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Gewehrreinigungskette Die Erfindung bezieht sich auf Ketten für das
Reinigen des Laufes von Kleinkaliberwaffen, bei denen die Kettenglieder von Metallhülsen
umkleidet sind. Die bekannten Gewehrreinigungsketten dieser Art haben Kettenglieder,
die aus doppelhakenförmig gebogenen Stahldrahtabschnitten bestehen und von hohlzylindrischen
Mänteln aus Zink oder Leichtmetall umhüllt sind. Dabei sind die hakenförmig umgebogenen
beiden Enden jedes Drahtgliedes offen und liegen in der gleichen Ebene. Bei einer
Drahtstärke von 1,3 mm weisen solche Ketten eine Zugfestigkeit von 6o bis
7o kg auf. Um die Zugfestigkeit zu erhöhen, hat man die Drähtglieder von Gewehrreinigungsketten
auch in der Weise ausgeführt, daß sie von achtförmigen Drahtösen gebildet werden,
bei denen die beiden Enden jedes Drahtabschnittes im mittleren Teil des Gliedes
verdrillt oder verknotet sind. Bei solchen Ketten gelingt es zwar, die Zugfestigkeit
bei gleicher Drahtstärke auf etwa 8o kg zu erhöhen, jedoch besteht der :Fachteil,
daß der mittlere verdrillte oder verknotete Teil jedes Kettengliedes dazu neigt,
sich unter der Zugbeanspruchung zu längen. Dies hat zur Folge, daß der Sitz der
auf jedes Glied aufgepreßten Hülse, die nach Vorschrift unverrückbar festsitzen
soll, locker wird. Durch Verschiebung der die Glieder umkleidenden Hülsen aus weichem
Metall, wie Zink oder Aluminium, entsteht aber
die Gefahr, daß die
Wischkette mit Teilen ihrer Stahldrahtglieder mit den Zügen des Laufes in Berührung
kommt und diese beschädigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gewehrreinigungskette
mit weiter erhöhter Zugfestigkeit auszubilden, welche die vorerwähnten Nachteile
vermeidet, also insbesondere einen festen Sitz der Hülsen auf den Gliedern auch
bei höchsten Beanspruchungen gewährleistet. Es hat sich gezeigt, daß diese Forderung
bei Verwendung von Stalildrahtgliedern mit offenen hakenförmigen Abhiegungen der
beiden Enden in überraschend einfacher Weise dadurch erfüllt werden kann, daß die
hakenförmigen Abbiegungen in verschiedenen Ebenen liegen. Bei einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung liegen die beiden hakenförmigen Ab-
jedes Drahtgliedes
in zwei zueinander etwa senkrecht stehenden Ebenen.
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Die Zugfestigkeit der nach der Erfindung ausgebildeten Gewehrreinigungsketten
beträgt bei einer Drahtstärke von 1,3 mm io5 bis 12o kg. Der Sitz der Hülsen auf
den Gliedern ist auch bei höchsten Beanspruchungen völlig sicher und unverrückbar,
cla keine Längung der Stahldrahtglieder durch Aufwickeln von Verdrillungen u. dgl.
eintreten kann. Die hakenförmigen Gliederenden, welche sich unter dem Zug der Kette
zu öffnen suchen, werden dadurch nur um so fester gegen die Innenwandung der Hülsen
gepreßt.
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Die fast verdoppelte Zugfestigkeit gegenüber den bekannten Gewehrreinigungsketten,
deren Kettenglieder aus Stahldrahtabschnitten bestehen, deren offene hakenförmige
Enden in der gleichen Ebene liegen, beruht darauf, daß bei den bekannten Ketten
beide Hakenenden jedes Gliedes in der gleichen 1?bene deformiert auf die Hülse einwirken
und durch Addition ihrer Druckwirkungen die kreisrunde lüilsenforin in eine mehr
oder weniger ovale 1 lülsenform überzuführen suchen. Sobald die Hülse etwas deformiert
ist, kann aber das hakenförmige Gliedende sich weiter öffnen und zieht sich schließlich
aus der erweiterten Hülse heraus, was mit dem Reißen der Kette gleichbedeutend ist.
Bei dem Gegenstand der Erfindung suchen die hakenförmigen Enden jedes Gliedes sich
unter der Zugbeanspruchung natürlich auch zu öffnen. Weil aber die :1bbiegungen
in verschiedenen Ebenen liegen und vorzugsweise zueinander senkrecht stehen, können
die von den beiden Enden jedes Gliedes auf die Hülse ausgeübten Kräfte sich nicht
addieren und nicht gemeinsam auf eine ovale Verformung der Hülse einwirken. Vielmehr
wirkt das eine Hakenende in einer Ebene und das andere Hakenende in einer anderen,
vorzugsweise senkrecht hierzu liegenden Ebene von innen auf die :Hülse ein, so daß
diese bei den Beanspruchungen nicht oval' deformiert bzw. aufgeweitet wird.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung macht sich bei der Herstellung
der Ketten auf Automaten bemerkbar. Bei den bisher bekannten Gewehrreinigungsketten
mit S-förmigen Gliedern mußte das fertige Ende der Kette nach dem Aufstecken der
Hülse auf das jeweils letzte Glied in der Längsachse um 9o° gedreht werden, um den
nächsten Drahtabschnitt stets aus gleicherRichtung einfädeln zu können. Solche Drehungen
entfallen bei dem Gegenstand der Erfindung, weil das Einfädeln jeweils in eine ohnehin
um 9o° abweichende Endöse des letzten Gliedes stattfindet. Die in verschiedenen
Ebenen liegenden Haken jedes Gliedes werden zweckmäßig durch Abbiegen der Drahtenden
in diese Ebenen gewonnen, da durch eine Verdrehung des mittleren Teils des Drahtgliedes
unnötige Spannungen erzeugt werden, welche die Festigkeit vermindern könnten.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt in vergrößertem :Maßstab ineinanderhängende Stahldrahtglieder
der nach der Erfindung ausgebildeten Gewehrreinigungskette; Fig. 2 zeigt ebenfalls
in vergrößertem Maßstab Kettenglieder mit aufgeklemmten Hülsen, die zum Teil in
senkrechtem Schnitt dargestellt sind.
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Die beiden Enden i und 2 jedes Stahldrahtgliedes 3 sind zu einem Haken
umgebogen, und die beidenHaken liegen in zueinander senkrecht stehenden Ebenen.
Aus Fig.2 ist ersichtlich, daß das Hakenende 2, welches sich unter der Zugbeanspruchung
zu öffnen sucht, in der Ebene der Zeichnung von innen gegen die Hülse ¢ drückt,
während das andere Hakenende i des gleichen Gliedes seinen Druck in einer hierzu
senkrecht stehenden Ebene ausübt.