-
Vorrichtung zum Abteilen von Münzen od. dgl. Die bisherigen Vorrichtungen
zum Abteilen und zur Erleichterung des Zählens von Geldmünzen sind in der Praxis
alle nicht befriedigend, da z. B. das Entnehmen einer bestimmten Münzenmenge verhältnismäßig
unbequem ist und die Vorrichtungen nicht universell genug verwendbar sind.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile und um eine den verschiedenen Bedürfnissen
leicht anzupassende Vorrichtung zum Abteilen von Münzen und ähnlichen Gegenständen,
z. B. von Präzisionsunterlagscheiben, zu schaffen, wird gemäß der Erfindung eine
vorzugsweise keilförmige Rinne zur Aufnahme der Münzen vorgesehen und ein bewegliches
Organ, das bei seiner Bewegung eine vorbestimmte Anzahl der Münzen aus der Rinne
heraushebt.
-
Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes wird im folgenden
an Hand der schematischen Darstellung in Fig. i und 2 beschrieben. Die Fig, i zeigt
eine Ansicht der Rinne von oben und die Fig. 2 einen Schnitt durch die Rinne längs
der Linie A-A. Eine keilförmige Rinne ist mit io bezeichnet und ein bewegliches
Organ in Form eines parallel zu seiner Achse geschlitzten Zylinders mit ii. Dieser
Zylinder, dessen Schlitz sich ungefähr über ein Viertel seines Umfanges erstreckt,
ist mit seiner Welle 12 in der Abschlußwand 1g der Rinne io gelagert und wird im
übrigen nur durch den Spalt 14 in der Wand der Rinne geführt. Man kann auch statt
der Führung im Spalt 14 eine Führung durch Rollen an dem in Fig. i oberen Zylinderende
benutzen. Der Zylindermantel ist mit der Welle 12 durch eine kräftige Speiche 15
verbunden, die in Fig. 2 der Deutlichkeit halber punktiert mit eingezeichnet ist,
obwohl sie in diesem Schnitt eigentlich nicht sichtbar ist. In Fig. i ist die linke
Schlitzkante des Zylinders ii mit 16 bezeichnet, die rechte, in den Spalt 14 hineinragende,
durch die
Schlitzung des Zylinders entstandene Kante jedoch fortgelassen.
-
In die Rinne io werden die Münzen bei der in Fig. 2 dargestellten
Stellung des Zylinders eingelegt, wie es durch den Kreis 17 angedeutet ist. Die
Höhe des Zylinders ist gleich der Gesamtdicke der abzuteilenden Münzensäule, also
etwa von 50 Münzen. Wird nun der Zylinder ii entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
in Fig. 2 gedreht, bis seine rechte Schlitzkante die linke Wand der Keilrinne berührt,
so werden genau 50 Münzen in die durch den Kreis 18 bezeichnete Lage gehoben
und können bequem entnommen und gebündelt werden. Sodann wird der Zylinder ii zurückgedreht,
die Rinne wieder mit Münzen gefüllt bzw. aus dem in Fig. i oberen Teil der Rinne
ein neuer Münzenvorrat über den Zylinder geschoben, und man kann dann von neuem
5o Münzen abteilen.
-
Das bewegliche Organ kann, wie die Fig. 3 erkennen läßt, auch die
Form einer horizontal beweglichen Schiene i9 erhalten und sich über die ganze Länge
der Rinne io erstrecken, wann ihre Kante mit einem der abzuteilenden Münzenzahl
entsprechenden Vorsprung versehen wird. Der dem Spalt 14 in Fig. i entsprechende
Spalt für die Schiene i9 ist in Fig. 3 mit 2o bezeichnet.
-
Wenn man beim Abteilen von beispielsweise 5o Münzen jeden Abteilvorgang
nochmals besonders kontrollieren will, so erteilt man der Kante des Zylinders oder
der Schiene eine Zahnung nach Fig. 4, in der eine Abwickelung des Zylindermantels
dargestellt ist, so daß bei der Drehung des Zylinders bis zu dem Punkt, bei dem
die Zahnspitzen 21 die linke Binnenwand in Fig. 2 berühren, zunächst je fünf Münzen
in die Lage des Kreises 18 gehoben werden, die dazwischenliegenden aber noch in
der Lage 17 verbleiben. Von oben gesehen bieten die Münzen dann das in Fig. 5 dargestellte
Bild. Man kann sich dann besonders bequem und schnell davon überzeugen, daB lauter
Pakete zu je fünf Münzen angehoben sind; da das Fehlen einer Münze in einem dieser
Pakete sotort auffällt. Dreht man nun den Zylinder weiter, wozu allerdings die linke
Binnenwand mit einem Spalt entsprechend dem Spalt 14 versehen sein muß, so werden
auch die zunächst noch nicht angehobenen Münzenpakete durch die zwischen den Zähnen
liegenden Kantenstücke 22 angehoben, und alle fünfzig Münzen liegen nun bei 18 zur
gemeinsamen Entnahme bereit. Die Möglichkeit, durch eine im vorstehenden Sinne gezahnte
Kante eine bequeme Zählkontrolle durchführen zu können und die kontrollierte Münzenzahl
zur sofortigen Entnahme durch eine kurze Betätigung desselben Handgriffs bereitstellen
zu können, ist ein besonderer Vorteil der Erfindung.
-
Eine treppenförmige Gestaltung der Zylinder- oder Schienenkante nach
Fig.6 für eine solche Zählkontrolle ist ebenfalls als eine Zahnung im vorstehenden
Sinne anzusehen.
-
Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung kann auch leicht der praktisch
häufig auftretenden Aufgabe angepaßt werden, verschiedene kleine Mengen von Münzen,
z. B. drei, fünf und sechs Stück, einer Münzensorte schnell bereitzustellen. Zu
diesem Zweck wird beispielsweise die Kante einer Schiene entsprechend der Fig. 7
ausgebildet, d. h. mit nebeneinanderliegenden Zähnen 23 bis 29 versehen, die in
ihrer Breite zwei, drei, vier, fünf usw. Münzen der betreffenden Sorte entsprechen.
Bringt man eine solche Schiene in ihre Arbeitsstellung, so kann man nach Wunsch
jede Münzenzahl sofort entnehmen. Wenn man die Schiene in ihre Anfangslage zurückbewegt
und die Münzen in der Rinne wieder zusammenschiebt, die Schiene sodann wieder in
ihre Arbeitslage bringt, so kann von neuem die gleiche oder eine andere Menge entnommen
werden.
-
Man erhält einen ganz universell verwendbaren Apparat, wenn man eine
Mehrzahl von Rinnen parallel zueinander anordnet und für jede dieser Rinnen ein
bewegliches Organ, sei es in Form eines Zylinders oder einer Schiene oder tür jede
Rinne einen Zylinder und eine Schiene vorsieht. In jede Rinne wird dann eine bestimmte
Münzensorte eingelegt, so daß sich z. B. das Einfüllen von Pfennigb,-trägen in Lohntüten
sehr schnell erledigen läßt oder bestimmte Mengen von Münzen zur Vorbereitung des
Rollens abgeteilt werden können, wie an Hand der Fig. 1, 2, 4 und 5 erläutert.
-
In der Fig.8 ist in der Draufsicht eine derartige Vorrichtung dargestellt
mit vier Rinnen, bei denen in den beiden mittleren je ein Zylinder 30, 31 mit einer
zur Zählkontrolle dienenden Zahnung nach Fig.4 gezeichnet ist, und zwar zur Abteilung
von je fünfzig Münzen derselben Dicke. Diese Zylinder sind so weit aus ihren Spalten
32 herausgedreht, daß die Münzen entsprechend Fig. 2 gehoben werden. Dreht man die
Zylinder weiter, so werden durch die Kantenstücke zwischen den Zähnen, welche wie
in Fig.4 mit 22 bezeichnet sind, auch die zuerst noch nicht angehobenen Münzen ebenfalls
angehoben, so daß dann alle zur Entnahme bereitliegen. Die Zahnspitzen, die wie
in Fig.4 mit 21 bezeichnet sind, tauchen dabei in die Spalte 33 ein.
-
Die Fig.9 zeigt einen Schnitt durch die Fig.8 längs der Linie B-B.
Sie läßt erkennen, daß die Zähne der Zylinder aus den Spalten 32 hervorragen, die
Kanten 22 jedoch noch nicht hindurchgetreten sind. Um alle Münzen nach oben zu befördern,
müssen die Zylinder mindestens so weit gedreht werden, daß die Kanten 22 den Punkt
P in Fig. 2 erreichen. In Fig. 8 und 9 sind auch noch punktiert die Wellenstümpfe
12 der beiden Zylinder eingetragen, obwohl sie in dieser letzteren Ansicht nicht
sichtbar sind, und ferner Kurbeln 34 und 35 an den Wellenstümpfen sowie ein Gestänge
36, das die Endpunkte aller oder einiger Kurbeln verbindet. Man braucht sodann nur
einen Handgriff 37 zu betätigen, um beide Zylinder zrr drehen.
-
In Fig.8 und 9 ist noch eine Wickelvorrichtung zum Einrollen von Münzen
in ein Papierblatt mit dargestellt. Sie besteht aus einer ebenfalls keilförmigen
Rinne 38, die vorzugsweise mit einer Metall- oder Kunststoffolie ausgekleidet werden
soll; am einen Ende dieser Rinne ist ein Anschlag 39 vorgesehen. Legt man in diese
Rinne 38 ein Paket von Münzen 40 auf ein Papierblatt 41 und drückt sie gegen den
Anschlag 39, so kann man durch eine einfache Rollbewegung die Münzen sehr fest in
das Papier einrollen,
das man dann nur an beiden Enden einzustülpen
braucht, um die Rolle zu schließen.
-
Die Fig. io zeigt in der Draufsicht und die Fig. ir im Schnitt C-C
eine Vorrichtung mit vier Rinnen und Schienen 42, 43, die nur in den beiden mittleren
Rinnen zur Abteilung von Münzen im Sinne der Fig. 7 veranschaulicht sind. Die in
den Spalten 44 verschiebbaren Schienen befinden sich in ihrer Arbeitsstellung und
bewirken die an Hand der Fig.7 erläuterte Abteilung. Aut den Rippen zwischen den
Rinnen kann die Anzahl der Münzen in den abgeteilten Paketen, wie dargestellt, angeschrieben
sein. Die linken Spalte 44 für die Schienen sind in den beiden mittleren Rinnen
in der Fig. io In Fig. io ist in der unteren Abschlußwand 13 ebenfalls gezeigt,
daß alle Schienen 42, 43 durch Querleisten 45, die in Nuten in der Abschlußwand
13 gleiten, zu einem Rost verbunden werden und somit durch einen Handgriff alle
zusammen bewegt werden können.
-
Es können auch beide Schlitzkanten eines oder mehrerer Zylinder und
auch je zwei benachbarte Kanten zweier nebeneinanderlicgender Schienen gezahnt werden,
so daß durch Bewegung der Zylinder bzw. Schienen in entgegengesetzter Richtung in
verschiedener Weise abgeteilt werden kann.
-
In Fig. io wäre zu diesem Zweck auf der rechten glatt gezeichneten
Kante der Schiene 42 ebenfalls eine Zahnung anzubringen, und zwar von anderer Teilung,
als sie auf der linken Kante der Schiene 43 eingezeichnet ist.
-
Statt die Schlitzkanten der Zvlinder oder die Kanten der Schienen
durch Ausfräsung oder Aussfanzung zu verzahnen, können diese, wie in Fig. 12 dargestellt,
auch glatt und mit Stiften versehen sein. Der Durchmesser dieser Stifte entspricht
der Münzenstärke, und die Stifte ergeben, nebeneinander und in Abständen angeordnet,
das gewünschte Verzahnungsprofil.
-
Die glatten Seitenkanten der Zylinder können auch schräg ausgebildet
sein. Auch ist es möglich, die Zylinderstufen z. B. der Fig. 6 durch Stifte zu ersetzen.
-
Schließlich sei noch erwähnr, daß die Rinnen, auch diejenige der Wickelvorrichtung,
leicht geneigt angebracht werden sollen, um ein gutes Anliegen der Münzen an der
Abschlußwand 13 und dem Anschlag 39 sicherzustellen und das Umfallen von Münzen
zu verhindern.