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Einrichtung zur Belüftung von Schutzanzügen aus luftundurchlässigem
Stoff, insbesondere von Gasschutzanzügen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zur Belüftung von Schutzanzügen aus luftundurchlässigem Stoff, insbesondere von
Gasschutzanzügen. Solche Schutzanzüge können infolge Sättigung der eingeschlossenen.
Luft mit Wasser bei hoher Temperatur gesundheitliche Schäden hervorrufen. Man hat
deshalb schon versucht, in den Schutzanzug, und zwar an dem Teil, der den Oberkörper
des Trägers umgibt, Frischluft einzublasen und die wasserhaltige Luft durch an den
Ärmeln und den Hosen des Schutzanzuges befindliche Löcher oder Überdruckventile
abzuleiten. Dabei bläht sich der Schutzanzug jedoch so stark auf, daß der Träger
des Schutzanzuges nicht arbeiten kann. Verfolgt man den umgekehrten Weg, saugt man
also die wasserdampfhaltige Luftaus dem Anzug heraus und läßt an anderen Stellen
durch schwach federbelastete Ventile oder auch nur durch Löcher Außenluft einströmen,
so legt sich der Schutzanzug an den Körper des Trägers so fest an, daß er die Beweglichkeit
der Glieder hemmt und den Träger des Anzugs ebenfalls in seiner Arbeit behindert.
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Gemäß der Erfindung sollen diese übelstände dadurch behoben werden,
daß die am Schutzanzug angebrachte Belüftungseinrichtung an einer Stelle oder an
mehreren Stellen. des Anzuges Luft aus diesem absaugt und zugleich an einer anderen
Stelle, oder an mehreren anderen Stellen Preßluft oder Außenluft, die gegebenenfalls
durch ein Filter gereinigt ist, in den Anzug hineindrückt. Hierdurch soll erreicht
werden, daß dauernd eine bestimmte Menge wasserdampfarmer Luft im Anzug umläuft,
ohne daß sich der Anzug zu stark aufbläht oder zu eng an den Körper der den Anzug
tragenden Person anlegt.
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Eine solche Belüftungseinrichtung besteht zweckmäßig aus zwei aus
einem Preßluftbehälter gespeisten Strahlpumpen, von denen die eine Luft aus dem
Anzug absaugt und die andere Außenluft, die gegebenenfalls durch ein Filter gereinigt
ist, ansaugt und durch ein mit einem Drosselventil versehenes Druckrohr in den Anzug
hineindrückt. Durch das Drosselventil wird erreicht, daß die in den Schutzanzug
hineingedrückte Luftmenge, die an sich bei gleicher Leistung der Strahlpumpen die
aus dem Schutzanzug abgesaugte Luftmenge um denjenigen Anteil übersteigen -würde,
welcher der zum Betrieb der Druckpumipe erforderlichen Luftmenge entspricht, gleich
der abgesaugten Luftmenge ist. Der Schutzanzug kann sich also auch bei längerem
Gebrauch nicht in unerwünschtem Maße aufblähen.
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Die Belüftung des Schutzanzuges kann aber auch durch nur eine aus
einem Preßlüftbehälter gespeiste S.trahlpumpe erfolgen, deren Saugstutzen über einen
Regelhähn .init einer in das Innere des Anzuges führenden Saugleitung und einer-
von dieser an dein: Regelhahn abzweigenden, über ein Filter ins Freie führenden
Saugleitung in Verbindung steht und deren Druckstutzen über .einen Regelhahn mit
einer in das Innere des Anzuges
führenden Druckleitung und einer
von dieser an dem Regelhahn abzweigenden, ins Freie führenden Druckleitung in Verbindung
steht. Dabei können die Küken der beiden Regelhähne miteinander durch ein einstellbares
Kupplungsglied, z. B. ein Schraubschloß, gekuppelt sein.
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Die Belüftungseinrichtung nach der Erfindung kann dann, wenn die Außenluft
keine hautreizenden Gase oder Dämpfe enthält und nur die Kleidung und der Körper
des Trägers gegen Spritzer hautreizender Flüssigkeiten geschützt werden sollen,
ohne Filter verwendet werden. Gegebenenfalls werden die Atmungswege des Trägers
in bekannter Weise dadurch geschützt, daß der Träger durch eine mit einem Filter
versehene Maske einatmet, deren Inneres gegen das Innere des Schutzanzuges abgeschlossen
ist. Enthält dagegen die Außenluft hautreizende Gase oder Dämpfe, so werden vor
die Luftzuführungsöffnungen der Belüftungseinrichtung Filter vorgeschaltet, die
diese Gase oder Dämpfe zurückhalten.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abh. x zeigt einen Schutzanzug, an dem eine mit zwei Strahlpumpen
versehene Belüftungseinrichtung angebracht ist.
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Abb. 2 zeigt eine nur e i n e Strahlpumpe aufweisende Belüftungseinrichtung.
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Bei dem, Ausführungsbeispiel nach Abb. i besteht die an dem Schutzanzug
angebrachte Belüftungseinrichtung aus zwei Strahlpumpen i, 2, die aus der Preßluftflasche
3 gespeist werden. Der Saugstutzen der Strahlpumpe i hat eine zum Einlaß der Außenluft
dienende Öffnung 2o, vor die im Bedarfsfalle eia Filter i9 vorgeschaltet sein kann.
An den Druckstutzen der Strahlpumpe i ist ein Druckrohr q. angeschlossen, das mit
dem im oberen Teil des Anzuges befindlichen Verteilungsschlauch 5 verbunden ist,
der im Abstand voneinander angeordnete- Luftauslaßöfnungen hat. Beim Betrieb der
Strahlpumpe i wird also ein Gemisch von Preßluft und Außenluft in den Schutzanzuga
hineingedrückt. Das Absaugen von Luft aus dem Schutzanzug a erfolgt durch die Strahlpumpe
2, deren Saugstutzen mit einem im unteren Teil des Anzuges angeordneten, mit Lufteinlaßöffnungen
versehenen Saugschlauch 6 verbunden ist und deren Dtuckstutzen 7 ins Freie mündet..
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In die an die Strahlpumpe i angeschlossene Druckleitungq. ist ein-
Drosselventil to eingeschaltet, dessen 'Durchlaßquerschnitt mittels des auf der-
Skala 8 verschiebbaren Armes 9 eingestellt--ugd derart geregelt werden kann, daß
in den -Schutzanzug nicht mehr Luft hineingedrückt wird, als aus ihm abgesaugt wird.
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Die in Abb:.2 dargestellte Belüftungseinrichtung besteht nur aus einer
Strahlpumpe i i, die aus der Preßluftflasche 3 gespeist wird. Der Saugstutzen dieser
Strahlpumpe steht über den Regelhahn i2 miteinem in den unteren Teil des Schutzanzuges
führenden Saugrohr 15 in Verbindung, an das der Saugschlauch 6 angeschlossen ist.
Von dem Saugrohr 15 zweigt an dem Regelhahn 12 eine Saugleitung 17 ab, die über
ein Filter i 9 ins Freie führt. Der Druckstutzen der Strahlpumpe i i steht über
den Regelhahn 13 mit einem in den oberen Teil des Schutzanzuges führenden
Druckrohr 14 in Verbindung, an das der Verteilungsschlauch 5 angeschlossen ist.
Von dem Druckrohr 14 zweigt an dem Regelhahn 13 eine ins Freie führende Druckleitung
16 ab. Die Küken der Regelhähne sind miteinander gekuppelt und durch ein Schraubschloß
18 gegeneinander einstellbar. Die Küken der Regelhähne 12, 13 sind zwischen zwei
Endstellungen beliebig vierdrehbar, und ihre Bohrungen sind derart kegelig ausgebildet,
daß beim Verdrehen der Küken zwischen den beiden Endstellungen der Saugstutzen und
der Druckstutzen der Strahlpumpe nicht gedrosselt werden, wohl aber entsprechend
der Kükenstellung entweder das Druckrohr i¢ und das Saugrohr 15 oder aber die ins
Freie führende Druckleitung 16 und die ebenfalls ins Freie führende Saugleitung
17. Die Endstellungen sind a) Saugrohr 15 (Hahn 12) ganz geöffnet, Saugrohr
17 (Hahn 12) ganz geschlossen und zugleich, weil die Küken der Hähne '12,
13
gekuppelt sind, Druckrohr 14 (Hahn 13) ganz geöffnet, . Druckleitung 16
(Hahn 13) wenig geöffnet. Diese Einstellung des Hahnes 13 ist notwendig, damit die
für den Betrieb der Strahlpumpe erforderliche, aus der Preßluftflasche 3 entnommene
Luftmenge nicht ganz in den Schutzanzug gelangt und sich dieser nicht zu stark aufbläht.
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b) Saugrohr 15 und Druckrohr 14 geschlossen (Hähne 12 und 13), Saugleitung
17 und Druckleitung 16 ganz offen.. In diesem Falle wirkt die Strahlpumpe überhaupt
nicht als Belüftungseinrichtung.
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Eine mittlere Stellung wird dann eingestellt, wenn ein möglichst großer
Luftwechsel im Anzug erreicht werden soll. Im übrigen kann die Hahnstellung nach
Belieben geregelt werden.