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Schalteinrichtung zum verzögerten Schalten von Stromkreisen In deln
latent 829:177 ist bereits eine Schalteinriclltung ztliii verzögc>rten @clialteii
von Stroml:reisen angegeben, bei der ein elektrisches Schütz mittels einer an ihm
angebauten, eine Durchlaß-<if@nung zum \ erzögerten Durchfließen von Quecksilber
aufweisender Quecksilberkippröhre gesteuert wird. Hierbei hält das durch die Durchlaßöffnung
der Kippröhre verzögert fließende Quecksilber einen Haltestromkreis über einen in
diesem vorgesehenen Kontakt aufrecht und unterbricht ihn nach einer der 1 >urchlaßöffnung
entsprechenden Verzögerungszeit. _1uf diese Weise liegt nur eine Phase bzw. Polarität
an der Kippröhre, so claß weder ein Begrenzungsnilch ein Schutzwiderstand erforderlich
ist. Da im Gegensatz zu den bekannten Schalteinrichtungen das Abfallen des Schützes
nicht durch das Kurzschließen der Schützspule, sonderndure'h das Unterbrechen des
Selbsthaltekreises durch die Quecksilherkippröhre herbeigeführt wird, so hat die
Röhre einen verhältnismäßig geringen Strom zu unterbrechen, so daß sie nur wenig
beansprucht wird.
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Wird jedoch, wie dies bei dem in dem Patent 829 477 angegebenen
Ausführungsbeispiel der Fall ist, zum Durchfließen des Quecksilbers eine stromführende
Trennwand (Blende) verwendet, so sind entsprechend der Zahl der Kontakte vier Zuleitungen
erforderlich, wobei die Blende durch das durchfließende Quecksilber nacheinander
mit den
Gegenkontakten des Haltestromkreises in Verbindung gebracht
werden muß, bis das Quecksilber von der Blende abreißt.
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Die Erfindung stellt eine besonders vorteilhafte Verbesserung des
Gegenstandes des Patents 829 477 u. a. insofern dar, als sie die Zahl der notwendigen
Kontakte bzw. Kontaktzuleitungen von vier auf drei herabzusetzen und die Wirkungsweise
der Quecksilberkippröhre derart zu vereinfachen gestattet, daß der Ansprechstromkreis
unabhängig von der Durchlaßöffnung für das Quecksilber unterbrochen wird, so daß
selbst bei sehr kleinen Durchlaßöffnungen kein Abreißen des Quecksilbers zu befürchten
ist und somit insbesondere längere Verzögerungszeiten von etwa 2 bis io Sek. erreicht
werden können. Auf diese Weise gestattet die Erfindung den Anwendungsbereich des
Gegenstandes des Patents 829 477 zu erweitern, was bei der Verwendung der Schalteinrichtung
beispielsweise als Zeitrelais oder Taktgeber hei Anlaß- oder Fortsc'haltschützensteuerungen
od. dgl., etwa zum selbsttätigen @ aufeinanderfolgenden Anlassen mehrerer Elektromotoren
oder anderer Energieverbraucher, von besonderer Bedeutung ist.
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Das Wesen der Erfindung besteht hierbei darin, daß zum Durchlassen
des zum Aufrechterhalten des Selbsthaltekreises dienenden Quecksilbers in der Kippröhre
eine nichts tromführende Düse oder andere Verzögerungsvorrichtung verwendet wird.
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Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung ergibt sich im Sinne des
Erfindungsgegenstandes dadurch, daß der Haltestromkreis vom Schützspulenstromkreis
abgezweigt wird.
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In der Zeichnung ist eine der möglichen Ausführungsformen nach der
Erfindung schematisch dargestellt. Die Schalteinrichtung besteht im wesentlichen
aus einem Schütz j mit an ihm angebauter, in der Zeichnung in der Ruhelage dargestellter
Quecksilberkipprö'hre a. In dem unteren Teil der Kippröhre a ist eine n.ichtstromführende,
insbesondere nichtmetallene Düse d od. dgl. vorgesehen, die zum Durchlassen des
Quecksilbers zum Aufrechterhalten eines Selbsthaltestromkreises k dient. Der Selbsthaltestromkreis
k enthält einen Selbsthalteschalter sn und ist von dem Spulenstromkreis des Schaltschützes'
jabgezweigt, dessen durch A und F_ bezeichnete Ausschalt- und 1?inschaltstellungen
mechanisch über ein in der Zeichnung gestrichelt gezeichnetes Übertragungsglied
q mit dein Selbsthalteschalter in verbunden ist, dessen Dauerkontakt an dem Kontakt
n der Quecksilberkippröhre a angeschlossen ist. Das eine Ende des
Spulenstromkreises s ist unmittelbar an die Phase S (bzw. an den Pol N) und
das andere Ende am Kontakt i der Kippröhre a angeschlossen, der mit einem
an die Ansprechleitung g angeschlossenen Kontakt f zusammenarbeitet. Die Ansprechleitung
g führt über einen Unterbrecher 1a mit Dauerkontakt i an die andere Phase
R (bzw. zu dem Pol P) der Steuerleitung. Somit liegt nur eine Phase bzw. Polarität
an der Quecksilberkippröhre a.
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In der gezeichneten Ausgangs- (Ruhe-) Lage überbrückt das Quecksilber
sowohl die Kontakte i, f
als auch den Kontakt n. Wird der Dauerkontakt durch
den Unterbrecher h geschlossen, so wird die Spule des Schützes j erregt, das Schütz
spricht an, schließt mittels des mechanischen Übertragungsgliedes q den Selbsthalteschalter
m und bringt die Röhre durch Umkippen in die zweite End-(Kipp-) Lage. Hierdurch
löst sich das Quecksilber von dem Kontakt i und , unterbricht den Ansprechstromkreis
g, während durch das langsam durch die Düse d durchfließende Quecksilber der Selbsthaltestromkreis
k über den Selbsthalteschalter m, die Kontakte n, f und die
Ansprechleitung g entsprechend der gewünschten Verzögerung, beispielsweise von 2
bis io Sek., geschlossen bleibt. Nach Ablauf dieser Zeit wird der Haltestromkreis
an dem Kontakt f der Quecksilberkippröhre a durch das an diesem Kontakt abreißende
Quecksilber unterbrochen-, der Selbsthalteschalter m gelangt in die geöffnete Stellung
und die Röhre a kippt in die gezeichnete Ausgangslage zurück, in der der Ansprechstromkreis
g über die Kontakte f, i geschlossen ist, so daß sich der geschilderte Vorgang
wiederholen kann.