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Antriebsvorrichtung für Spiegelschriftumdrucker Die Erfindung betrifft
eine Antriebsvorrichtung für Rotationsumdrucker zum Abdrucken von abdruckfähigen
Spiegelbildoriginalen aus Papier od, dgl., insbesondere solche Rotationsumdrucker
für abdruckfähige Spiegelbildoriginale, bei denen eine Regelung der Druckgeschwindigkeit
erfolgt. Es sind Rotationsumdrucker bekanntgeworden, die mittels eines Nebenschlußmotors
mit konstanter Drehzahl angetrieben wurden. Es ist bei den Flüssigkeitsvervielfältigern
zweckmäßig, eine Regelung der Druckgeschwindigkeit derart vorzunehmen, daß anfangs
möglichst schnell gearbeitet wird, um nicht zu viel Farbe vom Spiegelbil.doriginal
abzunehmen, und zum Schluß einer Abzugsserie bedeutend langsamer, um das Spiegelbildoriginal
möglichst ganz erschöpfen zu können. Bei den bekannten Rotationsumdruckern war zu
diesem Zweck eine besondere mechanische Einrichtung zur Tourenregelung vorgesehen.
Ferner weisen die bekannten Rotationsvervielfältiger eine Einrichtung zur mehrfachen
Steigerung des Anpreßdruckes der Andruckwalze auf. Es wurde mit leichtem Druck angefangen
und mit dem stärksten Druck aufgehört. Die Regelung des AnpreBdruckes und die Regelung
der Druckgeschwindigkeit erfolgten bisher getrennt in besonderen Arbeitsgängen.
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Erfindungsgemäß erfolgt der Antrieb eines Rotationsumdruckers zum
Abdrucken von abdruckfähigen Spiegelbildoriginalen mittels eines Hauptstrommotors.
Durch Steigerung des Anpreßdruckes wird hierbei gleichzeitig die Motordrehzahl und
hiermit die Druckgeschwindigkeit herabgemindert. Zweckmäßigerweise sind mehrere
Druckstufen einstellbar, z. B. vier. Durch die Tourenregelung des Hauptstrommotors
mittels der Stärke des Anpreßdruckes der Druckwalze werden beide bei Spiegelbildumdruckern
gewünschten
Wirkungen gleichzeitig erzielt, nämlich Steigerung des Druckes und Verminderung
der Drehzahl. Es ist also beim Arbeiten an Stelle von früher zwei nur noch ein Bedienungselement
zu beobachten.
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Um die Motordrehzahl in noch größerem Maße herunterdrücken zu können,
ist erfindungsgemäß ein Regelwiderstand vorgesehen, der am zweckmäßigsten mit den
Druckregelungselementen in Wirkungsverbindung steht. Wird der Anpreßdruck gesteigert,
so erfolgt durch die Wirkungsverbindung mit dem Regelwiderstand gleichzeitig eine
Erhöhung des Widerstandes, d. h. eine Reduzierung der Motorspannung. In diesem Fall
wirkt sowohl die erhöhte Belastung als auch die niedrige Motorspannung reduzierend
auf die Drehzahl des Motors und damit auf die Druckgeschwindigkeit.
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Rotationsvervielfältiger zum Abdrucken abdruckfähiger Spiegelbildoriginale
werden mittels Eintourenkupplungen angetrieben. Es erfolgt also jeweils für eine
Trommelumdrehung eine stoßweise Belastung des Motors nach Auslösung der Maschine.
Hat die Drucktrommel ihre Grundstellung wieder erreicht, -so hört die Belastung
auf, und der Motor würde mit wesentlich höheren Tourenzahlen arbeiten. Es würde
der Motor also einer dauernden wesentlichen Tourenzahlschwan.kung beim Arbeiten
unterworfen sein. Dies ist auch der Grund, warum bisher hei Flüssigkeitsvervielfältigern
keine Hauptstrommotoren angewandt worden sind.
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Erfindungsgemäß wird nun durch einen von einem bewegten, Maschinenteil
gesteuerten Kontakt im Leerlauf dr Antriebsvorrichtung ein zusätzlicher Widerstand
eingeschaltet, der die Minderbelastung des Motors im Leerlauf der Maschine völlig
oder annähernd ausgleicht. Dieser Widerstand kann ein besonderer Widerstand sein.
Es kann jedoch. auch derselbe Regelwiderstand hierzu verwendet werden, indem an
dem Widerstand ein zweiter Abgriff mittels Schelle, Schieber od. dgl. vorgesehen
ist und der Stromkreis mittels des Arbeitskontaktes entweder über den einen oder
anderen Abgriff geleitet wird. Die beiden Schieber bzw. Abgriffe müssengegeneinanderselbstverständlich
isoliert sein. Die Leerlaufspannung für den Motor ist selbstverständlich im Leerlauf
geringer als die Arbeitsspannung. DamitdieDruck&eschwindigkeit keinen Netzschwankungen
unterworfen ist, ist erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Ausgleich der Netzspannung
angeordnet. Diese wirkt in der Weise, daß der Widerstandskörper selbst verstellt
wird, während deroSchieber für die Arbeitsspannung fest mit der Druckeinstellung
verbunden bleibt und der Leerlaufschieber ortsfest angeordnet ist. Durch Verstellung
des Widerstandskörpers kann auf diese Weise gleichzeitig die Ieerlaufspannung und
Arbeitsspannung entsprechend den Netzschwankungen ausgeglichen werden, und zwar
beides in gleichem Maße, so daß sich das Verhältnis von Leerlaufspannung und Arbeitsspannung
für den Motor nicht verändert.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Fig.
i zeigt eine Druckeinstellung eines Rotationsvervielfältigers in Seitenansicht;
Fig. 2 zeigt den Antrieb der Drucktrommel mittels einer Eintourenkupplung; Fig.
3 zeigt das Schaltbild eines Rotationsvervielfältigers; 'Fig. 4' zeigt eine vereinfachte
Anordnung nach Fig. 3 ; Fig. 5 zeigt ebenfalls das Schaltbild des Antriebes eines
Vervielfältigers.
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In der Seitenansicht Fig. i wird über den Handgriff i die auf der
Exzenterachse 2 drehbar gelagerte Druckwalze 3 gegen die Drucktrommel 4 beim Drehen
des Handgriffes i in Pfeilrichtung A geschwenkt. Im Handgriff i ist eine unter Federdruck
stehende Kugel 5 befestigt, die in die LanglöcherderRastenscheibe6einrastet.sodaß
eine Arretierung des Handgriffes i vorhanden ist. Die Größe sowie die Stellung der
Exzenterachse 2 sind so gewählt, daß die Druckwalze 3 in der gezeichneten Stellung
des Handgriffes i ein Stück von der Drucktrommel .4 abgeschwenkt ist. Beim Einrasten
des Kugelindexes 5 in die Langlöcher 7 bzw. 8, 9 und io wird die Druckwalze 3 mit
wachsendem Anpreßdruck gegen die Drucktrommel 4 gedrückt.
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Bei dem Antrieb Fig. 2 treibt der Motor i i, der sich in Pfeilrichtung
B dreht, über die Seilscheiben 12, 13 und 14 zur Herabsetzung seiner Drehzahlen
das Zahnradpaar 15 und 16 an. Mit dem Zahnrad 16 fest verbunden ist das Sperrad
17. An der Drucktrommel 18 befestigt ist die Mitnehmerklinke 19 mit Rolle 2o. Kurz
vor der Grundstellung der Drucktrommel 18 läuft die Rolle 2o auf die Nase des Aushebernockens
21. Die Klinke wird durch das Auflaufen aus dem Sperrad 17 gerissen und die Mitnahme
der Klinke i9 und damit der Drucktrommel 18 unterbrochen. Die Drucktrommel 18 steht
in Grundstellung. Bei Betätigung des Handhelyels 22 in Pfeilrichtung C wird über
das Gestänge 23, 24 und 25 der Aush'ebernocken 2i in, Richtung des Pfeiles D bewegt,
so daß die Nase die Rolle 20 freigibt und die Zugfeder 26 die Mitnehmerklinke i9
in das Sperrad 17 zieht. Die Drucktrommel 18 wird also wieder über die Mitnehmerklinke
i9 von dem sich drehenden Sperrad 17 eine Umdrehung, d. h. bis zum erneuten Auflaufen
der Rolle 2o auf die Nase des Aushebernockens 21, mitgenommen.
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Fig. 3 zeigt das Schaltbild eines Rotationsvervielfältigers, zu dessen
Antrieb ein Hauptstrommotor benutzt wird, dessen Tourenzahl durch Widerstände geregelt
wird. In der gezeichneten Grundstellung der Drucktrommel 27 kann der aus dem Netz
kommende Strom bei geschlossenem Sehalter 28 nur, wie Pfeil E und Pfeil F angeben,
durch den Festwiderstand 29 und den in Reihe geschalteten Regelwiderstand
30 zum Motor 31 fließen. Der Motor läuft im Leerlauf mit einer durch die
beiden Widerstände 29 und 3o herabgesetzten Betriebsspannung.
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Wird die in Fig. 2 beschriebene Eintourenkupplung ausgelöst, so wird
der Kontaktschieber 32 von dem sofort bei Beginn der Drehung der Drucktrommel
27
in Pfeilrichtung G abfallenden Abtasthebel 33 für die Anfeuchtung 34 zwischen die
beiden Kontaktstücke 35 und 36 gezogen. Der Strom wird also nach dem Durchfließen
des Schalters 28 den Weg des kleineren Widerstandes wählen, und zwar, wie Pfeil
H anzeigt, fließen. Die Betriebsspannting wird im Gegensatz zum Leerlauf nur durch
den Regelwiderstand 30 herabgesetzt, wodurch der Motor 31 zuviel Strom erhält,
um die 1)rncktrommel 27 durchzuziehen. Der Regelwiderstalid3o ermöglicht ein Ändern
der Motorentourenzahl und damit auch der Drucktrommel 27 und der Druckgeschwindigkeit.
Beim Schwenken des Abtastarnies 33, entgegen der Pfeilrichtung G, zieht die Itigfeder
37 den Kontaktschieber 32 aus den Kontaktstücken 35 und 36 heraus und läßt den Strom
wieder über den Festwiderstand 29 und den Regelwiderstand 30 fließen .
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Bei der Anordnung nach Fig.4 fließt der aus (lern Netz kommende Strom
in Grundstellung der Trrnnmel. somit bei geöffnetem Kontaktschieber 38 iilrer den
Schalter 39, wie Pfeil 7 zeigt, über den gesamten Regelwiderstand 4o zum ?Motor
4i. In :1r4eitsstellung der Maschine. d. h. bei dem durch den :\1)fall des Abtasthebels42
für die Anfeuchtung geschlossenen Kontaktstück 28 wird der Strom den Weg des kleineren
Widerstandes wählen und in Pfeilrichtung K nur über den Teil vom regelbaren :1bgriff
43 bis Klemme 44 des Regelwiderstandes +o zum \lotor 4i fließen. Die Betriebsspannung,
die der Motor 41 erhält. ist also in Arbeitsstellung zum Durchziehen der Drucktrommel
größer.
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Fig. 5 zeigt gleichfalls den Antriel> des Vervielfältigers mittels
eines Hauptstrommotors, wobei die Widerstandsregelung mit der Druckeinstellung zwangsläufig
verbunden ist. Die Drucktrommel45 ist mit einer Rastenscheibe 46 fest verbunden.
Auf dem liOlzen 47 ist drehbar ein Kastenhebel .+8 angeordnet. welcher federnd mit
seiner Rolle 49 in eine Aussparung derRastenscheibe46 eingreift und hierdurch die
Drucktrommel in ihrer Grundstellung hält. Gegen die Drucktrommel wirkt die Andruckwalze
5o, welche durch Drehen der Exzenterachse 51 mittels des Hebels 52 in ihren Anpreßdruck
gesteigert werden kann. Die eiere Netzleitung führt über den Netzschalter 53 direkt
zum :Motor 54. Die andere Netzleitung führt zum Anschluß 54 des Widerstandes ;;
und über den ortsfest an der Maschine angeordneten Schieber 56 zum Motor, so (1a8
der gesamte Widerstand vom Anschluß 54 bis zum Schieber 5f> wirksam ist. Der vorgeschriebene
Stromkreis ist beim Leerlauf der Maschine vorlianden und hält den .lntriel) in einem
gleichmäßigen ruhigen Gang. Wird jetzt die Maschine ausgelöst und hierbei der Rastenbebel48
mit der Rolle 49 aus der Aussparung der Rastenscheibe 46 gezogen, so schließt der
Lappen 57 des Rastenliel>°ls 48 den Kontakt 58. Durch Schließen des Kontaktes 58
geht der Strom vom Anschluß 54 am Widerstand den kürzesten Weg nur bis zum Schie-r'
59,
welcher auf seiner Führung 6o nicht isoliert ist, so daß ein wesentlich kleinerer
Widerstand wirksam wird. Der Schieber, 56 ist selbstverständlich gegenüber seiner
Führung 6o isoliert.
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Der Widerstand 55 ist als Schlitten mit den Führungsschienen 61 ausgebildet
und bewegt sich in den Bohrungen .des Lagerstückes 62. An dem Widerstandgestell
ist ferner ein Schlitz 63 vOr9esehen, in welchem ein Arm 64 mit dem Stift 65 greift.
Wird die Achse 66, z. B. durch Verstellen eines Regelknopfes, gedreht, so wird der
gesamte Widerstand gegenüber beiden Schiebern verstellt. Und zwar ist, wie bereits
erwähnt, der Schieber 56 zur Abnahme der Leerlaufspannung ortsfest an der Seitenwand
angeordnet und der Schieber 59 mittels einer Lasche 67 und eines auf der Exzenterachse
fest verstifteten Hebels 68 fest mit der Druckeinstellung verbunden. Wird der Anpreßdruck
durch Drehen der Exzenterachse 51 mittels des Handhebels 52 gesteigert, so wird
gleichzeitig der Schieber 59 verschoben, was eine Widerstandserhöhung zur Folge
hat.