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Vorrichtung zum Schneiden von Zwiebeln und ähnlichem Gut Die bekannten
Maschinen und Vorrichtungen, die das lästige Schneiden von Zwiebeln in Scheiben
und Würfel von Hand vermeiden wollen, beruhen zum Teil auf aus über Kreuz angeordneten
Messern bestehenden Messerrosten, durch die die Zwiebel hindurchgedrückt werden
soll, worauf die dabei entstehenden Streifen des Zwiebelguts nachträglich in Stücke
zerkleinert werden. Teils hät man auch schon vorgeschlagen, zum Schneiden der Zwiebel
in Scheiben in einem Arbeitsgang parallel zueinander liegende Messer zu verwenden,
die an einem gabelförmigen Hebel oder einer Kurbel befestigt sind. Schließlich ist
es auch bekannt, zum Scheibenschneiden reiben- bzw. hobelartige Vorrichtungen zu
benutzen.
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Alle diese Versuche haben zu keinem praktischen Erfolg geführt, so
daß trotz des vorhandenen Bedürfnisses noch heute ein brauchbares Gerät nicht vorhanden
ist. Im wesentlichen ist diese Tatsache darauf zurückzuführen, daß die Zwiebel infolge
ihres hohen Feuchtigkeitsgehaltes und ihres schalenförmigen Aufbaus keinem übermäßigen
Druck ausgesetzt werden darf, wie er bei den bekannten Vorschlägen nicht vermeidbar
ist. Die Erfindung geht daher im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen davon
aus, daß die Zwiebel zunächst streifenweise Einschnitte erhalten muß, deren Tiefe
etwa der Stärke der zu schneidenden Scheiben entspricht, daß dann das Schnittgut
um 9o° verdreht und wieder mit Einschnitten versehen wird und danach die so gebildeten
Würfel von einem kreisförmigen oder anders geformten Messer abgetrennt werden. Es
ist nicht möglich, diese Arbeitsgänge ganz oder teilweise zu einem Arbeitsgang zu
vereinigen,
sie müssen vielmehr zweckdienlich hintereinander geschaltet
sein, um den Schnittwiderstand so klein wie möglich zu gestalten. Dabei muß das
Gut drehbar gehaltert werden, und die Werkzeuge müssen so zueinander angeordnet
sein, claß durch Drehen, Hinundherbewegen oder eine sonstige Bewegung einer einzigen
Antriebsvorrichtung alle Arbeitsphasen selbsttätig ausgelöst werden.
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Man hat zwar bereits Vorrichtungen zum Schneiden von Zwiebeln mit
einem schwenkbar gelagerten Messerrahmen mit mehreren parallelen Schneidklingen
und einer drehbar gelagerten Schtneidgutauflage vorgeschlagen, die mit dem Messerrahmen
derart verbunden ist, daß sie beim Hochschwenken des Messerrahmens gedreht wird;
dabei wird aber der ganze Querschnitt der Zwiebel in einem Arbeitsgang von oben
nach unten durchgeschnitten, so daß die Zwiebel unzulässig gequetscht wird. Überdies
entstehen dabei keine gleichmäßigen Würfel, vielmehr werden die Seitenstücke der
einzelnen Zwiebelschalen nur in Streifen geschnitten. Schließlich sind auch Zwiebelschneider
bekanntgeworden, die aus einer mit senkrechten Ritzmessern und einem waagerechten
Abschneidemesser versehenen Grundplatte und einem über die Messer fahrbaren Schneidgutschlitten
bestehen. Auch bei diesen Vorrichtungen werden die Messer in das Schneidgut eingedrückt,
wodurch ebenfalls die Zwiebeln zerquetscht «erden. Außerdem haben diese Vorrichtungen
den Nachteil, daß man den Kreuzschnitt nur durch zweimaliges Ziehen des Schlittens
nach einer Seite und durch Drehung des Schneidguts mittels einer besonderen Handhabe
erreichen kann. Dies erfordert aber eine beachtliche Geschicklichkeit des Bedienungspersonals.
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Die Erfindung zeichnet sich diesen bekannten Zwiebelschneidern gegenüber
dadurch aus, daß zwischen einer Drehscheibe zum Verdrehen des Schneidguts und einem
rotierenden waagerechten Schneidmesser ein das streifenförmige Einschneiden besorgender
Messerblock angeordnet ist und diese drei Teile auf einem gemeinsamen Schlitten
od, dgl. vorgesehen sind, der an dem Schneidgut vorbeibewegt wird, das einerseits
von einer Haltevorrichtung gehalten wird, die den Vorschub, ein pendelartiges Bewegen
und ein Verdrehen der Zwiebel um 9o° ermöglicht.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel befinden sich die Zerkleinerungswerkzeuge
zusammen mit den Steuerorganen auf einem Schlitten, der vermittels einer Handhabe
unmittelbar oder mittelbar durch Kurbel- oder sonstigen Trieb hin und her bewegt
wird. An Stelle des Schlittens kann auch ein endloser Kettentrieb oder eine Trommel
vorgesehen sein, auf der die Werkzeuge vorgesehen sind.
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Abb. i zeigt die Maschine in seitlicher Ansicht und Ahb.2 in Draufsicht,
während Abb. 3 einen Querschnitt durch die Maschine darstellt. Der Sockel i der
Maschine, der beispielsweise vermittels Zwingen 2 od. dgl. am Tisch befestigt werden
kann, weist zwei Führungsschienen 3 und 4 auf, auf denen ein mit Laufrollen versehener
Schlitten 5 vermittels einer Handliabe-7 in Richturig' $' und 5" hin und her verschoben
werden kann. An dem Schlittens sind eine lose drehbareDrehscheibe8 und ein Scheibenmesser
9 gelagert, welches seinen Antrieb über ein Stirnradpaar io, ii von einem Zahnrad
12 erhält, indem das Zahnrad io beim Bewegen des Schlittens an einer am Maschinensockel
i befestigten Zahnstange 13 abrollt. Das Radpaar io, ii ist mit einem Freilauf versehen,
so daß es bei der Rückbewegung des Schlittens in Richtung 5' stillsteht und somit
das Scheibenmesser 9 nicht antreibt. Die Drehachse des Scheibenmessers 9 stützt
sich unten auf einer Stange 14 ab, die vermittels Rollen 15 anhebbar ist, die zu
diesem Zweck an über einen Lenker 16 miteinander verbundenen Hebeln 17a und 17b
befestigt sind. In der Schlittenstellung der Abb. i hat der Anschlag 18 des Schlittens
5 den Hebel 17b im Uhrzeigersinn verdreht, so daß die Stange 14 sich in ihrer Tieflage
befindet, wobei das Scheibenmesser 9 in die Tischebene gesenkt ist. Wenn dagegen
der Schlitten 5 in Richtung 5' zurückbewegt wird, schlägt der Anschlag 18 am Ende
der Bewegung an den Hebel 17a und hebt die Stange 14 und damit auch das Scheibenmesser
um Schnittstärke an. Bei der Umkehr der Schlittenbewegung in Richtung
5' läuft nunmehr das Scheibenmesser 9 um und schneidet eine Scheibe ab. Zwischen
Drehscheibe 8 und Messerscheibe 9 befindet sich ein Messerblock i9, der auf seiner
oberen und unteren Seite mit parallel zueinander angeordneten Messern versehen und
umsteckbar sowie entfernbar am Schlitten 5 angeordnet ist. .
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Die Zwiebel befindet sich in einem oberhalb des Schlittens 5 vorgesehenen
ringförmigen Käfig 20, oberhalb dessen eine axial entgegen einer Feder 21 in Richtung
22 verschiebbare, unten mit Stacheln 23 versehene Haltevorrichtung 24 bei 2s kreuzgelenkartig
aufgehängt ist. Die Haltevorrichtung 24 kann vermittels eines Kettentriebs 26 verdreht
werden, der seinen Antrieb über eine Stange 27 erhält, die an ihrem unteren Ende
mit einem Mitnehmerkreuz 28 (s. Abb. 2 und 3) versehen ist, in dessen Bereich ein
am Schlitten 5 vorgesehener Mitnehmerknaggen 29 gelangt, wenn der Schlitten 5 aus
seiner Lage in Abb. 2 in Richtung s' in seine linke Endlage verschoben wird.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Die in Würfel zu schneidende
Zwiebel wird (s. Abb. 3) bei aus dein Käfig 2o herausgeschwenkter Haltevorrichtung
24 in den Käfig 2o eingelegt und dann die Haltevorrichtung 24 im gespannten Zustand
24 mit ihren Stacheln oben auf das Wurzelende der Zwiebel aufgesetzt. Der Schlitten
5 möge sich in der' in Abb.2 gezeichneten Stellung befinden. Wenn nun der Schlitten
5 mit seiner Handhabe 7 in Richtung s' bewegt wird, wird das bündig mit der Schlittenebene
liegende nicht angetriebene Scheibenmesser 9 unter der Zwiebel vorbeibewegt, worauf
die Messer des Messerblocks i9 die ersten Einschnitte in die Zwiebel vornehmen,
dann gelangt die Drehscheibe 8 unter die parallel eingeschnittene Zwiebel, wobei
der Knaggen 29 an das Mitnehmerkreuz 28 anstößt und über Stange 27 (vgl. Abb. 3)
und
Kettentrieb 26 die 1laltevorrichtung 24 und mit ihr die Zwiebel um 9o° um sich selbst
verdreht, die sich dabei an der lose drehbaren Drehscheibe 8 abstützt. Gleichzeitig
hat in der in Richtung 5' gelegenen Endlage des Schlittens 5 dessen Anschlag j8
(vgl. auch Abh. i) durch Anschlag an den I-1ebe1 17" (vgl. Abb. 2) die Stange
14 und mit dieser das Scheibenmesser 9 in seine Schneidlage angehoben. Wird null
zier Schlitten 5 aus dieser litiketl Endstellung in Richtung 5" nach rechts bewegt,
so gleitet zunächst die Drehscheibe unter der Zwiebel vorbei, dann schneiden die
Messer des Blocks i9 wiederum quer zu den im Hingang 5' erzeugten 7?ilischnitten
verlaufende Schnitte in die Zwiebel ein, worauf dann das sich beim Bewegen des Schlittens
in Richtung 5" drehende Scheibentnesser 9 die würfelartig angeschnittene Zwiebel
in Stärke der :Messerhöhe über dem Schlitten abschneidet. Der beschriebene Vorgang
wiederholt sich beim jedesmaligen Hinundherbewegen des Schlittens 5. Da die Zwiebel
voll der an dem Kreuzgelenk 25 hängenden Haltevorrichtung gehalten wird, kanli sie
je nach ihrer Größe eine pendelartige Bewegung ausführen, um sich je nach Bewegung
des Schlittens 5 in Richtung 5' bzw. 5" bald links- bald rechtsseitig an die Wandung
des Käfigs 2o abzustützen. Die allgeschnittenen «'ürfel gelangen unterhalb des Scheibenmessers
in einen Schacht 30, in dem eine Schieblade 31 zum Entnehmen der Zwiebelwürfel angeordnet
sein kann.
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Sollen an Stelle der Würfel Scheiben geschnitten werden, wird der
Messerblock i9 aus dem Schlitten entfernt und durch einen gleichen ohne Messer ersetzt.
Im übrigen kann der -Messerblock i9 auf seiner unteren Seite wenige -Messer in größerem
Abstand voneinander besitzen, um im Bedarfsfall die Zwiebel in größere Scheiben
zu zerschneiden.
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Versuche mit der Maschine haben ein überraschend einwandfreies Erzeugen
kleinster und gleichmäßiger Würfel ergeben, wobei die Geschwindigkeit des Schneidvorgangs
besonders bemerkenswert ist. Zum einwandfreien Austreten der @-Vi.irfel können unterhalb
der -lesserscheibe 9 an dieser eine oder mehrere flügelartige Leitflächen vorgesehen
sein, die sich etwa festsetzende Würfel mit Sicherheit in den Schacht
30 befördern.