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Schaltungsanordnung für Stromstoßübertragungen In l# ei-n% erniittlungssvstemen
mit Wählerbetrieb, bei denen Wahlstromstöße Tiber eine größere Anzahl hintereinandergeschalteter
Verbindungsleitungen übertragen werden müssen, ist es aus übertragungstechnischen
Gesichtspunkten immer unerwünscht, an den der Sprachübertragung dienenden LeitungsadernSchaltungselemente
angeschlossen zu haben, die allein nach gleichstromtechnischen Gesichtspunkten konstruiert
sind, wie z. B. die Stromstoßempfangsrelais. Der wesentlichste Gesichtspunkt hierbei
ist die Frage der Symmetrie und Drosselwirkung, die durch solche Schaltmittel stets
ungünstig beeinflußt werden. Es ist nun bereits eine Schaltweise bekannt, hei welcher
derartige Einflüsse der für die Gleichstroinzeichenübertragung dienenden Schaltmittel
weitgehend herabgesetzt sind. Es ist dies die sogenannte Simultanschaltung der Sprechadern
für die Zeichenübertragung. Die Ankopplung der Signalstromkreise erfolgt bei den
bekannten Schaltungen dieser Art in der Regel über Drosseln, die gegebenenfalls
gleichzeitig als Relais ausgebildet sind. Diese Drosseln bzw. Relais stellen jedoch,
insbesondere wenn, wie eingangs erwähnt, eine größere Anzahl von Verbindungsleitungen
mit den hierbei erforderlichen Stromstoßübertragungen in ' einer Verbindung liegen,
einen beträchtlichen Verlustfaktor dar, da die für eine einwandfreie Sprechübertragung
maßgebliche Bedingung, daß der Scheinwiderstand der Querdrosseln RL > Z ist, insbesondere
bei der Verwendung von Relais als Drosseln, nicht eingehalten werden kann.
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Die Erfindung befaßt sich mit diesem Problem und gibt für Stromstoßübertragungen
in Fernmeldeanlagen, bei denen die dem Aufbau einer Verbin-
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dienenden Stromstöße und über simultan geschaltete zweiadrige Leitungen übertragen
werden, eine Schaltungsanordnung an, die den übertragungstechnischen Anforderungen
an eine solche Stromstoßübertragung weitgehend Genüge leistet. Erfindungsgemäß besteht
diese Schaltungsanordnung darin, daß die Impuls- und Riickimpulsgabe über die gleichen,
ständig amAnfang undEnde der simultan geschalteten Leitung angeschlossenen Relais
(A, .S) erfolgt, die derart geschaltet sind; daß bei einer Impulsübertragung jeweils
das am sendenden 1?nde der Leitung in Reihe mit dem Impulskontakt angeordnete Relais
während der Impulsgabe erregt gehalten wird, während das am anderen Ende liegende
Relais zur gleichen "Zeit als Impulsernpfangsrelais wirkt.
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Diese Anordnun K besitzt den Vorteil, daß in den Leitungen keine nur
nach gleichstromiibertragungstechnischen Gesichtspunkten konstruierte Schaltungselemente
liegen, sondern claß zur Ankopplung nach übertragungstechnischen Gesichtspunkten
entworferre hochwertige Drosseln mit hohem Scheinwiderstand bzw. entsprechend ausgebildete
Übertrager mit Mittelanzapfung verwendet weiden kiirrrren. lin weiterer Vorteil
besteht darin, daß hei Wechsel der Übertragungsrichtung für die Stromstii(ie die
bisher übliche Umschaltung von Impulskontakt auf Impulsempfangsrelais und umgekehrt
vernriederi wird.
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\\'eitere sich aus der Schaltungsanordnung gemäß derFrfindung ergebendeVorteile
gehen aus der folgenden .Beschreibung des in der Abbildung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
hervor. Dieses zeigt eine zweiadrige Verbindungsleitung mit den sie beiderseits
abschließenden Übertragern, wobei die den Cbertragern zugeordneten Schaltmittel
nur so weit dargestellt sind, als dies zum Verständnis der I?rfindung notwendig
ist.
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Iiei Belegung des abgehenden Übertragers Ueab über die vorgeordneten
Verbindungseinrichtungen spricht ein nicht dargestelltes Relais A an, das zur Aufnahme
der weiter zu übertragenden Stromstöße an die Sprechadern angeschaltet ist. Dabei
ist es gleichgültig, ob dieses Relais in an sich bekannter Weise in Schleifenstromstoßgabe
betrieben wird, oder ob es wie das im ankommenden Übertrager 1,1e"" gezeigte --Relais
geschaltet ist. Beim Ansprechen von Relais A wird über Kontakt a I das Relais .S
auf folgendem Wege erregt: -, S (5/6), S ('/2), a I, Dr r, Sprechadern
in Parallelschaltung, 1,'e t, c 1I 2, ., +.
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lZelais ,S7 spricht an und schaltet ein Belegungsrelais C ein, das
sich über die gesamte Belegungszeit hinweg hält. Mit seinem Kontakt c 1I legt es
vorbereitend Erde an ein Relais l', das jedoch vorerst wegen Kurzschlusses seiner
Wicklung über a 1I nicht ansprechen kann. Die in Gestalt von Stromunterbrechungen
auf das A-Relais gegebenen Wahlimpulsreihen werden nun durch den a I-Kontakt auf
die simultan geschaltete Verbindungsleitung V!. weitergegeben. Beim ersten Abfall
von A «-irl Relai: I * eingeschaltet, das sich über die lmpulsreihe 1!i:iweg hält.
\lit Kontakt z, 1 wird Erde an die Ruheseite des Impulskontaktes a I gelegt,
so daß sich das Relais S während der Stromunterbrechungen in einem örtlichen Stromkreis
hält. Gleichzeitig wird eine der beiden in Reihe liegenden Wicklungen des S-Relais
durch v 1I kurzgeschlössen, wodurch Relais S eine gewisse Verzögerung erteilt wird;
außerdem wird hierdurch eine Stromverstärkung und Verminderung der Indtrktivität
im Stromstoßiibertragungskreis erzielt.
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Im ankommenden Übertrager L'ea" wurde bei Schließen des Stromstoßübertragungskreises
am fernen Ende des Relais A über Kontakt c 11 2 erregt, das wieder
mit seinem Kontakt a I die weiterführende Leitung belegt und dabei S zum Ansprechen
bringt. S schaltet C ein, das sich darauf selbst über c I und a III hält. Die Schaltung
und die Wirkungsweise, bei der folgenden Stromstoßübertragung ist die gleiche, wie
bereits beschrieben. Am Ende der Stromstoßübertragung sind die Relais A, S und C
dauernd erregt.
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Ist nun der Verbindungsaufbau beendet, so müssen von der Seite des
Gerufenen aus bei den meisten Vermittlungssystemen mit Wählerbetrieb irgendwelche
Signale zurr rufenden Teilnehmer hin zurückgegeben werden. Es sei hier nur als Beispiel
ein Meldeimpuls angenommen, der u. a. auch zur Einleitung des Zählvorgangs verwendet
werden soll. Bei Fernwahlsystemen reit Wartezeitverkehr kann auch ein Wahlheendigungszeichen
notwendig wer-_d-en. Bei Gleichstromwahl werden auch diese Impulse als Stromunterbrechungen
nach rückwärts über die gleichen Leitungen übertragen, die zur vorwärts gerichteten
Stromstoßübertragung benutzt werden. Bei dem gewählten Beispiel sei angenomrn-en,
daß beim Melden des Teilnehmers in der fernen Vermittlung ein Impuls bestimmter
Länge ausgelöst wird. Dieser wird nach rückwärts über die simultan geschalteten
Sprechadern als Stromunterbrechung bestimmter Dauer übertragen, wodurch im ankommenden
Übertrager das Relais S abfällt. Diese Stromunterbrechung wird über die Verbindungsleitung
hI_ weiter nach rückwärts hin übertragen, indem der Simultanstromkreis an Kontakt
s 1I unterbrochen wird. Da Relais C zu dieser Zeit erregt ist, ist Kontakt c 1I
a geöffnet, c 1I t dagegen geschlossen, so daß A während der rückwärtigen Stromstoßgabe
erregt gehalten bleibt.
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Im abgehenden Übertrager (@ eab wird in gleicher Weise das Relais
S zum Abfallen gebracht. Der von S aufgenommene Impuls wird jedoch hier nicht weitergegeben,
sondern zur Einleitung der Gesprächszählung ausgewertet, indem Relais S mit seinem
Kontakt s 1I den Stromkreis für eine Zeitschalteinrichtung schließt, die aus einem
Kondensator K und einem Relais Z mit parallel geschaltetem veränderbarem Widerstand
117i besteht. Die "Zeitkonstante dieser Anordnung ist so bemessen, claß die Anordnung
nur bei ganz bestimmter Impulslauer wirksam wird. Beim Umlegen von s 1I wird ein
Ladestromkreis für den Kondensator geschlossen, in dem nach gewisser, einstellbarer
Zeit das Relais Z vorübergehend zum Ansprechen kommt. Z fällt anschließend. mit
Verzögerung wieder ab. Ist der
Impuls zu kurz, so erreicht der Ladestrom
nicht die zum Ansprechen von Z erforderliche Höhe. Hat er die richtige Länge, so
kommt Z, und es wird, da unmittelbar darauf Relais S wieder anspricht, ehe Z wieder
abgefallen ist, folgender Stromkreis für den Zähler Za geschlossen: +, ,e I, z 1I.
Z.," -.
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Ist jedoch der Impuls zu lang, so ist, solange Z erregt ist, lZelais
S noch stromlos, und der Impuls kann sich nicht auf den Zähler auswirken.
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In ähnlicher Weise können auch andere Schaltvorgänge in Abhängigkeit
von der Dauer der Rückimpulse ausgelöst werden. Ebenso sind natürlich auch Wiederholungen
solcher Schaltvorgänge durch (`bertragung mehrerer Impulse denkbar.