DE835093C

DE835093C - Dichtung

Info

Publication number: DE835093C
Application number: DEG2506A
Authority: DE
Inventors: Fritz Bremer
Original assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Current assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Priority date: 1943-12-19
Filing date: 1943-12-19
Publication date: 1952-03-27

Description

Dichtung Für 'hitzebeständige Flach-dieIhtungen 'hat man bereits mit Erfolg Kunstkautschuk mit anorganisehen. pulverförmigen Füllstoffen und gegebenenfalls mit Hartstoffeinlagen verwendet. Als KunstkautKliuk wurde dabei eine Masse gebraucht, welche die wesentlichen Eigenschaften des Naturkautschuks aufweist, d:. h. vulkanisierbar und nach der Vulkanisation elastisch war; insbesondere haben sich Misdhpolymerisate von Butadien mit Styrol oder Akrylsäurenitril für diesen Zweck als sehr gut geeignet erwiesene. Diese Weichstoffe sind jedoch verhältnismäßig teuer und nicht jederzeit in genügender Menge verfügbar.
Es ist auch bereits bekannt, als Dichtungsweichstoff hoclhrnolekulare Superpolykondensate zu verwenden, die in Lösung zur Imprägnation von Trägerstoffen dienten. Dies hat jedoch den Nachteil, daß infolge der geringen Kerbfestigkeit des Kunststoffes nur Faserstoffe mit verhältnismäßig langer Faser, wie Papier bzw. Cellulosefaser oder Asbest oder Gewebe, als Trägermaterial dienen konnten, die ebenfalls nicht in beliebiger Menge vorhanden sind. Weiter bedurfte es zur Herstellung solcher Dichtungen besonders umfangreicher Einrichtungen, u. a. einer Rückgewinnungsanlage für das Lösungsmittel.
Die Erfindung bezieht sich nun auf eine Dichtung, bei der IhocIhmolekulare Polykondensate nicht in Lösung, sondern in Form einer Preßmasse als Dichtungsweichstoff dienen. Die DiAtungen gemäß der Erfindung können sowohl Flachdichtungen in Plattenforrn als auch z. B. Dichtungsmanschetten für Wellendichtungen od. dgl. sein.
Es sind bereits Dichtungen in Form von Platten, Ringen, Stäben od.dgl. vorgeschlagen worden, deren Dichtungsstoff aus Superpolykondensaten besteht, wobei diesen Kunststoffen noch Trägerstoffe, wie z. B. Fasern, Gewebe, Metalle oder Graphit, beigegeben sein könnenr. Auch selbstschmierende Dichtungen oder Packungen, aus Superpolyamiden oder Superpolyurethanien und Graphit sind vorgeschlagen worden, wobei die vorzügliche Eignung von Superpolyamiden und Superpolyurethaneii zur Herstellung hitzebeständiger und lösungsmittelfester Dichtungen schon als bekannt vorausgesetzt wurde.
Bei der Verarbeitung der genannten, Kunststoffe zu Dichtungen hat es sich jedoch gezeigt, daß die Polymerisation der Ausgangsstoffe vielfach bereits bei Zimmertemperatur vor sich geht und die Beigabe von Füllstoffen ausschließt. Die aus der Gunimifabrikation bekannten Arbeitsgänge und Vorriclitungen konnten deshalb für derartige Dichtungen nicht verwendet werden.
Gemäß der Erfindung soll der aus linearen hochmolekularen Polykondensationsprodukten bestehende Dichtungsweichstoff zur Beeinflussung der Polymerisation, mit Ammonium- oder Natriumsulfid oder -polysulfiden versetzt werden. Es hat sich gezeigt, daß die Polymerisatfon bzw. Polykondensation der beiden zur Herstellung der Polykondensate notwendigen Komponenten miteinander durch die Zugabe von Ammonium- bzw. Natriumpolystilfid derart gesteuert werden kann, daß nach einer anfänglichen Anpolymerisation Füllstoffe in die Masse eingemischt und diese auf einem Walzwerk zu Fellen ausgezogen, kalandriert oder gespritzt werden kann. Das sich ergebende Produkt ist eine elastische, gummiähnliche Masse, die durch Wärme und/oder Druck auspolymerisiert wird, wodurch sich ihre Elastizität und Zugfestigkeit weiter erlhöht.
Neben Ammoniumsulifid od. dgl. kann dem Dichtungsweichstoff ferner Harnstoff' zugesetzt sein. Die besten Ergebnisse wurden aber erzielt, wenn außerdem noch Weichmacher und Vulkanisationsbeschleuniger, die aus der Guminifabrikation bekamit sind, hinzugefügt wurdüri, insbesondere ein Kondensationsprodukt aus horriologen -,##kroleinen mit aromatischen Basen., Der Dichtungsstoff gemäß der Erfindung ist weitgehend hitzebeständig, elastisch tind widerstand.,;-fähig gegen alle beim Betrieb von Motoren od#. dgl. vorkommenden Angriffsmittel. Durch die Zugabe anorganischer Füllstoffe, wie Schlackenmehl, Kieselkreide, Kaolin, Graphit od. wird seiiie 1-Titzel)est*-#iiidigkeit gesteigert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Dichtung mit einem Dichtungsweichstoff aus einer kunistkautschtikähiflichen Preßmasse mit anorganischen- pulverförmigen Füllstoffen, wie Schlackenmehl, Kieselkreide, Kaolin, Gra-1).Iiitod.digl.,tindge,7el)eiieiifallsiiiitellierdiii-clibrochenen oder glatten Hartstoffeinlage, wie z. B. einem Lochblecli oder einem Drahtgewebe, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsweichstoff neben den Füllstoffen aus linearen hochmolekular-en Polykondensationsprodukten, wie Polyamiden, Polyurethanen oder Polyharnstoff und Ammonium- oder Natriumsulfid oder -polysulfid, zur Beeinflussung der Polymerisab tion des Dichtungsweichstoffes besteht.
2. Dichtung nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet, daß dein Dichtungsweichstoff außerdem Harnstoff zugesetzt ist. 3. Dichtung nach den Ansprüchen i und 2, gel,entizeiAnet durch die Zugabe von aus der Gummifabrikation bekannten Weichmachern und Vulkanisationsbeschleunigern, insbesondere einem Kondensationsprodukt aus homologen Akroleinen mit aromatischen Basen. 4. Verfahren zur Herstellung von Dichtungen nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Bildung der hochmolekularen linearen Polykonderisationsprodukte verwendeten Ausgangsstoffe unter Zugabe von Ammoniumsulfid oder den sonstigen, die Polymerisation beeinflussenden Stoffen gemischt und auf einer für die Gummifabrikation bekannten Mis#chwalze mit den Füllstoffen versetzt werden, worauf die Masse zu einem Fell ausgewalzt und die Polymerisation durch Wärme und/oder Druck zu Ende gebracht wird.