-
Raupensteuerung für Krane, insbesondere Dieselkrane Die Raupen eines
Kranes müssen beim Kurvenfahren in der Weise gesteuert werden, daß jede Raupe wahlweise
mit einer Kupplung an den gemeinsamen Antrieb angeschlossen oder mit einer Bremse
festgehalten werden kann. Die Ausbildung dieser Steuerung stößt aber insofern auf
Schwierigkeiten, als sich der Kranführer auf dem drehbaren Teil des Kranes befindet,
so daß die Bewegung des Steuerorgans (Handhebel, Luftdruckzylinder od. dgl.) von
dem sich drehenden Teil auf den sich nicht drehenden Unterwagen des Kranes, der
die Raufen trägt, übertragen werden muß. Die Hindurchführung der Steuerungsteile
durch die Achse, um die sich der Kran dreht, ist besonders bei Dampf- und Dieselkranen
schwierig, da durch diese Achse schon die Welle vorn Hauptantrieb zum Fahrantrieb
der Raupen hindurchgeführt werden muß. Es wird dann, insbesondere bei mit Druckluft
gesteuerten Raupen, die Steuerung wenig übersichtlich und zugänglich und damit wenig
betriebssicher. Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, hat man in vielen Fällen derauf
verzichtet, die Raupen vom Kranführerstand aus zu steuern und die Betätigungsorgane
der Raupensteuerung am Unterwagen selbst angebracht. Dabei muß aber beim Fahren
des Kranes stets ein besonderer Bedienungsmann für die Raupensteuerung nebenher
gehen. Die Bedienung des Kranes wird also erschwert und wegen der notwendigen Verständigung
der beiden Bedienungsleute die Umschlagleistung und die Betriebsicherheit vermindert.
-
Diese Nachteile werden durch die Erfindung mit einfachen und betriebssicheren
Mitteln beseitigt. Sie geht von der Erkenntnis aus, daß die Steuerung der Raupen
nur dann notwendig .ist, wenn der Ausleger des Kranes etwa in Längsrichtung der
Raupen steht, da der Kranführer besonders beim Fahren schwieriger Kurven wegen der
besseren Sicht den Kran so dreht, daß er in Fahrtrichtung sehen kann. Die Erfindung
besteht darin, daß die
Bewegungen der im Oberwagen angeordneten
Steuerorgane mittels Druckrollen kraftschlüssig über kreisförmige Druckglieder am
Unterwagen auf die Kupplungen und Bremsen der Raupenantriebe übertragen werden.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind im Unterwagen des Kranes diametral
gegenüberliegend im gleichen Abstand von der Drehachse kreisförmige Segmente angeordnet,
die von den Druckrollen der im drehenden Teil des Kranes liegenden Steuerorgane
bewegt werden. Die Segmente besitzen zweckmäßig einen Zentriwinkel von etwa 3o bis
5o°. Ein besonderer Vorteil dieser Steuerungsanordnung ist, daß alle Teile bequem
zugänglich sind, leicht gewartet und ersetzt werden können. Außerdem stimmt gegenüber
den bekannten Steuerungen die Kurvenfahrtbewegung des Kranes stets mit der Bewegung
der Steuerorgane überein.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine schematische Seitenansicht der Steuerungsanordnung und Fig.
2 die zugehörige Draufsicht.
-
Nach den Figuren sind i der drehbare Teil des Kranes, 2 der Unterwagen,
3 die Raupen und 4 ihr Antrieb. Auf dem Unterwagen sind diametral gegenüberliegend
zwei kreisförmige Segmente 5, 6 mit einem Zentriwinkel von etwa 30 :bis
50' mittels an ihnen befestigter doppelarmiger Hebel 7 um eine waagerechte
Achse 8 drehbar gelagert. Jedes der Segmente hat seinen Mittelpunkt in der Drehachse
9 des Kranes und ist einer Raupe zugeordnet. Von den doppelarmigen Hebeln 7 führt
je ein Übertragungsgestänge io od. dgl. zu der Kupplung ii und Bremse 12 je einer
Raupe. Das Gestänge bzw. die Übertragungsteile sind so ausgebildet, daß ,bei der
Drehung der Segmente um ihre Achse 8 zunächst die Bremse jeder Raupe gelöst und
dann die Kupplung derselben eingelegt wird und umgekehrt.
-
Die Drehung der Segmente 5, 6 wird durch im drehenden Teil i des Kranes
angeordnete Steuerorgane mit ihren Übertragungsgliedern bewirkt. Letztere bestehen
für jede Raupe aus dem vom Steuerhebel (nicht dargestellt) betätigten Druckluftzylinder
13 od. dgl., den von diesem bewegten Hebeln 14, 15, die durch eine durch den Boden
des drehbaren Kranteiles hindurchgeführte Welle -16 verbunden sind, und der an dem
Hebel 15 gelagerten Druckrolle 17. Die Rollen liegen normal an den Segmenten ohne
Druck an und werden bei der Drehung des Kranes an diesen entlang geführt.
-
Bei der Betätigung eines der Druckluftzyli.nder 13 durch den betreffenden
Steuerhebel wird in der dargestellten Stellung die Rolle 17 gegen das Segment 5
oder 6 gedrückt und dreht dieses durch den Kraftschluß um die Achse 8 des Doppelhebels
7. Letzterer bewegt dabei das Gestänge io, so daß die Kupplung i i ausgelegt und
dann die Bremse 12 angezogen wird. Umgekehrt wird, wenn die Rolle 17 mit dem Segment
wider zurückgeht, d. h. der Steuerhebel in die entgegengesetzte Richtung bewegt
wird, die Bremse unter dem Einfluß einer Rückstellfeder, eines Gewichtes od. dgl.
gelöst und dann die Kupplung angezogen. Hierbei stimmt die Bewegung der steuernden
Teile mit der Kurvenfahrbewegung stets überein, d. h. für Kupplung und Bremse der
rechten Raupe ist ein gemeinsamer Steuerhebel rechts .des Kranführers angeordnet
und für Kupplung und Bremse der linken Raupe ein Steuerhebel links des Kranführers.
Das trifft auch zu, wenn der Kran um i 8o ° geschwenkt wurde und die Rollen 17 ihre
Segmente vertauscht haben, also die Rolle, die bisher am Segment 6 anlag, jetzt
an dem Segment 5 anliegt und umgekehrt. Es fährt also der Kran im Gegensatz zu der
bekannten Steuerung bei Betätigung des rechten Hebels stets nach rechts und bei
Betätigung des linken Hebels nach links. Die Ausbildung der Segmente mit einem Zentriwinkel
von etwa 30 bis 50 ° ermöglicht, daß die Segmente und Steuerrollen in Berührung
sind, wenn -der Ausleger des Kranes in Längsrichtung der Raupen,steht oder davon
nach rechts oder links um etwa 15 bis 25° abweicht. Innerhalb dieser Grenzen kann
also die Steuerung der Raupen bedient werden, was für den praktischen Kranbetrieb
vollkommen genügend ist.
-
An Stelle der Segmente 5, 6 als kreisförmige Druckglieder können auch
andere Ausbildungen solcher verwendet werden. Beispielsweise können zwei um die
Drehachse des Kranes konzentrisch liegende Ringe im Unterwagen angeordnet werden.
Diese Ringe sind entgegen Federwirkung senkrecht bewegbar und durch Übertragungsglieder
mit den Kupplungen ,und Bremsen verbunden. Sie werden bei der Steuerung von auf
ihnen laufenden Druckrollen bewegt.