DE838029C - Verfahren zur Messung nach dem Nullverfahren - Google Patents
Verfahren zur Messung nach dem NullverfahrenInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R17/00—Measuring arrangements involving comparison with a reference value, e.g. bridge
- G01R17/10—AC or DC measuring bridges
- G01R17/105—AC or DC measuring bridges for measuring impedance or resistance
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Description
Zur Durchführung von Messungen nach dem Nullverfahren ist es beispielsweise bekannt, den
Meßling in einen Zweig einer über zwei Diagonalpunkte von einer Meßfrequenz gespeisten Wheatstoneschen
Brücke einzuschalten und ein veränderliches Glied (Ohmscher Widerstand, Induktivität,
Kapazität) in einem anderen Brückenzweig so lange zu verstellen, bis ein an die freien Diagonalpunkte
der Brückenanordnung angelegtes Instrument (optisch oder akustisch) die Nullage einnimmt. Dieses
Verfahren ergibt keine einwandfreien Ergebnisse, da die Nullage des Instrumentes nicht immer ein
eindeutiges Merkmal dafür ist, daß tatsächlich die Brückenzweige gegeneinander abgeglichen sind.
Denn der Fall kann beispielsweise so liegen, daß infolge von Ableitungen des Nullinstrumentenjsweiges
gegen Erde über Teile dieses Zweiges Ableitungsströme fließen und daher die Brückenzweige
so abgeglichen sind, daß bei Leerlauf an den entsprechenden Diagonalpunkten noch ein Poten- ao
tialunterschied vorhanden ist, welcher gerade dazu führt, daß bei eingeschaltetem Instrumentenzweig
über das Meßwerk des Instrumentes kein Strom fließt. Das Instrument befindet sich dann zwar in
der Nullage, die Zweige der Brücke mit unbeschal- »5
tetem Nullzweig sind aber nicht auf den Potentialunterschied Null an den Diagonalpunkten abgeglichen.
Das Meßergebnis ist also falsch. Zur Vermeidung solcher Meßfehler wird üblicherweise
in Ergänzung der Wheatstoneschen Brücke parallel
zu den Anschlußpunkten der Meßspannung ein aus zwei veränderlichen Gliedern bestehender, zwischen
diesen Gliedern geerdeter Hilfszweig geschaltet. Im ersten Meßgang, bei dem der Instrumentenkreis
an dem geerdeten Punkt des Hilfszweiges und an dem unteren freien Diagonalpunkt der Brückenschaltung
angelegt wird, werden etwa die veränderlichen Glieder des Hilfszweiges verstellt, bis das
Instrument die Nullage einnimmt. Im zweiten
ίο Meßgang erfolgt die Abgleichung der Brückenanordnung
unter Verstellung eines Brückengliedes; der Instrumentenkreis liegt hierbei zwischen dem
geerdeten Punkt des Hilfszweiges und dem oberen Diagonalpunkt der Brückenschaltung. Anschließend
wird der erste Meßgang zur Rückkontrolle wiederholt. Das Meßergebnis ist in diesem Fall fehlerfrei,
da der Bezugspunkt bei beiden Meßgängen der gleiche, nämlich der geerdete Punkt des Hilfszweiges
ist; unter Erde ist hierbei und im folgenden stets allgemein Masse, d. h. das Potential der
Umgebung zu verstehen.
Die eben geschilderte Meßmethode ist aber nicht grundsätzlich anwendbar, da sie nicht ziim Ziel
führt, wenn z. B. der Meßling auf Grund seiner Betriebseigenschaften selbst Erdableitungen einer
solchen Art besitzt, die es verbietet, einen seiner Endpunkte auf Erdpotential zu bringen.
Die Erfindung offenbart demgegenüber ein Verfahren, welches grundsätzlich, also z. B. auch in
dem eben erläuterten Meßfall, anwendbar ist. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Feststellung
der Potentialgleichheit zwischen zwei Punkten nacheinander zwei Nullmessungen mit Hilfe einer
besonderen einpolig geerdeten Kompensationsstromquelle und eines Indikators gemacht werden,
dessen spannungführende Teile bis auf eine frei bleibende Sonde mit dem Potential der Kompensationsstromquelle
umschirmt und/oder durch Differentialwirkung so abgestimmt sind, daß das eigentliche Nullinstrument im Fall der nicht angelegten
Sonde stromlos ist.
Zunächst ist ein Ausführungsbeispiel in Anwendung auf eine Brückenschaltung mit einem Betriebsscheinwiderstand
X in Fig. ι gezeigt. Der mit dem Generator G1 gleichfrequente, sonst aber
unabhängige, nach Spannung und Winkel einstellbare Kompensationsgenerator G2 speist die abgeschirmte
Primärwicklung P1 des Übertragers U1,
die in eine freie Sonde 5 auslauft; an der Sekun-
därwicklung S1 liegt das * Nullinstrument /. Abgesehen
von der vernachlässigbar kleinen Kapazität der Sondenspitze S gegen die Umgebung ist der
Ül>ertrager ^1 stromlos. Nachdem die Brücke mit
den Brückengliedern A1, R2, R3 und X (Meßling),
etwa in bisher gewohnter Weise einer Nullmessung, zwischen den Punkten P1 und P2 einigermaßen vorabgestimmt
ist, wird die Sondenspitze S z. B. an den Punkt P1 geführt und der Generator G2 so geregelt,
daß das Instrument / wieder stromlos ist.
Es kann dann auch keinerlei Strom zwischen P1
und 5 fließen, d. h. die Sonde S hat genau das Potential des Punktes P1. Der spannungführende
Teil des Indikators stellt für den Generator G2 eine feste Last dar, die ein für allemal eingeeicht sein
kann. Nunmehr wird die Sonde .S" an den Punkt P2
angelegt, wobei an dem Generator G2 keine Regelung vorgenommen wird, und die Brücke wird z. B.
mittels Verstellung von R1 nachgestimmt, bis das
Instrument / wieder stromlos ist. Wie üblich muß je nach der Konvergenz der Brückenabstimmung
die Nullprobe für die Punkte P1 und P2 wiederholt
werden, bis sie in beiden Fällen sauber erfüllt ist. Man hat dann festgestellt, daß die Punkte P1 und
P2 potentialgleich sind, ohne daß diese Punkte dabei
irgendwie belastet worden sind. Es ist dann
X = R1-
R,
Bei Hochfrequenz macht sich schließlich doch der Ladestrom bemerkbar, welchen der Generator
G2 für die Erdkapazität der freien Sonde liefern muß. Man bildet dann den Indikator zweckmäßig
gemäß der Fig. 2 aus. Die Primärwicklung p2 ist hier in zwei gegeneinandergeschaltete Wicklungshälften aufgeteilt, an deren Mitte der Generator G4
angeschlossen ist. Das eine Ende der einen Wicklungshälfte ist mit der Sonde verbunden, während
das noch freie Ende der anderen Wicklungshälfte eine gleichartige Sonde Sp erhält, so daß sich die
Ladeströme infolge der Differentialwirkung der beiden Wicklungshälften magnetisch aufheben und
das Instrument / stromlos bleibt. Erforderlichenfalls kann mit Hilfe eines kleinen Trimmerkondensators
Kt ein genauer Abgleich erfolgen, wobei es keine Schwierigkeiten bereitet, Gleichgewicht ein
für allemal für alle Spannungen und Frequenzen des Generators zu erzielen.
Die Anordnung gemäß der Erfindung kann auch »oo
in Verbindung mit der Frankeschen Maschine oder ähnlichen rein elektrischen Meßverfahren angewandt
werden. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen dem Fall eines einpolig geerdeten Meßlings
(Fig. 3) und dem eines erdsymmetrischen Meßlings (Fig. 4). In beiden Fällen ist der Punkt V0 des
Indikators gemäß Fig. 2 mit der am anderen Ende geerdeten, zur Kompensation dienenden Stromquelle
(Generator G2) verbunden. Der Generator G1 speist die Reihenschaltung aus dem Meßling X
= X · e-t φχ und dem Normalwiderstand W, von
dem ein veränderbarer Teil Ww abgegriffen werden kann (Abgriffpunkt b). In der Schaltung gemäß
Fig. 3 wird die Sonde 51 (Fig. 2) zunächst an das
Ende von X (Punkt α) angelegt, wobei die Amplitude V und die .Phase φ des Generators G2 so eingestellt
werden, daß das Instrument/ Nullausschlag zeigt. Danach wird die Sonde an Wzv (Punkt i>)
angelegt, wobei der Generator G1 umgepolt und der zwischen der Erde und dem Abgriff (Punkt b)
liegende wirksame Wert Ww sowie die Phase des Generators G2 zur Kompensation benutzt werden.
Der abgelesene Winkelunterschied Δ ψ ist dann gleich φχ, der Betrag von X = Ww.
In der Schaltung nach Fig. 4 seien O1 und a2 die
Klemmen, zwischen denen der Meßling X liegt, O^
und ^1 die Klemmen, zwischen denen die eine
W
Hälfte — des Normalwiderstandes W liegt, und
Hälfte — des Normalwiderstandes W liegt, und
a2 und b2 die Klemmen, zwischen denen die andere
W
Hälfte } des Normalwiderstandes W liegt. Die
Sonde S (Fig. 2) wird nun einmal an ein Ende des Meßlings X an dem Punkt O1 und einmal an ein
benachbartes Ende an dem Punkt bx des Generators
G1 angelegt. Da der Meßling X erdsymmetrisch ist, hat bei ebenfalls erdsymmetrischem Generator
G1 die Mitte des Meßlings X Erdpotential. Ist nun z. B. der Normahviderstand W erheblich
größer als X, so ist die Spannung zwischen den Punkten bx und O1 praktisch gleich der Spannung
an den Punkten ^1 und Erde. Ferner ist der Winkel
zwischen diesen beiden Spannungen sehr klein, so daß der Winkel zwischen den Spannungen bx
und Erde und C1 und Erde praktisch gleich dem
gesuchten Winkel φχ von X ist. Daraus ergibt
sich, daß sich die zur Kompensation führenden Werte der Amplituden V1 und V2 zueinander ver-
halten wie ' =-^ : -und die zur Kompensation
führenden Werte der Phasen im ersten Meßgang (Erde, O1) praktisch φχ und im zweiten Meßgang
(Erde, ftj Null sind; ihre Differenz ist also <px.
In der bisher bekannten Art der Messungen mit der Frankeschen Maschine oder mit entsprechenden
rein elektrischen Verfahren wird die Spannung des kompensierenden Generators zweipolig einmal an
X und einmal an W angelegt, wodurch störende Erdkapazitäten hinzugebracht werden, welche das
Meßergebnis fälschen. Infolgedessen ist es nicht möglich, dieses Verfahren für Hochfrequenz anzuwenden.
Erst der eben beschriebene Indikator gestattet, ein solches Verfahren durchzuführen.
Claims (3)
1. Verfahren für Messungen nach dem Nullverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Feststellung der Potentialgleichheit zwischen zwei Punkten nacheinander zwei Nullmessungen
mit Hilfe einer besonderen einpolig geerdeten Kompensationsstromquelle (G2) und eines
Indikators gemacht werden, dessen spannungführende Teile bis auf eine frei bleibende Sonde
(S) mit dem Potential der Kompensationsstromquelle umschirmt und/oder durch Differentialwirkung
so abgestimmt sind, daß das eigentliche Nullinstrument (/) im Fall der nicht angelegten Sonde stromlos ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- - kennzeichnet, daß das Nullinstrument (/) im
Stromkreis einer Sekundärwicklung (st) eines mit zwei in Reihe liegenden, gegeneinandergeschalteten
primären Wicklungshälften (p2) ausgerüsteten
Übertragers (U2) liegt, wobei das Ende der einen Wicklungshälfte in die Sonde
(S) ausläuft und die Wicklungshälften einschließlich der zur Sonde führenden Leitung in
ihrem Verbindungspunkt (V0) mit dem Potential der*· Kompensationsstromquelle (G2) umschirmt
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das noch freie Ende der anderen
Wicklungshälfte unmittelbar in einer freien Spitze (Sp) ausläuft, gegebenenfalls
unter Abgleich beider Spitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
O 5137 4.52
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE838029C true DE838029C (de) | 1952-03-27 |
Family
ID=579542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT838029D Expired DE838029C (de) | Verfahren zur Messung nach dem Nullverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE838029C (de) |
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0
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