DE661331C - Einrichtung zur UEberwachung der Abstimmung von Erdschlussloescheinrichtungen eines elektrischen Netzes - Google Patents
Einrichtung zur UEberwachung der Abstimmung von Erdschlussloescheinrichtungen eines elektrischen NetzesInfo
- Publication number
- DE661331C DE661331C DEA74426D DEA0074426D DE661331C DE 661331 C DE661331 C DE 661331C DE A74426 D DEA74426 D DE A74426D DE A0074426 D DEA0074426 D DE A0074426D DE 661331 C DE661331 C DE 661331C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- current
- earth fault
- additional resistor
- earth
- extinguishing devices
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/08—Limitation or suppression of earth fault currents, e.g. Petersen coil
Landscapes
- Testing Of Short-Circuits, Discontinuities, Leakage, Or Incorrect Line Connections (AREA)
Description
Es ist bekannt, zur Überwachung der Abstimmung von Erdschlußlöscheinrichtungen
eines elektrischen Netzes einen Zusatzwiderstand zu verwenden, der zwischen eine Netzphase
und Erde geschaltet wird. Es wird dann gewöhnlich der Strom in dieser künstlichen
Erdleitung oder die Spannung des Netzes gemessen und aus den Meßergebnissen Rückschlüsse über die Abstimmung des Netzes
»ο gezogen.
Die Erfindung betrifft nun eine besonders einfache Meßeinrichtung, bei der Spannungswandler
überhaupt nicht erforderlich sind, bei der aber dennoch die Anzeige des genauen Kompensationszustandes scharf und
stets richtig ist, unabhängig von allen Änderungen im Netz. Ferner wird genau unterschieden,
ob das Netz über- oder unterkompensiert ist, so daß die Abstimmung hierdurch bedeutend erleichtert wird.
Die Einrichtung nach der Erfindung benutzt dabei ein Meßorgan, welchem der durch
eine Löscheinrichtung und der durch den Zusatzwiderstand fließende Strom zugeführt
wird. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die gegenseitige Beziehung
dieser beiden Ströme ein Maß für die Kompensationsverhältnisse im Netz ist.
Die Richtigkeit dieser Erkenntnis sei an Hand der Abb. 1 nachgewiesen. In dieser ist
mit TT ein Netztransformator bezeichnet, in dessen Nullpunktverbindung eine Erdschlußspule
L liegt. Die Kapazitäten des Netzes gegen Erde sind gemäß dem allgemein gültigen
Ersatzschema konzentriert in der Null-Punktsverbindung liegend angenommen und mit 3&U bezeichnet. DerVerlustwiderstand des
Erdschlußspulenkreises sei RP und ist ebenso zwischen Nullpunkt und Erde liegend angenommen.
Der Zusatzwiderstand, der zwischen einer Phase und Erde angeordnet ist, ist in Abb. ι mit Rn bezeichnet.
Wenn man nun annimmt, daß der resultierende Widerstand der in der Nullpunktsverbindung liegenden Kombination aus einem
Wirkwiderstand R und einem Blindwiderstand X, die in Reihe geschaltet angenommen
sind, besteht, dann gilt für die Spannung an diesem Widerstand
= J(R + JX).
OO
Dieser Strom / ist gleichzeitig derjenige, der über den Widerstand Rn fließt, da ja
immer nur dieser Weg zur Erde offen steht.
Für den Spulenstrom gilt die Beziehung
U = JL-jcoL.
Aus beiden Gleichungen folgt
22 + j X
22 + j X
Jr=J
jcoL
(2)
(3)
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Ernst Hueter in Darmstadt.
Hieraus ergibt sich die Feststellung, daß J ι linear von / abhängt. Bei richtiger Abstimmung
kann also nur ein ganz bestimmtes Verhältnis beider Ströme herrschen.
Den Vergleich der Ströme könnte man in· verschiedener Weise durchführen. Führt rrian
die Ströme einem Wattmeter zu, so ist die angezeigte Leistung bei vollständiger Kompensation
gleich Null. Die Ausschläge neh-JO men bei kleiner Verstimmung rasch zu, werden
aber bei großer Verstimmung wieder kleiner, so daß die Anzeige des Instrumentes
doppeldeutig wird.
Dies ließe sich vermeiden, wenn man die ■ 5 Ströme in einem Leistungsfaktormesser vergleicht.
Die Skala kann dann aber nur für eine bestimmte Leitungslänge im Amperereststrom
geeicht werden. Bei anderen Längen muß linear umgerechnet werden. Außerdem jst eine 9OO-Verschiebungsschaltüng anzuwenden,
die die Einrichtung umständlich macht.
Die beste Lösung ist die erfindungsgemäße Verwendung eines Quotientenmessers in einer
Schaltung gemäß Abb. 2. Die gleichen Teile tragen die nämlichen Bezugszeichen wie in
Abb. i. Der Quotientenmesser K ist von dem durch die Spule L fließenden Strom und dem
durch den Widerstand R/t fließenden Strom
eiregt. Beide Ströme werden Wandlern If1,
W2 entnommen.
Die Skala eines Quotientenmessers verläuft bekanntlich ungefähr nach der Gleichung
65
70
C 4~ cos φ , Jz
(4)
wobei J1 und J2 die in den Spulen wirksamen
Ströme, φ der Phasenwinkel zwischen beiden, C die Instrumentenkonstante und a der Ausschlag
des Gerätes sind.
Bei der Einrichtung nach der Erfindung werden dem Quotientenmesser die Ströme aus
/ und Ji zugeführt. Das cos φ-Glied bewirkt
hierbei, daß der Ausschlag proportional dem reellen Teil des Verhältnisses der beiden
Strome wird. Es gilt demnach für den Ausschlag die Gleichung:
tga = C
C · / · sin φ
reell. = -- —
C/
__JX__
Jl R + ]X'
(5)
Aus der bereits angegebenen gegenseitigen
Beziehung der beiden Ströme läßt sich dann die weitere Beziehung ableiten
tg α — C ο) L
v-
(aus 1, 2 und 5). (6)
Da aber andererseits der Blindreststrom der Gleichung genügt
•kX
Rest = -
~ J
Sm
Ψ ·
(7)
4P läßt sich für den Ausschlag des Instrumentes
die Beziehung angeben
(8)
tga—rjj—ωL JBl Rest.
U ph
Das Instrument kann also unmittelbar in Ampereblindreststrom geeicht werden, wenn
(oL, die Reaktanz der Erdschlußspule, konstant
gehalten wird.
Soll jedoch die Erdschlußspule zur Abgleichung umgeschaltet werden, so muß das Gerät
mehrere Skalen besitzen, je für eine Anzapfung eine besondere Skala. Der Punkt der
vollständigen Kompensation ist aber unabhängig von der eingeschalteten Anzapfung, so
daß es also nicht erforderlich ist, mehrere Skalen anzubringen, wenn man lediglich diesen
Punkt gewinnen will.
Durch die Wahl der Konstanten C des Meßorgans kann man den Skalencharakter
weitgehend verändern. Bei der durchführten Berechnung wurde eine verlustfreie Drossel90
95
spule angenommen, die Gesamtverluste des Kreises wurden durch Hinzufügung des Widerstandes
Rv berücksichtigt. Da aber ein Teil dieser Verluste in der Spule selbst entsteht,
ist der Winkel zwischen Ji und U nicht
mehr genau 90°. Dies wirkt sich in einer
Verschiebung der Skala aus, die aber leicht eingestellt werden kann. Da aber die Verschiebung
außerdem sehr klein ist, wird man sie in den meisten Fällen vernachlässigen
dürfen. In dem unten angegebenen Beispiel würde der Punkt der richtigen Kompensation
bei einem cos φ der Erdschlußspule von 0,1 angenähert bei i°/0 Verstimmung liegen. Da
die Anzapfungen der Spulen viel weiter auseinanderliegen, ist diese Verstimmung bedeütungslos.
In Abb. 3 ist eine Skala gezeigt, die für
folgende Betriebsverhältnisse gilt: Phasenspannung = 10 000 Volt
110
■ = 100 Ohm
Rp ζ=. 1000 Ohm
Rh =9000 Ohm (Wirkwiderstand
angenommen).
Der besondere Vorteil der Anordnung ist die Verwendung von einfachen und billigen
Geräten. Die beiden Stromwandler W1 und
W2 brauchen nur schwach isoliert zu sein, da sie beide an Erde liegen. Der Wert des
661 S31
Stromes / und damit des Widerstandes Rh
hat keinen Einfluß auf das Ergebnis, man kann also nach Zweckmäßigkeitsgründen beliebig
Ohmsche oder induktive Widerstände verwenden, u. U. auch Kapazitäten. Theore- '
tisch könnte man Rh beliebig groß machen; man wird aber nicht über einen gewissen
Wert hinausgehen, da bei kleinen Strömen etwa vorhandene Unsymmetrien des Netzes
ίο stören können. Praktisch wird man den Hilfswiderstand
so auslegen, daß er 4- bis iomal R1, beträgt; dann wird die größte Verlagerung
(bei Ohmschem Widerstand) io°/0 bis
2o°/0. Induktive oder kapazitive Hilfswiderstände werden nicht so zweckmäßig sein, da
bei ihnen die Gefahr besteht, daß sie mit der resultierenden Kapazität eines unsymmetrischen
Netzes einen Resonanzkreis bilden und dadurch die Spannungsverhältnisse stören.
«ο Schwankungen oder höhere Harmonische der
Netzspannung haben keinen nennenswerten Einfluß auf das Ergebnis. An dem Ausschlag
des Gerätes ist sofort zu erkennen, ob die Induktivität der Erdschlußspule zu groß oder
zu klein ist, so daß man nicht auf ein Probieren angewiesen ist. Für die Praxis ist noch
die Frage wichtig, wie sich die Anordnung verhält, wenn während der Messung ein Erdschluß
an einer den Zusatzwiderstand nicht enthaltenden Phase eintritt. Der Zusatzwiderstand
kommt dann an die verkettete, die Erdschlußspule an Phasenspannung, und es fließen
entsprechende Ströme. Den Hilfswiderstand wird man in diesem Fall selbsttätig abtrennen,
den Wandler im Erdschlußspulenerdanschluß wird man entweder so bemessen, daß er dem vollen Spulenstrom gewachsen ist
und dann nur die Wicklung des Meßgerätes kurzschließen, oder der Wandler selbst wird
primär kurzgeschlossen. Beides bereitet, da der Wandler nicht unter Hochspannung steht,
keine Schwierigkeiten.
Die Einrichtung kann auch zur selbsttätigen Einstellung der Löscheinrichtung im
Netz verwendet werden; für die entfernter aufgestellten ist es dabei erforderlich, die
Steuerimpulse nach einem der bekannten Verfahren zu übertragen.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Überwachung der Abstimmung von Erdschlußlöscheinrichtungen
eines elektrischen Netzes mit Hilfe eines Zusatzwiderstandes zwischen einer
Netzphase und Erde, dadurch gekennzeichnet, daß der durch eine Löscheinrichtung
und der durch den Zusatzwiderstand fließende Strom einem Quotientenmesser (K) zugeführt wird, der so „ausgebildet
ist, daß er die reelle Komponente des Verhältnisses des Stroms (/) im Zusatzwiderstand
(Rh) und des Stroms (JL) in der
Löschspule (L) anzeigt und damit den Blindreststrom quantitativ unmittelbar zu erfassen gestattet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Quotientenmesser
(K) für Ampereblindreststrom geeicht ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2 für einstellbare Erdschlußlöscheinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Quotientenmesser (K) mehrere Skalen besitzt,
die je einer bestimmten Einstellung der Löscheinrichtungen (L) zugeordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzwiderstand
(Rf1) das 4- bis 1 of ache des Verlustwiderstandes (Rp) der Erdschlußlöscheinrichtung
(L) beträgt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzwiderstand
(Rj1) als reiner Wirkwiderstand ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch Vorrichtungen,
welche bei einem Erdschluß den Stromkreis des Zusatzwiderstandes (Rn) unterbrechen.
9"
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
den:
zur Patentschrift 661 331 Klasse 21c Gruppe 72. Vom Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worDipl.Ing.
Erich Zimmermann in Darmstadt, Der zu Unrecht aufgeführte Erfinder Dr*Ing, Ernst
Hueter in Darmstadt ist gestrichen worden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA74426D DE661331C (de) | 1934-10-28 | 1934-10-28 | Einrichtung zur UEberwachung der Abstimmung von Erdschlussloescheinrichtungen eines elektrischen Netzes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA74426D DE661331C (de) | 1934-10-28 | 1934-10-28 | Einrichtung zur UEberwachung der Abstimmung von Erdschlussloescheinrichtungen eines elektrischen Netzes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE661331C true DE661331C (de) | 1938-06-16 |
Family
ID=6946156
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA74426D Expired DE661331C (de) | 1934-10-28 | 1934-10-28 | Einrichtung zur UEberwachung der Abstimmung von Erdschlussloescheinrichtungen eines elektrischen Netzes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE661331C (de) |
-
1934
- 1934-10-28 DE DEA74426D patent/DE661331C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2454469C3 (de) | Induktiver Durchflußmesser | |
DE4419070C2 (de) | Stromfühler für medizinische Apparate mit stetiger Überwachung | |
DE661331C (de) | Einrichtung zur UEberwachung der Abstimmung von Erdschlussloescheinrichtungen eines elektrischen Netzes | |
DE721365C (de) | Einrichtung zur Messung der elektrischen Leitfaehigkeit von Fluessigkeiten unter Beruecksichtigung der Temperatur der Fluessigkeit | |
DE707304C (de) | Roehrenphasenmesser mit UEberlagerung rechteckfoermiger, von der Eingangsamplitude unabhaengiger Stromstoesse | |
DE714822C (de) | Einrichtung zur Laengenmessung mit einer elektrischen Induktionsmesslehre | |
DE837884C (de) | Messbruecke | |
AT159364B (de) | Einrichtung zur Längenmessung auf elektromagnetischer Grundlage. | |
DE679533C (de) | Anordnung zum Messen des jeweiligen Wertes des Leistungsfaktors mittels eines umschaltbaren elektrischen Messgeraets | |
DE950565C (de) | Verfahren zur Gewinnung der hinsichtlich seiner Ohmschen Komponente richtigen Anpassung eines Widerstandes | |
DE606509C (de) | Anordnung zur Ermittlung der richtigen Einstellung von Erdschlussloescheinrichtungen | |
DE510230C (de) | Verfahren zur Eichung und zur Kontrolle von Wechselstrom-Kompensations-Apparaten beielektrischen Bodenforschungs-Arbeiten nach der Methode der vollstaendigen Vermessungdes elliptisch polarisierten elektromagnetischen Feldes der Bodenstroeme | |
DE499608C (de) | Einrichtung zur Bestimmung von kleinen Widerstandsaenderungen mit einer Wheatstone'schen Brueckenschaltung und einem Kreuzspuleninstrument | |
DE480369C (de) | Einrichtung zur Messung von elektrischen Groessen, insbesondere fuer Hochfrequenzanlagen unter Benutzung einer mit dem Anlagestrom gleichphasigen Spannung | |
DE529831C (de) | Verfahren, um die Lage eines Erdschlusses einer elektrischen Freileitung zwischen zwei Stationen zu bestimmen | |
DE698699C (de) | Einrichtung zur Ermittlung der Wirkkomponente des Erdschlussreststromes in Netzen mit Erdschlussloescheinrichtungen | |
DE868941C (de) | Anordnung zur Messung des Leistungsfaktors | |
DE838029C (de) | Verfahren zur Messung nach dem Nullverfahren | |
DE701471C (de) | Anordnung zur Messung von Erderwiderstaenden mit Hilfe eines Anlegetransformators | |
DE506175C (de) | Verfahren zur Messung von Wirkkomponenten elektrischer Groessen sowohl bei Niederfrequenz- wie auch insbesondere bei Hochfrequenzanlagen | |
DE740820C (de) | Anordnung zur direkten Anzeige des Phasenunterschiedes zwischen zwei gleichfrequenten Wechselspannungen | |
DE704925C (de) | Einrichtung zum Messen der Kapazitaet und des Verlustwinkels von kondensatoraehnlichen Objekten mittels eines komplexen Kompensators in einer Brueckenschaltung | |
EP0023696A1 (de) | Ortungsgerät für Isolationsfehler | |
DE736393C (de) | Einrichtung zum Messen von Kapazitaet und Verlustwinkel von unter hoher Spannung stehenden Prueflingen unter Benutzung eines Transformators ohne Eisenkern | |
AT203093B (de) | Vorrichtung zur Messung des Widerstandes in Elektrodenschmelzöfen während des Betriebes |