DE831970C - Verfahren zur Regelung des Abbindevorganges von Sorelzement-Massen - Google Patents
Verfahren zur Regelung des Abbindevorganges von Sorelzement-MassenInfo
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- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/30—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing magnesium cements or similar cements
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Description
- Verfahren zur Regelung des Abbindevorganges von Sorelzement-Massen Die Geschwindigkeit der Abbindung von Sorelzement-Ylassen ist von drei Umständen abhängig: von der Temperatur, von der Konzentration der \Ietallchloridlösung und von der Beschaffenheit des Oxydes.
- Die Temperatur ist meist gegeben durch die gerade obwaltende Raumtemperatur. Die Konzentration der Metallchloridlösungen kann für die verschiedenen Anwendungsgebiete erfahrungsgemäß nur innerhalb verhältnismäßig enger Grenzen verändert werden, wenn die günstigsten Ergebnisse erhalten werden sollen. Die Abbindegeschwindigkeit wird also im wesentlichen durch die Beschaffenheit des Oxydes bedingt. Bei der praktischen An-Wendung sind Schwankungen der Beschaffenheit des Oxydes daher recht störend. Diese Störungen machen sich in den ersten Zeitabschnitten des Abbindens besonders bemerkbar. Ist das Oxyd zu wenig aktiv, so verzögert sich die erste Verfestigung allzusehr, ist das Oxyd zu aktiv, so wird die Zeitspanne für die Verarbeitung der Massen zu kurz. Man bevorzugt aus verschiedenen Gründen die weniger aktiven Oxyde, da die erhaltenen Produkte die besseren Eigenschaften aufweisen und man diese mit größerer Sicherheit erhalten kann.
- Die Verzögerung des Abbindens, insbesondere die der ersten Verfestigung, ist in vielen Anwendungsfällen, z. B. bei Steinholzfußböden, über ein gewisses Maß hinaus nicht tragbar, in anderen Fällen wird ein rascher Beginn der Verfestigung zti einer Notwendigkeit, z. B. bei der Herstellung von Feuerschutzmassen und Schutzanstrichen. Diese Schwierigkeit der N ichtbeeinflußbarkeit der Beschleunigung der Abbindegeschwindigkeit, je nach den Erfordernissen der praktischen Arbeit und den zufällig herrschenden Arbeitsbedingungen, insbesondere der Arbeitstemperatur, lassen sich erfindungsgemäß dadurch in einfacher Weise überwinden, daß man bei der Herstellung der Sorelzement-Massen einen geeigneten Bruchteil des Oxydes in Form eines Oxychlorides anwendet. Dieser Zusatz kann in fester gemahlener Form oder als Brei oder als gemahlene ältere Sorelzement-Masse erfolgen. Die Menge des Zusatzes ist abhängig von dem Beschleunigungsgrad, den man erreichen will. Diese Menge kann leicht durch einfache Vorversuche in besonderem Falle, so z. B. wenn ein neu bezogenes Oxyd zur Verarbeitung gelangt, ermittelt werden.
- Dieses Verfahren ist besonders dann wertvoll, wenn ein schnelles erstes Abbinden der Massen erwünscht ist, wie dies z. B. der Fall ist, wenn Sorelzement-Massen zur Herstellung von dünnen feuerhemmenden Überzügen oder Anstrichen dienen, insbesondere dann, wenn sie durch ein Spritzverfahren aufgetragen werden. Abgesehen von an-,vendungstechnischen Vorteilen hat ein schnelles Abbinden auch Bedeutung bei Außenarbeiten, da ein nachfolgender Regen nicht abgebundene 'lassen weitgehend zerstören kann.
- Es hat sich weiter ergeben, daß der Zusatz von Oxychlorid auch die physikalischen Eigenschaften der verfestigten Sorelzement-Massen verbessert, wohl dadurch, daß beim Abbindevorgang das Auftreten von metastabilen Verbindungen verhindert wird.
- Dieses Verfahren macht es weiterhin möglich, in manchen Fällen weniger aktive Oxyde anzuwenden und so die besseren Eigenschaften, z. B. Festigkeit, Härte, Raumbeständigkeit usw. der mit solchen Oxyden hergestellten Massen auszunutzen. 'Man erreicht erfindungsgemäß eine genügend rasche erste Verfestigung, ohne daß der Gesamtprozeß nachher so stürmisch verläuft, daß es zu den gefürchteten Wärmestauungen kommt, wie es bei der Anwendung hochaktiver Magnesiumoxyde der Fall ist.
- Man erreicht also auch in diesen Fällen durch Anwendung des vorliegenden Verfahrens eine Beschleunigung und Regelung der Abbindegeschwindigkeiten und eine Gleichmäßigkeit der Ausführung der Arbeiten, die bisher nicht erzielbar waren.
- Dieses Verfahren ist bei reinen Sorelzement-Massen wie auch bei solchen, die Pigmente, Füllstoffe usw. enthalten, ferner auch bei Mörteln und betonartigen Mischungen gleichermaßen anwendbar. Das Anmaischen dieser 'lassen wird durch Zusatz von Netzmitteln gefördert. Außerdem verbessern sie das Haft- und Staubbindevermögen. Ausfiiliruiigsli,cispiel1 111 120 g Chlorinagnesitinilauge von 172 Be wurden ioo g gebrannter und geniahleiierMagnesit und 30g Erdfarbe eingerührt. Weiter wurden 20g eines bereits abgebundenen, feingemahlenen Sorelzementes gleicher Zusammensetzung hinzugefügt.
- Die Mischung wurde dann auf verschiedenen Unterlagen verstrichen. Gleichzeitig wurden zwei Gegenversuche ohne Sorelzementzusatz angesetzt und verstrichen, von denen der eine wie oben 309 Erdfarbe, der andere 5o g Erdfarbe enthielt. Die Anstriche lagerten im Freien bei kaltem, trübem und feuchtem Wetter. Bereits nach 7 bis 8 Stunden war der Anstrich mit NMalilpro<iuktzusatz stark abgebunden und hart, während die Gegenversuche noch weich und schmierig waren. Nach 24 Stunden waren die Gegenversuche noch ritzbar, der Anstrich mit Sorelzeinentzusatz dagegen vollkornmen abgebunden und hart. Au sführurigsbeispiel2 Es wurden folgende Versuche angesetzt: 1. 120'g Lauge von 17° Be, ioo g gebrannter Magnesit, 5o g Erdfarbe; 2. 120 g Lauge. von 17° Be, 100 g gebrannter Magnesit, 5o g Erdfarbe, 1o g feuchte Oxychloridpaste; 3. 120 g Lauge von 17° Be, ioo g gebrannter l@lagnesit, 3o g l=.rdfarbe, 20 g feuchte Oxychloridpaste.
- Die Oxychloridpaste war- nach bekannter Weise durch Einrühren von gebraniitein Magnesit in starke Chlormagnesiumlauge hergestellt Norden. Alle drei Mischungen waren voii diinner breiartiger Konsistenz. Nach 7 Stunden stellt Mischung 1 einen etwas dicklichen, aber noch leicht durchrührbaren Brei dar, Mischung 2 war praktisch nicht mehr rührbar, und Mischung 3 war bereits so weit abgebunden, daß sie beim Bearbeiten zerbröckelte.
- Ebenso wie in den gegebenen Beispielen von Magnesiazement verhalten sich Sorelzementmischungen mit arideren Metallowden, wie z. B. die Mischungen Zn O-Zn C1,-H., O.
Claims (2)
- PATEN TANSPHI`C1rI. 1. Verfahren zur Regelung des Abbindevorganges von Sorelzeinent-Massen, dadurch gekennzeichnet, dalß den üblichen Gemischen aus Magnesiumoxyd, Magnesiumchloridlösung und gegebenenfalls Füllstoffen fertiges Magnesiumoxychlorid, z. B. in Form von gernahlenenl Sorelzement, zugesetzt wird.
- 2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf andere sorelzementartig erhärtende Massen, wie Zinkox@,cliloridmassen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift \r. ;O3 25j#.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK3933A DE831970C (de) | 1941-10-31 | 1941-10-31 | Verfahren zur Regelung des Abbindevorganges von Sorelzement-Massen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK3933A DE831970C (de) | 1941-10-31 | 1941-10-31 | Verfahren zur Regelung des Abbindevorganges von Sorelzement-Massen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE831970C true DE831970C (de) | 1952-02-18 |
Family
ID=7210085
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK3933A Expired DE831970C (de) | 1941-10-31 | 1941-10-31 | Verfahren zur Regelung des Abbindevorganges von Sorelzement-Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE831970C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2922815A1 (de) * | 1978-06-05 | 1979-12-20 | Norcem As | Zementmasse und verfahren zu ihrer herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE593285C (de) * | 1930-10-29 | 1934-02-23 | Hans Peder Ammundsen Dipl Ing | Verfahren zur Herstellung von steinholzartigem Baustoff |
-
1941
- 1941-10-31 DE DEK3933A patent/DE831970C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE593285C (de) * | 1930-10-29 | 1934-02-23 | Hans Peder Ammundsen Dipl Ing | Verfahren zur Herstellung von steinholzartigem Baustoff |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2922815A1 (de) * | 1978-06-05 | 1979-12-20 | Norcem As | Zementmasse und verfahren zu ihrer herstellung |
FR2430398A1 (fr) * | 1978-06-05 | 1980-02-01 | Norcem Res & Dev | Composition de ciment du type ciment sorel contenant un premelange de nucleation |
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