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Flachseil und Verfahren zu dessen Herstellung Flach- oder Bandseile
werden gewöhnlich aus einer geraden Zahl vierlitziger Rundseile hergestellt, welche
nebeneinanderliegen und mit Eisendraht veirnäht weirden; die eine Hälfte, der Rundseile,
auch Schenkel genanlit, ist linksgängig, die andere Hälfte. rechtsgüngig, uni den
Dra,11 auszugleichen.
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Bandseile finden hauptsächlich als Unterseile und bei Koepeförderung
Verwendung, bei der Förderung mit zylindrischen Trommeln sowie. als Abteufseile.
Um das Seil anzuschließen,' muß das Ende des Seiles umgoführt und ein mehrere Meter
langes Anschlußstück hergestellt werden.
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An sich, sind Bandseile viel geeigneter als Rundseile, um
1 ' 'ransportgehänge damit zu bilden; während dais Rundseil linienförmig
an der Last anfliegt, gewährt da,s Bandseil ein flächenförmiges Auflager. Bei scharfkantigen
Transportstücken, ist bei dem Rundseil an den Umlenkeicken eine pun,1,--tförmigei
Berührung mit höherer Eindrück- oder Scl-mittkraft vorhanden, während das Flachseil
strichförmige und wesentlich ,geringere Schnittkräfte aufweist. Einer Verwendung
des Bandseiles a.ls Transportgehänge, steht jedoch die Notwendigkeit eines beiderseitigen
unförmigen oder teuren, Abschlusses entgegen.
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Es sind bereits ge-,vebte Bandseile bekannt, bei denen, jeweils die
durch die Schlaufe verbundenen Litzenteile in der größten Breite des Seiles nebeneinander
und durch senkrecht dazu verlaufende Schußdrähte, in Wellenform gehalten sind. Bei
einem solchen Seil beträgt die Breite einer Schtaufe nur die Hälfte des Schenkeldurchmessers,
so daß größere Leerräume zwischen den einzelnen Schlattfen vorhanden sind. Hierdurch,
kann sich die Endöse, einseitig verlagern, was zu einer ungleichen Beanspruchung
der Schlaufen führt.
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Auch ist es bekannt, aus einer Litze mehrlitzige Rundseile mit Endschlaufen
dadurch herzustellen, (laß zunächst die Endschlaufen durch Einflechten der Litzenenden
gebildet, dann in bestimmten Abständen Zwischenschlaufen gelegt und die, Litzen,
miteinander verdrillt werden. Durch das Einscha,Iten der Zwischenschlaufen ist jeweils
eine Schlaufe mehr vo,rhan.-den, als. die Zahl der dadurch gebildeten, Litzenabschnitte
beträgt. Bei einem solchen, Seil wird die Schlagrichtung der Litzen nicht gewechselt,
so, daß die Dra,llwirkung in, der Gesamtheit der Litzen oder der Schenkel nicht
aufgehoben werden. kann.
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Man hat auch bereits geflochtene. Rundseile beschrieben, die aus zwei
rechtsgängigen und zwei linksgängigen Litzen zu einem achtlitzigen Seil geflochten
werden. Hierbei kreuzen sich, die einzelnen Litzen; die Schla-nfe ist dadurch nicht
so breit wie der Durchmesser des geflochtenen. Seiles-.
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Beide Ansführungsforrnen sind für Band- oder Flachscile; ungeeignet,
da, die Schlaufen ungleich heansprucht werden.
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Zur Herstellung von mehr ' litzigen, Schenkeln sind Verfahren,
bekannt, bei denen die Litzenenden jeweils an einem Ende der Schenkel versteckt
werden, so daß für jeden. Schenkel ein in sich abgeschlossener Arbeitsgang notwendig
ist.
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Das Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Flachseiles mit einem
kurzen beiderseitigen Abschluß, dessen, Tragfähigkeit der des Seiles entspricht.
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Gemäß der Erfindung kann ein Flach- oder Bandseil kurzer Länge mit
nebeneinanderliegenden vierlitzigen Rundseilen aus einer einzigen Litze aufgebaut
Cr werden, die vielfach im Seil hin- und hergeführt ist. Beide Flachseilenden laufen
in kurze Schla-ufen ohne jegliche Seilverdickung aus, wobei der freie Schlaufenanfang
aus einer Schlinge zweier Litzenpaar,ei des ersten vierlitzigen Rundseiles und das
eingebundene Schlaufenende durch Verspleißen der Litzenpaurenden mit dem letzten
vierlitzigen Rundseil gebildet ist.
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Die Herstellung eines deraxtigen, Flachseiles aus beispielsweise einer
einzigen Litze, deren Länge also etwa der Seillänge multipliziert mit der Anzahl
deT in dem Seil enthaltenen Litzen entspricht, erfolgt unter Benutzung zweier WickeIdorne,
diei eitwa, im Abstand der Länge, des fertigen Seiles aufgestellt werden. Die Litzenlänge
ist in zwei gleiche Rollen vom Ende her aufgewickelt, und die Verseilung beginnt
mit der Mitte, der Litze, die zunächst um den, einen. Dorn, gelegt wird. Die beiiden
Litzenhälften werden auf ein Stück, das, der Länge des fertigen Seiles entspricht,
miteinander verseilt, alsdann um den zweiten. Dorn gtnvunden und im gleichen Sinne
abermals auf die gleiche Länge miteinander veirseilt; darauf worden die beiden Zweilitzenseile
im gleichen Schraubengang und mit gleicher Schlaglänge zu einem vierlitzigen, Rundseil
geschlagen,. Darauf werden
die beiden Litzen um den ersten, Dorn
gewunden und nun, das zweite, dritte usw. vierlitzige Rundsail in gleicher Weise
wie das erste gefertigt, unter jedesmaJigem Herumwindon der Litzen um die beiden
Doene, und zwar in der Länge einer kurzen, Schlaufe. unverseilt, so daß die beiden
Litzen, parallel nebeneinanderliegend eine Doppelschlaufe bilden. Die Schlagrichtung
wird bei den einzelnen. Schenkeln so gewechselt, daß gleich viele Schenkel mit Rechtsgang
und mit Linksgang vorhanden sind. Nach Fertigung des letzten Rundseiles wird das
Ende des einen Litzenpaares um den ersten Dorn geführt und rückwärts in das letzte
Rundseil eingewunden; dann wel17-den beide Litzeinenden: durch. Einstecken in die
Sehenkel vernäht. Alsdann werden die einzelnen Schenkel in. der bekannten Weise
einfach oder zweifach mit Draht vernäht.
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Der Vorteil eines so hergestellten. Seiles besteht darin, daß an beiiden
Enden verhältnismäßig kurze. Schlaufen mit zulässig kleinen Krümmungshalbmüssern,
d. h. geringer Dicke, vorhanden sind, mittels deren. beispielsweise durch
Einstecken eines Bolzens das Aufhängen des Seiles erfolgen kann. In den Schla,ufen
lieggen die. Litzen in einer Lage nebeneinander. Die Schlaufenbreite beträgt nur
etwa, 273 der SchenkeiJb.reite, so daß Schlaufenverschiehungen und damit einseitige
Belastungen, -weitgehend vermieden werden. Die; Gesamtbreite.- der Schlaufe entspricht
genan der Breite des fertigen. Bandseiles, so daß bei der Belastung keine seitliche
Verlagerung auftreten. kann.
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Die Herstellung des Bandseiles in der bisher geschilderten Weise ist
nur von. Hand möglich; der Länge eines so hergestellten Seiles ist damit allein.
durch: das Gewicht der verwendeten Litzenrollen eine GrEnze gesetzt. Es kommen daher
nur kurze Enden in Frage, wie sie insbesondere für Transportgehänge Verwendung finden,.
Um zu etwas größeren, Längen. zn kommen und um die Verseilaxbeit durch Verwendung
kürzerer, zu Rollen gewickelter Litzen zu erleichtern, können gemäß derr weiteren
Erfindung mehrere, in der Regel nicht mehr als zwei oder vier, in der beschriebenen
Weise aus einer einzigen Litze hergestellte Flachseile als Schenkelgruppen mit ihren
Umkehrwindungen, in der gleichen, Kausche nebeneinanderliegen; diese nebeneinanderliegenden
Schenkelgruppen bilden, dann ein, einheitliches Flachseil. Die Gesamtzahl der Schenkel
soll auch bei einem solchen Flachseil, wie üblich, gerade- sein; das Seil soll gleich.
viele in! jeder der beiden DraJ1richtungen. ge# schlagene Schenkel enthalten, bei
der Verwendung einer geraden Anzahl von Schenkelgruppen kann jede Schenkelgruppe
in, sich den gleichen, Drall haben. Die. Schenkelgruppen können vor oder nach der
Zusammenfügung zum ganzen Seil vernäht werden.
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Um die Lage der Litze in der Schlaufe auch beim ständigen Gebrauch
des Seiles zu sichern, sind die Litzen gemäß der weiteren Erfindung eng aneinanderliegend
über Katischen geführt, welche ü-berhöhte Seitenwände haben und auch am äußeren
Umfang so abgedeckt sind, daß die Litze in ihrer Lage gehalten wird.
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Derartige Kauschen können sogleich bei dem Vorseilvorgang eingebaut
werden, indem auf die Wickeldorna eine Breitkausche von der Breite des fertigen
Seiles aufgeschoben wird, die eine seitliche Überhöhung besitzt. Auf diese Breithausche
werden die umkebrenden Litzen gewunden, nach Fertigung des Seiles wird auf die Litzenlage
ein Abdeckblech gelegt, und durch Umbiegen der überhöhten Ränder der Breitkatische
wird ein kastenförmiger Behälter für die Litzen geschaff en.
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Der Grundgedanke der Erfindung kann nicht nur für relativ kurze, von
Hand gefertigte Flachseile, sondern auch zur Herstellung von Flachseilen beliehiger
Länge zur Anwendung kommen. Er ermöglicht die Herstellung eines Bandseiles, bei
dem wenigstens an einem Ende ein kurzer und leicht zu. handhabender Abschluß ohne
Seilverdickung vorhanden. ist, dessen Fehlen die Verwendung des Bandseiles in vielen
Fällen leider unmöglich machte oder doch sehr erschwerte.
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Gemäß der weiteren; Erfindung ist bei einem Flachseil beliebiger Länge
aus vierlitzigen Rundseilen jedes der Rundseile aus zwei auf die ganze Seillänge
hin- und hergeführten Litzenpaaren: aufgebaut, und diese Litzenpaare bilden an einem
Seilende mit ihren nebeneinanderliegenden Umkehrbögen eine kurze Schlaufei. Die
Fertigtuig der einzelnen Rundse:ile für ein, derartiges Flachseil beliebiger Länge
kann in. an sich, bekannter Weise maschinell erfolgen.
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Eine geirade Anzahl von Rundseilen, die Hälfte linksgängig, die Hälfte
rechtsgängig, wird dann ne,beneinandergelagt und die Umkehrwindungen auf einen,
Dorn gesteckt, alsdann wird das Bandseil in der üblichen, Weise durch Vernähen fertiggestellt.
Für den Anschluß des einen Endes eines solchen Flachseilos gelten dann, die Vorteile,
die oben für das kurze Flachseil bereits dargelegt wurden,.
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Soll auch am anderen Ende dieses längeren Seiles ein entsprechendes
Anschlußstück hergestellt werden, so! ist aus jedem Schenkel des Seiles an dem anderen
Ende auf eine genügende Länge das eine Litzenpaar abzuschneiden, die anderen Litzenpaaxe
sind um einen Dorn herumzuführen und nun rückwärts, wie dies beim Aneinanderfügen
von Seilen, durch. Langspleiß üblich ist. in: die durch Herausnehmen der ersten
Litzenpaa,-re gebildeten Lücken. hereinzudrehen und entsprechend zu verfestigen.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Herstellung eines kurzen Bandseiles
und die Bildung einer Kausche gemäß der Erfindung, und zwar zeigt Abb.
1 den, Verseilvorgang von Hand. nach Herstellung der beiden Zweilitzenseile,
die den ersten Schenkel bilden, Abb, 2 den. Verseilvorgang nach Herstellung der
beiden Zweilitzenseile, die den zweiten, Schenkel bilden sollen; Abb.
3 zeigt einen Schnitt durch die Seilkausche parallel zur Ebene der Litzenwindungen
und senkrecht zum Bandseil; Abh. 4 zeigt ein-en Schnitt durch die: Kausche
entsprechend IV-IV von Abb. 3.
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Die zur Herstellung eines Flachseiles kurzer Länge beispielsweise
erforderliche einzige Litze ist zur Hälfte- auf der Rollelü, zur anderen Hälfte
auf deT Rchlle 11 aufgewickelt. Der Verseilvorgang beginnt damit, daß das
mit 12 bezeichnete: mittlere Stück der Litze zunächst um den. Dorn 20 in einfacher
Windung he..rumgelegt und dann. die beiden, Litzenenden beispielswelise mit Rechtsgang
zunächst, zu einem Zweilitzenseil 13 verseilt werden, dessen, Länge der des
fertigen Bandseiles entspricht. Mit den. Stücken. 14 und 15 werden dann die
beiden Litzen um den zweiten Wickeldorn 21 glatt berumgelegt und alsdann im gleichen
Drehsinn zu einem zweiten Zweilitzenseil 16 verseilt. Dieser Stand der Fertigung
ist in. Abb. 1
wiedergegeben,. Nunmehr worden, die beiden Zweilitzenseile
13 und 16 im gleichen, Sinne und mit gleicher Schlaglänge zu, dem
vierlitzigen Rundseil 17
zusammengeführt, welches auf Abh.
2 erkennbax ist, und erst dann. die beiden Litzen 14 und 15 glatt um den
ersten Wickeldorn 20 herumgelegt. Nunmehr wird aus den beiden Litzen im Linksgang
ein Zweilitzenseil 18 gebildet, die beiden Litzen 14 und 15 wer-den
wieder glatt um den Dorn, 21 herumgeführt und -
wieder linksgängig
- ein weiteres Zweilitzenseil 19
gebildet. Dieser Zustand der Fertigung
gibt die Abb. 2 wieder. Nunm#ehr werden auch die beiden Zwelilit7enseile,
18 und 19 mit Linksgang zu einiern vierlitzigen lZundseil geschlagen,
alsdann die beiden Litzen. 14 und 15 glatt um den Dorn 20 herumgelegt und
alsdann: zur Fertigung des dritten Schenkels geschritten, der dann. wieder Rechtsgang
hat.
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Nach Fertigung des letzten Vierlitzenseiles wird nun: das Ende, des
Litzenpaares um den Dorn 20 gewunden und rückwärts in das letzte Vierlitzenseil
eingedregit.
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Um eine feste Lagerung der Litzen an der Umk-ehrstelle; zu gewährleisten,
werden" wie dies die Abb. 3 und 4 veranschaulichen, auf die- Wickeldorne
sogleich Blechkauschen22 gelegt, die (vgl. Abb. 3)
vom üblichen Profil sind
und seitliche Überhöhungen 23 haben. (in Ahb. 4 punktiert). Sind alle Litzen
14 und. 15 eingelegt so wird ein. birnenförmig gebogenes Blech 24 auf dieselben
gelegt, die seitlichen Überhöhungen 23 worden herumgebogen. und bilden. somit
gewissermaßen eine Bördelung. In dem durch die Teile22 und 24 gebildeten kastenförmigen:
Rahmen sind die Litzen unverschiehbar gelagert. Statt der Blechkausche 22 kann auch
eine entsprechend hergerichtete Schmiedekausche benutzt werden.
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