-
Daktyloskop
Die Erfindung l>etrifft ein Daktyloskop, d. h. einen
Al)parat zur Aufllahme von Fingerabdrücken.
-
IJei derartigen Apparaten wird eine Platte verwendet, die mit einer
dünnen und gleichmäßigen Farhenscllicllt überzogen ist. Die Person, deren FingeralMruck
aufgenommeln werden soll, drückt einen Finger oder gegel>enenfalls die ganze
Handfläche gegen die Farbenplatte, wonach sie den Finger oder die Handfläche gegen
einen Papierhogen drückt, wodurch auf demselben die erwünschten Abdrücke erscheinen.
-
Das Einfärben der Platte erfolgt meistens in der Weise, daß man auf
die ortsfeste Farbenplatte einige Tröpfchen Farbe aufträgt, wonach man mittels einer
an einem Stiel befestigten Handrolle die Farbe über die ganze Fläche gleichmäßig
verteilt.
-
Zur Erzielung guter Abdrücke muß die Farbenschicht auf der Platte
dünn und gleichmäßig sein, was mit der genannten Handrolle schwer zu erzielen ist,
teils weil sie leicht außerhalb der Ränder der Farbenplatte gerät, teils weil man
mit dieser Rolle keinen genügend starken Druck auf die Farbenplatte ausüben kann,
um zu bewirken, daß die Farbe in Form einer äußerst dünnen und gleichmäßigen Schicht
auf der ganzen Fläche verteilt wird.
-
Das Einfärben einer solchen Platte ist eine schmutzige Arbeit, und
die Farbenwalze erfordert
für ihre Aufbewahrung einen besonderen
Raum, dessen Wände schnell schmutzig werden.
-
Diese Nachteile werden beim Daktyloskop nach der vorliegenden Erfindung,
bei welchem an einer Bodenplatte eine ortsfeste drehbare Farbenwalze und eine lose
Farbenplatte angebracht sind, vermieden, indem erfindungsgemäß die Farbenplatte
an der von der Farbenseite abgekehrten Seite ein oder zwei Handgriffe hat, so daß
die Einfärbung dadurch erfolgen kann, daß man mit beiden Händen um die betreffenden
Handgriffe faßt und mit der Farbenseite nach unten die Platte hin und her über die
ortsfeste, drehbare Farbenwalze führt. Dadurch erreicht man eine genügende Gewalt
über die Farbenplatte. um eine Verteilung der Farbe in einer sehr diinnen und gleichmäßigen
Schicht zu erzielen, indem der überschüssige Teil der Farbe gegen die ortsfeste
Farbenwalze abgestrichen wird.
-
Illit Vorteil kann auf der Bodenplatte des Apparates eine als Galgen
ausgebildete Platte mit schlitzähnlichen Aussparungen angebracht sein, in welche
die Handgriffe der Farbetiplatte eingeführt werden können, und worin die Farbenplatte
so aufgehängt werden kann, daß ihre Farbenseite entweder nach oben oder nach unten
zugekehrt ist.
-
Dal>ei können die genannten Aussparungen schräg abgeschnittene
Ränder aufweisen, entsprechend den kegelförmigen Teilen an den Handgriffen der Farbenplatte,
damit die Farbenplatte i, n derjenigen Stellung am Galgen festgehalten wird, in
welcher die Farbenseite nach oben gekehrt ist.
-
Eine A usführungsforin des erfindungsgemäßen Daktyloskops ist in
der Zeichnung dargestellt, in der Fig. 1 den Apparat in Draufsicht mit genommenem
Deckel und Fig. 2 und 3 den Apparat von links bzw. von rechts gesehen zeigen, während
in Fig. 4 die Farbenplatte von oben mit der Farbenfläche abwärts gekehrt dargestellt
ist und Fig. 5 und 6 ein Bodenstück des Apparates mit aufgehängter Farbenplatte
in Nichtbetriebsstellung bz v. Gebrauchsstellung zeigen.
-
Die rechteckige Bodenplatte 7 des Apparates hat an der Unterseite
Kautschukfüße 8, damit sie fest auf einem gewöhnlichen Tisch anliegen kann. An der
Oberseite der Bodenplatte 7 ist ein Kasten 9 mit Schiebedeckel 10 befestigt,. der
einen Raum im Kasten zur Aufbewahrung von Farbentuben, \\rischtüchern u. dgl. verschließt.
Ein Teil der Ol>erfläche ii I I des Kastens g ist schräg gestellt, und daran
sind Ständer 12 festgeschraubt, in denen eine drehbare Farbenwalze I3, z. B. aus
Leim, gelagert ist. Auf jeder Seite des Kastens g ist mittels eines Zapfens 14 ein
drehbarer Arm 15 befestigt, und diese beiden Arme tragen zusammen eine Haube I6
mit einem Handgriff I7, die über die Walze 13 gelegt werden und dieselbe bei Nichtgebrauch
ganz umschließen kann. Die Haube ist in Fig. I nicht gezeigt, sondern durch Strichlinien
in Fig. 2 dargestellt.
-
Die Bodenplatte 7 trägt zugleich einen Galgen, bestehend aus einem
senkrechten Brett i8 (Fig. 3) und einem von demselben ausgehenden horizontalen Brett
I9, worin zwei schlitzähnliche Aussparungen 20, 21 vorgesehen sind. Auf der Unterseite
des Brettes 19 ist durch einen Bolzen 22 ein federnder Arm 23 mit einem Handgriff
24 und einem Fuß 25 befestigt, die infolge der eigenen Spannkraft des Armes 23 gegen
eine auf der Bodenplatte 7 angebrachte Kautschukplatte 26 angepreßt gehalten werden.
Das Papier, auf dem die Fingerabdrücke angebracht werden sollen, wird auf die Platte
26 gelegt, auf der es vom Fuß 25 festgehalten wird, der, da der Arm 23 um den Bolzen
22 drehbar ist, leicht an eine Stellte gebracht werden kann, wo das Papier im voraus
keine Fingerabdrücke oder keinen Text hat, die während des Arbeitsprozesses nicht
zugedeckt werden dürfen.
-
Die Farbenplatte 27 hat auf der Rückseite zwei Handgriffe 28, 29,
die in solcher Entfernung voneinander angebracht sind, daß sie in die schlitzähnlichen
Aussparungen 20, 21 der Platte 19 eingeführt werden können. Die Farbenplatte kann
auf diese Weise an der Platte 19 befestigt werden, entweder, wie in Fig. 5 gezeigt,
mit der Farbenseite nach unten, oder, wie in Fig. 6 gezeigt, mit der Farbenseite
nach oben. Die Handgriffe 28, 29 haben in der Nähe der Platte 27 einen kegelförmigen
Teil 30, und die Aussparungen 20, 2I haben, wie in Fig. 5 und 6 gezeigt, ahgeschrägte
Ränder, so daß die Farbenplatte in der in Fig. 6 gezeigten Stellung gut an der Platte
19 festgehalten wird, da die Aussparungen hier um den kegelförmigen Teil 30 der
Handgriffe greifen. Auf der Oberseite der Platte 19 können, wie in Fig. 3 gezeigt,
kleine Kautschiikscheil>en 31 angebracht sein, gegen welche die Farbenplatw in
der in Fig. 6 gezeigten Stellung anliegt, so daß sie während der Benutzung zum Färben
der Finger, deren Abdrücke genommen werden sollen, unbeweglich festliegt.
-
Wie in Fig. 3 mit Strichlinie, n gezeigt, kann der Apparat mit einem
Deckel 32 mit Handgriffen 33 umschlossen sein, und er kann daher leicht und bequem
auf Reisen mitgenommen werden.
-
Der Apparat wird auf folgende Weise verwendet: Der Deckel 32 wird
abgenommen. Die Haube 16 wird seitwärts geschwenkt, und von einer Farbentube werden
einige Tröpfchen auf die Walze I3 ausgedrückt. Dann faßt man um die Handgriffe 28,
29 und führt die Farbenplatte 27 hin und zurück über die Walze 13, bis auf der Farbenplatte
eine ganz dünne und gleichmäßige Farbenschicht verteilt worden ist. Nachdem dies
geschehen ist, wird die Haube I6 über die Walze I3 herabgeschwenkt, so daß dieselbe
eingeschlossen ist, und die Farbenplatte 27 wird auf der Platte 19 angebracht (vgl.
-
Fig. 6). Dann wird der Papierbogen 26 auf die Platte gelegt, und der
Arm 23 wird über denselben hingeschwenkt, bis der Fuß 25 ihn in der rechten Stellung
festhält. Wenn die Fingerabdrücke nicht an der Unterkante des Papiers, sondern höher
oben auf demselben gemacht werden sollen, wird das Papier mit einer Falte gleich
unter der Stelle geknickt, wo die Abdrücke angebracht werden sollen, und das Papier
wird so auf die Platte gelegt, daß
derjenige Teil desselben, der
sich unterhalb der genannten Falte befindet an der Vorderkante der Platte 7 herabhängt.
-
Der Apparat ist nunmehr betriebsbereit. Der abzudrückende Finger
wird bei der Berührung mit der Platte 27 gefärbt, und gleich danach wird er gegen
den P apierbogen abgedrückt. Nach Abschluß der Arbeit wird die Farbenplatte herausgenommen,
umgekehrt und in der in Fig. 3 und 5 gezeigten Stellung angebracht, wonach der Deckel
32 aufgesetzt wird.
-
Wie in der Zeichnung gezeigt, sind die Ränder der Farlenplatte 27
an der Rückseite, also an derselben Seite, wo die Handgriffe 28 29 sitzen, abgerundet
oder schräg abgeschnitten. Wenn die Platte 27 sich in Gebrauchslage befindet (Fig.
6), ragt die vordere Kante der Platte 27 etwas vor die Kante der Platte 19 hervor,
auf der sie ruht, damit Personen mit steifen oder defekten Fingern, die z. B. auf
Gichtleiden zurückzuführen sind, leichter herankommen können und einen Finger einfärben
kötineii, indem die übrigen Finger unter die angerundete oder schräg abgeschnittene
Kante eingefiihrt werden können.
-
In den Fällen, in denen es vorn Wichtigkeit ist, daß der Apparat
leicht zu befördern ist, kann man die Bodetiplatte 7 in zwei gleich große Teile
teilen, von denen der eine die Walze I3 und der andere die Farbenplatte 27 Init
zugehörigen Teilen trägt, und ihnen je einen Deckel 32 geben. Beim Gebrauch können
die beiden Bodenplatten Seite an Seite angebracht und mit einer Krampe verbunden
werden.
-
PATENIANSPROCHE: 1. Daktyloskop mit einer auf einer Bodenplatte angebrachten
Farbenwalze und losen Farbenplatte, dadurch gekennzeichnet, daß die Farhenplatte
(27) an der von der Farbenseite abgekehrten Seite einen oder zwei Handgriffe (28,
29) zum Andrücken an die ortsfeste Farbenwalze (I3) beim Einfärben aufweist.