DE845383C

DE845383C - Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Substanzen

Info

Publication number: DE845383C
Application number: DEP4748A
Authority: DE
Inventors: Walter Evers; Hans Hugo Dr Med Nagel; Traugott Wille
Original assignee: Pharmazeutische Fabrik Evers and Co
Current assignee: Pharmazeutische Fabrik Evers and Co
Priority date: 1950-12-10
Filing date: 1950-12-10
Publication date: 1952-07-31

Description

Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Substanzen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Substanzen, die insbesondere eine spezifische Heilwirkung auf Ektasien venöser Gefäße ausüben.
Es wurde gefunden, daß man derartige Substanzen aus keratinhaltigen Stoffen gewinnen kann, indem man diese Stoffe mit schwacher Natronlauge und anschließend in einer stickstoffhaltigen Atmosphäre bei erhöhter Temperatur unter Überdruck behandelt. Anschließend wird das Gut gewaschen und sodann in einer Stickstoffatmosphäre einem Röstprozeß unterworfen.
Vorzugsweise wird die Aufschließung des keratinhaltigen Stoffs in der Weise durchgeführt, daß man das laugenfeuchte Gut in einer Atmosphäre mit einem Sauerstoffgehalt, der unter 2o % liegt, unter Überdruck bei etwa 8o° in einem geschlossenen, rotierenden Gefäß längere Zeit behandelt. Das diesem keratolytischen Prozeß unterworfene Material wird dann zewaschen, woran sich der Röstprozeß schließt. Das Rösten erfolgt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in einer Atmosphäre von etwa 8% Sauerstoff und 92% Stickstoff bei 8o° in einem geschlossenen Druckbe@hälter unter mäßigem Überdruck. Dieser Röstprozeß kann nach zwischenzeitlicher Belüftung und Auffüllung .des Behälters mit dem genannten Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch mehrfach wiederholt werden.
Die Behandlungsdauer in der ersten und auch in der zweiten Stufe beträgt im allgemeinen je 15 Minuten, wobei die gleiche Zeit bei der Wiederholung der zweiten Stufe in Betracht kommt.
Der Erfindungsgegenstand wird an folgenden Ausführungsbeispielen erläutert.
Beispiel i i kg zerkleinerte Gänsefederspulen werden mit 140 ccm io/oiger Natronlauge angefeuchtet und in eine horizontal gelagerte, geschlössene, beheizbare Drucktrommel mit innerem Weißblechzylinder eingebracht. Der Druckzylinder wird dann bis auf einen Druck von 50 mm Hg -evakuiert und anschließend bis zu einem Überdruck von 1/z Atmospliäre mit reinem Stickstoff aufgefüllt, wonach man nach Aufheizuug auf eine Innentemperatur von 8o° das Gut für 15 Minuten im rotierenden Behälter beläßt.
Der Behälterinhalt wird sodann entnommen und mehrfach mit destilliertem Wasser gewaschen und anschließend getrocknet.
Hierauf bringt man das Gut erneut in den Druckzylinder, der anschließend auf io mm Hg evakuiert und in welchem das Vakuum mit einem Gemisch von 8 % Sauerstoff und 92 % Stickstoff bis zu einem Druck von 35 mm Hg aufgefüllt wird. Anschließend dreht man den dicht verschlossenen Druckzylinder erneut für 15 Minuten nach Aufiieizung auf eine Innentemperatur von 8o°. Das Material weist dann eine braunschwarze Farbe auf und stellt ein grob granuliertes Produkt dar, das mit entsprechenden Zusätzen zur Verarbeitung auf Tablettiermasehinen od. dgl. ,geeignet ist. Die Tabletten bzw. Dragees sind ein vorzügliches Mittel zur Behandlung von Krampfadern.
Beispiel e Zerkleinerte Tierklauen werden gemäß Beispiel i behandelt und das gewaschene Gut wird gemäß Beispiel 1 15 Minuten geröstet. Hierauf wird der Behälter auf io mm Hg evakuiert und erneut bis zum Druck von 50 mm Hg mit einem Gemisch von 8 % Sauerstoff und 92 % Stickstoff aufgefüllt, worauf nach Erreichung einer Innentemperatur von 8o° der Druckbehälter erneut 15 Minuten gedreht wird. Nach Beendigung dieses Prozesses wird dieser ein drittes Mal wiederholt. Das Produkt stellt ein schwarzbraunes durch und durch geröstetes Granulat dar, das mit entsprechenden Zusätzen bei peroraler Verabreichung ein hervorragendes Mittel gegen Hämorrhoiden darstellt. Die Stärke der Natronlauge und die Wiederholung des Röstprozesses ,richtet sich nach der Beschaffenheit des keratitilialtigen Materials und dessen Keratingehalt. Wesentlich ist für den Erfindungsgegenstand die Röstung des in der ersten Stufe aufgeschlossenen Materials bis zur Erreichung eines völlig durchgerösteten Granulats, in dem auf Grund der vorgängigen Aufschließung das Keratin seine überraschende \'Virkung auf Ektasien venöser Gefäße ausüben kann. Eine Beeinflussung des arteriellen Systems unterbleibt.

Claims

PATEN TAVSPRLrCHE: i. Verfahren zur 1-lerstellung therapeutisch wirksamer Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man keratinlialtige Stoffe mit schwacher Natronlauge anfeuchtet und hierauf in einer stickstoffhaltigen :'lttnospliäre bei erhöhter Temperatur unter Überdruck behandelt, worauf das Gut gewasc''hen und anschließend in eitler Stickstoffatmosphäre einem Röstprozeß unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mau die mit Lauge behandelten kerati.ryhaltigen Stoffe in. einer Atmosp'liäre mit einem unter 20010 liegenden Sauerstoffgehalt unter Überdruck bei etwa 8o° in einem geschlossenen, rotierenden Gefäß längere Zeit aufschließt.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgeschlossene und ,gewaschene Gut in einer Atmosphäre von etwa 8% Sauerstoff und 92% Stickstoff in einem luftdiditgeschlossenen rotierenden Druckbehälter bei etwa 8o° behandelt wird, welche Behandlung man gegebenenfalls nach vorheriger Evakuierung und erneuter :Auffüllung des Behälters mit dem Satierstoff-Stickstoff-Gemisch bis zur Durchröstutig des llehandlungsgtits wiederholt.