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Einrichtung zur Herstellung von fotografischen Aufnahmen von mit einem
Elektronenmikroskop vergrößerten Objekten Zur Herstellung von fotografischen Aufnahmen
von mit einem Elektronenmikroskop vergrößerten Objekten ist es bekannt, in den Vakuumraum
einen Kleinbildfilm einzubringen, wobei der Antrieb für den Filmtransport und der
Antrieb für die Rückspulung mit Hilfe einer gemeinsamen, von außen zu bedienenden
Vorrichtung über ein ebenfalls von außen einzustellendes, in den Vakuumraum eingebautes
Zahnradgetriebe erfolgt. Die Aufnahme selbst wird dabei so gemacht, daß eine Leuchtschirmklappe
in an sich bekannter Weise zur Freilegung des Films hochgeklappt wird. Zur Umschaltung
der Filmbewegungsrichtung dient bei dieser bekannten Einrichtung ein von außen zu
betätigender Hebel, der mit Hilfe eines Federkörpers und einer Gabel wahlweise den
Filmtransport oder die Rückspulung einzuschalten gestattet. Bei der bekannten Einrichtung
sind somit eine Vakuumdurchführung für das Drehen des Films, eine zweite Vakuumwanddurchbrechung
für den erwähnten Federungskörper und eine dritte Durchführung für die Betätigung
der Leuchtschirmklappe erforderlich: Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur
Herstellung von fotografischen Innenäufnahmen in einem Korpuskularstrahlapparat,insbesondere
einem Elektronenmikroskop, mit Hilfe eines in den Vakuumraum eingebrachten Rollfilms,
insbesondere eines Kleinbildfilms.
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Erfindungsgemä3 ist in dem Vakuumraum eine Rollfilmkassette mit Schlitzverschluß
eingebaut, und eine einzige Vakuumdurchführung dient dazu, alle Bewegungen von außen
in den Vakuumraum zu
übertragen, die nötig sind, um den Film zu
transportieren, die Belichtung auszulösen, eine äußere Zähleinrichtung für die Aufnahme
zu betätigen und gegebenenfalls die Belichtungszeit einzustellen. Auf diese Weise
kommt man zu einer einfachen, leicht bedienbaren Kleinbildfilmkamera für Elektronenmikroskope,
Elektronenbeugungsröhren od. dgl., bei der alle für die Aufnahmen erforderlichen
Einstellbewegungen mit dem geringsten Aufwand an Vakuumdichtungsmitteln durchgeführt
werden können. Man wird durch die erwähnte Vakuumdurchführung eine in beiden Richtungen
drehbare Steuerwelle einführen, wobei dem Filmtransport und dem Zählwerk die eine
Drehrichtung und der Belichtung die andere Drehrichtung zugeordnet ist. Die Steuerwelle
kann dabei gemäß der weiteren Erfindung im Innern des Vakuumraumes mit einem Rädervorgelege
zusammenarbeiten, das mit Hilfe zweier Sperrklinken bei der Drehung der Steuerwelle
in dem einen Sinne den Filmtransport und bei der Drehung im anderen Sinne den Belichtungsmechanismus
betätigt.
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Mit einer Anordnung der bisher beschriebenen Art, die mit einer drehbaren
Steuerwelle arbeitet, kann man Zeitaufnahmen auf dem Rollfilm machen. Da es in vielen
Fällen auch in Betracht kommen wird, mit verhältnismäßig kurzen Belichtungszeiten
zu arbeiten, ist es besonders vorteilhaft, wenn. man gemäß der weiteren Erfindung
den Betätigungsmechanismus für die im Vakuumraum befindliche Rollfilmkassette so
ausgestaltet, daß auch die Einstellung der Belichtungszeiten durch eine Bewegung
desselben Handgriffes erfolgen kann, der auch den Filmtransport und die Auslösung
der Belichtung bewirkt. Man wird zu diesem Zweck beispielsweise die in beiden Richtungen
drehbare Steuerwelle zusätzlich auch noch axial verschiebbar machen und dieser Axialverschiebebewegung
die Einstellung der Belichtungszeit zuordnen. Die Axialbewegung der Steuerwelle
kann beispielsweise über einen Schwenkhebel auf den Einstellknopf für die Belichtungszeit
übertragen werden.
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Weitere für die Erfindung wesentliche Merkmale ergeben sich aus dem
im folgenden behandelten Ausführungsbeispiel.
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In Fig. i ist schematisch eine Einrichtung zur Herstellung von fotografischen
Innenaufnahmen von mit einem Korpuskularstrahlapparat, beispielsweise einem Elektronenmikroskop,
abgebildeten Objekten dargestellt.
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Bei i ist die Vakuumwand des Apparates an= gedeutet. Im Innern des
Vakuumgefäßes befindet sich am Ende des Strahlenganges, also beispielsweise im Bereich
der Endbildebene des Elektronenmikroskops, eine Rollfilmkassette mit Schlitzverschluß,
z. B. eine Kleinbildkamera 2, deren Optik entfernt ist. Sämtliche für die Herstellung
von Aufnahmen erforderlichen Steuerbewegungen werden durch eine einzige bei 3 angedeutete
Vakuumdurchführung mit Hilfe einer Steuerwelle 4 ausgeführt. Für die Einstellung
der Belichtungszeit ist diese Steuerwelle 4 axial verstellbar, wobei die beiden
Mitnehmerscheiben 5 das Steuerglied 6 in Richtung des Pfeiles 7 mitnehmen. Das Steuerglied
6 arbeitet mit dem Einstellknopf 8 für die Belichtungszeit zusammen, der sich beim
Ausführungsbeispiel oben auf der Rollfilmkassette befindet. An einer relativ zur
Steuerwelle feststehenden Hülse 9 können die eingestellten Belichtungszeiten mit
Hilfe des Zeigers io abgelesen werden.
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Für den Filmtransport ist der Steuerwelle 4 die Drehbewegung im Uhrzeigersinne
zugeordnet. Diese Drehbewegung wird durch den Stift i i der beim Axiaiverstellen
im Schlitz 12 einer drehbaren Hülse 13 gleitet, auf diese Hülse und das mit ihr
verbundene Zahnrad 14 übertragen. Das Rad 14 arbeitet mit einem Zahnrad 15 zusammen,
das auf der Welle 16 befestigt ist. Die Drehung des Einstellknopfes 17 der Steuerwelle
4 im Uhrzeigersinne hat zur Folge, daß die Welle 18 über die Sperrklinke i9 und
das Sperrad 2o mitgenommen wird. Die Drehbewegung überträgt sich- mit Hilfe der
Kupplung 21 auf die Welle 22, welche bei ihrer Bewegung den Film transportiert.
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Der Filmbelichtung ist die Drehung des Steuerknopfes i7: entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinne zugeordnet. Diese Bewegung wird von der Welle 16 mit Hilfe einer
Sperrklinke 23 auf das Sperrad 24 übertragen, das starr mit dem schwenkbaren Hebel
25 gekuppelt ist. Dieser Hebel 25 trägt einen AuslöseStift 26, der nach Durchlaufen
eines bestimmten Weges mit dem Stift 27 zusammenarbeitet. Der Stift 27 ist der Rollfilmkassette
zugeordnet; er wird entgegen dem Druck einer Feder 28 im Sinne des Pfeiles 29 auf
die Kamera zugedrückt, wodurch der Auslösemechanismus der Kassette betätigt wird.
Mit Hilfe der Rückstellfeder 31 kommt nach Durchführung' der Auslösung der Hebel
25, 26 wieder in die gezeichnete Lage zurück. Eine mit der Steuerwelle 4 verbundene
Aufnahmezähltrommel 32 wird jeweils bei jeder Filmweiterschaltung gerade .um einen
Teilstrich weitergedreht; so daß auch das Zählen der bereits gemachten Aufnahmen
mit Hilfe der einzigen Vakuumdurchführung 3 möglich ist.
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In Fig.2 ist .schematisch dargestellt, wie die Kleinbildkamera
41 gehaltert werden kann. Hierzu dient eine Halteplatte 42, die so bemessen
ist, daß sie beispielsweise an Stelle einer sonst in den Vakuumraum eingebauten
Plattenschleuse oder einer Vielfachplattenkassette eingesetzt werden kann. Mit der
Platte 42 ist eine senkrecht stehende Wand 43 verbunden, an der über ein Scharniergelenk
44 der Deckel 45 befestigt ist. Mit Hilfe einer Schraube 46 kann so die Kamera auf
der Platte 42 festgeklemmt werden, wobei Anschläge 47 dafür sorgen, daß die Kamera
nicht in der Längsrichtung bewegt werden kann. Mit 48 ist ein Lagerbock bezeichnet,
der die Steuerwelle 49 trägt. Eine Kupplung 5o arbeitet mit einer in dieser Figur
nicht dargestellten Steuerwelle zusammen, die durch die ebenfalls nicht sichtbare
Vakuumwand nach außen geführt ist. Mit 51 ist ein Gehäuse bezeichnet, welches ein
den Zahnrädern 14 und i5 der Fig. i entsprechendes Rädervorgelege aufnimmt. Der
Schwenkhebel 52 entspricht im wesentlichen dem Hebel 25 der Fig: i. Der Hebel
52
arbeitet mit dem Hebel 53 zusammen, der starr an
der Schwenkachse
54 der Leuchtschirmklappe 55 befestigt ist. Zur Belichtung des Films wird der Schwenkhebel
52 im Uhrzeigersinne gedreht, wodurch zunächst über den Hebel 53 die Leuchtschirmklappe
55 hochgeschoben und danach der. Auslöseknopf des Verschlusses durch den Stift 26
(Fig. i) betätigt wird. Hierdurch ist in einfacher Weise erreicht, daß das aufzunehmende
Bild bis kurz vor der Aufnahme durch Betrachten des Leuchtschirmes 55 kontrolliert
werden kann.
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Die in Fig. 2 gezeigte Anordnung arbeitet folgendermaßen: Eine Rechtsdrehung
der Welle 49 bis zu einem Anschlag bewirkt die Weiterbewegung des Films um eine
Bildbreite und das Spannen des Verschlusses, während eine Linksdrehung des Knopfes
den Auslösehebel des Verschlusses betätigt. Die Belichtungszeit ist von der Dauer
der Linksdrehung abhängig. Die durch den Auslösehebel gesteuerte Klappe 55 schützt
den Verschluß vor ungewollter Bestrahlung. Bei Verwendung einer normalen Patrone
mit 1,6 m langem Film können 36 Aufnahmen vom Format 24 X 36 mm gemacht werden.
Das Einlegen, Rückspulen und Herausnehmen des Films erfolgt, wie bei der Kleinbildkamera
üblich, bei Tageslicht. Eine in der Kleinbildkamera selbst übliche Sperre dient
dazu, Doppelbelichtungen und Leeraufnahmen zu verhindern.