für ein gleichmäßiges Ergebnis, da die Menge
des aufgetragenen Klebstoffes und seine Anbringung an der richtigen Stelle ganz
von der Geschicklichkeit und Sorgfalt des Arbeiters abhängt.
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Der Hauptzweck der Erfindung besteht nun darin, ein Gerät als Zusatz
zu der Schuhendenzwickmaschine zu schaffen, durch das Klebstoff auf den Randteil
des Endes der Brandsohle schnell aufgetragen werden kann ohne nennenswerten Materialverlust
oder die Möglichkeit, die Außenfläche des Schuhes zu verschmieren, sowie in solcher
Weise, daß der aufgetragene Klebstoff über den gesamten ihn aufnehmenden Teil der
Brandsohle im wesentlichen gleichmäßig verteilt wird bei schnellerer Arbeit als
bisher und ohne daß von dem Arbeiter besondere Geschicklichkeit verlangt wird. Eine
weitere Erfindungsaufgabe besteht darin, eine neue Vorrichtung zum Auftragen von
Klebstoff zu schaffen, die so ausgeführt ist, daß der Klebstoff gegen atmosphärische
Einflüsse geschützt ist, bis er an der Gebrauchsstelle abgegeben wird. Weiter soll
eine Vorrichtung zum Auftragen des Klebstoffes vorgesehen werden, die bequem tragbar
und leicht zu handhaben ist und nur so lange Klebstoff abgibt, wie es der Benutzer
wünscht, und unter Vermeidung der Möglichkeit eines Verlustes oder Entweichens von
Klebstoff in der Zeitspanne zwischen aufeinanderfolgenden Betätigungen,. Weiterhin
soll eine Klebstoffauftragsvorrichtung geschaffen werden, die in. einem einzigen
Arbeitsgang Klebstoff auf den ganzen Endteil der Brandsohle abgibt. Ferner soll
das Auftragen eines sehr viskosen Klebstoffes mit genügender Geschwindigkeit, um
die Arbeit praktisch durchführbar zu machen, ermöglicht werden. Es ist auch vorgesehen,
den Apparat mit einem Behälter für heißen, flüssigen Klebstoff und mit Mitteln zur
Anwendung von Druck auf die Oberfläche des im Behälter enthaltenen Klebstoffes auszustatten.
wodurch die Abgabe des Klebstoffes an der Arbeitsstelle beschleunigt wird. Ferner
soll dafür gesorgt werden, daß eine Portion Klebstoff von bestimmter Form abgegeben
und diese Portion auf eine größere Fläche d'er Brandsohle verteilt wird. Die Zeichnungen
veranschaulichen die Erfindung an Ausfiihrungsbeispielen. Fig. i ist eine Seitenansicht
eines Ausführungsbeispiels und zeigt den Klebstoffbehälter in der Stellung, die
er im Ruhezustand einnimmt; Fig. 2 ist ein senkrechter Mittelschnitt in größerem
Maßstabe; Fig. 2 a zeigt in einem senkrechten Teilschnitt in noch größerem Maßstabe
den Auftrag- und Verteilerfuß des Apparates unter Fortlassung de; Behälterbodens
und des Ventils; Fig. 3 ist eine Ansicht des Apparates von unten unter Fortlassung
einzelner Teile; Fig. 4 ist eine Draufsicht einer Platte, die den Boden einer Vertiefung
in der Unterseite des Auftragfußes bildet; Fig. 5 ist eine Draufsicht auf einen
elastischen Verschlußteil, der gewöhnlich im Sinne der Verhinderung des Austritts
von Klebstoff aus der Abgabeöffnung wirkt; Fig.6 ist ein senkrechter Teilschnitt,
ähnlich dem Schnitt gemäß Fig. 2, ab- er in größerem Maßstabe, und zeigt eine abgeänderte
Ausführung des Abgabefußes, wobei gewisse Teile fortgelassen sind; Fig. j ist eine
zugehörige Draufsicht auf den Boden des Klebstoffbehälters, Fig.8 eine entsprechende
Unteransicht; Fig. 9 zeigt in .Ansicht von unten einen Teil des Abgabefußes des
Apparates gemäß Fig.6 unter Fortlassung der Bodenplatte und des Ventils; Fig. io
ist eine Draufsicht auf die Ventilplatte derselben Vorrichtung; Fig. i i ist eine
Draufsicht des Bodenblockes für den Abgabefuß der Vorrichtung gemäß Fig.6; Fig.
12 zeigt in einem senkrechten Teilschnitt in derselben Ebene wie Fig. f>, aber in
größerem Maßstabe, den Abgabefuß mit seinem Ventilkörper und dem Bodenblock zusammengebaut
und mit dem Fuß in der Arbeitsstellung gegenüber der Brandsohle des Schuhes; Fig.
13 ist eine Teilansicht der Brandsohle eines Schuhes, die mit dem Oberleder verbunden
ist, und zeigt die Form des mit Hilfe des erfindungsgemäßen Apparates aufgetragenen
Klebstoff -fleckes ; Fig. 14 ist eine ähnliche Ansicht wie Fig. 13 nach Verteilung
des Klebstofffleckes auf eine größere Fläche der Brandsohle durch die Wirkung des
Auftrage- und Verteilerfußes.
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Der erfindungsgemäße Apparat ist bestimmt für die Ausführung eines
Teiles des Zwickens von Schuhenden bei der Benutzung einer Schuhendenzwickmaschine,
die von jeder gewünschten oder üblichen Ausführung sein kann. Der Bequemlichkeit
halber ist die «'irkung im folgenden in der Anwendung beim Klebzwicken einer Schuhspitz,
beschrieben. Erwünschtermaßen ist der Klebstoffbehälter samt den zugehörigen Teilen
so gehaltert. daß der Benutzer ihn auf den Schuh einwirken lassen kann, ohne daß
er sein ganzes Gewicht zu heben braucht, aber doch mit genügender Bewegungsfreiheit,
um mit ihm die gewünschten Arbeiten durchführen zu können. Es ist aber nicht notwendig,
den Apparat in dieser Weise zu haltern.
vielmehr kann man ihn völlig
frei von anderen Teilen halten und, in den Zwischenräumen zwischen aufeinanderfolgenden
Benutzungen auf irgendeinen geeigneten Träger stellen.
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Gemäß' Fig. i ist ein Stativ i vorgesehen mit einem schweren Fuß B,
der aus Gußeisen bestehen und in bequemer Nähe der Schuhspitzenzwickmaschine auf
dem Fußboden festgeschraubt sein kann. Die Stativsäule 2, die aus einem kräftigen
Rohr besteht, ist in dem Fuß B befestigt und in passender Höhe mit einem festen
Ring 3 versehen, der einen Träger für einen auf der Säule 2 drehbar angebrachten
Ring 4 bildet. Am Ring 4 ist das eine Ende eines im wesentlichen waagerechten Armes
5 befestigt, der bei 6 aufwärts gebogen ist und zur Bildung eines schräg aufwärts
laufenden Zuggliedes 7, das am oberen Ende an einem zweiten Ring 8 befestigt ist,
der sich ebenfalls frei um die Säule 2 drehen kann. Der Arm 5 trägt an seinem Ende
die Klebstoffauftragvorrichtung 9, die an ihm mit Hilfe einerZugfeder io aufgehängt
ist. DieseFeder istvon genügender Länge und Nachgiebigkeit, um zwar das Gewicht
der Klebstoffabgabevorrichtung bei deren Nichtgebrauch zu tragen, aber doch die
Möglichkeit zu geben, diese Vorrichtung in ihre Arbeitsstellung relativ zu einem
in der Zwickmaschine angeordneten Schuft zu bringen.
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Die Auftragvorrichtung 9 besitzt einen Behälter i9, der aus einem
durch ein zylindrisches Rohrstück gebildeten Mantel, einem am unteren Ende mit ihm
verschraubten Bodenteil14 und einem Deckel 29 besteht. Auf das obere Ende des Mantels
i i ist ein einen Flansch bildender Ring 12 aufgeschraubt. Dieser ist mit Gewindebohrungen
versehen, denen Bohrungen des Deckels 29 entsprechen, der mit Hilfe von Schrauben
30 mit gerändelten Köpfen mit dem Ring 12 fest verbunden ist. Zum Verschrauben
des Bodens 14 mit dem Mantel ist der Boden mit einem Vorsprung 13 versehen, der
auf seinem Umfang das Gewinde trägt. Der Boden 14 kann aus einem Gußstück bestehen
und ist von erheblicher Stärke, verglichen mit dem Mantel i i. Dieser schwere Boden
ist von Vorteil, wenn ein thermoplastischer Klebstoff verwendet wird, weil er dazu
dient, Wärme von der Heizvorrichtung auf -die jeweilige Stelle zu übertragen, auf
die Klebstoff aufgebracht wird, so daß der Klebstoff in allen zur Ausflußöffnung
führenden Kanälen in flüssigem Zustand erhalten wird. Der Boden 14 ist mit einem
starren Fortsatz 15 auf auf einer Seite versehen, der im nachfolgenden als Abgabe-
oder Verteilungsfuß bezeichnet ist. Dieser Fortsatz hat eine gebogene äußere Kante
16 von solcher Gestalt und solchen Abmessungen, daß die Kante in den hochstehenden
Zwickrand des Oberleders am Spitzenende des Schuhes paßt. Die Unterseite des Abgabefußes
15 weist eine Vertiefung 17 (Fig. 3) auf, die in der Draufsicht im wesentlichen
die Form eines Segmentes hat und an der Unterseite des Fußes offen ist, und die
mit Hilfe eines Kanals 18 mit dem Innenraum des Behälters ic in Verbindung steht.
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Wie aus Fig. za ersichtlich, ist die ollere Wand der Vertiefung 17
so gestaltet, daß eine im wesentlichen waagerechte Sitzfläche 17' entsteht, und
die hintere senkrechte Wand der Vertiefung weist einen Schlitz 2o auf. Die hintere
Kante einer Bodenplatte 20a (Fig. 3 und .4), die aus dünnem Stahlblech o. dgl. bestehen
kann und Segmentfarin mit einer vorderen Kante 22 hat, ist in den Schlitz 2o eingepaßt.
Die vordere Kante 22 der Bodenplatte 20a ist im wesentlichen ebenso gebogen wie
die innere Fläche 22a des unteren Teiles der Vertiefung 17, die im wesentlichen
konzentrisch zu der Außenfläche 16 des Abgabefußes verläuft, aber einen etwas 'kleineren
Radius hat. Die Kante 22 ist von der Fläche 22a so weit entfernt, daß ein enger
Durchgangsschlitz, im wesentlichen von U-Form, gebildet wird. Ein Ventilkörper 23
aus dünnem, federndem Werkstoff, wie Federstahl, mit einem Umriß, der im allgemeinen
ähnlich dem der Bodenplatte 20a ist, liegt unmittelbar über der Bodenplatte und
wird zusammen mit dieser abnehmbar mit Hilfe einer Schraube 26 mit gerändeltem Kopf
am Fuß befestigt. Die Schraube geht von oben durch eine Bohrung 26a im Nocken 17b
sowie durch Öffnungen im Ventilkörper und in der Bodenplatte und nimmt an dem mit
Gewinde versehenen unteren Ende eine Befestigungsmutter 27 auf, die unterhalb der
Verschlußplatte angeordnet ist. Um hier Raum für die Mutter zu schaffen, sind die
mittleren Teile der Bodenplatte und des Ventilkörpers aufwärts gewölbt, wie Fig.3
zeigt. Gewöhnlich liegt die gebogene Kante des Ventilkörpers 23 federnd auf der
Sitzfläche 17' auf und verhindert dadurch das Entweichen von Klebstoff aus dem oberen
Teil der Kammer 17 durch die Öffnung zwischen der Kante 22 der Bodenplatte und der
inneren Fläche 22a des Fußes. Der Ventilkörper 23 ist jedoch so biegsam, daß, wenn
der Flüssigkeitsdruck in der Kammer 17 eine bestimmte Größe überschreitet, der Rand
des Ventilkörpers sich abwärts biegt und sich von der Sitzfläche 17' abhebt, wodurch
eine Verbindung zwischen der Kammer 17 und der Austrittsöffnung hergestellt wird.
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Um das Gewicht des Bodenteiles 14 zu verkleinern, kann dieser auf
seiner Unterseite eine Aussparung 28 aufweisen, was aber nicht wesentlich ist. Der
Decke129 des Behälters kann durch Herausdrehen der Verschlußschrauben
30 geöffnet werden, um das Einfüllen von Klebstoff zu erleichtern.
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Auf dem Deckel 29 (Fig.2) ist ein Ventilgehäuse 31 befestigt, das
aber auch mit dem Deckel aus einem Stück bestehen könnte. Es ist mit dem Deckel
durch eine Schraube 32 verbunden, die in eine durchgehende Gewindeöffnung des Ventilgehäuses
eingeschraubt ist. Diese Schraube hat einen kegelförmigen Kopf 33, der in einer
kegelförmigen Öffnung im Deckel 29 sitzt, so daß sie eine dichte Verbindung zwischen
dem Deckel und dem Ventilgehäuse herstellt. Gemäß der Darstellung in Fig. i und
2 besitzt das Gehäuse 31 einen aufragenden Ansatz 3i° mit einer Querbohrung
3 1b, die einen Bolzen aufnimmt, mit Hilf:
dessen ein Bügel
31c an das Ventilgehäuse angeschlossen ist. Das untere Ende der Feder io ist mit
dem Bügel 31c verbunden.
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Das Ventilgehäuse 31 weist eine waagerechte Bohrung auf, deren linker
Teil erweitert und mit Innengewinde für die Aufnahme eines Gewindeansatzes 34 eines
Nippels 35 versehen ist, der am anderen Ende ein Innengewinde 36 für die Aufnahme
eines Rohrfittings hat, an den das eine Ende eines Schlauches H (Fig.i) angeschlossen
ist, der zu einer Druckluftquelle, beispielsweise einer Luftpumpe oder einem Druckbehälter,
führt.
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Die Bohrung eines Ventilgehäuses 31 weist eine Erweiterung 37 auf,
die eine Ventilkammer bildet. Diese Kammer hat eine kegelförmige Endwand 39, die
eine Sitzfläche für den kugelförmigen Ventilkörper 38 bildet. Dieses Kugelventil
,wird gewöhnlich durch den Luftdruck in der Kammer 37 geschlossen gehalten.
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Ein Ventilbetätigungsstift42 ist in einem Teil 40 der Ventilgehäusebohrung
31 angeordnet. Dieser Stift hat erheblich 'kleineren Durchmesser als der Bohrungsteil
40. Mit dem einen Ende steht er der Ventilkuge138 und mit dem anderen Ende einer
Kugel 43 gegenüber, die in der waagerechten Bohrung des Gehäuses 31 untergebracht
ist und das innere Ende eines Druckstiftes 44 berührt, der in einer axialen Bohrung
einer das rechte Ende der Gehäusebohrung abschließenden Gewindebüchse 45 gleitet.
Durch Bewegen des Stiftes 44 nach links (Fig. 2) wird die Kugel 43 gegen den Stift
42 gedrückt, der seinerseits die Ventilkugel38 von ihrem Sitz abhebt, so daß Druckluft
in die Kammer 40 eintreten kann. Die das Ventilgehäuse 31 mit dem Gefäß.deake129
verbindende Schraube weist eine axiale Bohrung 41 auf, durch die Luft von der Kammer
40 in den Klebstoffbehälter i9 übertreten kann, so daß auf die Oberfläche des in
diesem befindlichen Klebstoffes ein Druck ausgeübt wird.
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Am äußeren Ende des Stiftes 44 ist ein Knopf 46 angeordnet, der im
Eingriff mit dem oberen Ende 47 eines Drückerhebels steht, der bei 48 am Handgriff
49 drehbar gelagert ist. Der Handgriff ist lest mit dem rechten Ende des Ventilgehäuses
31 verbunden und weist einen Griffteil 5o und eine Öffnung 51 für die Finger des
Benutzers auf. Das untere Ende 52 des Drüakerhebels ragt abwärts in die Öffnung
51 hinein, wo sie sich in bequemer Lage für das Erfassen mittels eines Fingers des
Benutzers befindet. Durch Druck auf den Teil 52
wird der Drückerhebel so ausgeschwungen,
daß die Ventilkugel 38 von ihrem Sitz abgehoben wird, um Druckluft in den Behälter
i9 einzulassen. Da sich thermoplastischer Klebstoff infolge seiner starken Adhäsionskraft
und seiner schnellen Verfestigung am besten für die Verwendung beim Zwickvorgang
eignet, ist es erwünscht, Mittel zum Erhitzen des Inhaltes des Behälters i9 vorzusehen.
Für diesen Zweck ist der Boden 14 des Behälters mit einer oder mehreren Bohrungen
für die Aufnahme elektrischer IIeiz'körper 53 (Fig. 3) versehen, die durch biegsame
Leitungen. mit Strom beschickt werden können. Vorzugsweise wird! die Wärmezufuhr
selbsttätig durch einen Thermostaten 54 geregelt, der am Boden i4 befestigt ist
und die Aufgabe hat, eine im wesentlichen konstante vorausbestimmte Temperatur in
dem Behälter aufrechtzuerhalten.
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In Fig. 6 bis 12 ist eine etwas abgeänderte Bauart des Apparates vorgesehen.
Hierbei hat der Boden 14 einen vorspringenden Teil. der weiter vom Behältermantel
vorspringt als der Fuß 15 bei der oben beschriebenen Bauart. Der eigentliche Fuß
i5a ist mit dem Boden i.1 durch einen verhältnismäßig schmalen Hals A- verbunden.
Diese Ausführung dürfte sich für die Verwendung bei der Bearbeitung von Schuhen
gewisser Typen eignen, besonders dann, wei»i das Zwicken der Seitenkanten bereits
vollendet ist. Der Fuß ,5a hat einen mehr oder weniger segineiitförmigen Umriß,
bei dem die vordere Kante i6 .der dies Fußes 15 der oben beschriebenen Ausführung
gleich ist und eine Vertiefung 170 in ihrer unteren Fläche hat, deren gebogene
vordere Wand 171 im wesentlichen konzentrisch mit der äußeren Fläche i6 verläuft.
Der Fuß hat eine iin wesentlichen ebene Bodenfläche 15', und die Vertiefung
170 stellt in Verbindung mit einer im Fuß vorgesehenen Kammer 172, die durch
einen Kanal i8o mit dem Inneren des Behälters i9 verbunden ist.
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Ein segmentförmiger Verschlußblock 173 (Fig. 8, 11 und 12) ist in
der Vertiefung 17o angeordnet. Er hat eine gebogene vordere Kante 174, die konzentrisch
mit der Wand 171 der Vertiefung 170
verläuft, einen- kleineren Radius als
diese besitzt und von ihr einen Abstand hat, so daß eine im wesentlichen U-förmige
Austrittsöffnung 175 gebildet wird (Fig.8 und 12). Die gebogene Kante des Blockes
173 weist eine abwärts gehende Abschrägung 176 auf. L'1>er diesem Block ist der
segmentförmige Ventilkörper 230 (Fig. io) angeordnet, dessen gebogene vordere
Kante 250 gewöhnlich mit der waagerechten Sitzfläche 171a in Berührung steht,
die einen Teil der oberen Wand der Vertiefung 17o bildet. Der Ventilkörper
230
besteht aus dünnem, biegsamem Werkstoff, beispielsweise Federstahl, und
ist mit <lein Fuß i5" und dem Block 173 durch Schrauben i77 verbunden. Gewöhnlich
sperrt der Ventilkörper 23o die Verbindung zwischen der Kammer 172 und der
Öffnung 175 ab.
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Die Wirkungsweise der Beschriebenen Vorrichtung ist dieselbe, ganz
gleich, ob der Abgabefuß gemäß Fig.2 oder Fig. 12 verwendet wird. Der Arbeiter erfaßt
den Handgriff 49 und bringt unter Ausdehnung der Feder io den Fuß in eine solche
Lage, daß seine vordere Kante 16 in den hochstehenden Rand b1 (Fig. 12) des Schuhoberleders
U, das bereits mit der Brandsohle S auf dem Leisten L angeordnet ist, hineinpaßt.
Nach Aufsetzen des :Xhgabeful.le# auf die Brandsohle innerhalb des vorstehenden
Zwickrandes der Fußspitze drückt der Arbeiter auf den :@l>zughebel 52 und läßt dadurch
Druckluft in die Kammer i9' eintreten. Nimmt man an, daß sich in der Kammer i9 eine
Masse heißen, flüssigen thermoplastischen Klebstoffes befindet, und daß diese flüssige
Klebstoffmasse den
Kanal t8 bzw. t8o und die Kammer in dem beheizten
Abgabefuß anfüllt, so wird durch Öffnen des Ventils 38 ein Schub Druckluft in dien
Behälter eingelassen, wodurch der Druck der Flüssigkeit in der Kammer des Abgabefußes
so weit gesteigert wird, daß sich das Ventil 23 bzw. 230 selbsttätig
öffnet und einen Teil des Klebstoffes durch die U-
förmigeÖffnungaustretenläßt.
Dadurchwirdaufdie Oberfläche der Brandsohle S ein entsprechend geformter Klebstoff
fleck aufgetragen (Fig. 13). Dieser Klebstofffleck liegt dicht an der äußeren Kante
der Brandsohle, deren Umriß er folgt; und die Menge des Klebstoffes, durch die er
gebildei wird, hängt von dem Zeitraum ab, während dessen der Arbeiter auf den Abzughebel
52 einwirkt, im wesentlichen sobald der Arbeiter den Abzughebel 52 losläßt, sperrt
der Ventilkörper 23 bzw. 230 selbsttätig die Verbindung zwischen <1°r
Kammer des Abgabefußes und der Öffnung ab, so daß die Abgabe von Klebstoff aufhört.
Der Arbeiter 'kann den Abgabefuß unmittelbar von der Brandsohle abheben, so <laß
der Klebstofffleck im wesentlichen die aus Fig. 13 ersichtliche U-förmige Gestalt
erhält. Andererseits kann er, wenn er es wünscht, den Abgabefuß bei Aufrechterhaltung
der Berührung mit der Brandsohle zurückziehen mit dem Ergebnis, daß der ursprünglich
U-förmige Fleck rückwärts ausgebreitet wird, um den Klebstoff auf eilte größere
oder kleinere zusätzlich Fläche auszubreiten, je nachdem beim Zurückziehen des Fußes
die Berührung länger oder kürzer aufrechterhalten wird. Sobald der Abgabe- und Ausbreitungsvorgang
beendet ist, läßt der Arbeiter den Handgriff 49 los, und die Feder 1o übernimmt
sofort wieder die Aufgabe, die Vorrichtung an dem Stativ aufzuhängen, so daß der
Arbeiter beide Hände für die abschließende Arbeit des Überschiebens des Spitzenteiles
des Zwickrandes frei hat.
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Da die waagerechte Weite der Abgabeöffnung durch die Abmessungen der
Pl'attel1 20a und, 173 bestimmt ist, und da diese Platten abnehmbar sind, ist es
möglich, Platten verschiedener Größen zum wahlweisen Gebrauch unter verschiedenen
Bedingungen vorzusehen, so daß sie gegenseitig durch den Benutzer ausgewechselt
werden können, um die Größe der .Abgabeöffnung entsprechend der Art der Arbeit und
des verwendeten Klebstoffes zu verändern.
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Durch die \'erwetidutig des Apparates wird der Klebstoff unter Verschluß
gehalten, bis er abzugehen ist. Dadurch wird eine Verschwendung von Klebstoff, wie
sie bei Unterbringung in einem offenen Behälter eintreten würde, vermieden. Es wird
jederzeit nur so viel Klebstoff abgegeben, wie zum Kleben eines einzelnen Schuhes
erforderlich ist, so d@aß keine Verluste durch Abtropfen von Klebstoff auf dem Wege
vom Behälter zum Schuh entstehen, wie es gewöhnlich der Fall ist, wenn zum Auftragen
des Klebstoffes ein Pinsel verwendet wird. Es ist auch nicht mit der Möglichkeit
zu rechnen, daß das Oberleder des Schuhes mit Klebstoff beschmiert wird oder daß
solcher auf die Zwickmaschine oder auf den Boden abtropft. Der thermoplastische
Klebstoff wird auf der richtigen Temperatur gehalten, ohne Wärme zu verschwenden,
und bei jedem Schuh wird genau die richtige 'Menge Klebstoff auf die gewünschte
Stelle aufgetragen, ohne daß es dafür einer besonderen Fertigkeit des Benutzers
bedarf.
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:\n .den beschriebenen Ausführungen können verschiedene Änderungen
vorgenommen werden, ohne den 'Rahmen der Erfindung zu verlassen.