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Inhalationsapparat. Die Inhalationsapparate haben den Zweck, den Lungen
mit der Luft ein wirksames Medikament zuzuführen, das entweder schleimlösend, antiseptisch
oder narkotisch wirkt. Nachdem festgestellt ist, daß manche flüchtige Stoffe, wie
Paraldehyd, Aceton, Alkohol usw., in schwachen Konzentrationen als Nährmittel von
den Mikroben verwertet werden können, ist den Inhalationsapparaten eine neue Aufgabe
zugewiesen in der Beeinflussung der Lungenmikroben hinsichtlich ihrer Ernährung
und Vermehrung. Die Forderung der Zuführung schwacher Konzentrationen des flüchtigen
Medikaments in möglichst gleichbleibender Mischung mit der Atmungsluft macht eine
von den bekannten Inhalationsapparaten abweichende Konstruktion erforderlich. Damit
auch eine schwache Konzentration des Medikaments genügend zur Verdunstung kommt,
muß der Medikamentträger eine große Verdunstungsfläche darbieten; damit der flüchtig
gewordene Anteil sich gleichmäßig mit der Luft mischen kann, muß eine kräftige Wirbelbewegung
beider herbeigeführt werden in dem der Verdunstungsfläche vorgelagerten Raum, der
im Windschatten des nach außen geschlossenen Medikamentträgers liegt und ein mit
der Stärke des Einströmens - der Luft wechselndes Vakuum darstellt. Bei starkem
Einströmen ist das Vakuum größer, und das Medikament verdunstet stärker, beischwächerem
Einströmen vermindert sich das Vakuum und die Verdunstung des Medikaments, so daß
das Mischungsverhältnis von Luft und Medikament annähernd gleichbleibt. Besonders
gleichmäßig vollzieht sich der ganze Vorgang bei zentraler Lage des Medikamentträgers
im Luftstrom. Auf diesen Prinzipien ist der nachstehend beschriebene Apparat aufgebaut.
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Bei den schon bekanntenInhalationsapparaten wird die Atmungsluft durch
den Medikamentträger selbst hindurchgeleitet, wobei das Mischungsverhältnis sehr
wechselt, indem z. B. bei schwachem Inhalieren das Medikament die Oberhand gewinnt,
sofern es sehr leicht flüchtig. Bei einem anderen bekannten Inhalationsapparat ist
das Medikament zwar in einem dünnen Rohr zentral angebracht, jedoch ist die Öffnung,
aus der es entweichen kann, klein, und der Luftstrom, der es hinwegführen soll,
geht schräg an ihm vorbei, und es kann dort infolge eines angeschlossenen Sauerstoffbehälters
von einem Vermischen der Luft in einem Vakuum nicht die Rede sein; der Mischungsraum
steht viehmehr unter dem Druck des einströmenden Sauerstoffs, der sich durch die
Wärmezufuhr vom Heizkörper noch weiter erhöht. Die Verdunstung des Medikamentes
vollzieht sich also vorwiegend unter Druck und Wärmezufuhr und muß bei ungleichmäßiger
Atmung naturgemäß sehr wechseln: bei langsamer Atmung wird das Medikament reichlich,
bei schnellerer spärlich in der Mischluft vorhanden sein. Die Verdunstung des Medikaments
wird besonders erschwert sein bei der Anwendung schwächerer Konzentrationen oder
einer geringen Flüchtigkeit des Medikaments. Stärkere Konzentrationen
des
Medikaments anzuwenden bringt die Gefahr, daß das Lungengewebe zu stark angegriffen
wird. Bei der vorliegenden Erfindung ist das Arbeiten mit schwachen Konzentrationen
in Folge der großen Verdunstungsfläche leicht und ist eine schädliche Wirkung des
Medikaments auf das Lungengewebe durchaus vermeidbar. Indem der Medikamentträger
nur nach dem Munde zu geöffnet ist, ist auch eine Verdunstung des Medikaments nach
außen verhindert. Der Apparat hat als wesentlichen Bestandteil einen das Medikament
aufsaugenden Träger und eine Vorrichtung zum Filtrieren der ein zuatmenden Luft
und zum Aktivieren des in ihr enthaltenen Sauerstoffs. Die verbrauchte Luft kann
entweder durch die freie Nase oder, falls diese auch zur Einatmung herangezogen
wird, durch ein Ventil ausgestoßen werden, in welchem Falle die Vorrichtung auch
mit einem Saugventil für die Frischluft versehen werden kann.
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Als den Sauerstoff aktivierenden Körper kann man z. B. zweckmäßig
zerkleinerte Blätter des Lebensbaums oder anderer harzreicher Gewächse benutzen.
Den gleichen Zweck erfüllen feste oder flüssige Sauerstoff abgebende Substanzen,
von denen letztere auf poröses Material verteilt werden müssen. Ist die aktivierende
Substanz schon der Lösung des flüchtigen Medikaments im Träger desselben beigemischt,
so kann man den ursprünglich für sie vorgesehenen Raum mit indifferenter, angefeuchteter
und dann Staub zurückhaltender Materie füllen. Zur Regulierung des Verhältnisses
von Medikament und Luft ist eine Einrichtung vorgesehen, bestehend aus zwei übereinanderliegenden
Sieben, deren Durchlochungen durch Drehen mehr oder weniger verdeckt werden können.
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Die Zeichnung gibt einige Ausführungsbeispiele des Apparates in schematischer
Darstellung, Gemäß Abb. r besteht der Apparat aus einem dosenförmigen Körper a,
dessen eine Stirnwand durch ein Doppelsieb b mit verstellbaren Löchern und eventueller
Filterpapiereinlage für den Durchlaß der atmosphärischen Luft und einem Behälter
für den Träger des Medikaments c gebildet wird, während die andere Stirnwand mit
einer Mundmuschel d versehen ist. Um diese Einrichtung bequem in der Tasche tragen
und sauber halten zu können, sind über a zwei Deckel e vorgesehen. Als Träger des
Medikaments kann Watte, Bimstein u. dgl. dienen.
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Wird die Muschel an den Mund angesetzt und das Einatmen durch dieselbe
bewirkt, dann treten in den angegebenen Pfeilrichtungen Luft und Medikament in,
die Mundhöhle. Beim Ausatmen der verbrauchten Luft schließt man den Mund, so daß
der Ausstoß durch die Nase erfolgt. Steht die ozonisierende Substanz in fester Form
zur Verfügung, z. B. frische Blätter des Lebensbaumes, so kann diese um den Behälter
c eingelegt und durch ein zweites Sieb hinter der Muschel d festgehalten werden,
ähnlich wie in Abb. 2.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist die Einrichtung mit einer
den Mund und die Nase verschließenden Maske i versehen und der den Medikamentträger
c umgebende ringförmige Raum mit der ozonisierenden Substanz oder, falls diese bereits
dem Medikamentträger beigemischt, mit einer indifferenten, feuchten Masse, welche
den Staubschutz in staubigen Räumen übernimmt, gefüllt. Um diesem Filtermaterial
festen Halt zu geben, ist ein herausnehmbares Sieb f vorgesehen. Hinter dem Doppelsieb
b befindet sich das Saugventil g und dahinter eventuell ein Schutzsieb h, welches
mit Filtrierpapier belegt ist. Unten kann die Maske mit dem Luftausstoßventil l
ausgestattet werden, als welches man zweckmäßig ein Lippenventil verwendet.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 unterscheidet sich von Abb. 2
dadurch, daß anstatt der Maske i eine Munddüse n und eine in bekannter
Weise gegabelte Nasendüse o vorgesehen ist, die durch ein nachgiebiges Stück, wie
z. B. Gummirohr y, beweglich an a angeschlossen werden kann. Die Wirkung der Einrichtung
nach den Abb. 2 und 3 vollzieht sich in gleicher Weise wie nach Abb. r.