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Photographisches Schichtenmaterial, Gießunterlage oder Film Die Erfindung
bezieht sich auf photographische Schichtern-naterialien, Gießunterlagen oder Filme,
die unter Benutzung von Cellulosecarboxyalkylätherri oder 1)eri\-aten davon, die
faserfreie Lösungen liefern und dadurch für die Herstellung von durchsichtigen Schichten
bzw. photographischern -N#taterial bevorzugt geeignet sind, hergestellt werden.
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Bekanntlich wird bei der Herstellung von Cellulosecarl)oxvall,y,lätherii
von Baumwollinters bzw. Flolzpülpe ausgegangen, die mittels Alkali in Alkali-I el
cellulose umgesetzt werden, worauf die Verätherung durch Zusatz von Nloiiolialogenfettsiureii
oder ihren Salzen erfolgt (deutsche Patentschriften 33 2
203 tilld 5 16 #(i , ).
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Die aus diesen Celltiloseätherti bzw. ihren Deri-\-aten gebildeten
1,ösungen enthalten noch kleine und Vaserskelette atis nicht verätherten Fasern
bzw. verätherten Fasern, die ihre Faserstruktur zum Teil behalten haben.
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Praktisch gelingt es im allgemeinen nicht, diese Lösungen mittels
der gewöhnlichen Filtrier- und Zentrifugalmethoden von den restierenden Fasern zu
befreien. Die aus diesen Lösungen vergossenen Schichten trocknen nicht glatt auf,
da die Fasern und Faserskelette einerseits und der faserfreie Teil andererseits
ungleich austrotknen.
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Hierdurch erhalten diese Schichten optisch seht nachteilige Eigenschaften,
wie schlechte Lichtdurchlässigkeit und Streuung des Lichtes, was sich auf die Quaiität
eines daraus hergestellten photographischen Materials nachteilig auswirkt, da auf
diese Weise Bildverzerrungen entstehen.
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Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile zu verlässig durch Herstellung
des photographischen Materials aus C.arl)oxyalk#,Icelltilosen bzw. deren
Derivaten
vermieden werden können, die durch Einwirkung von Alkali und Monohalogenfettsäuren
auf im gelösten Zustand hergestellte Celluloseester erhalten xverden.
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Das Reaktionsgemisch zur Herstellung-von Celluloseestern aus Baumwollinters
oder Holzpülpe kann so zusammengesetzt werden, daß entweder die Faserstruktur in
dieser Verfahrensstufe bis zuletzt erhalten bleibt oder das gebildete Cellulosederivat
aufgelöst wird. Die nach dem zweitgenannten Verfahren erhaltenen Celluloseester
sind besonders zur Durchführung der Erfindung geeignet, z. B. Celltilosediacetat
oder Cellulosetriacetat.
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Erfindungsgemäß werden diese Celluloseester mit Hilfe eines Überschusses
von Alkali, z. B. Natriumhydroxyd, in Alkalicellulose umgesetzt. Die Verätherung
geschieht in bekannter Weise durch Behandlung mit einer oder mehreren Monohalogenfettsäuren,
wie Monochloressigsäure, Monochlorpropionsäure u. dgl. oder deren Salzen.
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Andere für das neue Verfahren anwendbare Derivate von Cellulosecarlihoxyalkyläthern
sind solche, die durch Einwirkung von anorganischen Salzen oder Basen oder Alkoholen
auf die freie Carboxylgruppe des Celluloseearboxyalkyläthers erhältlich sind. Auf
diese Weise erhält man Salze oder Ester der entsprechenden Cellulosecarl)oxyalk-yläther.
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Die derärt erhaltenen einfachen oder gemischten Äther sowie die oben
erwähnten Derivate ergeben völlig faserfreie und faserskelettfreie Lösungen, die
zu optisch einwandfreien Schichten vergossen werden können, die in'der photographischen
Industrie als lichtempfindliche Schichten, Emulsionschutzschichten, Rückschichten,
Gießunterlagen für Folien und Filme u. dgl. verwendbar sind.
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Bei Anwendung eines Härternittels können sie auch zu selbständigen
Folien oder Filmen vergossen xverden. 13 ei s p i e 1 1 i Gewichtsteil
Cellulosediacetat mit einem ,57%igeii Essigsäuregehalt wird in einer Mischung N-011
3 Gewichtsteilen Monochlortssigsäure mit 2,5 Gewichtsteilen Wasser
aufgelöst. Nach zweistündigem Rühren bei Zimmertemperatur bekommt man ein helles
Kollodium. Es werden tropfenweise 7,5 Gewichtsteile einer 75%igen Alkalilauge zugesetzt.
Die Temperatur steigt und kann durch Regelung des Laugenzusatzes und/oder mittels
Kühlung auf einer bestimmten Höhe, in diesem Fall auf 45' gehalten werden. Nach
Zusatz der gesamten Lauge hat sich das helle Kollodium in einen milchartigen Sirup
umgewandelt. Man läßt diese sirupartige \lasse für einige Stunden.bei Zimmertemperatur
ruhig stehen. Dann wird unter Rühren und Hinzufügen von ioGewichtsteilen Methanol
das gebildete Natriumcelluloseglykolat niedergeschlagen.
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Auf diese Weise bildet sich ein sehr feiner Niederschlag, der durch
Waschen mit Methanol leicht von der rückständigen Lauge und den entstandenen Salzen
(Natriumclilorid) gereinigt werden kann. Nach gründlichem Waschen läßt man den Niederschlag
trocknen. Das erhaltene Natriumcelluloseglykolat löst sich sehr leicht zu einem
faserfreien Kollodium auf.
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Eine wäßrige Lösung, die 2o% Trockenprodukt enthält, ergibt nach Verdampfen
des üblichen Lösungsmittels einen hellen, glänzenden und gleichmäßigen Film. Die
Verseifung wie die Verätherung finden in demselben Milieu ohne jegliche Abgrenzung
der beiden Reaktionen statt. So werden einerseits Moleküle veräthert sein, während
andererseits noch unverseifte Moleküle anwesend sind. B C i S
1) 1 e 1 2
i Gewichtsteil Celltil()secliacet#it init einem
57()/oigen Essigsätiregehalt wird in einer Knetmaschine Mit 2,5 GewIchtsteilen
Wasser und darauf mit 7,5 Gewichtsteilen einer 75%igen Alkalilauge behandelt. Nach
einigen Stunden Kneten bei Zimmertemperatur ist das Cellulosedlacetat vollständig
verseift und in Alkalicelltilose umgesetzt. Nun \\,erden allmählich und unter fortwährendem
Kneten 3 Gewichtsteile -.\tolioclil(-)i-essigsitire zugefügt, die in das
mit derAlkalicelltilose reagierende Alkalisalz umgesetzt \\,erden. Durch geeignete
Ab-
kühlung oder durch Gesch\vindigkeitsregelung des Zusatzes von Monochloressigsäure
wird die Temperatur auf ungefähr 30' gehalten. Nach gründlichem Durcheinanderkneten
läßt man die -Masse noch einige Stunden lang bei Zimmertemperatur ruhig stehen.
Es wird dem milchartigen Sirup bis zum vollständigen Niederschlag des Produkts Methanol
zugesetzt. Ferner wird gründlich mit Methanol zur vollständigen Entfernung der noch
vorhandenen Lauge und des' entstandenen Natriumchlorids gewaschen. Das erhaltene
Produkt besitzt dieselben Eigenschaften wie das nach Beispiel i, Selbstverständlich
können die in den Beispielen genannten ',\,lengenverliältnisse der umgesetzten Stoffe
innerhalb gewisser Grenzen geändert -,verden.