<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schutzschild zur Durchführung von Schweissarbeiten mit einer durch ein Schutzglas abgedeckten Schauöffnung aufweisenden Frontwand, einem innseitig der Frontwand angeordneten
Haltegriff und einem zumindest an drei Seiten der Frontwand vorgesehenen, nach hinten gebogenen und bei funktionsgemässem Gebrauch das Gesicht des Schweissers seitlich und oben abschirmenden Rand, wobei die
Frontwand zumindest über einen Teil ihrer Erstreckung doppelschalig ausgebildet ist und in diesem Bereich nach aussen mündende, an eine Unterdruckquelle anschliessbare öffnungen vorgesehen sind.
Solche Schutzschilde sind bekannt. Sie haben die Aufgabe, das Gesicht des Schweissers vor zu intensiver
Lichteinstrahlung und vor Flugstoffen zu schützen. Um auch einen Schutz gegen die Gase und Dämpfe zu erreichen, die beim Schweissen entstehen, wurde bereits vorgeschlagen, Schutzschilde dieser Art so auszubilden, dass der Schutzschild in seiner der Schweissstelle zugekehrten Fläche mit Öffnungen von Absaugkanälen ausgestattet wird, die in einen gemeinsamen Absaugstutzen einmünden. Um die Flugstoffe, die Gase und Dämpfe vor dem Schild zu sammeln, wurde darüber hinaus der Schild an den der Schweissstelle zugekehrten Seiten an den Längsseiten und der oberen Stirnseite mit schräg nach aussen gerichteten, einen Windfang bildenden Wänden ausgestattet.
Praktische Versuche mit derart ausgestalteten Schutzschilden haben gezeigt, dass diese Schilde die ihnen zugedachte Aufgabe nicht zu erfüllen vermögen. Die im konkreten Falle seitlich und oberhalb des
Schauglases angeordneten langgestreckten Schlitze zogen die von der Schweissstelle aufsteigenden Schwaden direkt vor das Sichtfenster, so dass die Sicht verschlechtert worden ist. Dieser Effekt wird durch die windfangartig vorgezogenen Wände sogar noch verstärkt, so dass dieser bereits seit langem bekannte Schutzschild keine Einführung in die Praxis finden konnte.
Die grossen schlitzartigen Öffnungen, die an mindestens drei Seiten des Sichtfensters angeordnet sind, haben ferner den Nachteil, dass auf den Werktischen oder auf dem Boden liegende Gegenstände in den Ansaugkanal gezogen worden sind, wenn der Schild nach Durchführung von
Schweissarbeiten abgelegt wurde, so dass innerhalb kürzester Zeit durch grobe Feststoffe, Papier u. dgl. die
Ansaugkanäle verstopft worden sind.
Für die Durchführung von Schweissarbeiten wurden auch schon Atemschutzmasken vorgeschlagen. Eine solche Atemschutzmaske besteht aus einem Mund und Nase des Schweissers überdeckenden und nach aussen abschliessenden Haubenteil, der mittels eines elastischen Bandes in seiner funktionsgerechten Lage gehalten wird.
Eine Art Schnüffelventil lässt die verbrauchte Atemluft entweichen. Die frische Atemluft wird über einen
Schlauch dem Haubenteil zugeführt. Das in dem vom Haubenteil überdeckten Bereich liegende Ende dieses
Zuführschlauches ist an zwei Seiten mit je einer Lochreihe ausgestattet, durch welche die eintretende Frischluft grossflächig ausströmen kann, damit der Benutzer beim Gebrauch dieser Maske nicht den Eindruck und das
Empfinden hat, dass er von der Frischluft angeblasen werde.
Es ist auch ein Schutzhelm bekannt, der den Kopf des Trägers allseitig umschliesst und der frontseitig eine
Sichtscheibe aufweist. Um dem Träger dieses Schutzhelmes das Atmen zu ermöglichen, wird über einen
Luftzuführschlauch Luft in das Innere dieses Helmes eingebracht. Das Endstück des Luftzuführschlauches, das im Inneren des Helmes liegt, ist mit einem Filtereinsatz bestückt, der ausströmseitig mehrere in einer Zeile oder
Reihe angeordnete öffnungen aufweist, welche oberhalb der Sichtscheibe und gegen die Innenseite dieser Scheibe gerichtet sind, damit durch den eintretenden und gegen die Scheibe gerichteten Luftstrom das Beschlagen der Scheibe durch den Atem des Trägers verhindert werden kann.
Es ist auch noch ein Schweissschutzschild bekanntgeworden, mit einer innseitig angeordneten Belüftungseinrichtung. Diese besteht aus einem rahmenartig geführten und in sich geschlossenen Rohr, das um das Sichtfenster verläuft und in welchem Rohr mehrere kleinere Bohrungen vereinzelt angeordnet sind. Das Rohr ist über einen Schlauch an eine Druckluftquelle anschliessbar, so dass über die erwähnten Bohrungen Frischluft innseitig am Schweissschutzschild zugeführt werden kann.
Die letztskizzierten Einrichtungen der bekannten Art führen dem Träger der Schutzeinrichtung frische Atemluft zu. Sie bieten jedoch keine Möglichkeit, die beim Schweissen entstehenden und aufsteigenden Gase und Dämpfe erfolgreich abzuwehren. Hier aber setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, einen Schutzschild der eingangs erwähnten Art weiterzuentwickeln, um so eine für die Praxis einsatzfähig Einrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäss gelingt dies dadurch, dass als Öffnungen kleine Bohrungen oder Schlitze grösserer Zahl zur Bildung einer siebartig durchbrochenen Zone im oberen durch Frontwand und Rand gebildeten Kantenbereich angeordnet sind. überraschenderweise hat sich gezeigt, dass ein derart ausgebildeter Schutzschild die ihm zugedachte Aufgabe in hervorragender Weise erfüllt, also die von der Schweissstelle aufsteigenden Gase und Dämpfe erfasst und absaugt, ohne dass die Sicht durch das Schauglas auf die Schweissstelle behindert würde. überraschenderweise deswegen, da diese siebartig durchbrochene Zone oberhalb des Sichtfensters liegt und es sich ja stets um aufsteigende Gase und Dämpfe handelt, so dass eigentlich angenommen werden müsste, dass das Gegenteil des tatsächlich eingetretenen Effektes sich bemerkbar machen würde.
Dieser positive Effekt tritt besonders augenfällig dann auf, wenn der Schutzschild bei der Herstellung schwieriger Schweissstellen verwendet wird, beispielsweise untere Innenkanten und Ecken bei geschlossenen Behältern und Tankräumen. Da die Qualm-, Dampf-und Rauchentwicklung zu Beginn einer Schweissnaht besonders intensiv ist, wird zur Erhöhung des Effektes dieses Schutzschildes vorgeschlagen, dass in einen oberen Eckbereich der Frontwand die Anzahl der Bohrungen oder Schlitze grösser ist ald im andern Eckbereich, wobei derjenige Eckbereich mit der vermehrten
<Desc/Clms Page number 2>
Anzahl von Bohrungen oder Schlitzen auf der rechten Seite der Frontwand liegt, wenn der Schutzschild von aussen betrachtet wird.
Der angestrebte Effekt wird hier natürlich nur dann erreicht, wenn der Schweisser mit der rechten Hand arbeitet, handelt es sich um einen Linkshänder, muss die Anordnung seitenverkehrt sein. Dank der besonderen Ausgestaltung der siebartig durchbrochenen Zone werden auch von dem auf die Werkbank oder auf dem Boden abgelegten Schutzschild keine grösseren Festkörper in die Ansaugkanäle eingezogen, so dass Verstopfungen dieser Kanäle vermieden werden. Der Absaugeffekt durch die beanspruchte Massnahme ist ausserordentlich hoch. Durch in die Absaugleitung eingeschaltete Filter konnte im Rahmen von Versuchen festgestellt werden, dass die abgesaugten Feststoffanteile pro Arbeitszeiteinheit ausserordentlich hoch ist, so dass von der erfindungsgemässen Massnahme mit Recht gesagt werden kann, dass sie einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz bringt.
An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung näher beschrieben. Es zeigen : Fig. 1 den Schutzschild von vorne ; Fig. 2 von seiner Innenseite her gesehen ; Fig. 3 von oben und Fig. 4 im Vertikalschnitt.
Der Schutzschild besteht in an sich bekannter Weise aus einem dünnwandigen Blech- oder Kunststoffkörper, der eine Frontwand--l---im vorliegenden Fall stufenförmig nach unten abgesetzt-mit einer durch ein Schauglas--2--abgedeckten Schauöffnung--3--. An beiden Längsseiten --4-- und an der oberen Querseite--5--der Frontwand--l--schliesst ein nach hinten gebogener Rand--6--an. Die Frontwand--l--ist in dem oberhalb des stufenförmigen Absatzes liegenden Bereich durch eine rückseitige
EMI2.1
anderseits der Ansaugschlauch eines Unterdruckerzeugers angeschlossen werden kann.
Die kleinen Bohrungen --10-- mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern sind in grösserer Zahl zur Bildung einer siebartig durchbrochenen Zone im oberen durch Frontwand Rand--6--gebildeten Kantenbereich angeordnet, wobei zweckmässigerweise sowohl oberhalb wie auch unterhalb der von Frontwand und Rand gebildeten Kante mindestens eine Reihe von Bohrungen oder Schlitzen angeordnet ist. Aus der Fig. 1 ist ferner erkennbar, dass der obere Eckbereich auf der rechten Seite der Frontwand--l--eine vermehrte Anzahl von Bohrungen--10--aufweist, dieser Bereich also eine Häufung solcher Bohrungen oder Durchbrechungen besitzt.
Wenn vorstehendenfalls von Bohrungen die Rede ist, so soll damit nur gesagt werden, dass es sich um kreisrunde Aussparungen handelt. welche jedoch nicht unmittelbar durch einen Bohrvorgang hergestellt sein müssen. Auch die Kreisform ist für diese Aussparungen nicht wesentlich. Wichtig ist vielmehr, dass es sich um relativ kleine Öffnungen handelt, klein, gesehen im Hinblick auf die Grösse des Schutzschildes, der Durchmesser oder die Querschnittsfläche nur wenige mm oder mm2 besitzt, so dass also, wie erwähnt, eine siebartig durchbrochene Zone entsteht. Am Rohrstück--9--, das auch gleichzeitig als Griffstück dient und für diesen Zweck auch eine besondere Oberflächengestaltung aufweisen kann, ist der nicht dargestellte Absaugschlauch einer Absauganlage aufsteckbar.
Die vorstehend erwähnte Häufung der Bohrungen im Eckbereich erweist sich besonders beim Schutzgasschweissen von Vorteil, weil der Rauch von der Schweisspistole zur Seite geblasen wird. Aber auch beim Schweissen ohne Schutzgas ist diese Anordnung zweckmässig, da eine gewisse Konzentrierung der Rauchentwicklung auf dieser Seite immer wieder festgestellt werden muss.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schutzschild zur Durchführung von Schweissarbeiten mit einer durch ein Schutzglas abgedeckten Schauöffnung aufweisenden Frontwand, einem innseitig der Frontwand angeordneten Haltegriff und einem zumindest an drei Seiten der Frontwand vorgesehenen, nach hinten gebogenen und bei funktionsgemässem Gebrauch das Gesicht des Schweissers seitlich und oben abschirmenden Rand, wobei die Frontwand zumindest über einen Teil ihrer Erstreckung doppelschalig ausgebildet ist und in diesem Bereich nach aussen mündende, an
EMI2.2
öffnungen kleine Bohrungen oder Schlitze grösserer Zahl zur Bildung einer siebartig durchbrochenen Zone im oberen durch Frontwand und Rand gebildeten Kantenbereich angeordnet sind.
EMI2.3