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Narkosegerät zur Selbstbetäubung
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur
Selbstbetäubung, daß mit besonderem Vorteil für therapeutische Zwecke Anwendung
finden kann. Man kennt verhältnismäßig große und teure Apparaturen, mittels deren
eine Betäubung des Patienten erzielbar ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein einfaches und verhältnismäßig kleines
Gerät, welches dem Patienten in die Hand gegeben wird und das nach Erreichen des
Zweckes selbsttätig außer Wirkung dadurch gelangt, daß der betäubte Patient das
Gerät fallen läßt.
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Erfindungsgemäß ist das Gerät als Handgerät ausgebildet. Es besteht
aus einem das Betäubungsmittel aufnehmenden Behälter, der beim Gebrauch mit dem
Mund oder der Nase des Patienten in Verbindung gebracht und andererseits von der
Hand des Patienten umschlossen wird. Damit wird in dem Gerät eine konstante, über
der Zimmertemperatur liegende Temperatur aufrechterhalten, obwohl durch die Verdunstung
laufend Wärme entzogen wird. Es wird so eine erhöhte gleichmäßige Verdunstung gewährleistet
und ein Absinken der Verdunstung infolge Verdunstungskälte vermieden.
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Vorzugsweise besteht das Handgerät aus einem äußeren, in ein Mundstück
auslaufenden Behälter und einem darin vorgesehenen Aufnahmeraum für das Betäubungsmittel.
Der äußere Behälter besitzt Lufteintrittsöffnungen, die wahlweise durch die Finger
der Hand verschließlbar sind. IDer Patient umfaßt das Gerät und führt es mit dem
Mundstück zum Mund. Dabei kann er mit den Fingern wahlweise die im äußeren Behälter
vorgesehenen Lufteintrittsöffnungen verschließen oder öffnen, um so
das
Betäubungsmittel mehr oder weniger zum Austritt durch das Mundstück beim Einatmen
zu bringen. Durch diese Regulierung wird nicht nur der Anteil der Frischluftbeimischung
verändert, vielmehr wird auch die entsprechende Dampfmenge durch den in der Veränderung
des Luftaviderstandes bedingten Unterdruck im Behälter reguliert.
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Ist die Betäubung erreicht, dann läßt der Patient automatisch das
Gerät fallen. Am äußeren Behälter ist eine Halterung angebracht, die für die Aufnabme
eines Trägers wie eines Haltebandes geeignet ist. Dieses Halteband trägt der Patient
beispielsweise um den Hals. Auf diese Weise kann das Gerät beim Loslassen durch
den Patienten nicht herunterfallen. Es bleibt am Patienten hängen bzw. fällt neben
ihn auf das Bett.
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Es sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten denkbar. Entweder kann
der äußere Behälter den Aufnahmeraum für einen das Betäubungsmittel aufnehmenden
Einsatz bilden, oder der äußere Behälter besitzt fest oder herausnehmbar einen durchlirochenen
oder porösen Einsatz für einen das Betäubungsmittel tragenden Stoff. Tn diesen Fällen
wird beispielsweise Watte od. dgl., die mit dem Betäubungsmittel getränkt ist, in
den Einsatz eingeführt. Dabei kann der Einsatz für die Aufnahme des das Betäubungsmittel
tragenden Stoffes mit dem äußeren Behälter aus einem gemeinsamen Ntaterialstück
bestehen oder einen aus dem äußeren Behälter herausnehmbaren und in ihn einsetzharzen
Teil hilden, der nach dem Einführen fest mit dem Behälter verbunden ist. Auch ist
die Gestaltung der Einsätze verschiedenartig durchführhaar. Die Einsätze können
Löcher oder Schlitze tragen. Sie können siebartig ausgebildet sein od. dgl.
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Zweckmäßigerweise wird der äußere Behälter so gestaltet, daß er unten
für das Einführen der Einsätze oder des das Betäubungsmittel tragenden Stoffes offen
ist. Die untere (5ffnung kann durch geeignete Verschlußglieder verschlossen werden.
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Tst der Einsatz herausnehmbar, so kann der untere Teil des Einsatzes
gleichzeitig das Verschlußglied bilden.
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\ orzugsxveise durchsetzt der durchbrochene oder poröse Einstz für
die Aufnahme des Betäubungsmittels nahezu die ganze Höhe des äußeren Behälters,
so daß man es in der Hand hat, beliebig große Äfengen von das Betäubungsmittel tragenden
Stoffen in dem Einsatz anzubringen.
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Die Lufteintrittsöffnungen im äußeren Behälter dienen, wie schon
angedeutet, der Regelung der Konzentration des einzuatemden Betäubungsmittels. je
mehr die Öffnungen verschlossen werden, um so konzentrierter wirkt das Betäuliungsmittel.
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\\7erden heim Einschlafen des Patienten nacheillander die Öffnungen
freigegeben, so wird mehr und mehr Frischluft augesaugt. Vorzugswise liegen die
Lufteintrittsöffnungen in verschiedener Höhe übereinander, wobei eines der Lftlöcher
möglichst nach dem Fuß des äußeren Behälters liegt, um so die I. uft zum Durchstreichen
der ganzen Höhe des Tfandgerätes zu zwingen. Außerdem werden die Lufteintrittsöffungen
vorzugsweise an der dem Patienten zugekehrten Seite des Behälters angeordnet, da
diese dann beim Umfassen des Gerätes von den Fingern am besten verschlossen werden
können. Um eine bestimmte Regelung von vornherein zu erreichen, können die Lufteintrittsöffnungen
verschieden groß gehalten werden.
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Sämtliche Teile des Gerätes, gleichgültig ob es aus einem einzigen
Materialstück oder aus mehreren Einzelteilen besteht, werden vorzugsweise aus Glas
oder einem anderen sterilisierbaren Stoff gefertigt. Die Reinigung des Gerätes gestaltet
sich dann außerordentlich einfach.
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Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen dargestellt,
und zwar zeigt Fig. I einen Längsschnitt durch ein Handgerät mit fest eingebrachtem
Einsatz.
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Fig. 2 eine Ansicht auf das Gerät, von der Seite des Patienten aus
gesehen, Fig. 3 eine Seitenansicht eines Gerätes, bei welchem der Einsatz abnehmbar
ist (teilweise geschnitten) und Fig. 4 eine beispielsweise tusgestaltung eines herausnehmbaren
Einsatzes; Fig. 5 ist eine Anordnung mit einem das Betäubungsmittel in flüssiger
Form aufnehmenden und herausnehmbaren Einsatz.
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Das Handgerät besteht im wesentlichen aus einem äußeren Behälter
I der gezeigten Form, der oben in das Mundstück 2 ausläuft. Unten besitzt der Behälter
1 eine Öffnung 3, durch welche das Betäubungsmittel oder der das Betäubungsmittel
aufnehmende Träger eingeführt werden kann. Die Öffnung 3 kann durch einen Pfropfen
verschlossen oder auch durch ein bsconeres Abschlußgied nach außen abgedichtet werden.
4 sid Füße des Gerätes zum Aufsetzen. An der dem Patienten zugekehrten Wandung des
Behälters 1 sind Lufteintrittsöffnungen 5 und 6 vorgesehen. Sie liegen vorzugsweise
übereinander. Die unterste Lufteintrittsöffnung 5 ist möglichst tief angordnet,
damit beim Ansaugen durch das Mundstück 2 die Luft die ganze Höhe des Gerätes durchstreichen
kann. Auch können die Offnungen verschieden große Durchmesser besitzen, so daß die
Stärke des Luftstromes dadurch geregelt wird. Es können auch mehr als zwei derartige
Öffnungen 5, 6 vorgesehen sein. Außerdem sitzt über den Öffnungen noch eine Halterung
7, beispelsweise in Form Einer Öse. Sie dient zur Aufnahme eines Trägers wie eines
Bandes, das am Patienten befestigt wird.
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Für die Aufnahme des Betäubungsmittels dient ein besonderer im Raum
8 untergebrachter Einsatz 9, der auch, wie Fig. 3 und 4 zeigen, als Sherausnehmbarer
Teil 10 ausgeführt sein kann. Dabei wird das Betäubungsmittel auf einen Träger aufgebracht,
wie beispielsweise Watte, und dann dieser Träger in den Einsatz 9 oder 10 eingeschoben.
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Der Einstz 9 kann, wie Fig. 1 zeigt Löcher 11 besitzen, damit das
Betäubungsmittel von der vorbeistreichenden Luft mitgerissen werden kann. An Stelle
der Öffnungen ii können auch Schlitze 12 treten. Der besondere Einsatz 10 kann von
unten durch die Öffnung 3 in den Behälter gemäß Fig. 3
eingeschoben
werden. Eine Abschlußkappe 16 mit Handgriff 15 trägt ein gewinden oder einen Bajonettverschluß
13 der mit einem Gegengewinde oder entsprechenden Gegengliedern 14 der Öffnung 3
zusammenarbeiten kann. Nachdem der Einsatz 10 den das Betäubungsmitted enthaltenden
Träger aufgenommen hat, \wird er in den Behälter 1 eingeschoben. gleichzcitig verschlicßt
das Abschlußglied 16 die Öffnung 3.
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Bei der Ausführung des Gerätes gemäß Fig. 5 ist iii den Itnterteil
des Behälters ein Einsatz 17 der gezerigten Aufsührungsform passen eingeführt, der
im Innern das Betäubungsmittel unmittelbar iii flüssiger Form aufnimmt. Der Einsatz
I7 hat eine Einführungsöffnung 18 für das Betäubungsmittel und die Luftaustrittsöffnung
19 für das Gas-Luft-Gemisch. Diese Öffnungen I8 und 19 sind so verlängert und geformt
daß beim Kippen des Behälters das flüssige Betäubungsmittel aus dem Innern der Eisatzes
17 nicht auslaufen kann. Außerdem ist es vorteilhaft, den Innenraum des Einsatzes
17 so auszubilden, bispielsweise als Kupgel, daß bei jeder lage die gleiche Flüssigkeitsoberfläche
gegeben ist. um gleichmäßige Verdunstungsverhältnisse aufrechtzuerhlaten.
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Außerdem besitzt der Einsatz 17 eine zusätzliclie Öffnung 19', um
den Einsatz nach Belieben reingen zu kiinnen. Die Öffnung 19' ist so gelegt.
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<laß sie beim Einführen des Einsatzes I7 in den Behälter 1 von
dessen Wandung abgedeckt wird.
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Das ganze Gerät bzw. auch seine Einzelteile können, wie an sich bekannt,
aus Glas oder einem anderen sterilisierbaren Stoff gefertigt werden.
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Die Wirkungsweise ist folegnde: Ist das Betäubungsmitted ummittelbar
in dem Einstz 17 oder auf einem Träger in den Einsatz 9 oder 10 eingebracht, so
wird das Gerät dem Patienten in die Hand gegeben. Er führt es mit dem Mundstück
2 an den Mund und atmet die Luft über die Öffnungen 5 und 6 und damit dleichzeiting
das Betäubungsnlittel mit ein. Je mehr die Öffnungen 5 oder 6 von den Fingern der
Hand verschlossen werden, um so mehr wird tlas Betäubungsmittel angesaugt. Ist der
Patient btäubt, so läßt er das Gerät fallen.
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Damit wird der Betäubungsvorgange unterbrochen.
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Andererseits ist in diesem Augenblick der Zweck des Gerätes erreicht.