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Aufziehvorrichtung für eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr Das
durch Federkraft angetriebene 'Gangwerk einer Uhr, insbesondere einer Armbanduhr,
wird meist mittels einer aus dem Gehäuse der Uhr herausragenden Aufziehwelle aufgezogen.
Zur Bedienung der Aufziehwelle ist an deren äußerem Ende ein mit einer Rändelung
versehenes Rädchen angeordnet. Üblicherweise wird das Rädchen, die sog. Krone, mit
Daumen und Zeigefinger einer Hand betätigt. Dabei wird die Krone und damit die Aufziehwelle
abwechselnd rechts und links herumgedreht. Die Aufziehwelle ist mit dem Zahnkranz
am Federhaus derart verbunden, daß die Feder bei Rechtsdrehung der Aufziehwelle
gespannt wird, während bei Linksdrehung die Verbindung zwischen der Aufziehwelle
und der Federtrommel unterbrochen wird.
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Diese bekannte Aufziehvorrichtung hat an Armbanduhren besonders dann
Nachteile, wenn diese beim Aufziehen am Handgelenk belassen werden. Es ist dann
notwendig, die Uhr beim Ergreifen der Krone durch Unterschieben des Zeigefingers
etwas anzuheben und gegen ihre Auflagefläche zu verkanten. Dadurch wird das die
Uhr haltende Armband gespannt, was unter Umständen, wenn nämlich das Armband etwas
straff angezogen ist, als unange;-nehm empfunden wird., Bei kleinen Armbanduhren
mit einer weniger kräftigen Ausführung dies Armbandes und der Verbindung des Armbandes
mit dem Uhrgehäuse, besteht aber auch die Gefahr, daß das Armband bzw. seine Verbindung
mit dem Gehäuse beschädigt wird. Abgesehen von diesem Nachteil ist das Aufziehen
einer am Handgelenk befestigten Armbanduhr mit der bekannten Aufziehvorrichtung
auch unbequem, da für den zwischen die Krone und das Gehäuse-einerseits und die
Handwurzel andererseits eingeführten Zeigefinger keine
volle Bewegungsfreiheit
besteht. Infolge der Verkantung der Uhrbein Aufziehen wird auch ein ungünstiger
seitlicher Druck auf die Krone und damit auf die Aufziehwelle ausgeübt, die bei
ungeschicrkter oder hastiger Hanpdhabung abbrechen kann.
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Die geschilderten Nachbeile beim Aufziehen einer Armbandiu'hr mittels
der bekannten Krone treffen in ethöhtem Maße auf kleine Armbanduhren mit einem verhältnismäßig
schmalen Gehäuse zu, weil bei diesen auch die Krone gewöhnlich entsprechend klein
ausgebildet ist und von Personen mit etwas breiteren Fingern kaum mehr bedient werden
kann. Man hat deshalb bei solchen kleinen Uhren der Krone einen etwas größeren Durchmesser
gegeben, so daß sie das Uhrgehäuse auf beiden Seiten überragt. Eine solche das Gehäuse
überragende Krone wird aber beim Tragen. der Uhr als unangenehm empfunden und hat
weiterhin den Nachteil, daß leicht umbeabsichtigt eineVerstellung der Uhrzeiger
herbeigeführt wird, indem die überragende Krone z. B. durch Vorbeiführen der Hand
an einer Kante herausgezogen wird.
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Der Erfinder hat sich zur Aufgabe gestellt, die aufgezählten Nachteile
beim Aufziehen einer Uhr mittels eines auf der Aufziehwelle sitzenden Kronenrades
unmittelbar durch Fingerbetätigung zu beseitigen. Gemäß der Erfindung ist an Stelle
des Kronenrades einkleines Zahnrad- auf der Aufziehwelle vorgesehen, das mittels
einer Zahnstange betätigt wird. Die Zahnstange ist mit einem am Uhrgehäuse geführten
Schieber verbunden und wird von dem Finger einer Hand durch Hinundherschieben betätigt.
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Zum Stellen der Uhrzeiger kann der die Zahnstange tragende .Schieber
mit seiner Führung vom Uhrgehäuse weggeklappt werden, wonach die Verstellung der
Uhrzeiger durch unmittelbare Betätigung des Zahnrades in bisher üblicher Weise durch
die Finger erfolgt. Vorzugsweise wird aber unterhalb des Schiebers in Verbindung
mit der deckelförmig ausgebildeten Führung eine Gleitplatte vorgesehen, die zur
Halterung des Schiebers dient und die so hinter das Zahnrad greift, daß die Aufziehwelle
ein kurzes Stück, etwa i bis 2 mm, herausgezogen und damit die Verstellvorrichtung
mit der Aufziehwelle gekuppelt wird.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
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Abb. i zeigt eine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung versehene
Uhr in Draufsicht; die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im Längsschnitt dargestellt;
Abb.2 gibt eine Ansicht der Seitenfläche des Uhrgehäuses mit der Aufziehvorrichtung;
Abb. 3 ist ein Schnitt in der Linie A-B der Fig. i und Abb.4 eine teilweise Ansicht
der Uhr von der linken Kante der Abb. i her gesehen.
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i ist das Uhrgehäuse, 2 die Aufziehwelle und 3 das Zahnrad. Die mit
einer länglichen Aussparung 4 versehene Führung 5 ist an ihrem einen Ende mittels
des Scharniers 7 am Uhrgehäuse i aasgelenkt. An dem entgegengesetzten Ende der Führung
5 ist einer mit Nöcken 8 versehene, im rechten Winkel zur Führung stehende Verlängerung
9 vorgesehen. Die Nocken 8 der Verlängerung 9 greifen in entsprechende Vertiefungen
io im Uhrgehäuse. Ein Schlitz i i dient als Eingriff für den Fingernagel und erleichtert
das Hochklappen der Führung 5. Der in der Führung 5 gelagerte Schieber 12 ragt mit
seiner geriffelten Griffplatte 13 durch die Aussparung 4 etwas über die Oberkante
der Führung 5 heraus. Wie aus Abb.3 ersichtlich ist, greift die Führung 5 beiderseits
der Griffplatte 13 über den Schieber 12, so daß er sicher am Uhrgehäuse i gehalten
wird. Mit dem Schieber 12 ist eine Zahnstange 14 verbunden bzw. mit ihm aus einem
Stück gefertigt. Der Schieber 12 und die Zahnstange 14 gleiten auf der mit dem Gehäuse
verbundenen Gleitplatte 15.
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Durch Hinundhersöhieben der Griffplatte 13 in der Aussparung .4 der
Führung 5 wird der Schieber i2 mit der Zahnstange 14 und damit das Zahnrad 3 auf
der Aufziehwelle 2 bewegt. Auf diese Weise wird die Aufziehwelle abwechselnd rechts
und links herumgedreht.
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Zum Stellen der Uhrzeiger wird die Führung 5 um das Scharnier 7 so
weit hochgeklappt, daß die Verlängerung 9 der Führung 5, der untere Nocken 8, aus
der unteren Rast io des Gehäuses i herausgezogen wird und in die obere Rast io gelangt,,
wobei ein Fingernagel, gegebenenfalls auch ein geeignetes Instrument, in den Schlitz
i i eingeführt wird. Nach dieser Schwenkbewegung übt die gerade Verzahnung der Zahnstange
14 auf .die Verzahnung des Zahnrades 3 einen seitlichen, bei Betrachtung der Abb.
i nach links gerichteten Druck aus, dem das Zahnrad 3 und die Aufziehwelle 2 durch
eine seitliche Bewegung von etwa s/ioo mm ausweichen kann. Diese seitliche Verlagerung
der Aufziehwelle ist sehr viel geringer als die Verlagerung, die die Aufziehwelle
bei dem eingangs geschilderten, bisher üblichen unmittelbare Aufziehen mittels des
Kronenrades durch Daumen undZeigefinger erleidet.
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Bei einer anderen Ausführungsform (s. Abb. i a) enthält die Gleitplatte
15 eine Aussparung 16, so daß die Führung 5 mit dem Schieber 12 und der Zahnstange
weggeklappt werden kann. Das Verstellen der Uhrzeiger erfolgt dann in der üblichen
Weise.
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Die Aufziehvorrichtung gemäß Erfindung ist nicht auf Armbanduhren
beschränkt. Sie kann z. B. auch an einer Taschenuhr vorgesehen werde.