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Einsteckmuffenverbindung
Die bisher bekannten verschiedenartigsten Rohr- |
verhindungeii haben die vom praktischen Betrieb |
gestellten Anforderungen in vielen Fällen nicht in |
vollem Umfange befriedigt. Sofern sie als Stenlin- |
oder Schweißmuffenverhindungen ausgebildet waren, |
waren zu ihrer Herstellung besonders erfahrene |
Vacharbeiter erforderlich, während bei den be- |
kannten Schrauhinuffenverbindungen insbesondere |
der Nachteil verhältnismäßig hoher Kosten infolge |
der Kompliziertheit der Verbindung vorhanden |
war und außerdem die Anpressung des Dichtungs- |
inaterials nicht immer in zuverl'issiger Weise er- |
folgte, eia die Schraubverbindung sowohl die Auf- |
gabe eines Zusammenhaltens der Rohrenden als |
auch diejenige der Anpressung der Dichtung er- |
füllen mußte. Darüber hinaus Nvaren bei den be- |
kannten Verbindungen im einzelnen noch zahlreiche |
andere Nachteile vorhanden. Die Erfindung betrifft |
eine neue Ausbildung einer-17uffenverl)indurig für |
Rohre aller Art mit in der Muffe liegender Dich- |
tung, bei der diese Nachteile vermieden werden. |
I)ie Erfindung bestellt im wesentlichen darin, daß |
die Verbindung als Einsteckmuftenverbindung aus- |
gebildet ist und zum Anpressen der Dichtung durch |
Drehung bet'itigte Spanneinrichtungen angeordnet |
sind. Die Spanneinrichtungen können gemäß der |
Erfindung vorteilhaft die Form von Keilringen be- |
sitzen und sich gegen ein Widerlager des Schwanz- |
endes abstützen, wobei auch Ausführungsformen |
der Erfindung möglich sind, bei denen einer der |
Keilringe fest auf dem Schwanzende angeordnet |
ist und als Widerlager dient. |
Bei der I?rfindung wird in dieser und ähnlicher Weise eine Muffenverbindung
geschaffen, bei der eine durch Drehung betätigte Spanneinrichtung lediglich die
Aufgabe zu erfüllen hat, daß die Anpressung der Dichtung mit der erforderlichen
Zuverlässigkeit durchgeführt wird, während der Zusammenhalt der Rohrenden nach Art
einer Einsteckinuffenverbindung erfolgt. Im gesamten vereinigt die Verbindung nach
der Erfindung folgende Vorteile: i. Elastische Muffenverbindung, die auch eine Abwinklung
um einige Grade gestattet; 2. größte Unabhängigkeit von der Qualität des Dichtungsmaterials;
3. geringe Vor- und Nacharbeiten für den Dichtungsvorgang; d. einfache und doch
sichere Verlegung mit möglichst wenig Fach- und Hilfskräften; 5. kürzeste Arbeitsdauer
leim Dichtungsvorgang und dadurch größte Zeit- und Kostenersparnis, dieses insbesondere
bei Strecken, die in wasserführenden Schichten verlegt werden; 6. die in Frage kommenden
Rohre sind unabhängig von Witterungseinflüssen zu verlegen und zu dichten; 7. beiDruckproben
sind evtl. auftretendeUndichtigkeiten schnellstens zu belieben; B. Vermeidung von
Kopflöchern.
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Die Erfindung kann im einzelnen noch zahlreiche weitere Ausgestaltungen
erfahren. So ist es beispielsweise möglich, die Erfindung noch dadurch weiter zu
entwickeln, daß die in der Muffe angeordnete Dichtung ihrerseits durch ein auf dem
Schwanzende fest angeordnetes Widerlager abgestützt ist.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind aus der Zeichnung
ersichtlich, in welcher die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen erläutert ist.
Es zeigt Fig. i die Anwendung der Erfindung auf eine Schleuderbetonmuffenverbindung,
während in Fig.2 ein Ausführungsbeispiel einerStahlmuffenverl>indung veranschaulicht
ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i ist das Schwanzende 3 mit
einem Ansatz q versehen, welcher unter Einschaltung eines Schutzringes 5 ein Widerlager
für die lose drehbaren Gleitringe i, 2 bildet. Die Gleitringe i und 2 sind mit zwei
oder mehreren Einschnitten versehen, welche jeweils Keilanlageflächen zwischen sich
bilden.
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In der Muffe 6 ist der Dichtungsring 7 oder eine beliebig andereDichtung
angeordnet, wobei wiederum zwischen Gleitring 3 und Dichtungsring 7 ein weiterer
Schutzring 8 eingeschaltet werden kann. Ferner kann gegebenenfalls auf dem Schwanzende
ein weiteres Widerlager 9 für die Dichtung 7 angeordnet sein. Mit to ist ein Abstiitzpuffer
im Muffengrund bezeichnet.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i kann also das eine Widerlager
4 aus dem gleichen Werkstoff wie das Rohr bestehen und sofort bei der Fabrikation
der Rohre selbst hergestellt werden. Hierauf werden die Gleit- und Schutzringe über
das Schwanzende 3 gezogen und anschließend hieran das Widerlager 9 angebracht. Bei
Schleuderbetonrohren wird dies am zweckmäßigsten durch Aufschrumpfen eines Flacheisenringes
geschehen. Als einzige Vorarbeit für das Verlegen der Rohre ist lediglich das Aufziehen
des Dichtungsringes erforderlich, worauf das Schwanzende eingefahren wird und die
Gleitringe 1, 2 in entgegengesetzten Richtungen der angedeuteten Pfeile angezogen
werden. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Ketten des Zughubes
in jedem der beiden Gleitringe eingehängt und die Ringe dann mit Hilfe des Zughubes
oder eines Hakenschlüssels in entgegengesetzter Drehrichtung angezogen werden. Die
Ringe können zu diesem Zweck auch mit entsprechenden Ansätzen oder Vertiefungen,
welche einem Werkzeug eine Angriffsmöglichkeit bieten, versehen sein.
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Durch die zwischen den Einschnitten der Gleitringe 1, 2 angeordneten
Flächen, die steigend äliillich einemGewindegang verlaufen, gleiten dieGleitringe
bei der Drehbewegung auseinander und erzielen somit die Anpressung des Dichtungsmaterials.
Im allgemeinen genügt hierzu eine Drehung der Gleitringe um etwa ein Achtel ihres
Umfanges.
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Von größter Wichtigkeit ist bei diesem Dichtungsvorgang, daß das Dichtungsmaterial
an allen Stellen gleichmäßig und zu gleicher Zeit zusammengepreßt wird. Das Dichtungsmaterial
erleidet hierbei keine Formver'inderiing, wie (lies bei den Rollgummidichtungen
der I#all ist, und es können auch, wie Versuche ergeben Haben, Austauschstoffe für
die Dichtung benutzt werden.
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Durch elastische Muffenverb ndung wird erreicht, daß eine Verbindung
zwischen Schwanzende und Muffenende nur durch (las Dichtungsmaterial hergestellt
wird. Bei Schleuderbetonrohren bzw. anderen Baustoffen können außerdem noch zu diesem
Zweck einige Abstiitzpuffer io iin Nluffengrund angeordnet sein, so daß auch hier
die erforderliche Beweglichkeit der Verbindung gewährleistet ist. Bei Versuchen
konnte beispielsweise eine Abwinklung von 5'° erreicht werden, die jedoch durch
Änderung der Muffenkonstruktion noch gesteigert werden kann.
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Für die Verbindung nach der Erfindung ist vor allem auch die Vermeidung
der sonst üblichen und erhebliche Kosten verursachenden großen Kopflöcher von wesentlicher
Bedeutung. Dies erweist sich besonders bei Schleuderbetonrohren als vorteilhaft,
um diesen die erforderliche gute Auflage zu ge- i währleisten.
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Die nach dem Verlegen der Rohre vorgenommenen Druckproben waren in
jeder Beziehung einwandfrei. Bei einem der Versuche wurden die Gleitringe absichtlich
nicht in dem erforderlichen Maße angezogen. Bei einem Druck von 8 atü wies diV Dichtung
kleine Undichtigkeiten auf, die sofort durch ein kleines Anziehen der Gleitringe
behoben werden konnten. Es ist demnach mit geringstem Zeitaufwand eine Nachdichtung
der Verbindung möglich.
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Nach Abschluß der Versuche wurde darauf geachtet, ob die angezogenen
Gleitringe sich bei Erschütterung lösen würden. Dies war nicht der Fall. Beim Ausbau
der Rohre mußte beim Auseinanderdrehen der Gleitringe etwa dieselbe Kraft wie beim
Zusammendrehen
aufgewandt werden. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht noch darin, daß
die Muffenlänge sehr kurz ausgebildet sein kann, wodurch sich die nutzbare Baulänge
der Rohre verlängert.
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Die Ausführungsform nach Fig. i kann jedoch nicht nur für Schleuderbetonrohre,
sondern auch für Rohre aus beliebigen anderen Werkstoffen wie auch für Bußeiserne
Rohre Verwendung finden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Gleitring
i durch Schrumpfen oder Schweißen fest auf dem Schwanzende 3 angeordnet und dient
somit gleichzeitig als Widerlager für den Gleitring 2. Das Zusammenpressen des Dichtungsmaterials
erfolgt hierbei durch Anziehen des losen Gleitringes 2.
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Die Erfindung ist mit den dargestellten Ausführungsbeispielen keineswegs
erschöpft, vielmehr können die ihr zugrunde liegenden Gedanken konstruktiv noch
in beliebig anderer Form verwirklicht werden. Beispielsweise können die dargestellten
Ausführungsformen auch ganz oder teilweise miteinander kombiniert werden. Entsprechend
den beiden veranschaulichten Ausführungsbeispielen kann die Verbindung für jeden
Werkstoff in ähnlicher Art ausgeführt werden. Insbesondere ist es auch möglich,
mehr als zwei Gleitringe fest oder lose hintereinandergeschaltet zu verwenden.