-
Anordnung an hydraulischen Motoren Die Erfindung betrifft einen hydraulischen
Motor von der Art, die einen in einem Gehäuse oder in einer Kapsel gelagerten Rotor
hat, bei welchem die Schaufeln in radialen Taschen verschiebbar angeordnet sind
und unter Einwirkung irgendeiner zweckmäßigen Vorrichtung in den Taschen gegen die
Innenwand nach außen gepreßt werden.
-
Bei dieser Anordnung kommt das Druckmittel in zwei oder mehreren getrennten
Arbeitskammern gegen die Schaufeln zur Wirkung, die dadurch gebildet werden, daß
der Kapselraum an diesen Stellen in radialer Richtung erweitert und mit je einem
Einlauf und Ablauf für das Antriebsmittel versehen ist.
-
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Abflußleitungen
für sämtliche Arbeitskammern in eine gemeinsame Leitung münden und daß das Druckmittel
für sämtliche Arbeitskammern mit Hilfe eines einzigen Regelschiebers in Verbindung
mit einem Umsteuerungsschieber derart reguliert wird, daß eine Arbeitskammer oder
mehrere Kammern gleichzeitig mit der zugehörigen Druck- und Saugseite in Verbindung
gebracht werden.
-
Andere wesentliche Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung ersichtlich.
-
Der erfindungsgemäß ausgebildete Motor ist zum Antrieb von Winden
und Gangspillen besonders gut geeignet, jedoch ist seine Verwendungsmöglichkeit
nicht ausschließlich auf diese beschränkt.
-
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung zeigt die Zeichnung,
und zwar ist Fig. i ein Schnitt durch einen hydraulischen Motor mit zugehörigen
Betätigungsorganen gemäß der Erfindung und
Fig. 2, 3 und 4 Schnitte
durch den Schieberkasten mit den Betätigungsorganen in verschiedenen Stellungen.
-
In Fig. i ist i die äußere Kapsel oder das Gehäuse, in dem der Rotor
2 gelagert ist. Der Rotor ist, wie üblich, mit radial verlaufenden Taschen versehen,
in denen die Schaufeln 3 verschiebbar angeordnet sind. .Die Schaufeln stehen unter
der Einwirkung von Federn, dem hydraulischen Druck oder anderen geeigneten Mitteln,
derart, daß sie in den Taschen nach außen gedrückt werden und daß sie an der Innenwand
der Kapsel dicht anliegen. Am Umfang des Rotors sind zwei getrennte Arbeitskammern
4 und 5 angeordnet, die dadurch gebildet werden, daß der Kapselraum an diesen Stellen
in radialer Richtung erweitert ist. Die Kammern 4, 5 liegen vorzugsweise einander
diametral gegenüber. Wenn der Rotor 2 mit den Schaufeln 3 rotiert, werden die Schaufeln
beim Passieren der Arbeitskammern in diese hineingepreßt. Die Kammer 4 ist einerseits
durch den Kanal 6 mit dem Ablaufraum 7 und andererseits über den Kanal 8, an dessen
Ende sich der Steuerschlitz 9 befindet, mit dem Arbeitsraum i i für den Regulierungsschieber
io verbunden. In ähnlicher Weise steht die Kammer 5 über den Kanal 12 mit dem Raum
7 in Verbindung, während der Kanal 13 über den Steuerschlitz 14 in den Arbeitsraum
i i des Regulierungsschiebers ausmündet. .Der Schieber 15 ist ein Umsteuerungsschieber,
und sein Arbeitsraum 16 ist über die Öffnung 17 mit dem Arbeitsraum des Schiebers
io verbunden. Die Kanäle 18 und i9 führen nach der Druckseite bzw. nach der Saugseite
der Pumpe. Die Schieber io und 15 sind als Rohrschieber mit zentralem Durchlauf
ausgeführt und sind mit Steuerkanten 20, 21, 22 und 23 versehen, die an der Innenwand
der Arbeitsräume abdichten.
-
In der in Fig.i in ausgezogenen Linien gezeigten Stellung der Schieber
io, 15 sind beide Arbeitskammern 4, 5 wirksam. Das Druckmittel kommt von der Pumpe
durch den Kanal 18 und tritt oberhalb des Schiebers 15 in den Arbeitsraum i i des
Schiebers io ein. Hier verteilt sich das Druckmittel in den Kanälen 8 und 13, gelangt
in die Kammern ,4 und 5 und dreht den Rotor 2 in Richtung des voll gezeichneten
Pfeiles. Nachdem das Druckmittel die Kammern 4 und 5 passiert hat, strömt es durch
die Kanäle 6 und 12 nach dem Raum 7 und von hier hinter dem Schieber io durch die
Öffnung 17 und durch den Kanal i9 hinaus. Falls der Umsteuerungsschieber 15 die
obere in Fig. i gestrichelt gezeichnete Stellung einnimmt, ändert das Druckmittel
seine Richtung in den Kanälen und der Motor seine Drehrichtung. Das Druckmittel
fließt dann in Richtung der gestrichelten Pfeile.
-
In der in Fig.2 gezeigten Stellung des Regelschiebers io ist die Arbeitskammer
5 außer Tätigkeit gesetzt worden. Der Schieber ist hier so nach unten verstellt,
daß die Steuerkante 20 sich unterhalb des Steuerschlitzes 14 befindet. Dadurch wird
verhindert, daß das Druckmittel in die Leitung 13 tritt, und gleichzeitig ist diese
mit dem Raum 7 kurzgeschlossen. Das sich bereits in dem Kanal 13 befindliche Druckmittel
kann also frei hinausströmen. Die ganze Menge, die die Pumpe liefert, muß jetzt
die Arbeitskammer 4 passieren, und damit die gleiche Menge pro Sekunde durch den
Motor strömen kann, muß die Geschwindigkeit des Rotors zunehmen. Falls der Umsteuerungsschieber
15 in die gestrichelt dargestellte Stellung nach oben bewegt wird, ändert die Flüssigkeit
in den Leitungen ihre Bewegungsrichtung.
-
In Fig. 3 ist der Regelschieber io in seiner obersten Stellung gezeigt.
In dieser Stellung ist der Steuerschlitz 9 von der Steuerkante 21 des Schiebers
überdeckt und es ist nur die Arbeitskammer 5 wirksam. Der Kanal 8 und der Raum 7
sind kurzgeschlossen.
-
In dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Arbeitskammer
5 mit geringerer Tiefe in radialer Richtung als die Kammer 4 ausgeführt, d. h. der
Durchflußduerschnitt und auch die wirksame Schaufelfläche sind kleiner.
-
Wenn nun die Kammer 5 mit angeschlossen ist, wird daher die Durchflußgeschwindigkeit
der Flüssigkeit größer sein als wenn nur die Kammer 4 arbeitet, und die Geschwindigkeit
des Rotors wird sich entsprechend steigern. In dem vorliegenden Beispiel kann man
also durch Verstellung des Schiebers io drei verschiedene Geschwindigkeiten des
.Rotors in jeder Umdrehungsrichtung erzielen. Der Motor kann jedoch auch mit mehr
Arbeitskammern, als in dem Ausführungsbeispiel angegeben, ausgerüstet werden, wodurch
sich dann weitere Möglichkeiten für die Geschwindigkeitsregelung ergeben.
-
In Fig. 4 ist der Regelschieber io in einer ganz nach unten verschobenen
Stellung dargestellt. Alle Ein- und Ausläufe des Motors sind dabei kurzgeschlossen,
und der Rotor kann ungehindert gedreht werden. Eine derartige Einstellung des Rotors
wird beispielsweise dann erfolgen, wenn die Winde mit Handkraft bewegt werden soll.
-
In Fig. 4 ist der Umsteuerungsschieber 15 in einer Mittelstellung
gezeigt, d.li. die Druck- und Saugseite der Pumpe ist kurzgeschlossen. Falls der
Schieber io unter I3eil>ehaltung der Stellung des Schiebers 15 in die in Fig. 4
gestrichelt dargestellte Stellung gebracht wird, ist die Druckseite des Motors von
der Saugseite getrennt, und die Winde kann mit einer hängenden Last belastet werden.
-
Falls die Arbeitskammern 4 und 5 in dem Aus- i führungsbeispiel denselben
Durchflußyuerschnitt besitzen, würde man nur zwei verschiedene Geschwindigkeiten
einstellen können. Die Geschwindigkeit bei nur einer eingeschalteten Arbeitskammer
wird dann die doppelte derjenigen sein, die mit beiden in Wirkung befindlichen Kammern
erzielt werden kann.